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Prozünd oder "Was lange währt, wird endlich gut..."

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über die es sich lohnt zu sprechen!

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Prozünd oder "Was lange währt, wird endlich gut..."

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Beitrag von Johnny »

Nachdem alles gerichtet, montiert und organisiert war für den Montag auf dem Anneau kam Samstag morgen der Anruf von Speer, dass die Veranstaltung ausgebucht ist. Tja, Donnerstag war halt recht kurzfristig für ne Anmeldung, wobei auf der HP von Speer noch alle Gruppen frei waren. Das war auch Sonntagabend noch so, da gibt es wohl noch Verbesserungsbedarf.

Also was tun, wenn man brennen will? www.racing4fun.de gekuckt und nach Alternativen geschaut. Und was sehen meine schwachen Augen ? Juchei, AlphaTechnik ist von Dienstag bis Donnerstag am Schdarchd! Also erst mal Anhänger und Auto für den Montag gecancelt und gleich mal angefragt wie es für Dienstag bis Donnerstag aussieht. Entscheidung wurde nach Absprache mit Alex mangels Korealisierung des Wetters und einer hartnäckigen Form des Antizünd praecox auf den Montag vertagt. Dieser hatte schon Most im April, 2x Hockenheim, NBR und nun auch noch den Anneau vereitelt.
Montags lachten wir uns in 4 Fäuste und sagten laut „Halleluja“, angesichts des Wetters, das wohl aus Dauerregen in der Region um Colmar bestand. Wetter.de verkündete für Dienstag bis Donnerstag beinahe 100%ig perfektes Aufzündwetter. Also den Mittwoch als Tag des Einfalls ins Land der Baguettefresser auserkoren.
Zudem hatten wir den Vorteil, dass wir mangels Anmeldungen einfach so an die Strecke fahren und uns vor Ort anmelden konnten. Gleiches Spiel von vorne: Anhänger und Auto reservieren lassen.
Anhänger war kein Problem, nur der Besitzer des Autos war nicht zu erreichen. Okay, dann halt Dienstags noch mal probieren. Dienstag wieder nicht zu erreichen, in der Stadt rumgekurvt, in der Stammkneipe vorbeigekuckt, auch nix. Zuhause durch, niemand da.
Argh, die Zeit verrinnt. Halb 6 Termin wegen Hänger, ich brauchte also bis 5 das Auto. Mittlerweile war halb 5 und der Autor dieser Zeilen hatte mittlerweile das Verhalten eines Eichhörnchens vor der bevorstehenden Entjungferung angenommen. Kurz vor 5 stand er dann auf einmal vor mir, während der Hatz durch die Stadt mit Mutters F650 (ein grusiger Bock) hatte er bei mir angerufen und erfahren, dass ich dringend das Auto brauche.
Also zum freundlichen Hondahändler gefahren und den Anhänger geholt. „Jesses, ist der groß“ war mein erster Eindruck, als ich den Hänger sah, aber abgehärtet durch den Anblick eines anderen großen Hängers jedes mal wenn ich die sanitären Anlagen aufsuche, wurde der Anhänger furchtlos mitgenommen.

Dazu muss man sagen, dass ich ein gebranntes Kind bin, was Anhänger angeht, seit mir mal in der Rush-Hour einer abgehauen ist, weil die Anhängerkupplung kaputt war. Vorher war zu allem Überfluss noch ein LKW rückwärts in einen Hof gefahren, sodass ich bei der überaus peinlichen Wiederanhängkuppelfluchhalbaufderstraßesteh-Aktion massig Zuschauer hatte auf beiden Spuren. Natürlich bei knallender Sonne und die scheiß Anhängerkupplung ging auch nicht auf, sodass ich nicht wieder gleich anhängen konnte.
Gott sei Dank ist aber nix passiert. Zuhause hat sich dann rausgestellt, dass es sowieso der falsche Anhänger war. Also wieder zurück mit dem Ding, der kurzzeitige Verlust des Anhängers wurde mir als mangelnde Fähigkeit eine stinknormale Anhängerkupplung zu bedienen ausgelegt. Also ließ ich meinen Erzeuger machen, seines Zeichens LKW-Fahrer, vom Parkplatz gefahren und nach einer kleinen Regenrinne war wir wieder anhängerlos. Ich war rehabilitiert, Anhängerkupplung war hinüber.

Back to topic:
Auf der Fahrt heim mehr in den Rückspiegel als nach vorne geschaut und zuhause angekommen festgestellt: „Hoppla, mit dem Ding darf ich ja gar nicht fahren, ist ja wie fahren ohne Führerschein...“
Für die etwas älteren Semester, seit dem Euroführerschein gilt die Regelung: Gesamtgewicht von zulässigem Gewicht des Autos und des Anhängers darf 3,5 Tonnen nicht überschreiten und der Anhänger darf mit dem zulässigen Maximalgewicht nicht das Leergewicht des Autos überschreiten.
Passat hat leer 1250 kg, Anhänger maximal zulässig 1350 kg. Sch...ön das am Tag vor dem Aufzünden um halb 7 festzustellen. Also kriminelle Energie an den Tag gelegt und erst mal mit dem Daumennagel ein bisschen am Typenschild des Anhängers rumgeknibbelt. Aaaah, geht weg :) Schere gesucht, geht besser :D mit dem schwarzen Plastikgriff konnte man das frisch glänzende Alu wieder alt aussehen lassen. Ich hoffte, dass keiner der Kalkmützen auch nur auf das Typenschild sehen können würde, aber sah recht gut aus. Also flux den Bruder zwangsverpflichtet und meine Yamsel auf den Anhänger schieben wollen. Krrrcht was ist nu los ? Die mitgelieferte Rampe war zu kurz und der Bug saß an der Kante auf, also Heck angehoben per Muskelkraft und schon gings. Dann noch den anderen unwichtigen Kram wie Papiere, Schlüssel, Werkzeug und Klamotten ins Auto geworfen und gehofft, dass morgen Prozünd Dienst haben würde.

Teil 2 ist in der Mache
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Beitrag von Fourstroker »

Junge Junge, da bist aber mal bei nem Unfall richtig gearscht :shock:
"Wo Saufen ein Ehre ist, kann Kotzen keine Schande sein."
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Beitrag von Johnny »

Ja, so wohl war mir dabei auch nicht :? Bin deswegen auch gefahren wie auf Eiern

Alex kam pünktlich (!!!) um 6 Uhr am nächsten Morgen und nachdem seine Yamsel auch verzurrt war konnte es gegen halb 7 losgehen. Die vierte echte Kurve war die Autobahnauffahrt und ich stellte fest, dass sich unsere beiden Pistenfeilen auch schon auf den Kringel freuten, so wie die sich in die Kurven lehnten. Mist, also nächster Parkplatz raus und noch mal anders verzurrt. Bis zur Autobahnabfahrt ging es ja praktisch nur geradeaus, aber es hielt dann komplett bis an den Ring, dank der Antirutschmatten des Badezimmerteppichs *g*.
Ein namentlich bekannter Beifahrer wollte mich zu 140 mit Anhänger anstacheln, aber ich wies seinen jugendlichen Übermut mit dem Hinweis auf die Diskrepanz zwischen Anhänger und meiner Fahrerlaubnis in seine Schranken.
So genossen wir denn das herausbrechen der Sonne zwischen den Wolken auf dem Weg ab in den Süden. Ein Blick in Richtung Südosten zeigte uns, dass der Himmel heute wohl noch für alles gut war, außer 30° und prallem Sonnenschein.
Angesichts der über 300 zur Verfügung stehenden PS (ca. 220 im Anhänger und 90 Dieselhengste im Motor des Passats) ließen wir noch den ein oder anderen Berufskraftfahrer stehen, bevor sich das Reisetempo bei 90-100 km/h einpegelte. Ich weiß, das geht schneller, aber schließlich wartete auf mich keine Frau mit einer Scheinentbindung ;-)
Unterwegs fragte mich Alex nach dem Ablauf und so weiter, was man halt vor dem ersten Rennstreckenbesuch so wissen will, als ich wir an einer Autobahnabfahrt vorbeikamen, an deren Ende ich das magische Wort „Colmar“ auf einem überdimensionalen Verkehrsschild erblickte. Kacke! Hatte ich vor lauter Erzählen etwa die Ausfahrt verpasst ? Alex flux zum Aushelfsnavigator ernannt und die Straßenkarte in die Hand gedrückt. Nachdem ich ihm dann während der Fahrt gezeigt hatte, wo wir ungefähr sind und er suchte, sahen wir aber schon fast ein weiteres Schild mit dem verheißungsvollen Wort mit dem „C“ am Anfang und mir kam das alles hier recht bekannt vor. Stimmt, hier sind wir richtig. Aufatmen. An der nächsten Ampel zeigte ich Alex dann, wie man eine Straßenkarte wieder richtig zusammenfaltet ;-)
Angesichts der plötzlichen Veränderung des Straßenbelags wäre das Schild „Sie verlassen die Zivilisation und betreten Frankreich“ unnötig gewesen. Ich wähnte mich schon für einen Moment in Most. Auf den letzten Kilometern schloss dann noch eine Fazer zu uns auf, für den wir wohl aussehen mussten, wie die abgebrühtesten Racer mit den beiden Kisten auf dem Hänger. Tja, nicht nur Herr Rossi beherrscht psychologische Spielchen ;-)
Und schon erblickten wir auch die Schilder, kaum zu glauben nach all den Pannen vor den letzten Aufzündversuchen. Ich blickte in den Rückspiegel und sah Prozünd auf dem Rücksitz sitzen, grinsend und unschuldig mit den Schultern zuckend. Ich blinzelte ihm verschwörerisch zu und summte vor mich hin. Aaaah, der Einzug der Gladiatoren. Den Passat auf der Shell-Muschel neben einem Ungetüm namens „Carthago“ geparkt, in dem locker ein Elefant Platz gehabt hätte und vor zur Anmeldung, angemeldet, T-Shirt in Empfang genommen und zurück zum Gespann. Als ich an der Anmeldung gegenüber Alex erwähnte, dass „die da“ auch in der mittleren Gruppe fährt, was ich überrascht und bewundert meinte, wollte der in seinem jugendlichen Wahn und einem Anflug von Machismo gleich in die ganz schnelle Gruppe wechseln. „ Die da“ war näher an den 50 als an den 40 und sah eher aus, als würde man sie hinter der Theke eines Juweliergeschäfts sehen und nicht auf einer Rennstrecke.
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Beitrag von Johnny »

Beim Ausladen gabs wieder Probleme mit der Rampe und meinem Bug, netterweise lieh uns Lars, der hinter der fahrenden Scheune stand seine und schnell waren die beiden Yamseln ausgeladen. Technische Abnahme war kein Problem. Alex wollte sein Glück mit seiner Fahne vom Typ „Oft an Kinderfahrrädern zu finden, zwecks erhöhter Sichtbarkeit“ von ihm allerdings zum Typ „Erhöhte Demütigung beim verblasen von 1000ern auf der Hausstrecke“ umfunktioniert, versuchen. Kam damit aber nicht durch, was ihm vorher auch klar war, aber den Gag wars wert.
Bei der Fahrerbesprechung erfuhren wir dann, dass die mittlere und die schnelle Gruppe auf jeden Fall den ganzen Morgen zusammen fahren durften, da es insgesamt wohl nur ca. 50-60 Aufzünder waren, inklusive der Instruktorengruppe, was von den meisten wohl sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde und uns ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Ich schaute mich um und sah Prozünd auf der Boxermauer sitzen, wo er lässig mit den Beinen baumelte und herüber winkte. Ein netter Bursche.
Dann gingen auch schon die ersten auf die Strecke, also flux in die Kombi gezwängt und zu Alex gesagt, der noch nicht so weit war: „Ich fahr mal ein, zwei Runden, dann kannst dich ja mal an mich hängen.“ Also vorsichtig ein, zwei Runden gedreht, die BT002 auf Temperatur gebracht, Kombi richtig hingezupft (das linke Knie vor dem Flic-Flac, das rechte auf der Gegengeraden) und schon etwas forscheres Tempo angegangen. Beim Anbremsen der rechts nach der Boxenausfahrt sah ich was gelbes im rechten Augenwinkel, das sehr schnell unterwegs ist, Alex! Will der mich gleich in seiner zweiten Runde überholen ? In der Ecke ? Also noch mal aufgerichtet und in die Eisen. Ich seh nix gelbes durchrauschen, hör nix schraddeln und ins Heck ist mir auch keiner gefahren, scheint wohl gut ausgegangen zu sein. Den Rest des Turns sah ich dann nichts mehr von ihm. Als wir abgewunken wurden, gab es allgemeine Verwirrung. Ist was passiert ? Keiner hatte was gesehen. Dann Erleichterung, die Streckenposten winkten regulär nach 20 min ab, man konnte aber gleich durch die Boxengasse und weiter aufzünden. Ich begann gegenüber Alex einen Satz der mit „Freundchen, was....“ begann und mit einem sehr großen Fragezeichen endete. In seinem jugendlichen Übermut meinte er, nach 2-3 Runden die Strecke schon zu kennen und wollte gleich richtig am Wickel drehen. In der besagten Ecke geht es auch geradeaus, allerdings standen da „nur“ 3 recht unscheinbare, ca 60 cm hohe ORANGENE Kegel, die signalisierten, dass diese Streckenvariante nicht gefahren wird....Ging ja noch mal alles gut...
Die anderen Turns des morgens verliefen relativ unspektakulär. Ich wurde reichlich überholt, hatte ein paar Schnitzer drin, aber nix wildes und wurde langsam immer schneller, sodass ich immer weniger überholt wurde. In den 20 min der Instruktorengruppe und der Mittagspause lernten wir den Fahrer der fahrenden Scheune und seinen Anhang kennen, Rainer war mit einer gelben Fireblade unterwegs. Bis zum Mittag hatte es keinerlei Zwischen- oder Unfälle gegeben. Nach der Pause stand eine 749 im Kiesbett, nichts wildes. Der Fahrer war nicht besonders schnell unterwegs, ich vermute mal, er war zum ersten Mal auf der Rennstrecke, hatte aber im Vergleich zum Morgen schon ne ganze Ecke mehr Speed drauf bekommen. Nichtsdestotrotz, konnte ich ihn in der langen 180° Rechts am Ende des Kurses schön außen überholen. Eigentlich sollte man so was ja innen rum machen, ich weiß. Aber wenn er in der Kurve langsam im Augenwinkel verschwindet, das hat schon was ;-). Der Bridgestone funktionierte einwandfrei, die Aufwärmphase war kürzer als meine eigene, sodass man schon in der ersten Runde sämtliche Kurven problemlos auf dem Knie fahren konnte, bei meinen Schwuchtelzeiten sicher keine große Schwierigkeit ;-)
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Beitrag von Johnny »

Mittlerweile wurde ich in der mittleren Gruppe höchstens noch 1-2 mal pro Turn überholt, sodass ich hier in der Überholstatistik langsam aus dem Soll ins Haben kam. In der schnellen Gruppe waren es wohl so 3-4 die mich überholt haben, gegen abend dann auch nur noch 1-2, ich war zufrieden J. Mittlerweile hatte ich auch die Erfahrung gemacht, dass einer, der überholt werden soll, einfach seine Linie beibehalten soll, weil das am sichersten ist. Der Schweizer mit seiner ZX-6R hatte davon noch nicht gehört, allem Anschein nach. Gut, dass die Strecke so breit ist.
Ab und zu fuhr Michael Schulten auch spaßeshalber ein paar Runden, sodass man sich an ihn hängen konnte, natürlich fuhr er dabei keine 100%. Das klappte recht gut, bis er dann auf die Gegengerade kam und uns Schmarotzern per Wheelie davon fuhr

Am meisten Spass machte mir das Flic-Flac und der Rechtsknick nach der Gegengeraden, spaßhaft „You gotta have balls – Corner“ genannt. Vor allem nachdem ich hinter „Conny“ hergefahren bin, die ansonsten ziemlich flott unterwegs war, nur bin ich ihr an der Kurve fast ins Heck gerauscht. Als 22-jähriger Jungspund denkt mal da wohl etwas vernünftiger, als eine 45jährige Schmuckverkäuferin ;-) (ich nehme mal an, dass Conny die Frau von der Anmeldung war).
Als ich vor einem Turn merkte, dass Rainer eine Runde aussetzen wollte, fragt ich ihn, ob er Bilder machen könnte. Kein Problem, meinte er. Als ich auf die Boxenkurve zugeflogen kam, sah ich: „Aaah, da macht ne Frau Fotos.... Oh, das ist ja Rainer“ Nach ein paar Runden war er dann wieder verschwunden und ich flog auf die Balls-Corner zu, als ich eine Riesenstaubwolke sah. Gas zu und schon sah ich ein gelbes Motorrad im Kies stehen. Alex ? Es stellte sich als Rainer raus, der „nur ein paar Runden am Ende des Turns“ drehen wollte. Wenigstens schien ihm nichts passiert zu sein, denn er stand. Seine Frau stand ganz aufgelöst an der Boxenmauer und stellte dann erleichtert fest, dass sich alle ums Motorrad kümmerten, ihrem Mann also nichts passiert sein musste. Anscheinend war ihm das Hinterrad weggerutscht und die Fireblade hatte sich im Kiesbett ein paar mal überschlagen, leider mit Serienverkleidung. Rainer nahm es aber recht locker und scherzte schon wieder. Zu seinem neuen Helm meinte er: „Gott sei Dank hab ich nicht den teureren Helm gekauft und den hier kann ich ja noch mal bei ebay verkaufen, ist ja schließlich nur 1x getragen ;-) “ Seiner Frau zuliebe ging er dann noch mal zum Arzt, weil er am Brustkorb leichte Schmerzen hatte, was sich dann als gebrochene Rippe rausstellte. Seine Reaktion: „Immer wenn ich so mache (er wackelte mit den Hüften, als würde er Twist tanzen) knackts ein bisschen“
Wir gingen dann noch mal raus, bis es kurz darauf wieder rote Flaggen gab. Da war ich gerade am Ende der Strecke an der 180° rechts und auf der Gegengerade sah ich dann eine neue rote Fireblade samt Fahrer an der rechten Böschung liegen und das sah gar nicht schön aus. Der Fahrer lag bewusstlos neben seiner Maschine. Er war mir schon vorher aufgefallen, weil er schneeweißes Haar hatte und schon jenseits der 50 war. Dann kam seine Maschine auf dem Anhänger mit seiner aufgeschnittenen Kombi, bange Gesichter en Masse. Lars meinte, sogar die Helmschale (Shoei XR 1000) sei gesprungen gewesen. Später gab es dann Entwarnung, Rainer hatte bei AlphaTechnik nachgefragt, die sagten es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, die Schulter war wohl gebrochen.

Ein Turn stand noch aus und ich habe mir die Stelle noch mal angeschaut beim Einrollen, allem Anschein nach ein Highsider, den Gummispuren auf der linken Seite nach zu urteilen, wobei er sich wohl irgendwie halten konnte und dann bremsend auf der rechten Seite eingeschlagen ist, der stempelnden Bremsspur nach. Und da ist sehr wenig Sturzraum....
Dann war auch schon Schluss, worüber Alex und ich aber fast schon dankbar waren, 6x40 min Fahrzeit ist doch recht viel ;-) Einen ähnlichen Effekt hatte der ab mittags anwesende Fotograf. Anfangs wurde die Anwesenheit noch mit „Oh das ist der Fotograf, schön reinlegen!“ begrüßt, später dann mit „Oh Mann, steht der immer noch da!“ verflucht J Wenn man gewusst hätte, dass der schon gescheiter Bilder gemacht hatte. Letztes mal hatte er mich immer mit nem kleinen Abstand zwischen Knie und Boden beim Einlenken der ersten 180° rechts erwischt, also praktisch wertlosen Bildern ;-)
Auf einmal stand dann noch ein Bugatti Veyron (?) in der Boxengasse, das 1001 PS-Monster halt. Zwei Ingenieure von VW waren damit gekommen, dem roten Wolfsburger Kennzeichen nach zu Schließen. Die fuhren dann auch ein paar Runden, aber nicht besonders schnell.
Also zusammen gepackt, was sich dank Alex der Tratschbase ewig in die Länge zog und ich langsam nen dicken Hals bekam. Zumal wir langsam von einem schweizer Schnösel und seinem Anhang zugeparkt wurden, der wohl von seinen Eltern einen Alfa Romeo-Rennwagen bekommen hatte. Also alles verstaut uns von Rainer und Anhang verabschiedet und Richtung Heimat gezuckelt. Dabei wurde ein LKW mit 95 km/h als natürlicher Tempomat genutzt, da ab 105 km/h die immer noch montierten Winterreifen dröhnten wie die Hölle. So kam es dann, dass ich sogar von einem MAN überholt wurde. Ich zwinkerte daraufhin Prozünd auf der Rückbank zu und wir dachten uns „Was solls ? Den Tag kann nix mehr versauen.“
Zu hause alles ausgeladen und dann noch voller Elan (IRONIE!) den Anhänger zurück gebracht. Und nach 15,5 h in und auf motorisierten Fahrzeugen hatte ich dann auch genug für den Tag.
Fazit:
Es war nicht Antizünd schuld daran, dass wir erst so spät zum Aufzünden kam, sondern Prozünd wollte uns einen wirklich tollen Tag machen.
Der BT002 ist ein 1A-Superreifen.
Der Anneau macht irre Spaß, könnte aber länger sein.
Wer spät kommt, den belohnt Prozünd.
Ich hab viel gelernt.
Ich kann noch viel lernen.
Und:
Straße ist doof



Ich merke schon, mein Bericht ist was für nen laaaangen Winterabend
:oops:
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Beitrag von Mäddie »

Johnny hat geschrieben: Der Schweizer mit seiner ZX-6R hatte davon noch nicht gehört, allem Anschein nach. Gut, dass die Strecke so breit ist.
Bevor jemand auf den Gedanken kommt: Nein, der Maddie war nicht dort...

Die Meinungen über ADR sind ja geteilt, mir gefällt es dort aber auch sehr gut. Du scheinst dort ja auch deinen Spass gehabt zu haben.
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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Beitrag von Johnny »

Zugegebenermaßen musste ich kurz an dich denken :wink:
Aber sehr kurz nur, ich denke nicht, dass du in so einem Tempo und mit Nummernschild unterwegs bist.
Und was den alten Mann mit den weißen Haaren angeht, ich hatte ja den Verdacht, dass das Stoppie ist *duck und weg* :D
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Beitrag von Stoppie »

Johnny hat geschrieben:.....*duck und weg* :D
und das ist gut so. :twisted: :D :D :D
Gruß aus dem Münsterland
Stoppie
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Beitrag von Johnny »

stoppie, alles klar ? was macht die schulter ? :lol:
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Beitrag von Martin »

Johnny hat geschrieben:stoppie, alles klar ? was macht die schulter ? :lol:
Rheuma??? :-)
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
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Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
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