Gut erholt gings dann ans Autodromo Grobnik. Strecke so alt wie Gandalf und immer noch mit dem gleichen Teer ausgestattet war man gespannt was zu erwarten war. Man dachte stellenweise bei den Rissen im Teer, dass sich hier wohl Kontinentalplatten verschieben?! Zur Sicherheit den "Race-Instruktor" gebucht was der ziemlich wörtlich nahm. War wohl die schnellste Instruktorfahrt meines Lebens soll heissen, in der 3. Kurve, auf diesem mir unbekannten Kurs, kratzte das Knie über den altertümlichen Asphalt.
Zur Strecke ist zu Sagen: schon geil, waaaaahnsinnig Anstrengend weil kaum Geraden, sehr schmal, schwierig zu fahren solang man nicht die perfekte Linie hat. Die schnellen Richtungswechsel lassen so manch einen von einer Karriere als Sambatänzerin träumen so sehr wackelt man hier stellenweise mit dem Hintern von links nach rechts und umgekehrt.
Man lernte also am 1. Tag den Kurs was sehr schnell klappte und am Ende kam bei mir und meinem Kumpel ne 1:44iger raus. Beide auf 600ern und vorne nen Dunlop und hinten den Bt002 drauf gehabt. Die ganzen drei Tage brannte die Sonne mit gut über 30 Grad runter. Kein Spass für die Reifen....
Am Vormittag des 2. Tages war der Hinterreifen schon komplett am Arsch aber vom puren Geiz befallen rutschte man sanft noch bis MIttag in den 42iger Zeiten rum. Danach montierten wir den Pirelli Superbike Pro und erhofften uns damit endlich mal Kurven GERADE verlassen zu können anstatt einen auf Proleten-Paule zu machen und bei JEDEM rausbeschleunigen quer zu rutschen. Bei mir funzte das kurz mit ner 41iger Zeit.

Am Abend erfuhr ich dann vom örtlichen Race-School-Betreuer, der wohl seit Anbeginn der Zeit und schon vor der Entstehung des Autodroms dort gelebt haben will, dass auf diesem Kurs nur Dunlops funktionieren. Die meisten anderen werden bei diesen Temperaturen nach max. 5 Runden so heiss, dass sie nur noch schmieren und die Highsider-Gefahr enorm steigt. Nach 2 Abflügen in Most vor 3 Wochen fand das mein unerschütterlicher Racer-Wille ziemlich erschütternd und ich beschloss, nicht allzuviel zu riskieren. Er meinte auch, dass man den Teer mit keiner anderen Rennstrecke vergleichen kann. Mir kam nach ein paar shots (welche "the local Schwarzbrenner" mit fröhlichem Lächeln an sämtliche Alkoholiker, die so nachts in der Box rumsaßen, anzudrehen versuchte) meine Reifen mit Schleifpapier zu tunen um einen entscheidenen Vorteil zu erlangen, verwarf den Gedanken aber am nächsten Morgen wieder.

Am 3. Tag dann das 10-Runden- Rennen. Die Frage war, nochmal nen Hinterreifen montieren und dann wohl in den hohen 30iger Zeiten zu fahren, auf die Gefahr hin, dass der Reifen schnell nächlässt und ich das Meeresluft-durchtränkte Kiesbett torpediere um ein paar Calamari zu fischen oder mit dem alten Reifen gemütlich rumschwuchteln und schauen was noch geht. Ich entschied mich für den alten Reifen. Keine Gute Idee bei ca. 32 Grad....

Start vom 7. Platz aus halbwegs hinbekommen und genau 1/2 Runde mitfahren können. Sagen wirs mal so, ich hab jetzt keine Angst mehr wenn das Hinterrad quer kommt. In wirklich JEDER Kurve hinten gerutscht. Beim Reinbremsen, in Schräglage und vor allem beim Beschleunigen. Als geborener Racer ohne Angst hatte ich recht schnell die Hosen gestrichen voll und fuhr gemütliche 42iger Zeiten wo ich das Mopped zwar an meinem persönlichen Limit aber nicht drüber bewegen konnte. Als 9ter dann ins Ziel geeiert und nicht hingefallen.

mein persönliches Fazit: Rijeka fahr ich NUR noch mit Dunlops(zur Not auch Bridgestone) wenns heiss ist und man Ambitionen hat in die 30iger zu fahren. Ansonsten geiler, verwinkelter Kurs mit brutalen Bodenwellen und gutem Grip aber nem schwierigen, schwierigen Teer.
Mal schauen ob ich nochmal hinfahre aber dann auf jedem Fall wieder inkl.tollem Urlaub..
PS: Wer Bock hat meinVideo übers WE anzuschauen: noch schnell wenns Video läuft unten rechts auf "HQ" klicken, dann kann mans schon anschauen
http://www.myvideo.de/watch/7727643/3_Days_Rijeka