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Cartagena 2006, unser erstes fast 24 h Rennen

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Cartagena 2006, unser erstes fast 24 h Rennen

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Beitrag von er »

Moin Jungs und Mädels,

bevor der Serienfred vom Hajo weiter zugemüllt wird kommt hier mein erster Bericht. Verzeiht mir den kläglichen Stil, aufgrund meiner lächerlichen Deutschkenntnisse werde ich Hajo und Bundy das Wasser nicht reichen können .

Part 1:

November 2005, meine Frau eröffnet mir, dass unsere Kiddings am 4 und 5.2. an einer Konfirmatenfreizeit teilnehmen würden und wir doch an diesem Wochenende uns zum Skifahren in die Berge begeben könnten. Leichtfertig wie ich bin sage ich sofort zu. Ca. eine Woche später erzählt mir der Junior-Schlumpf (in einem früheren Leben auf den Namen Peter getauft) von unserem Aufzünd-Schlumpfen-Team, dass Alpha-Technik einen Event in Cartagena anbieten würde. Ich sagte daraufhin ziemlich spontan leichtfertig zu, da man sich im Leben richtige Ziele setzen sollte. Unser Web-Schlumpf (im bürgerlichen Leben auch Tom genannt) brauchte ungefähr 0,3 µsec um sich ein Ziel im neuen Jahr zu setzen :-) Mitteilsam wie ich nun mal bin, erzählte ich daheim von unseren großen Zielen … Egal, Antizünd wird sich irgendwann wieder beruhigen 8) . Der Vierte im Bunde – unser Polizei-Schlumpf – sagte ebenfalls sofort zu. Die Planungen für unseren Februar-Event konnten beginnen :-) . Ich fragte mal vorsichtig in Siegen bei dem Suzuki-Händler meines Vertrauens nach, ob denn ebenfalls Interesse bestehen würde, sich im Februar nach Cartagena zu begeben. Jürgen meinte, er hätte vorsichtshalber schon mal 15 Plätze beim Klaus Maske eingecheckt ….
Ach ja, warum sind wir eigentlich das Schlumpfenteam. Es begab sich im August anno domeni 2005 als das gebückte Volk nach Oschershausen zog um beim Robert im Kreis zu fahren. Meiner einer hat das Zeittraining voll abgeloost (ich war der schnellste Verlierer) und ich sollte am Sonntagmorgen den Looser-Cup aus der Poolposition gewinnen. Tom meinte daraufhin, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Schlumpfencups …. Es existieren noch irgendwelche, meiner Meinung nach nicht nachvollziehbare Gerüchte, dass der Schlumpfenname irgendwie mit meiner bläulichen Funktionsunterwäsche zusammenhängen würde … eine Farce. Seit dieser Zeit nennt man mich aufgrund meines leicht fortgeschrittenen Alters gegenüber meinen Teamkollegen Papa-Schlumpf …

Dezember 2005: Die Planungen laufen sehr professionell. Mein Schlumpfenmobil muss herhalten, die Mopeds kommen auf einen umgebauten Autoanhänger. Werkzeug und sonstiger Kleinod in Alukisten auf den Anhänger, ebenso die paar Reifen die wir im sonnigen Süden benötigen würden. Die Lederkombis würden wir in eine Skibox – liebevoll unsere Schwiegermutter genannt – auf das Dach verladen.
Sylvester 2005: Ich habe mir zu Weihnachten eine gebrauchte Antihoppsing und einen Bremsdrucksensor geschenkt. Der Sensor ist recht schnell eingebaut, die Bremse entlüftet. Die Kupplung bereitet ebenfalls fast keine Probleme, anscheinend alles Bestens. Aufgrund von Schnee und Eis ist keine Probefahrt möglich.

Januar 2006: Die Straßen sind frei, ich wage eine Probefahrt bei gefühlten –20°. Die Scheiß-Kupplung rutscht schon bei 6000 U/min. Antizünd scheint mich schon wieder einzuholen. Ein Blick in das Suzuki-Handbuch und es zeigte sich, dass ein Federring von uns falsch eingebaut wurde. He He, Antizünd ich werde es dir zeigen. Ich warte eine Woche auf trockene Straßen, diesmal rutscht das Scheißteil erst bei 7000 U/min :-(( Ich gehe in mich, wofür braucht man bei einem Männermotorrad wie einer K4 eigentlich eine Antihoppsing ? Ende Januar wird die Orichinal-Kupplung wieder eingebaut, eine Woche vor der Abfahrt mach ich eine Probefahrt bei diesmal gefühlten -19°. Man merkt schon, es wird bald Frühling :-). Bei ca. 9373 U/min gebe ich im 2. Gang Vollgas 8). Wenn etwas gerutscht ist, dann war es höchstens der Slick vom 4h-Rennen in Brünn.
Am Samstag vor der Abfahrt treffen wir uns um zehnhundert zum Laden des Anhängers. Nach ca. 4h und 27 min ist alles verzurrt. Nach dem ersten Sixpack stellt unser Junior die Frage: „Warum können wir nicht gleich losfahren?“

Februar 2006
Am 2.2. teile ich per e-mail den Schlümpfen mit, wie ich mir unseren Zeitplan bzgl. der Hinfahrt vorstelle. Laut Routenplaner sind es nur läppische 2070 km. Der Kommentar von unserem Junior-Schlumpf : „Klasse, mein erstes 24-h-Rennen“. Anfänglich diskutierten wir die Variante über die Schweiz. Jemand meinte, in der Schweiz dürfte man mit einem Anhänger nur 70 fahren.

@ Nosedriller> Stimmt das?

Diese Möglichkeit – es wären immerhin knapp 80 km weniger – wird jedoch schnell verworfen, da der Stefan von 2D vor der schier unlösbaren Aufgabe steht, sich alleine nach Cartagena zu begeben. Wir erklären uns sofort bereit mit dem Stefan Kolonne zu fahren. Zu fünft in 2 Autos, eine zügige Anreise sollte möglich sein. Es wird beschlossen, dass die Abfahrt am Freitach um 22 Uhr sein soll. Zuvor würden wir noch auf der achtzehnten Geburtstagsfeier vom jüngeren Bruder unseres Junior-Schlumpfes den einen oder anderen Hopfentee zu uns nehmen. Es wurde kolpotiert, es würden da junge, leicht bekleidete Damen anwesend sein ;-)

3.2.2006 Ich bin bei der Allianz auf einem fürchterlich langweiligen Seminar, ich zähle die Minuten. Endlich um sechzehnhundert kann ich die Räumlichkeiten verlassen, das Leben kann so schön sein.
Um 1800 treffen wir uns endlich in Odelzhausen, die Gurte werden gespannt, die lächerliche Anzahl von geschätzten 40 Reifen wird irgendwie auf dem Anhänger verzurrt und wir begeben uns auf das Fest mit den leicht bekleideten Tänzerinnen. Aufgrund extremen Vitaminmangels genehmige ich mir einen Hopfentee. Um 2127 setzen wir uns allmählich in Bewegung :-) :-)

Um 2130 biegen wir auf die A8 Richtung Karlsruhe ein. Welcher Schwachkopf hat mir den Floh in den Kopf gesetzt, das Überholverbot für Pkws mit Anhänger gelte bis 2200 (Die Rennleitung hat mir auf dieser Route schon den einen oder anderen Punkt zukommen lassen). Das Überholverbot wird schon um 2000 aufgehoben, wir könnten schon 2 Stunden weiter sein. Aufgrund des gefühlten Verlustes von 2 h wird der Tempomat auf ca. 110 km/h eingestellt …. Der Rennleitung würden wir die Dringlichkeit unseres Anliegens schon erklären können 8) Um ca. 2400 treffen wir den Stefan kurz vor Karlsruhe. Der erste Fahrerwechsel und weiter geht’s, jetzt mit zwei Fahrzeugen.
Kurz vor Lyon schwächelt unser Juniorschlumpf und ich muss wieder ran. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit schaffe ich immerhin 1,5 h aber kurz hinter Valence ist auch für mich Schluss. Immerhin fasst 40% der Strecke geschaftt. Das GPS bescheinigt uns eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 109 km/h mit einer vmax von 148 km/h 8). Der Polizei-Schlumpf übernimmt und im Osten beginnt es zu dämmern. In Montpellier genehmigen wir uns den ertsen Cafe, die Sonne scheint, das Thermometer ist deutlich über Null (mindesten 3° plus, d.h. mindesten 15° mehr als bei uns) Die spanische Grenze naht, Barcelona (He ihr Schlümpfe, wisst ihr eigentlich das der Speer an Ostern in Barcelona ist, so weit ist dass doch gar nicht, oder 8) ? Der Antizünd spricht zu mir, vergiss es. Deine Kinder sind Ostern im Basketballcamp … Taragona, Calafat, Valencia. Kurz vor Valencia bin ich wieder dran, Die letzten 3 h habe ich hinten geschlafen, ich werde den letzen Turn fahren. Wir biegen ab Richtung Albacete und dann in Richtung Murcia. Cartagena wir kommen, juchuh … Die 148 vom Junior schaffe ich auch mit viel Anlauf nicht mehr, d.h. ich darf das erste Essen zahlen :twisted: :)

In der Dämmerung erreichen wir Cartagena. Beim Auffinden der Strecke stellen wir uns ein wenig Armateurhaft an, irgendwann überholt uns zufällig Klaus Maske und wir folgen im Windschatten.

An der Strecke angekommen erfahren wir, dass wir heute noch keine Box bekommen :-( Au weh. Wir sind 5 dynamische Aufzünder mit drei Schlafgelegenheiten (einer unterrm Klappdach, zwei auf der ungklappten Sitzbank hinten). Hierzu müssen wir mein Schlumpfenmobil ca. 30 min umräumen. Die Reise nach Rom wollen wir nicht spielen, d.h. der Stefan legt sich mit einer Matratze auf die beiden Mopeds in seinem Bus und der Polizeischlumpf schläft auf der Sitzbank vorne. Nachdem unsere Schlafgelegenheiten gerichtet sind, genehmigen wir uns aufgrund extremen Vitaminmangels den einen oder anderen Hopfentee :-) Nach 21 h Fahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 99 km/h mit Pausen war der Tag um ca. 2300 für mich zu Ende. Ach ja in Cartagena regnete es, egal am Montag muss die Strecke erst trocken sein.

5.2.2006 Wir erwachen um ca. 900 bauen unser Schlumpfenmobil um und suchen uns in Cartagena eine Örtlichkeit zum Frühstücken. Es tröpfelt noch leicht und wir finden ein gemütliches Cafe. Nach den ersten Cafes con Leche und einiger Croissants steigt das Stimmungsbarometer auf ca. 1025 mbar. Gegen 1300 begeben wir uns wieder zur Strecke. Das Fahrerlager wird inspiziert, wir treffen den Mathias mit dem Bernd, außerdem Charlie. Wir genehmigen uns ein Mittachessen in Form von Salat und Spagetti, erzählen uns Schwänke aus unserer Jugend und harren der Dinge, die auf uns zukommen werden. Die Jungens von 2D und Suzuki-Debus aus Siegen sind im Hinterland klettern und fragen andauernd an, wann wir unsere Boxen beziehen können … Gegen 1600 ist es dann soweit und wir beziehen die Box 11: „home sweet home“ Kaum zu glauben, was in einen T4 und auf so einen Anhänger so alles rein bzw. draufpasst.
Nachdem alles in der Box verstaut ist, lassen wir es aufgrund extremen Vitaminmangels 4 Uhr sein: Zeit für den Nachmittagtee :-) In der Zwischenzeit hat es zu regnen aufgehört, nun muss es nur noch trocken werden …. Von Montag bis Freitag sind 2 GP-Rennen und ein 4h-Rennen geplant. Ich stehe mit einem Hopfentee in der rechten Hand vor einem Berg schwarzem Gold: 2 Sätze Michelin-Slicks, 1 Satz Pilot-Race, 2 Metzler K2, ein angefahrener Bridgstone R08 vom Wolle (der Winnerreifen, der uns im 4h-Rennen in Brünn auf den dritten Platz vorgefahren hat :-) )und zwei angefahrene K2. Hoffentlich reicht das, wenn nicht, ich habe ja die Ritsch-Ratsch-Klick-Geschenkekarte dabei, in den beiden Pirelli-Trucks wird notfalls der eine oder andere Reifen für mich dabei sein :-). Gegen 2100 suchen wir (inzwischen sind wir fast vollständig (11 von 13) eine Örtlichkeit zur Nahrungsaufnahme, wir enden bei einem Argentinier. Das Essen ist so goil, das wir die Räumlichkeit die ganze Woche aufsuchen werden. Für nicht einmal zwanzig Teuronen elfundzwanzig Vorspeisen, unzählige Hopfentees aufgrund des anhaltenden Vitaminmangels und zum krönenden Abschluss ein Rindersteak, von dem ich meinen Enkeln noch erzählen werde. Anlass zur Kritik gab eigentlich nur die etwas knapp bemessene Menge Brot … Gegen 2300 erreichten dann Jörg und Dirk unseren Argentinier, sodass wir vollständig waren. Dirk, Stefan und Ralf von 2D aus Karlsruhe, Stefan und Jürgen vom Suzuki-Händler meines Vertrauens, Mathias, Bernd, Dirk ("Ossi") und Jörg aus dem Siegerland. Das Schlumpfenteam ist durch den Web-Schlumpf, den Junior-Schlumpf, den Polizei-Schlumpf und meine Wenigkeit vertreten.
Irgendwann entschlummere ich und träume von meinen zukünftigen Heldentaten ….
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Beitrag von Mäddie »

:lol: :D Yo Papa-Schlumpf, deine lächerlichen Deutsch-Kenntnisse sind der absolute Oberhammer!!! Ich kann es nicht fassen, dass du bis jetzt keinen einzigen Bericht abgefeuert hast...
Bitte morgen nur vorgeben, du seist am Arbeiten. Bericht hat Vorrang!

Ach... und den ND würde ich nicht fragen, wie es mit den Tempolimiten in der Schweiz so aussieht. Die sind ihm scheissegal..., hehe.
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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Beitrag von Nasenbohrer »

@ Nosedriller> Stimmt das?
weee'sch nisch. schwees aba nur, dass man in der schweiz eine autobahnvignette braucht. die gilt ein jahr und muss fuer auto UND anhaenger geloest werden. das heiszt 2x 40,-CHF (ca.50EUR). die buße fahren ohne vignette kostet aber 120,- CHF (ca.75-80EUR/ lenker) :roll: da weisz ich aber nicht, ob man das mit dem anhaenger als doppelte busse zaehlt. desweiteren sind die bussen abartig hoch (auch fuer schweizer verhaeltnisse und das risiko fuer ortsunkundige zu hoch erwischt und am zoll unnötig aufgehalten zu werden. fuer 80km lohnt sich also ein umweg locker.
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Beitrag von Nasenbohrer »

Mäddie hat geschrieben:Ach... und den ND würde ich nicht fragen, wie es mit den Tempolimiten in der Schweiz so aussieht. Die sind ihm scheissegal..., hehe.
Arschem! :smackbottom: :roll:
hast du Mail bekommen?

@papaschlumpf, sehe dem genauso wie mad D dem tut.
wieter schriibe!
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Beitrag von 46R2D2 »

Bild Bild Sehr schöner anschaulicher Bericht. (da kommt doch ein wenig der Neid auf) :roll:

Literarisch nicht weit entfernt von Hajoschen und Bundyschen,sagt man das so :roll: ,Event Ereignissen.
:mrgreen:
Extrem großer Neidfaktor
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.

Albert Einstein: 1879-1955
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Beitrag von er »

@dude Ich bin unwürdig :roll: , kannst du diesen Fred zu den Erfahrungsberichten verschieben ?
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Beitrag von dude »

ist verschoben ;) - schöner bericht!
der dude macht das schon...
www.moto-racing.de
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Beitrag von Jörg_7 »

Bild

... kann mich da Meister Mäddie nur anschließen....

bitte den Bericht zügigst fortzusetzen :!:


Die Lektüre löst zwar massive Entzugssymptome aus - aber da ich
mit einem österlichen Cartagenabesuch liebäugel, bin ich für jede
Zeile dankbar... 8)
..schau mer mal
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Beitrag von er »

Meine lieben Freunde, die Erinnerungen brechen wieder hervor, ich will wieder nach Spanolien :D :evil: :D

Part 2:

Am Montagmorgen erwache ich mit einem fürchterlichen Druck auf der Blase. Es dämmert bereits und ich suche die „Toiletten“ mit meinem Kulturbeutel auf. Ich habe den festen Entschluss gefasst heute Morgen zu duschen. :twisted: Zwei Aufzünder von Alphatechnik sind sich schon am waschen und berichten, dass aus der Dusche Eiswürfel bröseln würden. Die andere „neue“ Dusche stand unter Wasser und stank dermaßen nach männlichem Urin, dass meine Sinnesorgane ein Betreten dieser Räumlichkeiten nicht überstanden hätten.
Ich bereite mich innerlich auf meine Heldentat vor, lege meine Klamotten auf die Bank und greife das Shampoo aus meinem Kulturbeutel. Ich öffne den Wasserhahn, lasse das Wasser mit einer gefühlten Temperatur von -10° spärlich auf meine zarte Haut gelangen und will mir nun die Haare waschen. Das Scheißwasser ist so kalt, dass das Shampoo nicht schäumen will. Ich nehme die doppelte Menge … und :shock: :shock: …. es passiert immer noch nichts :shock: . Ich betrachte die Shampoo-Flasche. Mist. Meine Arme sind zu kurz bzw. ich habe meine Brille nicht auf. In verschwommener Schrift entziffere ich die Buchstaben „H a a r g e l“ oder so ähnlich, oops ich habe in den Kulturbeutel von Alphatechnik gegriffen. Noch nie ist auf mein zartes Haupthaar Haargel gelangt und jetzt dies. Ich benötigte ca 1 hl Wasser mit einer Temperatur von – 10° um das Malheure zu beseitigen…. Das Gelächter von den Jungs von Alphatechnik klingelt mir heute noch in den Ohren. :D :D
830 Klaus Maske ruft zur Fahrerbesprechung. Ca. 80 Hondajungs die sich für 1Kilo Teuronen eingemietet haben werden auf ihren Event eingewiesen, danach werden wir verarztet. In einem Anfall von Übermut habe ich mich in der schnellen Gruppe eingetragen, so nebenbei erfährt man, wer da alles mitfährt: Waldi, Schulten, Nebel, Daemen, eine russischer Supersport-Fahrer aus der WM und und und, oops Der Himmel ist blau, die Strecke wird bald abgetrocknet sein, ein kurzer Gedanke ich sollte eventuell auf grün umbuchen, scheiße wird schon nicht so schlimm werden ….. :evil: :evil:
900 Dirk Debus entert mit der neuen K6 – das Aufzündgerät der Sauerländer für die 24 h von Oschershausen –die Strecke und kommt nach ca. 30 min wieder rein. Er meint, dass zum Einfahren der Kiste es vielleicht gar nicht so schlecht sei, dass die Strecke noch feucht ist. Ich habe auf meiner K4 Slicks drauf, somit melde ich mich zum Einfahren für den nächsten Turn. Ich wollte schon immer mal ne K5 bzw. K6 fahren. Aufgrund dem Antizünd sollte ich derartige Aktionen aber vielleicht nicht auf einer trockenen Strecke durchführen, da ich dann vielleicht ein längeres Gespräch mit dem Suzuki-Händler meines Vertrauens führen würde bzw. müsste. Es erschüttert mich, wer alles in diesem Winter aufgerüstet hat bzw. gerade dabei ist. Ich komme mir mit meiner K4 schon wie der letzte Mohikaner vor. Egal, solange ich schneller als unser Web-Schlumpf bin ist alles in Ordnung (Hatte ich schon erwähnt, dass der langsamste von uns Schlümpfen ein Essen ausgeben muss?). Alles wird gut …..
Ich entere die Strecke und denke an bundy und hajo. Meine Idole erzählen ja immer wieder, man sollte beim Einfahren immer ein wenig die Front anheben, um die Strecke und die Streckenposten und alle anderen standesgemäß zu begrüßen. Nein Papa, die Strecke ist nass, die K6 gehört dir nicht, die Sonne blendet und überhaupt. Ich klemme und schaue mich beim Anbremsen auf Turn 1 zaghaft um, ob von hinten keiner kommt. Die ersten Runden dauern eine Ewigkeit und ich denke mir dir ganze Zeit, diese Streckenführung wirst du dir in 100 Jahren nicht einprägen können. Eine derartige Aneinanderreihung von interessanten Kurven ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Auf einmal steht da so ein Männchen mit einer schwarzweiß-karierten Flagge und meint wohl, ich sollte wieder in die Boxengasse einfahren. Nicht schlecht so eine K6, es dürfte besser für mich sein, wenn ich mich in dieser Woche diesem edlen Gefährt nicht mehr allzu sehr nähere.
Danach fahren zunächst die Hondajungs und nach ca. 90 min sind wir wieder dran.

Motor warmlaufen lassen, die Ideallinie wird trocken und ich nehme die Reifenwärmer runter. Auch jetzt hebe ich beim Entern der Strecke nicht das Vorderrad an, was bin ich doch für ein Weichei. Ich bin erstaunt, was die Strecke auch im feuchten Zustand an Grip hat, richtig ausprobieren will ich es aber nicht. Es geht erst einmal darum die Aneinanderreihung von Links und Rechtskurven in mein Gedächtnis einzuhämmern. Und plötzlich werde ich das erste Mal niedergestreckt :shock:, hergebrannt :shock:, regelrecht vernichtet :shock::shock:. Irgendjemand ist mit ca. Mach 3 an mir vorbeigefahren, sodass ich nicht einmal in der Lage war die Buchstaben am Rücken zu entziffern, oops. Das wird ja ein Spaß werden. Sollte ich vielleicht nicht doch umbuchen, aber in der anderen Gruppe bin ich der Waldi oder der Schulten, nein ich habe mir Ziele gesetzt. Ein Papa muss tun, was ein Mann tun muss …. :evil: :evil:

Bei den nächsten Turns werde ich allmählich schneller. Die Strecke ist nun vollständig trocken. Die Zeiten gehen allmählich in Richtung 1.50, die 49 will noch nicht auf dem Lappenzeiger erscheinen. Bei uns kursieren die Gerüchte, dass Schulten und Co in den hohen dreißiger fahren würden :shock:. Das Herbrennen der Profis erschreckt mich nicht mehr so sehr, obwohl ich in den meisten Fällen noch nicht in der Lage bin, die jeweilige Aufschrift auf den Kombis zu entziffern. Ich habe seit den 4h in Brünn im September nicht mehr auf dem Moped gesessen. So allmählich kommen so ab und an Situationen, bei denen ich kurz die Luft anhalten muss und der Puls in Richtung 200 geht. Der angefahrene K2 hat seinen Zweck erfüllt, er muss nun den üblichen Weg vor das Boxentor antreten ….Als nächstes ist der Bridgestone dran.

Ich stehe ziemlich lässig vor unserer Box in der Boxengasse und plötzlich spricht mich ein völlig unbekanntes Gesicht an: „Hallo Erich, wie geht es dir? Und das ist bestimmt der Dirk, oder ?“ Ich muss wie ein Auto geschaut haben. „Erinnerst du dich an mich? Du hast doch eine kupferfarben K3 ?“ (die Kupferfarbene K3 habe ich in Mugello in der Casanova versenkt und vollständig aus meinem Gedächtnis gestrichen, Anm. der Red :evil::evil: :D) Das kalte Wasser mit dem Haargel muss meinen Alsheimer verstärkt haben, jetzt ist es soweit, du lernst jeden Tag neue Freunde kennen. Inzwischen muss ich wie ein Lkw geschaut haben. „Du hattest doch deine K3 bei mir zum Richten …“ Ah ja, inzwischen dürfte ich wie ein Ozeandampfer geschaut haben und plötzlich kam die Erleuchtung. Die Sprache kam langsam wieder und ich fragte ganz zaghaft: „Peter Hintermeier ?“ Und er war es … entschuldige Peter, deinen Namen werde ich nie wieder vergessen. Peter hatte von Alphatechnik einen Truck runtergefahren, war zuständig für die Reifenwechsel der Hondatruppe und hat in seinem bürgerlichen Leben einen Suzuki/Yamahaladen bei Schongau. Aufgrund dem offensichtlichem akuten Vitaminmangel nahm ich mir vor, heute Abend um 4 Uhr den einen oder anderen Hopfentee einzunehmen.
Beim letzten Turn fuhr ich endlich konstante 49er und auch die 48 erschien schon das eine oder andere Mal auf dem Lappenzeiter. Und vor allem das Niederstrecken der IDM-Jungs war nicht mehr so brutal. Offensichtlich war an vielen Stellen unser Kurvenspeed inzwischen so hoch, dass ein Überholen in der Kurve nicht mehr gefahrlos möglich war. D.h. wir wurden meistens beim Anbremsen oder beim Rausbeschleunigen hergebrannt. Allerdings zeigte sich speziell Ende Start-Ziel, in der langen Zuziehrechts, in der schnellen Links über die Kuppe und in dem Linksknick in der Palmenkurve was für erbärmliche Aufzünder wir sind. Aufgrund unserer zunehmenden Eigengeschwindigkeit konnte ich allmählich die Namen der Niederstrecker erkennen.
Bei der Einnahme unseres 4 Uhr-Tees stand da auf einmal der „Bauch“ Strobl, ein Freund von uns, der bei der Hondatruppe eingecheckt hatte, vor mir und bat mich um ein Bier. Ich versprach ihm unser Vorletztes zu holen. Er daraufhin: „Das ist ja wohl ein trauriges Erscheinungsbild. Wenn man einen Bus packt, lädt man zuerst das Bier und schaut dann wofür man noch Platz hat …“ Ich werde mir diesen Ratschlag zu Herzen nehmen…. :D :D :D
Am Abend war unser Argentinier von unserem erneuten Auftauchen anscheinend überrascht, das Essen war wie jeden Abend vorzüglich. Nach dem einen oder anderen Gutenachtbier in der Box begann ich von konstanten 48er und 47er zu träumen. Sollte vielleicht eine 46 möglich sein?
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Beitrag von Kanister 79 »

Ohhh Du lieber Prozynd kann ich nicht Paris Hilton zu meiner Frau haben :?: :twisted:
Bitte schicke mir eine PN.
Vergnügt sein geht über reich sein
Aber mit ein bischen Reichheit könnt ich öfter Zynden ;-)

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