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Hockenheim 28/29. Mai mit Alphatechnik

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Hockenheim 28/29. Mai mit Alphatechnik

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Beitrag von Armitage »

Ennnndlich!

Nach einem in vielerlei Hinsicht versoffenen Saisonauftakt in Almeria und dessen Fortführung mit Übergang zu versch****en in Ledenon war Aufzünden und hergebrannt werden in Hockenhausen angesagt. Wie letzten Herbst als Kawasaki Schwiiiiiz das Volk der grün fahrenden Eidgenossen zum feierlichen Kreisfahren in die Württembergische Steppe lud, sind auch heuer wieder viele Nicht-EU-Bürger dem Ruf des roten K's gefolgt und fanden sich im Fahrerlager zwischen Pirelli Trucks, allerlei Kawasaki-Insignien und auch vielen andersmarkig-fahrenden Irren ein.

Nach einer mehrheitlich ereignislosen Anreise - "die Ausfahrt war da hinten" - trudelten wir am Freitag Abend im LdF ein. Wir beschlagnahmten mit unserem Transporter gleich mal eine Lücke, die wie bestellt freigelassen wurde, luden den ganzen Krempel bei immer noch anständig hohen Temperaturen in schönster Abendsonne aus und warteten auf unsere Aufzündkollegen und ihre hässliche Honda :twisted: .

Als auch besagte Personen zu uns fanden, ging es auch gleich daran, unsere Polenbox aufzurichten. Auch beim zweiten Einsatz freute ich mich einmal mehr über die weise Entscheidung, dieses Zelt gekauft zu haben. Zwar schwer wie Sau, aber sonst in Preis/Leistung unschlagbar! Vielen Dank nochmals, John'Ek! Jede Partei bezog ihr 3x3m Appartement, verstaute den übliche Krempel und hoffte nichts vergessen zu haben. Gemeinsam liessen wir den Abend bei einem feinen Nachtmahl mit eisgekühtem Rosé-Wein (ok, kein Korea, Warmduscher Gesöff, jaja, aber mei was war das nach der Tageshitze für eine Wohltat!), vielerlei Geprahle und Ansagen ausklingen. Zufrieden und voller Vorfreude auf den kommenden Tag machten wir uns im Bus lang. Dieses Wochenende wird gut.

Der Hockenhausen-Müllmann liess es sich denn auch nicht nehmen, uns mit sanft scheppernden Müllcontainern und seinem auf dem letzten Zylinder rochelnden Benz aus dem Schlaf zu holen, und uns ungläubigen Schwizer Bengeln zu zeigen, was der Samstag für ein geiler Tag werden wird.

Fürwahr, er sollte recht behalten. Nach der obligaten Fahrerbesprechung, in der Mr. Maske den anwesenden nochmals ins Gewissen redete, ging es denn auch gleich los auf den ersten Turn; doch halt. Noch ist eine halbe Stunde Zeit, und ich wollte doch noch etwas.... was war da noch... <blick auf mein grünes Ungeheuer> - ach ja! Ein Kraftkommandeur verrichtete ja schon seit einigen Monaten seinen Dienst im Heck der Kawa; letzte Woche gesellte sich noch feinstes englisches Edelstahrohr dazu; die beiden wollten ja noch die korrekte Drosselklappennavi geladen kriegen. Also flugs in den Transporter, Notebook rausgeholt, Verkleidung runter, USB Kabel rein und mal so richtig voll wie der Über-Mechanix (Angeber) bei röhrendem Mopped geschäftig auf dem Komputter rumgetipselt, dabei aus den Augenwinkeln immer die vorbeischlurfenden Gesichter aus der Nachbarschaft im Auge behalten. Die ganze Aktion wäre in wenigen Sekunden vorbei gewesen, wenn ich im stark reflektierenden, bzw. wenig kontrastreichen Display des Notebooks und der superschönen Morgensonne ETWAS GESEHEN HÄTTE! So zog sich die Map-Updaterei hin, ich hielt die Kiste höchst unprofessionel in albernen Posen über den Töff, bis ich die richtigen Knöppeckes erwischte. Interessanterweise klang die grüne Bestie sofort anders, als die neue Map aktiviert wurde, das aber nur so nebenbei...

Also weiter, Fahrer in die Kombi, diesmal bitte Rückenprotektor, Benzin und Hirn nicht vergessen, dann kann schon fast nichts mehr schief gehen. Bei angenehmen Temperaturen standen mein Aufzündkollege auf seiner hässlichen Honda und ich mit geschätzten 50 anderen Gaskranken ein um endlich die badische Asphaltvergewaltigung zu starten (typisch schweizerisch standen wir natürlich überpünktlich an der Boxenausfahrt und durfte dann auf alle anderen warten). Nachdem ein erregt mit den Extremitäten fuchtelnder Pisteneinfahrt-Wachmann nochmals darauf hinwies, dass auf den ersten beiden Runden striktes Überholverbot herrschte, liess er die Meute auf den kollossalen Teer-Gangbang los. Brav hielten sich auch alle an das Überholverbot, jedenfalls dauerte es genau zwei Runden, bis sich gut 3/4 des Feldes in einigen Kurven an mir vorbeiprügelten. Da ich erst mal nichts riskieren wollte, liess ich sie gewähren - bis einer auf einer wild röhrenden Moto Guzzi an mir vorbeidonnerte. "Ok, 4 Zylinder, egal welchen Baujahrs, die können an Dir vorbei, Armi. Ducatisti, von mir aus - aber DOCH NICHT SOWAS!". Ich nahm mir vor, den Herrn auf seinem Adria-Cruiser bei der nächsten Gelegenheit fürchterlich zu spalten. Leider rollten wir gerade ins Motodrom ein, meinen persönlichen Problemecken, so dass ich ihn weiter Meter gewinnen lassen musste. Auf der Start-Ziel Geraden konnte ich wieder etwas aufschliessen (wir sind immer noch in der dritten Runde eines beginnenden Wochenendes) und als die ganze Horde, viele mit feinstem Kawasaki Eisen jüngeren Baujahres, auf die Parabolica hinausfeuerten, ja da lud ich dann auch mal kräftig durch und liess den Herrn auf seinem VauZwo mitten auf der Bahn stehen. Familienehre wiederhergestellt.

Der Turn war viel zu schnell wieder zu ende; ich überprüfte meinen frischen Pirelli SC2 hinten - sieht aus wie der sprichwörtliche Babypopo (und das sollte er bis Sonntag Abend!). Zufrieden mit dem Motorrad, mit mir und der Welt liess ich mich in den Lümmelcampingsitz fallen, fühlte die Schweissperlen herunterrinnen und beschloss:

GOD IS AN AUFZÜNDA!

Der Tag verlief für mich immer besser; meine Angst vor einigen Ecken wurde weniger, ich feuerte immer gewagter über die Parabolica und wurde von immer weniger Leuten überholt. Vielleicht auch nur deshalb, weil sich einige total kranke einmal mehr der noch nicht olympischen Disziplin "Motorrad Weitwurf bis 998ccm" widmeten und so zur Dezimierung des Feldes beitrugen. Während des Fahrens war alles in besten Ordnung, nur die Temperaturen OHNE Fahrtwind wurden mit fortschreitender Uhrzeit unerträglich. Endlos schienen mir die Meter bis zur heimischen Garage; unendlich schien es zu dauern, bis das Moped aufgebockt war und ich endlich diesen beengenden Helm ausziehen konnte...

Irgenwann war auch der letzte Turn gefahren und wir widmeten uns der Instandhaltung/Instandsetzung unserer Kräder; mein eigens herbeigefahrener Kawasaki-Werksmechanix (*protz*, *Fakten verdreh*) stellte beim grünen Monster Spiel im Lenkkopflager fest, was der Fachmann unter Zuhilfenahme kruder Werkzeuge innert Minuten wieder korrigerte. Zutiefst zufrieden gaben wir uns alle einem deliziösen Abendmahl mit vergorenem Traubensaft italienischer Herkunft hin. Höchst zufrieden, kaputt und vom Schweiss befreit sank ich in die Matraze und freute mich abermals auf den folgenden Morgen.

Der HHMm besann sich am heiligen Sonntag eines besseren und liess den Müll Müll sein, bis wir alle aus unseren Kojen gekrabbelt und mindestens eine Tasse italienischen Nationalgetränks vor uns hatten. Meinen Kollegen auf der hässlichen Honda erging es am Samstag ähnlich gut wie mir, so dass wir uns mit der detailierten Beschreibung von gegenseitigen Herbrennungen zu weiteren Höchstleistungen anstachelten.

Erneut wurde beim ersten Turn vom wild fuchtelnden Troll an der Pisteneinfahrt ein Überholverbot für zwei Runden verordnet, was mir gerade recht kam, da ich mich überreden liess, mit einer Videokamera auf dem Tank einige Runden zu drehen. Das verdriessliche dabei war jedoch, dass selbige Kamera auf dem Tank der h-Honda montiert war und ich folgedessen eine Hondöse-Hubraumquanze pilotierte. Wenn man sich 998ccm und 160+ PS gewohnt ist (ohne damit wirklich umgehen zu können...), ist der Umstieg auf eine 600er mit 105PS geradezu albern; wie müssen sich alle hinter mir geärgert haben, als ich mich dauernd verschaltete und meist viiiiiiiiiiiiiiiiel zu langsam in die Kurven einbog. Nach einigen Runden hatte ich die Maschine dann halbwegs unter Kontrolle, so dass ich nur noch in jeder zweiten Kurve mit dem falschen Gang daherkam und ab und zu sogar das Knie leicht auf dem Asphalt aufsetzen konnte...

Natürlich touchierte ich bei den Turnübungen mal die Kamera und kam dabei an den Knopf mit der Aufschrift "REC on/off" - die Videoaufnahmen waren jedenfalls ziemlich genau eine Runde lang, und das wars... von den geilen Aktionen mit wild im Begrenzer rumhüpfenden Zeigern ist jedenfalls nichts zu sehen (und das ist wohl gut so...).

Nachdem ich wieder mein vertrautes Bike unter dem Hintern hatte und nach einigen Turns für meine Begriffe recht flott unterwegs war, durfte ich zu meiner Freude feststellen, dass sich die Problemecken im Motodrom langsam aufzulösen begannen. Bestes Beispiel war für mich das Fakt, dass ich einen Herrn in der Sachskurve aussenrum mit zeitweise Knie am Boden aufschnupfen konnte; früher eine Phantasie aus feuchten Träumen, jetzt Wirklichkeit. :twisted:

Die Crew um Klaus Maske verrichtete unter neuer Flagge bei Alpha Technik einen vorzüglichen Job; sie waren da, wenn man sie brauchte, standen jeweils freundlich und zuvorkommend zur Verfügung, hielten sich aber mit Regulatorien und Vorschriften soweit wie irgend nötig zurück. Als Lob erhielten sie dafür eine gute, ruhige - angenehme - Stimmung im Fahrerlager. Verzögerungen gab es nur einmal, als einer die Strecke mit feinstem Motorenöl verschönerte und die Pistenleute dieses Kunstwerk etwas länger betrachten mussten; ansonsten jeweils genau nach Fahrplan. Die Instruktoren waren auch erste Sahne; der Gag war aber jener Herr, der sich für Taxi-Fahrten zur Verfügung stellte - es ist schon komisch, um nicht zu sagen geradezu beleidigend, von einem Herrn MIT BEIFAHRER hergebrannt zu werden und auch unter würgen und mühen nicht mehr an ihn heranzukommen....

Wir kommen wieder![/b]
Zuletzt geändert von Armitage am Dienstag 31. Mai 2005, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von GP-Reifen-Wolle »

Hi Timo,

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Beitrag von Fourstroker »

Na da habt ihr wettermäßig mal richtig Glück gehabt. Hockenheim is geil :D
"Wo Saufen ein Ehre ist, kann Kotzen keine Schande sein."
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Beitrag von Giovanni »

schöner bericht ;)
Wer andere in der Kurve brät hat meist ein 2-takt heizgerät
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Beitrag von tomlang »

Sehr schön geschrieben. Da soll doch noch mal einer behaupten, die Schweizer hätten keinen Sinn für Humor und feinsinnige Ironie!

Freundliche Grüße
Thomas
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Beitrag von Thorsten636 »

Ich liebe Berichte !!
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Re: Hockenheim 28/29. Mai mit Alphatechnik

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Beitrag von Johnny »

Armitage hat geschrieben:Ennnndlich!

Wie letzten Herbst als Kawasaki Schwiiiiiz das Volk der grün fahrenden Eidgenossen zum feierlichen Kreisfahren in die Württembergische Steppe lud, sind auch heuer wieder viele Nicht-EU-Bürger
Württembergische Steppe :evil:
Ein Wunder, dass ihr es gefunden habt, mit euren Geographiekenntnissen :D
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Re: Hockenheim 28/29. Mai mit Alphatechnik

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Beitrag von Armitage »

Johnny hat geschrieben: Ein Wunder, dass ihr es gefunden habt, mit euren Geographiekenntnissen :D
Hab ja geschrieben, dass wir die Ausfahrt verpasst haben... :D

Ich gestehe hiermit aber aufrichtig, dass ich, was deutsche Bundesländer angeht, 0 Plan habe - Bayern kann ich noch knapp einordnen, aber dann hörts gleich auf. Egal, auf die Württembergische Steppe kam ich eigentlich nur, weil der Platzspeaker jeden Morgen einen Lobgesang auf den Baden-Württembergischen Motorradclub (oder sowas) lostrat... ergo lag für mich der Gedanke nahe, dass wir uns in dessen Hoheitsgebiet befänden.

Ansonsten ist Hockenheim vorbildlich beschildert und stinkeeinfach zu finden. Da sind viele andere Pisten (Monza...) ohne ortskundigen Führer schwieriger zu lokalisieren.
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Beitrag von Mäddie »

:!: Armi, du geili sau! chas mir irgendwiä nid vrkneifä, öbis uf mundart z'schrbiä, dä bricht isch eifach hammer ab dr erschtä zilä!

Ich glaube ich sollte auch mal bei den K-days mitzünden... alleine schon wegen Sherlock-Armi :twisted: :evil:
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Beitrag von Johnny »

also wer Hockene nicht findet, den muss man wohl zu seinem Aufzündgerät führen *g*
das mit Baden und Württemberg ist etwa so, als würde man nen Schweizer als Ösi verunglimpfen oder zu nem Franken sagen, er sei Bayer
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