
Hallo liebe Aufzynder,
nachdem ich Stunden jeden Tag eure Berichten folge, will ich mich mal vorstellen.
44, häßlich, langsam, Berlin – bin seit 1 Jahr infiziert. Vorher immer nur Straße und am Spreewaldring rumgegurkt (!).
Die 10er gegen eine R 6 eingetauscht und jede Menge Geld ins Zubehör gesteckt.
Da ich eh neue Reifen brauchte, boten sich die PirelliDays in Oschersleben an (26.07.-27.07.).
Der Preis schien mir ganz ok zu sein. Also flugs gebucht und hin.
Als absoluter Neuling war ich schon froh, dass zwei sehr nette Aufzynder aus Dresden, Gruß an Diethelm und Christian -sich auch angesagt hatten. Zumal als technisches Kleinkind man es ohne Hilfe nicht immer leicht hat.
Die Anfahrt war ok, die Strecke ist ja weithin ausgeschildert. Das Fahrerlager war erschreckend leer,
kommt vielleicht noch. Die beiden Youngtimer YPSEn standen schon da, also erstmal orientiert,
Maschine raus, zur Abnahme und Anmeldung. Dort durfte ich gleich Elli von BikePromotion und seine total süßen Kids kennenlernen. Elli hat als erstes die Angstnippel entfernt, die saufest saßen.
Danke dafür und für die weitere Hilfe! Nachdem mich nämlich der Ehrgeiz gepackt hatte, so nach dem Motto, das wäre doch gelacht, wenn ich die Jungs nicht mit frischen Pellen und montierten Rädern überraschen könnte.
Also schnell den neuen 238-teiligen Werkzeugkoffer geöffnet und…purzel, prassel. Falschrum, durfte ich also in der beginnenden Dämmerung erstmal die Nüsse wieder sortieren.
Und warum sind die Bremssattelschrauben so verdammt fest? Ok, erstmal die Achse löschen und eh die geht gar nicht raus. Mist, Elli gerufen, der die innerhalb von gefühlten zwei Sekunden raus hatte.
Hinterrad, Überraschung, die beiden Beläge sind auf einer Seite, ob ich denn nichts gemerkt hätte?
Da machte es auch nichts mehr, dass die Unterlegscheibe der Achsmutter fehlte.
Schnell schnell, beim Reifendienst brennt noch Licht… Aber was ist das, jetzt auf einmal nicht mehr.
Mist , auf morgen verschoben, alles wieder eingepackt und ein paar Bierchen zur Entspannung.
Gott sei Dank gabs ab 07:00 Frühstück, Kaffee und Brötchen satt (nicht üblich, wie ich hörte).
Hatt mir an beiden Tagen die Laune gerettet.
Los geht’s zum Reifendienst – einmal Slicks bitteschön - dankeschön. Zwischendurch zur Fahrerbesprechung. Danach mit großartiger Hilfe von Christian – Danke sehr – die Reifen dran.
Aber was ist das? Wo ist die eine von den drei Muttern am unteren Federbein ??
„So fährst du mir nicht! „(ELLi). OH…Diethelm murmelte irgendwas von …“wird schwierig , metrisches Maß , könnte ne zehner sein..hmmm“. Bloß das nicht . Aber die Rettung nahte, es fand sich tatsächlich eine selbstsichernde Mutter! Himmel sei Dank.
Jetzt aber Strom suchen, Ständer raus und Wärmer dran. Noch 45 Minuten bis zum ersten Turn.
Helm, Handschuhe, Sprit alles da aber … wo sind die Stiefel ? Ich werd verrückt. Monatelange Planung und dann das! Schnell zum Ausrüster Steckis… Habt ihr – äh- zufällig äh Stiefel – äh.

Hatten Sie, aber die hätten meinem kleinen Neffen gepasst.
Also rin ins Auto und nach Magdeburg zu BMW und ein paar Tourensstiefel gekauft (sind schon bei ebay) und zurück.
Die Sticheleien gabs übrigens umsonst.
Ok, zwei Turns verpasst . Verbucht unter Lehrgeld für Blödheit.
Endlich geht’s los, Kamera (MegaActionMiniCam) justiert und erstmal die Jungs gefilmt.
Hat sehr viel Spaß gemacht, danach gleich zum Zeitenmonitor, na ja, ne 1.54. Gut oder schlecht, keine Ahnung, auf jeden Fall will ich unbedingt unter 1.50. Ist mir aber nicht ganz gelungen. Bei 1.50 war Schluß.
Das Unglück reißt nicht ab, vor dem nächsten Turn erstmal ein Blick auf die Kamera, äh, wo ist die ?
Die kann aber nicht in die Ram-Airkanäle oder? ODER? Auf jeden Fall weg, Schade nur wegen der Aufnahmen und der 8 GB MicroSd.
Konzentration auf das Sprintrennen. Mein erstes Mal! Ganz schön aufgeregt suchte ich meinen Platz,
da merkte ich, dass ich bis auf drei weitere der einzige aus der Krabbelgruppe war. Und wieso ist bitte schön die S 1000 RR hinter mir? Egal.
Schnell noch eben abgeklärt, ob mit oder ohne Einführungsrunde und hingestellt.
Ruhig angehen lassen, erst mal schauen. Insgesamt müssten es so um die dreißig Starter gewesen sein. Irgendwann wurde es schön ruhig hinter mir, war ja auch der letzte…
Macht aber nichts schön weitermachen, aber was ist das…? Das kann doch nicht, oh, der spätere Sieger an mir vorbei und ziemlich viele andere. Ich dachte noch, muß ich am Ende wirklich noch eine einsame Runde fahren oder wie?
Auf jeden Fall ging danach nichts mehr, fast jede Linie verhagelt. Dann in der Hasseröder, muss so die letzte (für mich vorletzte- he he) gewesen sein.
Schon wieder viel zu eng! Schräglage erhöhen und dranbleiben, dranbleiben, Gas, Gas, Gas, Gaaaaasssssssss, und Highsider und ab Richtung Leitplanke. Sitzenbleiben, Geradehalten und Peng!
So eine R 6 ist ganz schön schwer, wenn man drunter liegt!
Im Medical center erstmal runtergekommen, Ellenbogen schmerzt aber sonst ok.
Den nächsten Turn locker rumgefahren mit dem halben Bremshebel. Der und die rutschende Kupplung sind dann fällig.
Vielen Dank an alle, die mir geholfen haben!
Und die bisher durchgehalten haben.
Eins steht fest, ich bin infiziert und wenn ich mehr Kohle hätte, würde ich auch mehr ausgeben.
(Gefährlich)
Gruß
Guido
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