Mein unreifer Eisenschweinkürbis war am 31.3.2009zu Pannonia
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
über die es sich lohnt zu sprechen!
Nachdem ich meine letzte Aufzynderei im Jahre des Herren 2006 erfolgreich mit genau drei Stürtzen abschloß (war eh nur ein einziger Tag) beschloß ich für diese Jahr auf adäquaten Kautschuk zu setzen (2006 bin ich das erste mal mit den PiPo in Runde 4 oder 5 abgeflogen, dann mit dem Avon-Slick Ende der Aufwärmrunde und dann nochmal in derselben! Kurve einfach so).
Den Erfahrungen der Supermotardisten nach wären dies die geheiligten Dunlops.
So achtete ich nun weiters die richtige Mischungspaarung zu ergattern, was (wie jeder weiß) nicht ein unbedingt leichtes Unterfagen ist. Nach dem ich kein Krösus bin aber dafür ein schottischer Schwabe und Ösinersier noch dazu blieben eigentlich nur angefahrene übrig.
So denn besorgte ich mir einen Reifen mittlerer Härte für hinten und einen medium-soft für den Vorder-Huf(i).
Damit es mir dann nicht so erginge wie anno dazumals in der Aufwärmrunde beschloß ich mir einen ganzen Satz Reifenwärmer zuzulegen. Natürlich die ganz billige Sorte, die aber dafür einstellbar und Umschaltbar.
Leider eröffnete mir meine Mutter, daß Sie mir in Zukunft Ihr Fuhrwerk mit Zigeunerhaken fürderhin nicht mehr zum Zwecke der Motorradverbringung leihen wolle. So geschah es nun, daß ich für meinen Esel solch ein Öse besorgen mußte.
Da auch mein Geburtstag nahte und mein Bruder Andeutungen meinte durch die Blume mir (trotz meiner Ablehnung ob der zu erwartenden Kosten) solch eine zu beschaffen.
Am letzten Drücker bestellte ich diese doch selbst (Zweifel waren gesät ob der blumigen Umschreibung meines Bruders) und harrte der Dinge.
Freitags kam diese angeliefert und ich benötigte das gesamte Wochenende um dieses Scheißding einzubauen (habs gleich ein paarmal gemacht, weil immer die Schrauben übrigblieben die zu allererst verschraubt werden wollten).
Montags zeitig in der Grühe sollte es losgehen, doch die zänkische Frau Holle bedeckte das Land nochmals mit Schnee worauf mein Wille zur Aufzynderei zerplatzte wie eine Seifenbalse auf einem Stachelschwein.
Wehleidig blicke ich vormittags auf die Webcams zu Pannonia und es traf mich fast der Schlag als ich sah das Fahrerlager wäre trocken (fast ganz).
Voller Zorn lud ich mein Gespann und rückte frühmorgens des Dienstags schon ein wenig zu spät gen Osten.
Meine Sänfte trug die Last am Haken mit Stolz und ohne mit der Wimper zu zucken mit bis zu hundert Meilen die Stunde bei einstelligem Verbrauch (wenn auch knapp) durch die Lande.
Pünktlich um halb Neun schlug ich im Fahrerlager des Pannoniaringes auf und sortierte mich in die Wagenburgen.
Die Anmeldung ging flott und beim auspacken des unreifen Kürbis sah ich ein Malheur: die billigen Plastekanister (eigentlich nur für Trinkwasser gemacht...) haben während des Tranportes Ihre Verschlüsse geknackt und den Saft auf die vordere Pelle ergossen, welche sich mir artiger Schleimbildung bedankten.
Um dem noch eins draufzussetzen hat sich eine Kante in den Gummi eingearbeitet und ein häßliche Scharte hinterlassen.
Der Mike Wohner meinte aber, daß den Dunlops dies nicht ausmache und ich den Schleim nur gut mit Bremsenreinger abreiben und mir bis auf ein paar anfänglich zahm zu fahrenende Bogen keine weiteren Sorgen machen solle.
So tat sich dies und nach geraumer Zeit der Ablüftung wickelte ich die Heizdecken drumrum.
Um Zehn zyndete ich das erste Mal und war voller Gram ob meiner absoluten Unfähigkeit. Erhellend war jedoch auch die noch größere Unfähigkeit anderer.
Ducaten der Monströsen Baureihe vernaschte mein Eisenschwein schon vor Jahren gerne und da vorne versuchte eine Unglückliche Ihr bestes.
In anbetracht der früheren Performance dieser Eisen war ich schon etwas enttäuscht, daß diese Zauck (schändliche Beleidigung übelster Sorte) auf der Geraden von meinem Kolben um die Burg nicht gespalten werden wollte/konnte.
Doch fällt Sie nicht hier, so fällt Sie halt da.
Im Zuge der weiteren Zynderei in den nächsten Turns merkte ich auch, daß die 250er Rennkreissägen wohl nur über negatives Motordrehmoment verfügten und aufs Herrlichste ausbeschleunigt werden konnte(n). Die 125er-Insektoiden zerklatschten einfach auf meinem Visier.
Die Reifenwärmer besorgten mir ein streßfreies Einrollen zu beginn der Turns und fröhlich unwürdiges Vollstrecken (mit kalten Slicks einert man anfangs wohl ziemlich herum...)
Irgend so ein marginal schnellerer "Wixxer auf ner Gixxer" hat mich ausgebremst, und zwar eigentlich schon wieder in der Beschleunigungszone, sodas ich ohne Gegenmaßnahmen in dessen Heck gekracht und sicherlich verunfallt wäre (keine Ahnung was dem Dödel da eingefallen ist).
Grundsätzlich halte ich es so, daß ich Leute nur in einer Art und Weise überhole(n zu versuche) die selbige nicht behindert und/oder gefährdet. Drum dauert es machnmal halt länger. Ärger empfinde ich wenn so ein Eierbär mir die Kurve blockiert und mich dann mit Motorleistung am Vollstrecken hindert.
Man klopft also an indem man sich in der Bremszone immer weiter innen vordrängt, Ihm aber reichlich Luft zum Durchziehen seiner Linie läßt. Irgendwann reichts dann fürs vorbeigehen oder halt nicht, dann wallt der Ärger hoch und es ist besser abzulassen und/oder den Turn zu beenden.
Da laufe ich also auf so eine Straßen-Z1000 dessen Reiter sich redlich bemüht weder die Reifen zu überlasten noch das Ungetüm zu zerschleifen. Schnell komme ich näher und frohlocke ob des Trauerspiels (das is einfach nicht das richtige Metier für die Z). Ärgerlich ist bloß daß das Ungetüm so dermaßen viel Platz braucht (bzw zu brauchen scheint) das ich mich nicht vorbei traue. Naja, ausbeschleunigen einer 1000er ist nicht und der Ärger kommt hoch. Ausgangs der Kurve Nummero 2 ziehe ich aussen auf gleiche Höhe und will vorbei als die Z die Brausen geöffnet bekommt und mein einzylindriger Feuerstuhl sofort kacken gehn kann.
Doch der Z-Treiber erbarmt sich meiner und läßt mich passieren. Voller Zorn ziehe ich durch die Dreier-Kurve und fliege volle Granate ab.
Ich habe keine Ahnung warum, aber die Erdanziehung überwältigt mich, ich schlittere am Asphalt dahin, Schleifgut teufelt an mir vorbei, dann kommt kurz die Grasnarbe und dann gleich der Schotter. Irgendwas passiert, eine Riesenhand hebt mich in die Lüfte, meine Gliedmaßen spielen Windmühle, und schmettert mich wieder zu Boden, das Doppelmonokel klatscht gegen das Visier, die Fresse in den Schotter und dann komme ich zu liegen. Ich stehe auf und da sind schon die Streckenwarte, reißen mein Motorrad hoch und schieben das Teil weg.
Ich werde gefragt ob mir was passiert sei, doch ich verneine. Ungläubig wiederholen sie die Frage doch ich bleibe standhaft in meiner Meinung. Dann fragen Sie nochmals und klopfen mich dabei am ganzen Körper ab. Da ich nicht schreie glauben Sie mir fürderhin.
Ich kriege den scheiß Gang nicht raus und der Seitenständer steht auf Halbmast. Ankicken ist deshalb nicht möglich. E-starten wegen der bereits meherjährig kaputten Bakterie auch nicht (kicken ging doch eh immer so gut...).
Warum ich auf die Fresse gefallen bin weiß ich nicht, ich weiß nichtmal ob ich vorne oder hinten, niedrig oder über die hohe Seite abgestiegen bin. Die Warte sind der englischen Sprache nicht mächtig genug mich zu verstehen.
Durch ein paar gezielte Fußtritte biege ich den Seitenständer wieder ein bischen nach innen, sodas der Kicki freigängig wird. Die Brennkammer wird geleert und dann springt der Kürbis wieder an. Traurig bewege ich das ondulierte Gemüse ins Fahrerlager.
Die Bestandsaufnahme schein katastrophal zu werden, Die einer der teuren Titanauspuffe ist schwer mitgenommen und das ganze Heck ist tiefergelegt wie ein Lowrider. Das Heck gesplittert (das will was heissen bei einer KTM) und der Heckrahmen doch ordentlich verbogen. Der fast neue Lenker (erst 2 jahre alt und schon 55 Eier beim Teufel) hat nicht nur seine Richtung verloren sondern auch seine Kontur.
Ich checke den Rundlauf der Räder welche sich aber ungewöhnlicherweise unbeeindruckt von der Aktion zeigten, auch sonst ist nix kaputt an der Mühle.
Ich suche den Z-Treiber, finde Ihn anch Äonen und frage ihn nach den Hergang meines Abfluges. Dieser meinte er sah eine Funkenflug kurz bevor die Hinterhand sich des Grips entledigte. Die Fußrasten wären aber nich im Spiel gewsen, nicht bei der moderaten Schräglage. Im Prinzip bleibt also nur übeirg, daß der Seitenständer mir das Hinterrad ausgehebelt hat. Ich hab wohl mit den patscherten Crosstiefel nicht bemerkt, daß ich den Ständer runtergetreten habe.
Da ich nun zuversichtlich war den Grund meinen Abfluges zu wissen mahte ich mich an die Ertüchtigung meines Kürbis.
Schnell zwicke ich einen abstehenden Plastesplitter hinter einen anderen nicht so weit abstehenden und frage scheinheilig den Veranstalter was man denn bei kaputten Visier tun könne. Der meint einfach mir Klebeband festmachen damit es sich durch den Fahrwind nicht öffne. Als ich dann sage daß das garnicht das Problem sei, sonder eher die Risse und Kratzer zuckt er mitleidig mit den Schulter und sagt dann halt nicht.
Schelmisch hindere ich das Visier an seiner Disintegration per Klebeband und überlege wie ich die Schäden am Mopperl kaschieren könne.
Ractape in rauen Mengen und vertrauend auf die Unkenntnis der Posten ob des üblichen Erscheinungsbildes meines Rennstreckentieres wage ich die Annäherung zwecks weiterer zynderei. Das Visier hab ich geöffnet und in solch einer Richtung orientiert mit entsprehcnder Kopfhaltung das diese Posten dessen Zustand hoffentlich nicht erkennen. Mir war sonnenklar das mein Verhalten schon eher Vorsatz als bloß grobe Fahrlässigkeit wäre und hatte auch ein bischen ein schlechtes Gewissen.
Meine Rechnung ging voll auf und ich enterte die Rundstrecke.
Halb blind ob des hinichen Visiers rollte ich in die erste Kurve und fiel fast vom Mopped. Alter Schwede, das Ding fuhr sich so dermaßen Scheiße das ich meine keine zweite Kurve zu kriegen.
Dann erinnerte ich mich ob des verbogenen Lenkers, kontrollierte meine Sitzhaltung und korrgierte diese. Besinnend führte ich den Lenker und hielt mich nicht drann fest und so ging es weiter. Richtig glücklich wurde ich nicht und rollte wieder ins Fahrerlager. Den ganzen kram wollte ich hinschmeissne und mich für immer von der Rennerei verabschieden weil ja so ein blöder Trottel wäre und rein überhaupt gar nix von der Fahrerei verstünde und mich lieber besser aufs Wixxen konzentrieren solle.
Weil ich aber den ganzen Tag bezahlte und die Zuseherei bei Rennen nicht so arg prickelnd war (die fuhren da unter 2min!) beschloß ich um Drei Uhr nochmals rauszufahren. Ich gewöhnte mich an die schlechte Sicht und den komischen Lenker und zyndete wieder.
Und so kam auch die Freude wieder. Unfähigere Zynder wurde genauso gespalten wie ich selber durch andere. So eine beschissene 600er ist in der blauen-Haus-Kurve außen so arg an mir vorbeigeraucht, daß ich glaubte den Rückwärtsgang drinnen zu haben.
Die depperten Dosen haben die Grasnarbe aufgerissen und den Dreck auf dem Track dort verteilt wo eigentlich die Mopperl fahren sollten. Dem Irren schien das aber gar nicht zu stören. Mich schon und ich hielt micht von den lehmigen Stücken fern was teilweise in einer komischen Linienführung resultierte. Aber von einer Linienführung hab ich sowieso keine Ahnung...
Trotzdem meinte ich ein paar Kurven annähernd passabel zu erwischen, andere dafür gar nicht (die 5er verweigert sich mir).
Nichts desto trotz zyndete ich weiter und die Freude stieg in lichte Höhen.
Nach weiteren Turns lief ich auf so einen Gixxer mit dem kleinen seitlichen Auspuffstutzen auf und kündigte ein berechtigtes Überholen an. Zaghaft tastete ich mich vor und achtete peinlich darauf den andern nicht in vermutlich für Ihn haarige Situationen zu bringen. Auf der Geraden beamte er sich davon und in der Bremszone, der Kurve und am Ausgang arbeitete ich mich wieder heran. Der Kerl oder die Tusse wurde langsam aber sich warm und es wurde schwieriger für mich. Dazu kam das ich als total unsportliche Nudel nach 40min Zynderei erschlaffte und sich immer mehr Schaltfehler und auch Fahrfehler einschlichen.
Ich beschloß den lieben Gott eine guten Herrn sein zu lassen und brach den Turn ab. Der Helm würde unter Umständen keinen weiteren Fall mehr wieder stehen können.
Glücklich ausgelaugt wuchtete ich den Kürbis auf die Mineralwasserkiste und hüllte die treuen Dunlops in die Decken. Im Turm meldete ich mich beim morgigen Veranstalter um einen weiteren Tag der Zynderei anheim fallen zu lassen.
Nach einer Dusche und Jause legte ich mich in den Fond meines bayrischen und hüllte mich in die Decke (die Kiste ist geil, hinten geht in den Kombi genau eine Matraze rein, Fahrkomfort ist super).
Des Nächtens wachte aich auf als Regen aufs Dach trommelte. Es war aber nicht viel, zuviel davon kam erst morgens. Die Heizdecken durchnäßt ebenso wie die Kabeltrommel + 200% Bewölkung veranlaßten mich den Pannoniaring zu verlassen und die Heimreise anzutreten.
Bereits einige Kilometer fernab der Rennstrecke zweifelte ich an der Richtigkeit meine Entschlusses weil die Straße teilweise schon wieder auftrocknete, dann aber kamen wieder feuchte Stellen und die Wolkendecke war immer noch undurchdringlich. Die besserte sich an der Östereichischen Grenze nur geringfügig.
Dort machte ich einen weiteren Fehler: ich tankte nicht, obwohl der Sprit an der Avia am Kreisverkehr bloß 90c für den Liter Diesel wollte (daheim kostet er mittlerweile 97c).
Die ersten Sonnenstrahlen brachen auf der Süd-Ost-Tangente (A23) durch die Decke und auf der A1 war schon blauer Himmel.
Mittags kam ich Zuhause an und konnte und die standhaften Zynder per webcam bei Ihrem fröhlichen Werken erahnen.
Das coole ist, daß ich fast alle notwendigen Ersatzteile schon zuhause liege hatte...Sachen um einen Fuffi oder Hunni fehlen noch...
Es geht also weiter...
Den Erfahrungen der Supermotardisten nach wären dies die geheiligten Dunlops.
So achtete ich nun weiters die richtige Mischungspaarung zu ergattern, was (wie jeder weiß) nicht ein unbedingt leichtes Unterfagen ist. Nach dem ich kein Krösus bin aber dafür ein schottischer Schwabe und Ösinersier noch dazu blieben eigentlich nur angefahrene übrig.
So denn besorgte ich mir einen Reifen mittlerer Härte für hinten und einen medium-soft für den Vorder-Huf(i).
Damit es mir dann nicht so erginge wie anno dazumals in der Aufwärmrunde beschloß ich mir einen ganzen Satz Reifenwärmer zuzulegen. Natürlich die ganz billige Sorte, die aber dafür einstellbar und Umschaltbar.
Leider eröffnete mir meine Mutter, daß Sie mir in Zukunft Ihr Fuhrwerk mit Zigeunerhaken fürderhin nicht mehr zum Zwecke der Motorradverbringung leihen wolle. So geschah es nun, daß ich für meinen Esel solch ein Öse besorgen mußte.
Da auch mein Geburtstag nahte und mein Bruder Andeutungen meinte durch die Blume mir (trotz meiner Ablehnung ob der zu erwartenden Kosten) solch eine zu beschaffen.
Am letzten Drücker bestellte ich diese doch selbst (Zweifel waren gesät ob der blumigen Umschreibung meines Bruders) und harrte der Dinge.
Freitags kam diese angeliefert und ich benötigte das gesamte Wochenende um dieses Scheißding einzubauen (habs gleich ein paarmal gemacht, weil immer die Schrauben übrigblieben die zu allererst verschraubt werden wollten).
Montags zeitig in der Grühe sollte es losgehen, doch die zänkische Frau Holle bedeckte das Land nochmals mit Schnee worauf mein Wille zur Aufzynderei zerplatzte wie eine Seifenbalse auf einem Stachelschwein.
Wehleidig blicke ich vormittags auf die Webcams zu Pannonia und es traf mich fast der Schlag als ich sah das Fahrerlager wäre trocken (fast ganz).
Voller Zorn lud ich mein Gespann und rückte frühmorgens des Dienstags schon ein wenig zu spät gen Osten.
Meine Sänfte trug die Last am Haken mit Stolz und ohne mit der Wimper zu zucken mit bis zu hundert Meilen die Stunde bei einstelligem Verbrauch (wenn auch knapp) durch die Lande.
Pünktlich um halb Neun schlug ich im Fahrerlager des Pannoniaringes auf und sortierte mich in die Wagenburgen.
Die Anmeldung ging flott und beim auspacken des unreifen Kürbis sah ich ein Malheur: die billigen Plastekanister (eigentlich nur für Trinkwasser gemacht...) haben während des Tranportes Ihre Verschlüsse geknackt und den Saft auf die vordere Pelle ergossen, welche sich mir artiger Schleimbildung bedankten.
Um dem noch eins draufzussetzen hat sich eine Kante in den Gummi eingearbeitet und ein häßliche Scharte hinterlassen.
Der Mike Wohner meinte aber, daß den Dunlops dies nicht ausmache und ich den Schleim nur gut mit Bremsenreinger abreiben und mir bis auf ein paar anfänglich zahm zu fahrenende Bogen keine weiteren Sorgen machen solle.
So tat sich dies und nach geraumer Zeit der Ablüftung wickelte ich die Heizdecken drumrum.
Um Zehn zyndete ich das erste Mal und war voller Gram ob meiner absoluten Unfähigkeit. Erhellend war jedoch auch die noch größere Unfähigkeit anderer.
Ducaten der Monströsen Baureihe vernaschte mein Eisenschwein schon vor Jahren gerne und da vorne versuchte eine Unglückliche Ihr bestes.
In anbetracht der früheren Performance dieser Eisen war ich schon etwas enttäuscht, daß diese Zauck (schändliche Beleidigung übelster Sorte) auf der Geraden von meinem Kolben um die Burg nicht gespalten werden wollte/konnte.
Doch fällt Sie nicht hier, so fällt Sie halt da.
Im Zuge der weiteren Zynderei in den nächsten Turns merkte ich auch, daß die 250er Rennkreissägen wohl nur über negatives Motordrehmoment verfügten und aufs Herrlichste ausbeschleunigt werden konnte(n). Die 125er-Insektoiden zerklatschten einfach auf meinem Visier.
Die Reifenwärmer besorgten mir ein streßfreies Einrollen zu beginn der Turns und fröhlich unwürdiges Vollstrecken (mit kalten Slicks einert man anfangs wohl ziemlich herum...)
Irgend so ein marginal schnellerer "Wixxer auf ner Gixxer" hat mich ausgebremst, und zwar eigentlich schon wieder in der Beschleunigungszone, sodas ich ohne Gegenmaßnahmen in dessen Heck gekracht und sicherlich verunfallt wäre (keine Ahnung was dem Dödel da eingefallen ist).
Grundsätzlich halte ich es so, daß ich Leute nur in einer Art und Weise überhole(n zu versuche) die selbige nicht behindert und/oder gefährdet. Drum dauert es machnmal halt länger. Ärger empfinde ich wenn so ein Eierbär mir die Kurve blockiert und mich dann mit Motorleistung am Vollstrecken hindert.
Man klopft also an indem man sich in der Bremszone immer weiter innen vordrängt, Ihm aber reichlich Luft zum Durchziehen seiner Linie läßt. Irgendwann reichts dann fürs vorbeigehen oder halt nicht, dann wallt der Ärger hoch und es ist besser abzulassen und/oder den Turn zu beenden.
Da laufe ich also auf so eine Straßen-Z1000 dessen Reiter sich redlich bemüht weder die Reifen zu überlasten noch das Ungetüm zu zerschleifen. Schnell komme ich näher und frohlocke ob des Trauerspiels (das is einfach nicht das richtige Metier für die Z). Ärgerlich ist bloß daß das Ungetüm so dermaßen viel Platz braucht (bzw zu brauchen scheint) das ich mich nicht vorbei traue. Naja, ausbeschleunigen einer 1000er ist nicht und der Ärger kommt hoch. Ausgangs der Kurve Nummero 2 ziehe ich aussen auf gleiche Höhe und will vorbei als die Z die Brausen geöffnet bekommt und mein einzylindriger Feuerstuhl sofort kacken gehn kann.
Doch der Z-Treiber erbarmt sich meiner und läßt mich passieren. Voller Zorn ziehe ich durch die Dreier-Kurve und fliege volle Granate ab.
Ich habe keine Ahnung warum, aber die Erdanziehung überwältigt mich, ich schlittere am Asphalt dahin, Schleifgut teufelt an mir vorbei, dann kommt kurz die Grasnarbe und dann gleich der Schotter. Irgendwas passiert, eine Riesenhand hebt mich in die Lüfte, meine Gliedmaßen spielen Windmühle, und schmettert mich wieder zu Boden, das Doppelmonokel klatscht gegen das Visier, die Fresse in den Schotter und dann komme ich zu liegen. Ich stehe auf und da sind schon die Streckenwarte, reißen mein Motorrad hoch und schieben das Teil weg.
Ich werde gefragt ob mir was passiert sei, doch ich verneine. Ungläubig wiederholen sie die Frage doch ich bleibe standhaft in meiner Meinung. Dann fragen Sie nochmals und klopfen mich dabei am ganzen Körper ab. Da ich nicht schreie glauben Sie mir fürderhin.
Ich kriege den scheiß Gang nicht raus und der Seitenständer steht auf Halbmast. Ankicken ist deshalb nicht möglich. E-starten wegen der bereits meherjährig kaputten Bakterie auch nicht (kicken ging doch eh immer so gut...).
Warum ich auf die Fresse gefallen bin weiß ich nicht, ich weiß nichtmal ob ich vorne oder hinten, niedrig oder über die hohe Seite abgestiegen bin. Die Warte sind der englischen Sprache nicht mächtig genug mich zu verstehen.
Durch ein paar gezielte Fußtritte biege ich den Seitenständer wieder ein bischen nach innen, sodas der Kicki freigängig wird. Die Brennkammer wird geleert und dann springt der Kürbis wieder an. Traurig bewege ich das ondulierte Gemüse ins Fahrerlager.
Die Bestandsaufnahme schein katastrophal zu werden, Die einer der teuren Titanauspuffe ist schwer mitgenommen und das ganze Heck ist tiefergelegt wie ein Lowrider. Das Heck gesplittert (das will was heissen bei einer KTM) und der Heckrahmen doch ordentlich verbogen. Der fast neue Lenker (erst 2 jahre alt und schon 55 Eier beim Teufel) hat nicht nur seine Richtung verloren sondern auch seine Kontur.
Ich checke den Rundlauf der Räder welche sich aber ungewöhnlicherweise unbeeindruckt von der Aktion zeigten, auch sonst ist nix kaputt an der Mühle.
Ich suche den Z-Treiber, finde Ihn anch Äonen und frage ihn nach den Hergang meines Abfluges. Dieser meinte er sah eine Funkenflug kurz bevor die Hinterhand sich des Grips entledigte. Die Fußrasten wären aber nich im Spiel gewsen, nicht bei der moderaten Schräglage. Im Prinzip bleibt also nur übeirg, daß der Seitenständer mir das Hinterrad ausgehebelt hat. Ich hab wohl mit den patscherten Crosstiefel nicht bemerkt, daß ich den Ständer runtergetreten habe.
Da ich nun zuversichtlich war den Grund meinen Abfluges zu wissen mahte ich mich an die Ertüchtigung meines Kürbis.
Schnell zwicke ich einen abstehenden Plastesplitter hinter einen anderen nicht so weit abstehenden und frage scheinheilig den Veranstalter was man denn bei kaputten Visier tun könne. Der meint einfach mir Klebeband festmachen damit es sich durch den Fahrwind nicht öffne. Als ich dann sage daß das garnicht das Problem sei, sonder eher die Risse und Kratzer zuckt er mitleidig mit den Schulter und sagt dann halt nicht.
Schelmisch hindere ich das Visier an seiner Disintegration per Klebeband und überlege wie ich die Schäden am Mopperl kaschieren könne.
Ractape in rauen Mengen und vertrauend auf die Unkenntnis der Posten ob des üblichen Erscheinungsbildes meines Rennstreckentieres wage ich die Annäherung zwecks weiterer zynderei. Das Visier hab ich geöffnet und in solch einer Richtung orientiert mit entsprehcnder Kopfhaltung das diese Posten dessen Zustand hoffentlich nicht erkennen. Mir war sonnenklar das mein Verhalten schon eher Vorsatz als bloß grobe Fahrlässigkeit wäre und hatte auch ein bischen ein schlechtes Gewissen.
Meine Rechnung ging voll auf und ich enterte die Rundstrecke.
Halb blind ob des hinichen Visiers rollte ich in die erste Kurve und fiel fast vom Mopped. Alter Schwede, das Ding fuhr sich so dermaßen Scheiße das ich meine keine zweite Kurve zu kriegen.
Dann erinnerte ich mich ob des verbogenen Lenkers, kontrollierte meine Sitzhaltung und korrgierte diese. Besinnend führte ich den Lenker und hielt mich nicht drann fest und so ging es weiter. Richtig glücklich wurde ich nicht und rollte wieder ins Fahrerlager. Den ganzen kram wollte ich hinschmeissne und mich für immer von der Rennerei verabschieden weil ja so ein blöder Trottel wäre und rein überhaupt gar nix von der Fahrerei verstünde und mich lieber besser aufs Wixxen konzentrieren solle.
Weil ich aber den ganzen Tag bezahlte und die Zuseherei bei Rennen nicht so arg prickelnd war (die fuhren da unter 2min!) beschloß ich um Drei Uhr nochmals rauszufahren. Ich gewöhnte mich an die schlechte Sicht und den komischen Lenker und zyndete wieder.
Und so kam auch die Freude wieder. Unfähigere Zynder wurde genauso gespalten wie ich selber durch andere. So eine beschissene 600er ist in der blauen-Haus-Kurve außen so arg an mir vorbeigeraucht, daß ich glaubte den Rückwärtsgang drinnen zu haben.
Die depperten Dosen haben die Grasnarbe aufgerissen und den Dreck auf dem Track dort verteilt wo eigentlich die Mopperl fahren sollten. Dem Irren schien das aber gar nicht zu stören. Mich schon und ich hielt micht von den lehmigen Stücken fern was teilweise in einer komischen Linienführung resultierte. Aber von einer Linienführung hab ich sowieso keine Ahnung...
Trotzdem meinte ich ein paar Kurven annähernd passabel zu erwischen, andere dafür gar nicht (die 5er verweigert sich mir).
Nichts desto trotz zyndete ich weiter und die Freude stieg in lichte Höhen.
Nach weiteren Turns lief ich auf so einen Gixxer mit dem kleinen seitlichen Auspuffstutzen auf und kündigte ein berechtigtes Überholen an. Zaghaft tastete ich mich vor und achtete peinlich darauf den andern nicht in vermutlich für Ihn haarige Situationen zu bringen. Auf der Geraden beamte er sich davon und in der Bremszone, der Kurve und am Ausgang arbeitete ich mich wieder heran. Der Kerl oder die Tusse wurde langsam aber sich warm und es wurde schwieriger für mich. Dazu kam das ich als total unsportliche Nudel nach 40min Zynderei erschlaffte und sich immer mehr Schaltfehler und auch Fahrfehler einschlichen.
Ich beschloß den lieben Gott eine guten Herrn sein zu lassen und brach den Turn ab. Der Helm würde unter Umständen keinen weiteren Fall mehr wieder stehen können.
Glücklich ausgelaugt wuchtete ich den Kürbis auf die Mineralwasserkiste und hüllte die treuen Dunlops in die Decken. Im Turm meldete ich mich beim morgigen Veranstalter um einen weiteren Tag der Zynderei anheim fallen zu lassen.
Nach einer Dusche und Jause legte ich mich in den Fond meines bayrischen und hüllte mich in die Decke (die Kiste ist geil, hinten geht in den Kombi genau eine Matraze rein, Fahrkomfort ist super).
Des Nächtens wachte aich auf als Regen aufs Dach trommelte. Es war aber nicht viel, zuviel davon kam erst morgens. Die Heizdecken durchnäßt ebenso wie die Kabeltrommel + 200% Bewölkung veranlaßten mich den Pannoniaring zu verlassen und die Heimreise anzutreten.
Bereits einige Kilometer fernab der Rennstrecke zweifelte ich an der Richtigkeit meine Entschlusses weil die Straße teilweise schon wieder auftrocknete, dann aber kamen wieder feuchte Stellen und die Wolkendecke war immer noch undurchdringlich. Die besserte sich an der Östereichischen Grenze nur geringfügig.
Dort machte ich einen weiteren Fehler: ich tankte nicht, obwohl der Sprit an der Avia am Kreisverkehr bloß 90c für den Liter Diesel wollte (daheim kostet er mittlerweile 97c).
Die ersten Sonnenstrahlen brachen auf der Süd-Ost-Tangente (A23) durch die Decke und auf der A1 war schon blauer Himmel.
Mittags kam ich Zuhause an und konnte und die standhaften Zynder per webcam bei Ihrem fröhlichen Werken erahnen.
Das coole ist, daß ich fast alle notwendigen Ersatzteile schon zuhause liege hatte...Sachen um einen Fuffi oder Hunni fehlen noch...
Es geht also weiter...
Zuletzt geändert von madhuf am Donnerstag 2. April 2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
- da Andi Offline
- Beiträge: 621
- Registriert: Dienstag 6. April 2004, 17:56
- Motorrad: 3/4 K4
- Lieblingsstrecke: Most-Slovakia
- Wohnort: Greifenberg
- Kontaktdaten:
Seeeeehr unterhaltsam geschrieben
, aber den Murmelschoner kannst gleich entsorgen.
da Andi

da Andi
Wollen Sie den Chef sprechen, oder jemanden, der sich auskennt ?
http://www.deutsch-andreas.de
Winterpause
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- SP-12 Harry Offline
- Beiträge: 4002
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Sehr kühl geschrieben...fein gemacht...Danke!
Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
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www.harald-hartung.com
"Vier Räder transportieren deinen Körper - Zwei Räder deine Seele!" (geklaut!)
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- Ketchup#13 Offline
- Beiträge: 5027
- Registriert: Montag 19. September 2005, 18:04
- Wohnort: Dornstetten
- Kontaktdaten:
Beingeile Story!!!!!
Ich habe eben das Pils aus der Tastatur gewischt
Wenn ich das Bild vom Helm nicht gesehen hätte, ich hätts nicht geglaubt
Ach ja, mit der schreibdauer hat ja wohl das Bier "einighaut", oder waren es Nachwehen vom geprellten Schädel?
Sehr amüsiert, Ketchup#13
Edith!
Guggst Du Sonderangebot von Zahni für X Leicht Helmute!! Nimmst Du 701, isse besonders geiel!!
Ich habe eben das Pils aus der Tastatur gewischt



Wenn ich das Bild vom Helm nicht gesehen hätte, ich hätts nicht geglaubt

Ach ja, mit der schreibdauer hat ja wohl das Bier "einighaut", oder waren es Nachwehen vom geprellten Schädel?


Sehr amüsiert, Ketchup#13

Edith!
Guggst Du Sonderangebot von Zahni für X Leicht Helmute!! Nimmst Du 701, isse besonders geiel!!

Heule nicht, kämpfe!!!!!!
Ich höre Rammstein!!
Ich höre Rammstein!!
Es ist ganz besonders amüsant, die madhufschen Geschichten zu lesen, wenn man dieses Wesen pärsönlich kennen tut, denn dann versteht man, warum es sich so liest, wie das Wesen des Wesens ist - nämlich völlig unwesentlich, quasi abwesend. Farciös. Irrsinnig.
Lustig.
Gute Nacht.
Ciao.
Lustig.
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- Lewi Offline
- Beiträge: 205
- Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 15:28
- Motorrad: Yamaha YZF-R6
- Lieblingsstrecke: Most
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