Wie das bei mir so ist bin ich nach einer durchschraubten Nacht und 5 Stunden Schlaf am Montag morgen um 7:20 im Fahrerlager eingetrudelt. Die Einweisung in der Boxengasse sollte um 7:40 sein, der erste Turn um 8 und vorher mußte ich mich noch einschreiben. Da mich das Aufladen des Moppeds eine halbe Stunde gekostet hatte war das ganze allerdings eine sehr knappe Angelegenheit. Als ich so am wurschteln war und meine klapprige Ablade-Rampe am Hänger anbringen wollte begutachtete mein Fahrarlager-Nachbar das ganze und meinte: "ah eine 750er" und ich antwortete: "ne, das ist eine 400er", diese Szene hat sich im Laufe der der beiden Tage bestimmt 5x so abgespielt


Ich stand dann doch noch rechtzeitig in der Boxengasse um den Anweisungen des Herr Mang & Co. zu lauschen. Ich wurde immer nervöser, mein Adrenalin-Spiegel ist immer weiter gestiegen und mein Puls erinnerte mich an einen Pferde-Galopp. Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich stelle ich mich nich als Ring-Schwuchtel heraus und fahre halbwegs vernünftige Zeiten, hoffentlich komme ich mit den kalten Rennreifen und Belägen klar und kann sie anständig auf Temperatur bringen und hoffentlich ist es nicht all zu schlimm das ich bei der Besprechung nur die hälfte verstanden hab (was letztendlich dann doch der Fall war) weil das Mikro zu leise war.
Pünktlich um 8 stand ich dann in der Boxengasse hinter dem Instrukutor und es ging erst mal gemütlich los. Als der Instruktor dann anfing mit den Armen zu winken dachte ich mir "scheiße da war doch was von wegen Reihenfolgewechsel. Hätte ich nur meinen Mund aufgemacht und gebeten das Mikro bei der Besprechung lauter zu stellen". Als dann nichts passierte und der Instruktor immer noch mit den armen winkte beschloss ich ihn zu überholen. Als er mich dann sofort wieder überholte wußte ich "scheiße du warst also nicht gemeint", jemand überholte mich von hinten und ordnete sich zwischen mir und dem Instruktor ein. So ein Mist irgend so einen fauxpas hatte ich schon befürchtet. Der erste Turn näherte sich so langsam dem Ende und ich war immer noch etwas wackelig auf den Rädern, was mich ein wenig beunruhigte. Ich wurde dann aber doch recht schnell immer vertrauter mit der Strecke und im 3. Turn war ich schon heiß darauf ohne Instruktor über den Ring zu jagen.
Bis zum Mittag versuchte ich mit viel Aufwand und Schweiß mein Pavillon ohne Heringe halbwegs zu befestigen. Die Leute die mir dabei zu sahen waren sicher belustigt von meinen verzweifleten Versuchen. Als ich dann endlich dachte alles Windböensicher verankert zu haben kam ich nach 2 Turns zurück und mußte sehen wie mein Kunstwerk auf dem Rücken lag. Die beiden 1,5-Liter Wasserflaschen Ballast wurden einfach durch die Luft geschleudert




Nachmittags gings dann endlich richtig zur Sache. Ich war erstaunt wie schnell ich dazu gelernt hab und noch erstaunter wie wahnsinnig viel Grip die Rennreifen aufbauen. Wenn ich am Ende der Turns wieder in die Boxengasse fuhr lief es mir manchmal kallt den Rücken runter, wenn ich daran dachte was für ungewohnte und für mich abartige Schräglagen ich fahre. In manchen Kurven hat es mich unglaublich in den Sitz gedrückt und wenn ich Knieschleifend über die lange rechts vor der Mercedes-Tribüne geheizt bin und dabei andere Mopeds außen überholt hab bekam ich schon beinahe Allmachtsgefühle

Letztendlich waren das wirklich 2 unglaublich Tage und ich bin definitiv Infiziert auch wenn ich max. 2x im Jahr auf den Kringel kann. Ich bin froh für den Anfang für eine 400er halbwegs anständige Rundenzeiten hingelegt zu haben. Die Organisation des Veranstalters "Toni-Mang-Training" fand ich in Ordnung - das nächste mal das Mikro bitte lauter stellen

@Marco: Vielen dank nochmal an dich für die Bilder



hier gibts noch ein Video einer Runde auf dem Ring. Allerdings war das kein guter Turn für mich: verschaltet, teilweise schlechte Linienwahl, ...
Ich hab die cam dann auch gleich wieder abgebaut, mit "Publikum" fahr ich irgendwie nicht gut und abgelenkt.
http://www.youtube.com/watch?v=T_SxGGR8dbA