Wie die Überschrift schon vermuten lässt, begann die Saison recht turbulent. Aber beginnen wir von vorn.
Wie die Meisten sicherlich wissen, hab ich mir kurz nach dem Saisonfinale in Hockenheim, eine gebrauchte BMW S1000rr gekauft. Dies war mein Wunschbike nach zwei Jahren R6 Cup. Die Suche ergab schnell einen leichten Unfaller, den ich meines Erachtens günstig erwerben konnte. Anfang Oktober stand sie dann bei mir in der Garage und wurde auf den Namen „dicke Berta“ kurz „Berta“ getauft. Ich hatte also jede Menge Zeit mir Gedanken über die Veredelung zu machen.

So kamen Zug um Zug feine Teile von K-Tech (Zupin), Carbomoto, Gilles, Alpha Racing zum Einsatz. Die Zeit verging wie immer bei solchen Dingen viel zu schnell und so wurde es zum Saisonstart doch wieder hektisch.

Als erstes Roll-Out habe ich mir ein Event von KÜS Motorsport am Pannonia Ring ausgesucht. Schnell wurden redliche Aufzünder über das Forum gefunden, die mich in deren Box aufnahmen. So fuhr ich am 27.03. gemütlich gen Osten um am nächsten Tag meine neue Errungenschaft Berta auszuführen.
Los ging es Montag morgen mit…. Regen. Regenreifen wurden bewusst daheim gelassen, da es gefälligst nicht zu regnen hat. Bei ca. 8 Grad dauerte es auch ne ganze Weile, bis die Strecke einigermaßen trocken war. Gegen 11 Uhr wagte ich mich dann das erste mal auf die Strecke. Natürlich nicht, ohne vorher das Motorrad samt neuer Lederkombi abzulichten.

Mit gehörig Respekt enterte ich die Strecke. Schnell war klar, dass die BMW im Gegensatz zu den gewohnten R6, Leistung im Überfluß hat. Ich freute mich jedes Mal auf die Start/Ziel Gerade. Da die Kurven noch feucht waren, konnte ich wenigstens auf der Gerade ordentlich durchlade. Dank des Schaltassistenten machte das doppelt Spaß. Allerdings war mir auch schnell klar, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, die Berta mit passablen Rundenzeiten über die pannonische Tiefebene zu bewegen. Trotzdem war ich natürlich neugierig was für Rundenzeiten selbst im Cruisingmode zu erzielen waren. Also machte ich meinen Laptimer an und siehe da…. Er ging nicht. Tolle Wurscht.
Naja, egal dachte ich, Strecke ist eh noch feucht und Mittagspause ist auch gleich. Also ab zu Mario ne Pizza oder Pasta futtern.
Nachmittag sollten dann die ersten flotteren Runden folgen. Eigentlich passte bis auf die Leistung des Bikes gar nichts. Sitzposition, Hebelstellung etc. Egal, ich wollte erstmal nur Kilometer fressen. Problem bei der Sache war halt auch, dass ich sehr schnell ermüdete und nach sieben oder acht Runden wieder rein kam. Da aber 100% freies fahren war, war das ziemlich nebensächlich. Etwa eine halbe Stunde später zog ich mich wieder an, um die nächsten Runden in Angriff zu nehmen. Mittlerweile war die Strecke vollkommen trocken und es hatte 10 Grad. Nicht gerade kuschelig warm, aber absolut ausreichend. Während des Fahrens merk ich das eh nicht. Langsam stellte sich auch ein Gefühl des Fahrens ein. Die Knie setzen in jeder Kurve kratzend auf den Asphalt, der Gashahn wurde mehr und mehr gespannt. In der vierten oder fünften Runde flog ich dann auf die „Blaue Haus Kurve“ zu, als im vierten Gang auf einen Schlag der Motor den Dienst verweigerte. Geistesgegenwärtig zog ich die Kupplung, sah mich kur um, ob eine Rauchwolke entsteht und bog dann rechts ab. Das war’s dann wohl erstmal dachte ich. Der Blick auf den Tacho zeigte mir stolze 100 gefahrene Kilometer, drei Viertel davon bei feuchter Strecke. Wartend auf den Schandkarren grummelte ich in meinen Helm. Das Mitleid meiner Boxenkollegen wurde mir entgegen gebracht, half aber logischerweise nicht weiter. Ich lud dann erstmal ein, vertilgte noch ne Pizza und begab mich auf den Heimweg.
Resümee des ersten Roll-Outs:
- 1000 km An- und Abreise
- 100 km Rennstrecke
Ein Verhältnis zum Vergessen.
To be continued….