Cartagena mit ArtMotor von hinten gesehen
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
über die es sich lohnt zu sprechen!
- tomlang Offline
- Beiträge: 411
- Registriert: Freitag 19. November 2004, 18:07
- Motorrad: KTM
- Lieblingsstrecke: die meisten
- Wohnort: Langenfeld Rheinland
Cartagena mit ArtMotor von hinten gesehen
Kontaktdaten:
Prolog
Letztes Jahr fand diese Karnevalsfeier der anderen Art (eben ArtMotor) erstmals statt, und ebenfalls erstmals war ich im freien Fahren auf der Renne. Mit der roten S-Boxer inklusive tiefer Fußrasten und Hauptständer. Danach war mir sonnenklar: Du bist viel zu langsam, und Du bleibst viel zu langsam, was für eine Geldverschwendung – als Tourenschwuchtel unter Gaskranken, so ein Schmarrn! Kauf‘ Dir lieber neue Golfschläger....
Als sich im Oktober die langen fiesen Wintermonate drohend im Kalender auftürmten, hatte sich die Erinnerung irgendwie verändert. Schließlich gab’s ja damals einen, der war noch langsamer als ich, und ich hatte nicht gezuckt beim engen Überholtwerden, nix war passiert, die Kollegen waren richtig nett gewesen, und überhaupt die ganze Atmosphäre... und ein etwas kräftigeres Mopped hatte ich inzwischen auch. Außerdem muss man ja ein Ziel haben. Also angemeldet, Flug und Hotel gebucht und Rolf beklinkt, dass er mein langes Schlachtschiff nebst Geraffel mitnahm. Als Boxertreiber-Urgestein war ihm mein 4-Zylinder-quer-und-doch-BMW-Apparat zwar ein Gräuel, aber er überwand seinen Ekel und versprach, das Ding heil gen Süden zu bringen.
Im Februar wurde es ernst: ich habe den Hauptständer abgebaut! Dann kamen noch Sturzpads dran, und fertig war die Rennlaube. Bald erschien im Schutze der Dunkelheit ein weißlicher VW-Bulli, der sehr erfahren aussah und sich auch so anhörte. Die ungemein stabile Alu-Rampe, die Rolf dann hervorzauberte, zerstreute aber sofort alle meine Bedenken hinsichtlich der Logistikkompetenz dieses Gefährts. Klappe zu, K auf Reisen – am Mittwoch vor Altweiber trafen wir uns dann in Cartagena am Kreisverkehr der Geschwindigkeit (span. „Circuito de Velocidad“). Gleich auf Pole Position - Box Nummer 1 war die unsere: Walter mit seiner SQ in distinguiertem Herrenfahrer-Silbergrau, Rolf mit seinen beiden schwarzgelben SQ‘en, Marco mit seiner Mandarine ohne gelbes Nummernschild, und meine Langheit. Nebenan in Box 2 residierte Peter (ein Beamter, der das ganze letzte Jahr nicht mehr gefahren war) mit seiner schwarzweißen SQ, und Ralf. Den muss man ernst nehmen, seine weißblaue SQ auch, die kann sogar an’s Laptop angeschlossen werden. Box 3 wurde von Jochen & Petra sowie Joachim, Pit und Herbert (?) belegt – mit wunderschönen SQ’en und zwei Hondas: Japanerverzweiflung und Euterjäger einträchtig und sehr ordentlich beieinander. Geht doch!
Alles in allem also nette Menschen mit friedvoller Ausstrahlung. Es versprach eine geruhsame Zeit zu werden, der Schreibtisch war vergessen, wir gingen Pizza essen. Zurück im Fahrerlager fing es an, wie aus Kübeln zu schütten – ich tröstete die Kollegen und mich damit, dass dies nur der bestellte Schauer zur Streckenreinigung sei, fuhr ins Hotel und faltete meine 199 cm ins zu kurze Bett. Rolf und Marco übernachteten in der eisigen Frost-Box, Marco sogar auf dem Betonboden – von wegen, Holländer sind Warmduscher!
Altweiber-Donnerstag, 23.2.
Meine Meteo-Prognose stimmte: es war trocken, bewölkt und windig, die Strecke trocknete bei ~ 12°C zügig ab. Da ich trotz rosaroter Erinnerungsbrille um meine Langsamkeit wusste, hatte ich gleich für die beiden ersten Tage einen Instruktor gebucht. Nach der Fahrerbesprechung, die Wolf Töns souverän und gut verständlich hielt, wurden eine schnelle und eine langsame Instruktorengruppe gebildet. Ich wählte die, die von Roland geführt wurde. Also ab ins Leder (dank 4 Wochen Hometrainer passte ich saugend rein), die K gestartet und gemütlich rausgerollt. Die Strecke kannte ich vom letzten Jahr überraschend gut, einige Ecken musste ich neu lernen, mir fiel auf, dass links neben Startziel sehr schön die Mandelbäume blühten - diese Instruktorengruppe war mir zu langsam. Na ja, war ja auch die langsame Gruppe. Und langsam fahren war gefährlich, wie Rolf feststellen musste: in der ersten Links hinter dem Omega rutschte die Kuh und „völlig ohne Tempo“ ging sie übers Hinterrad weg, der Rolf hinterher in den Kies. Irgendwas Hartes war aber im Weg der Kuh, was diese mit einem verbogenem Lenkerstummel quittierte. Gerade jetzt, wo die Sonne raus und Mensch und Maschine auf Betriebstemperatur kamen! Rolf fing schnell und leise schimpfend das Reparieren an und trieb sogar eine Schweißerbude auf, die später auch Alu-Augen an den Alu-Rahmen briet.
Für den zweiten Instruktoren-Turn wollte einer aus der schnellen I-Gruppe wechseln, also bin ich in diese rüber mit der Folge, dass ich es nach ein paar Runden abreißen lassen musste. Denn die waren nun zu schnell für mich. Na ja egal, bin ich halt solo weiter im Verkehr herumgerollt. En bisschen Vertrauen wollte sich gerade einstellen, als nach der Mittagspause Schluss mit lustig war: eine Ducati hatte einen Anfall von Inkontinenz und ölte die schnelle Links hinter der langen Zuzieh-Rechts auf 3-400 m ein, aber richtig. Der Pit von der Nachbarbox mit seiner neu aufgebauten silbergelben SQ fiel ebenso drauf rein bzw. hin wie eine Kawasaki, und da die Kurve schnell ist, war der Schaden am Material beachtlich. Pit war unverletzt aber moralisch genauso geknickt wie der Heckrahmen seiner Kuh, weil gleich beide oberen Halteaugen am Alu-Rahmen abgerissen waren. Dass auch der Verkleidungshalter krumm und alles zerkratzt war, sah man sofort, aber den papierdünn geschliffenen Ventildeckel erst später gegen das Licht, welches schön durchschimmerte. Mit der Reparatur wurde trotz des trostlosen Anblicks sofort begonnen, zumal die Strecke gesperrt blieb und mühsam per Hand von der Ölsauerei gereinigt werden musste. Dabei halfen einige Aufzünder kräftig mit, denen herzlichen Dank! Wir mit den zuverlässigen bayerischen Edelprodukten schraubten derweil an den Unfallopfern. Zwischendrin kam auch der Ducatifahrer und entschuldigte sich so gut es ging. Abends konnten die schnellsten dann wieder raus und befanden die Strecke o.k., so dass es am nächsten Tag weitergehen konnte.
- to be continued -
P.S.: für Fahrer vernünftiger Rennsemmeln: "SQ" bedeutet S-Kuh aka BMW R 1100 S.
Letztes Jahr fand diese Karnevalsfeier der anderen Art (eben ArtMotor) erstmals statt, und ebenfalls erstmals war ich im freien Fahren auf der Renne. Mit der roten S-Boxer inklusive tiefer Fußrasten und Hauptständer. Danach war mir sonnenklar: Du bist viel zu langsam, und Du bleibst viel zu langsam, was für eine Geldverschwendung – als Tourenschwuchtel unter Gaskranken, so ein Schmarrn! Kauf‘ Dir lieber neue Golfschläger....
Als sich im Oktober die langen fiesen Wintermonate drohend im Kalender auftürmten, hatte sich die Erinnerung irgendwie verändert. Schließlich gab’s ja damals einen, der war noch langsamer als ich, und ich hatte nicht gezuckt beim engen Überholtwerden, nix war passiert, die Kollegen waren richtig nett gewesen, und überhaupt die ganze Atmosphäre... und ein etwas kräftigeres Mopped hatte ich inzwischen auch. Außerdem muss man ja ein Ziel haben. Also angemeldet, Flug und Hotel gebucht und Rolf beklinkt, dass er mein langes Schlachtschiff nebst Geraffel mitnahm. Als Boxertreiber-Urgestein war ihm mein 4-Zylinder-quer-und-doch-BMW-Apparat zwar ein Gräuel, aber er überwand seinen Ekel und versprach, das Ding heil gen Süden zu bringen.
Im Februar wurde es ernst: ich habe den Hauptständer abgebaut! Dann kamen noch Sturzpads dran, und fertig war die Rennlaube. Bald erschien im Schutze der Dunkelheit ein weißlicher VW-Bulli, der sehr erfahren aussah und sich auch so anhörte. Die ungemein stabile Alu-Rampe, die Rolf dann hervorzauberte, zerstreute aber sofort alle meine Bedenken hinsichtlich der Logistikkompetenz dieses Gefährts. Klappe zu, K auf Reisen – am Mittwoch vor Altweiber trafen wir uns dann in Cartagena am Kreisverkehr der Geschwindigkeit (span. „Circuito de Velocidad“). Gleich auf Pole Position - Box Nummer 1 war die unsere: Walter mit seiner SQ in distinguiertem Herrenfahrer-Silbergrau, Rolf mit seinen beiden schwarzgelben SQ‘en, Marco mit seiner Mandarine ohne gelbes Nummernschild, und meine Langheit. Nebenan in Box 2 residierte Peter (ein Beamter, der das ganze letzte Jahr nicht mehr gefahren war) mit seiner schwarzweißen SQ, und Ralf. Den muss man ernst nehmen, seine weißblaue SQ auch, die kann sogar an’s Laptop angeschlossen werden. Box 3 wurde von Jochen & Petra sowie Joachim, Pit und Herbert (?) belegt – mit wunderschönen SQ’en und zwei Hondas: Japanerverzweiflung und Euterjäger einträchtig und sehr ordentlich beieinander. Geht doch!
Alles in allem also nette Menschen mit friedvoller Ausstrahlung. Es versprach eine geruhsame Zeit zu werden, der Schreibtisch war vergessen, wir gingen Pizza essen. Zurück im Fahrerlager fing es an, wie aus Kübeln zu schütten – ich tröstete die Kollegen und mich damit, dass dies nur der bestellte Schauer zur Streckenreinigung sei, fuhr ins Hotel und faltete meine 199 cm ins zu kurze Bett. Rolf und Marco übernachteten in der eisigen Frost-Box, Marco sogar auf dem Betonboden – von wegen, Holländer sind Warmduscher!
Altweiber-Donnerstag, 23.2.
Meine Meteo-Prognose stimmte: es war trocken, bewölkt und windig, die Strecke trocknete bei ~ 12°C zügig ab. Da ich trotz rosaroter Erinnerungsbrille um meine Langsamkeit wusste, hatte ich gleich für die beiden ersten Tage einen Instruktor gebucht. Nach der Fahrerbesprechung, die Wolf Töns souverän und gut verständlich hielt, wurden eine schnelle und eine langsame Instruktorengruppe gebildet. Ich wählte die, die von Roland geführt wurde. Also ab ins Leder (dank 4 Wochen Hometrainer passte ich saugend rein), die K gestartet und gemütlich rausgerollt. Die Strecke kannte ich vom letzten Jahr überraschend gut, einige Ecken musste ich neu lernen, mir fiel auf, dass links neben Startziel sehr schön die Mandelbäume blühten - diese Instruktorengruppe war mir zu langsam. Na ja, war ja auch die langsame Gruppe. Und langsam fahren war gefährlich, wie Rolf feststellen musste: in der ersten Links hinter dem Omega rutschte die Kuh und „völlig ohne Tempo“ ging sie übers Hinterrad weg, der Rolf hinterher in den Kies. Irgendwas Hartes war aber im Weg der Kuh, was diese mit einem verbogenem Lenkerstummel quittierte. Gerade jetzt, wo die Sonne raus und Mensch und Maschine auf Betriebstemperatur kamen! Rolf fing schnell und leise schimpfend das Reparieren an und trieb sogar eine Schweißerbude auf, die später auch Alu-Augen an den Alu-Rahmen briet.
Für den zweiten Instruktoren-Turn wollte einer aus der schnellen I-Gruppe wechseln, also bin ich in diese rüber mit der Folge, dass ich es nach ein paar Runden abreißen lassen musste. Denn die waren nun zu schnell für mich. Na ja egal, bin ich halt solo weiter im Verkehr herumgerollt. En bisschen Vertrauen wollte sich gerade einstellen, als nach der Mittagspause Schluss mit lustig war: eine Ducati hatte einen Anfall von Inkontinenz und ölte die schnelle Links hinter der langen Zuzieh-Rechts auf 3-400 m ein, aber richtig. Der Pit von der Nachbarbox mit seiner neu aufgebauten silbergelben SQ fiel ebenso drauf rein bzw. hin wie eine Kawasaki, und da die Kurve schnell ist, war der Schaden am Material beachtlich. Pit war unverletzt aber moralisch genauso geknickt wie der Heckrahmen seiner Kuh, weil gleich beide oberen Halteaugen am Alu-Rahmen abgerissen waren. Dass auch der Verkleidungshalter krumm und alles zerkratzt war, sah man sofort, aber den papierdünn geschliffenen Ventildeckel erst später gegen das Licht, welches schön durchschimmerte. Mit der Reparatur wurde trotz des trostlosen Anblicks sofort begonnen, zumal die Strecke gesperrt blieb und mühsam per Hand von der Ölsauerei gereinigt werden musste. Dabei halfen einige Aufzünder kräftig mit, denen herzlichen Dank! Wir mit den zuverlässigen bayerischen Edelprodukten schraubten derweil an den Unfallopfern. Zwischendrin kam auch der Ducatifahrer und entschuldigte sich so gut es ging. Abends konnten die schnellsten dann wieder raus und befanden die Strecke o.k., so dass es am nächsten Tag weitergehen konnte.
- to be continued -
P.S.: für Fahrer vernünftiger Rennsemmeln: "SQ" bedeutet S-Kuh aka BMW R 1100 S.
Zuletzt geändert von tomlang am Mittwoch 1. März 2006, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
- Armitage Offline
- Beiträge: 1072
- Registriert: Mittwoch 10. Dezember 2003, 08:40
- Wohnort: Schwitzerländ
- Kontaktdaten:
- Nasenbohrer Offline
- Beiträge: 4080
- Registriert: Sonntag 13. März 2005, 23:25
- Wohnort: Zureich
- tomlang Offline
- Beiträge: 411
- Registriert: Freitag 19. November 2004, 18:07
- Motorrad: KTM
- Lieblingsstrecke: die meisten
- Wohnort: Langenfeld Rheinland
- tomlang Offline
- Beiträge: 411
- Registriert: Freitag 19. November 2004, 18:07
- Motorrad: KTM
- Lieblingsstrecke: die meisten
- Wohnort: Langenfeld Rheinland
Freitag, 24.02.
13°, die Sonne lacht und auch das Herz – ab zur Strecke! Mein Mietwagen ist ein alberner Toyota Yaris, der ist so eng, dass die Lenkkräfte ansteigen, denn das linke Knie in der Lederbuxe klemmt stabil zwischen Lenkrad und Türverkleidung. Aber dann saß ich wieder auf meinem langen Schlachtschiff, da habe ich ja genug Platz, und übe das weite Vorausschauen. Den für diesen zweiten Tag gebuchten Instruktor sehe ich eine Runde lang, dann war er mit dem anderen „Schüler“ auf und davon, und mir wurde klar: dies ist nicht der richtige Platz für Instruktorfahrten, also lass es und cruise allein weiter. Das Geld hätte ich mir sparen können. Dummerweise taugt heute meine Kondition nicht viel, so nach 6-8 Runden fahre ich meistens raus und brauche was zu trinken. Richtig flüssig wird der Fahrstil dadurch nicht.
Noch während die Reparatur an Pits SQ in vollem Gange ist und Jochen in einer nicht nachvollziehbaren Mischung aus Genie und Wahnsinn den Verkleidungshalter gerade biegt, legt sich Ralf mit seiner weißblauen Rennsau in der gleichen Kurve auf den Appel wie tags zuvor Rolf. Auch bei langsamem Tempo, auch unverletzt, aber seinen Heckrahmen bzw. die beiden oberen Halte-Augen hat’s zerrissen. Diese Konstruktion ist irgendwie suboptimal. Während also Pits silbergelbe Kuh Auferstehung feiert, machen Rolf und Ralf sich auf den bereits bekannten Weg zur Schweißerbude.
Dadurch verpassen sie das Gemeinschaftserlebnis mit einer lustigen Horde spanischer Hobbyfahrer, die mit uralten RD-350-Yamseln auf Fahrradreifen ab 15 Uhr ihr Training zusammen mit uns haben. Sehr unterschiedlich war deren Fahrkönnen, was mich erfreute: endlich konnte ich mir auch mal den Stress des Überholens antun, anstatt immer nur hergebrannt zu werden. Dabei habe ich darauf geachtet, sie nicht auf der Startziel zu verblasen, denn das kam mir irgendwie gemein vor. Die Jungs fuhren mit vollem Einsatz, ich ließ viel Platz, dennoch kam mir eine innenüberholende RD (Bj. 1979 oder so) auf der Linkskurve vor der Kuppe arg nahe und tupfte mich links ein bisserl an. Zum Glück für uns beide war ich nicht schreckhaft und richtete kaum auf (gehässige würden jetzt sagen, dass das auch gar nicht ginge), so dass der Kollege die ganze Streckenbreite Platz hatte, um sich und seinen Renner wieder einzufangen. Danach war’s allerdings mit meinem Gott- und Selbstvertrauen vorbei, und ich bin raus und hab mich lieber in unserer Kuh-Klinik unnütz breitgemacht. Abends war Ralfs Weißblaue wieder einsatzbereit, was wir bis ~22 Uhr vor der Box mit Grillwürstchen und San Miguel feierten (bei windigen +6°, also bestem Grillwetter). Alle anderen Boxen lagen still und waren den cartagenischen Ratten preisgegeben, nur bei den reichen BMW-Pinkels gab’s was zu labern und zu trinken. Manchmal braucht man wirklich wenig und doch so viel, um richtig zufrieden zu sein...
13°, die Sonne lacht und auch das Herz – ab zur Strecke! Mein Mietwagen ist ein alberner Toyota Yaris, der ist so eng, dass die Lenkkräfte ansteigen, denn das linke Knie in der Lederbuxe klemmt stabil zwischen Lenkrad und Türverkleidung. Aber dann saß ich wieder auf meinem langen Schlachtschiff, da habe ich ja genug Platz, und übe das weite Vorausschauen. Den für diesen zweiten Tag gebuchten Instruktor sehe ich eine Runde lang, dann war er mit dem anderen „Schüler“ auf und davon, und mir wurde klar: dies ist nicht der richtige Platz für Instruktorfahrten, also lass es und cruise allein weiter. Das Geld hätte ich mir sparen können. Dummerweise taugt heute meine Kondition nicht viel, so nach 6-8 Runden fahre ich meistens raus und brauche was zu trinken. Richtig flüssig wird der Fahrstil dadurch nicht.
Noch während die Reparatur an Pits SQ in vollem Gange ist und Jochen in einer nicht nachvollziehbaren Mischung aus Genie und Wahnsinn den Verkleidungshalter gerade biegt, legt sich Ralf mit seiner weißblauen Rennsau in der gleichen Kurve auf den Appel wie tags zuvor Rolf. Auch bei langsamem Tempo, auch unverletzt, aber seinen Heckrahmen bzw. die beiden oberen Halte-Augen hat’s zerrissen. Diese Konstruktion ist irgendwie suboptimal. Während also Pits silbergelbe Kuh Auferstehung feiert, machen Rolf und Ralf sich auf den bereits bekannten Weg zur Schweißerbude.
Dadurch verpassen sie das Gemeinschaftserlebnis mit einer lustigen Horde spanischer Hobbyfahrer, die mit uralten RD-350-Yamseln auf Fahrradreifen ab 15 Uhr ihr Training zusammen mit uns haben. Sehr unterschiedlich war deren Fahrkönnen, was mich erfreute: endlich konnte ich mir auch mal den Stress des Überholens antun, anstatt immer nur hergebrannt zu werden. Dabei habe ich darauf geachtet, sie nicht auf der Startziel zu verblasen, denn das kam mir irgendwie gemein vor. Die Jungs fuhren mit vollem Einsatz, ich ließ viel Platz, dennoch kam mir eine innenüberholende RD (Bj. 1979 oder so) auf der Linkskurve vor der Kuppe arg nahe und tupfte mich links ein bisserl an. Zum Glück für uns beide war ich nicht schreckhaft und richtete kaum auf (gehässige würden jetzt sagen, dass das auch gar nicht ginge), so dass der Kollege die ganze Streckenbreite Platz hatte, um sich und seinen Renner wieder einzufangen. Danach war’s allerdings mit meinem Gott- und Selbstvertrauen vorbei, und ich bin raus und hab mich lieber in unserer Kuh-Klinik unnütz breitgemacht. Abends war Ralfs Weißblaue wieder einsatzbereit, was wir bis ~22 Uhr vor der Box mit Grillwürstchen und San Miguel feierten (bei windigen +6°, also bestem Grillwetter). Alle anderen Boxen lagen still und waren den cartagenischen Ratten preisgegeben, nur bei den reichen BMW-Pinkels gab’s was zu labern und zu trinken. Manchmal braucht man wirklich wenig und doch so viel, um richtig zufrieden zu sein...
- tomlang Offline
- Beiträge: 411
- Registriert: Freitag 19. November 2004, 18:07
- Motorrad: KTM
- Lieblingsstrecke: die meisten
- Wohnort: Langenfeld Rheinland
Samstag, 25.02.
Wieder scheint die spanische Sonne, trockene kühle Luft mit klarer Sicht dazu, und als ich gegen 9 Uhr an die Strecke komme, kreisen da schon etliche Moppeds. Das waren die RD’s im Zeittraining, denn die hatten am Nachmittag um 15 Uhr ein 3-Stunden-Langstreckenrennen. Ob die überhaupt so lange halten, die Rengtengtengs? Egal – erst mal fahren. Und heute passte es mir, die Turns wurden länger, und Jochen empfahl mir eine äußerlich unmerkliche Veränderung meines Tourenfahrstils in der Weise, dass ich doch mal versuchen solle, die kurvenäußere Fußraste zu belasten. Die ersten Versuche führten zu einem komischen Gefühl, dann klappte es auf einmal – die Fuhre fühlte sich gleich viel stabiler an, und ein bisschen Bewegung tat mir ja auch gut. Gerade als ich langsam anfing, in den Kurvenausgängen ein bisschen mehr Gas zu geben (vor allem in der Eingangskurve auf Startziel kam ich überhaupt nicht in die Gänge), sah ich den kernigen Holländer Marco hinter der schnellen Zuzieh-Rechts im Kies stehen und versonnen auf seine Mandarine herabblicken, welche sich vor ihm ausgebreitet hatte.
Kurz danach brachte der Lumpensammler (ein Mercedes! immerhin, Urgroßvater der Sprinter und so zerbeult und mit Tape zusammengehalten wie manches Transportgut) den zerknirschten Marco und die zerknautschte SQ herein. Der Kuh hing der Arsch auf Grundeis bzw. der Auspuff auf dem Reifen, denn Marco hatte in der zuziehenden Rechts eine weite Linie wählen müssen, die leider nicht ganz auf die Straße passte. Wie später auf Fotos zu sehen, hatte sich die Kuh lustig überschlagen und ist dabei auf den Hintern gefallen – der vermaledeite Heckrahmen war gleich an allen vier Halte-Augen abgerissen, neuer Rekord. Erwähnte ich schon, dass diese Konstruktion irgendwie scheiße ist, vor allem wenn einem so etwas Samstagmittags passiert? Denn die bekannte Schweißerbude hatte zu...
Ich wanderte also durchs Fahrerlager, weil irgendjemand das Gerücht verbreitet hatte, dass es in einer Neuankömmlingsbox ein Alu-Schweißgerät gäbe. Nachdem ich alle Boxen durch hatte (danke Leute, wart alle freundlich!) und sich das Gerücht als ebensolches entpuppte, gelang es dem unermüdlichen Rolf mit Hilfe des einschlägig vorbelasteten Pit doch tatsächlich, am Samstagnachmittag im Hafen von Cartagena einen Schweißer aufzutreiben! Und der schaffte es, die vier Alu-Augen einigermaßen gerade an den Brückenrahmen zu braten, so dass am Samstag abend die Grundlage für die Wiederauferstehung gelegt war.
Währenddessen lief das 3-Stunden-Rennen der RD’s, welche übrigens bestens vorbereitet waren: zusätzlich zu den zwei Ambulanzen, die die ganzen Tage über parat standen, warteten auch ein Spritzenwagen der Feuerwehr und eine schöne große Kehrmaschine (!) auf Kundschaft. Erfreulicherweise bekam nur eine Ambulanz mal kurz zu tun, obwohl der asthmatische Lumpensammler-Benz im Dauereinsatz durchs Infield holperte. Das Rennen war spannend anzuschauen, und man konnte richtig sehen, wie viel Spaß solches Low-Budget-Racing machen kann.
Samstag abend lud Wolf Töns in ein Lokal zum Abendessen, wo man für 15,- Eier das Menü inkl. aller Getränke bekam. Das kam mir verdächtig vor, jedoch das Essen war gut und genug (abends soll man ja nicht so viel futtern), nur mit den Getränken zeigte sich die Wirtschaft knauserig. Macht nichts, sind wir halt zur Strecke und haben da noch ein bisschen San Miguel vernichtet. Der Abend war im Vergleich zur Eiseskälte an den beiden Vorabenden mild, der Wind fächelte so komisch – hoffentlich hält morgen das Wetter....
Fortpflan..äh....setzung kütt
Wieder scheint die spanische Sonne, trockene kühle Luft mit klarer Sicht dazu, und als ich gegen 9 Uhr an die Strecke komme, kreisen da schon etliche Moppeds. Das waren die RD’s im Zeittraining, denn die hatten am Nachmittag um 15 Uhr ein 3-Stunden-Langstreckenrennen. Ob die überhaupt so lange halten, die Rengtengtengs? Egal – erst mal fahren. Und heute passte es mir, die Turns wurden länger, und Jochen empfahl mir eine äußerlich unmerkliche Veränderung meines Tourenfahrstils in der Weise, dass ich doch mal versuchen solle, die kurvenäußere Fußraste zu belasten. Die ersten Versuche führten zu einem komischen Gefühl, dann klappte es auf einmal – die Fuhre fühlte sich gleich viel stabiler an, und ein bisschen Bewegung tat mir ja auch gut. Gerade als ich langsam anfing, in den Kurvenausgängen ein bisschen mehr Gas zu geben (vor allem in der Eingangskurve auf Startziel kam ich überhaupt nicht in die Gänge), sah ich den kernigen Holländer Marco hinter der schnellen Zuzieh-Rechts im Kies stehen und versonnen auf seine Mandarine herabblicken, welche sich vor ihm ausgebreitet hatte.
Kurz danach brachte der Lumpensammler (ein Mercedes! immerhin, Urgroßvater der Sprinter und so zerbeult und mit Tape zusammengehalten wie manches Transportgut) den zerknirschten Marco und die zerknautschte SQ herein. Der Kuh hing der Arsch auf Grundeis bzw. der Auspuff auf dem Reifen, denn Marco hatte in der zuziehenden Rechts eine weite Linie wählen müssen, die leider nicht ganz auf die Straße passte. Wie später auf Fotos zu sehen, hatte sich die Kuh lustig überschlagen und ist dabei auf den Hintern gefallen – der vermaledeite Heckrahmen war gleich an allen vier Halte-Augen abgerissen, neuer Rekord. Erwähnte ich schon, dass diese Konstruktion irgendwie scheiße ist, vor allem wenn einem so etwas Samstagmittags passiert? Denn die bekannte Schweißerbude hatte zu...
Ich wanderte also durchs Fahrerlager, weil irgendjemand das Gerücht verbreitet hatte, dass es in einer Neuankömmlingsbox ein Alu-Schweißgerät gäbe. Nachdem ich alle Boxen durch hatte (danke Leute, wart alle freundlich!) und sich das Gerücht als ebensolches entpuppte, gelang es dem unermüdlichen Rolf mit Hilfe des einschlägig vorbelasteten Pit doch tatsächlich, am Samstagnachmittag im Hafen von Cartagena einen Schweißer aufzutreiben! Und der schaffte es, die vier Alu-Augen einigermaßen gerade an den Brückenrahmen zu braten, so dass am Samstag abend die Grundlage für die Wiederauferstehung gelegt war.
Währenddessen lief das 3-Stunden-Rennen der RD’s, welche übrigens bestens vorbereitet waren: zusätzlich zu den zwei Ambulanzen, die die ganzen Tage über parat standen, warteten auch ein Spritzenwagen der Feuerwehr und eine schöne große Kehrmaschine (!) auf Kundschaft. Erfreulicherweise bekam nur eine Ambulanz mal kurz zu tun, obwohl der asthmatische Lumpensammler-Benz im Dauereinsatz durchs Infield holperte. Das Rennen war spannend anzuschauen, und man konnte richtig sehen, wie viel Spaß solches Low-Budget-Racing machen kann.
Samstag abend lud Wolf Töns in ein Lokal zum Abendessen, wo man für 15,- Eier das Menü inkl. aller Getränke bekam. Das kam mir verdächtig vor, jedoch das Essen war gut und genug (abends soll man ja nicht so viel futtern), nur mit den Getränken zeigte sich die Wirtschaft knauserig. Macht nichts, sind wir halt zur Strecke und haben da noch ein bisschen San Miguel vernichtet. Der Abend war im Vergleich zur Eiseskälte an den beiden Vorabenden mild, der Wind fächelte so komisch – hoffentlich hält morgen das Wetter....
Fortpflan..äh....setzung kütt
- ca Offline
- Beiträge: 6394
- Registriert: Freitag 9. Januar 2004, 18:57
- Motorrad: S1000FCR
- Lieblingsstrecke: Oschersleben+Laguna
- Wohnort: behind the wall
- Martin Offline
- Beiträge: 9942
- Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 15:35
- Motorrad: LAAKS R6 RJ03 IDM
- Lieblingsstrecke: Ledenon, Oscherlsben
- Wohnort: Düsseldorf
- Kontaktdaten:
Schön geschrieben. Vor Ort habt ihr sicher erstmal reichlich geflucht, aber mit dem nötigen Abstand sieht man vieles mit anderen Augen.
Martin
Martin
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
_________________________________
Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
_________________________________
Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
- Nofearchris Offline
- Beiträge: 1048
- Registriert: Freitag 28. Januar 2005, 20:04
- Wohnort: München
- tomlang Offline
- Beiträge: 411
- Registriert: Freitag 19. November 2004, 18:07
- Motorrad: KTM
- Lieblingsstrecke: die meisten
- Wohnort: Langenfeld Rheinland
Sonntag, 26. Februar
... und natürlich hielt es nicht, auch in Spanien gilt der Grundsatz „Wochenende plus Schönwetter – nada!“. Schön war nur die Fahrt vom Hotel zur Strecke, kein Mensch unterwegs und ich entdeckte, dass in Cartagena die Ampeln doch eine grüne Welle ermöglichten – bei ca. 75 km/h.. Fette graue Wolken zogen tief übers Land, die Pfützen eines nächtlichen Regens wurden vom Wind zerkräuselt, und alles sah irgendwie trostlos aus. Eben ein typischer Sonntagmorgen. Den schnellen Ralf, dessen Flieger am Samstag abend ausgefallen war und der sich daraufhin einen weiteren Tag an der Strecke gönnte, hatte angesichts der Trübsal auch die Lust verlassen, nochmals rauszufahren. Zum Glück hatten wir keine Langeweile und schraubten hingebungsvoll Marcos SQ wieder zusammen – was heißt wir, Rolf war eindeutig der Schrauberheld dieser Karnevalstage, der kam aus seiner Panzerkombi gar nicht mehr raus.
Angesichts der fast leeren Piste beschloss ich, einige Ründchen zu fahren in der Hoffnung, dadurch die Trocknung des Asphalts zu beschleunigen. Also raus, und siehe da, die Strecke war fast gar nicht mehr feucht. Und die grauen Wolken schützten vor Blendung durch die Sonne, und überhaupt war das doch toll, bin sogar zwei volle Runden nicht überholt worden. Dann rissen die Wolken auf, und auf einmal glänzten die Zuzieh-Rechts („Marco-Kurve“) und die Palmenkurve so komisch im Gegenlicht – igitt, das war doch noch feucht! Schwupps war meine Traute weg und ich machte, dass ich in die Box kam. Dort feierten wir dann mittags die Wiederauferstehung von Marcos SQ – das Ding sprang brav an und lief wieder, wie es sich für eine robuste bayerische Landmaschine gehört. Nur die Optik hatte durch den nach rechts schielenden Heckabschluss und die rundum kiesgestrahlten Verkleidungsteile etwas gelitten, aber der Marco fuhr anschließend wieder dermaßen flink, dass man das alles nicht so genau sehen konnte.
Für das montägliche Abschlussrennen sollten die Zeiten vom heutigen Sonntag als Qualifikation herhalten. Damit hatte ich nichts zu tun, denn es gab zwar Laptimer zu mieten, aber keine Abreißkalender. Zum Glück besserte sich das Wetter ab Mittag deutlich, sogar die Sonne kam raus und bald war die Strecke ganz trocken und ganz gut voll. Ich schwamm als eine Art ruhender Pol mit, und nur heute hatte man das Gefühl, dass viel Verkehr sei. Ab und zu gab es sogar kurze Wartezeiten am Vorstart. Aber auch auf der volleren Strecke wurde insgesamt super rücksichtvoll gefahren, ich behielt einfach meine berechenbare Linie bei und nichts und niemand ist mir vors Vorderrad gefahren.
Weil Sonntag war, wurde abends der Grill gezündet, diesmal saßen wir aber in der Box und ließen die Würstchen draußen verbrennen. War lecker und wieder eine schöne Stimmung, in die sich aber schon ein bisschen Abschiedsmelancholie mischte...
... und natürlich hielt es nicht, auch in Spanien gilt der Grundsatz „Wochenende plus Schönwetter – nada!“. Schön war nur die Fahrt vom Hotel zur Strecke, kein Mensch unterwegs und ich entdeckte, dass in Cartagena die Ampeln doch eine grüne Welle ermöglichten – bei ca. 75 km/h.. Fette graue Wolken zogen tief übers Land, die Pfützen eines nächtlichen Regens wurden vom Wind zerkräuselt, und alles sah irgendwie trostlos aus. Eben ein typischer Sonntagmorgen. Den schnellen Ralf, dessen Flieger am Samstag abend ausgefallen war und der sich daraufhin einen weiteren Tag an der Strecke gönnte, hatte angesichts der Trübsal auch die Lust verlassen, nochmals rauszufahren. Zum Glück hatten wir keine Langeweile und schraubten hingebungsvoll Marcos SQ wieder zusammen – was heißt wir, Rolf war eindeutig der Schrauberheld dieser Karnevalstage, der kam aus seiner Panzerkombi gar nicht mehr raus.
Angesichts der fast leeren Piste beschloss ich, einige Ründchen zu fahren in der Hoffnung, dadurch die Trocknung des Asphalts zu beschleunigen. Also raus, und siehe da, die Strecke war fast gar nicht mehr feucht. Und die grauen Wolken schützten vor Blendung durch die Sonne, und überhaupt war das doch toll, bin sogar zwei volle Runden nicht überholt worden. Dann rissen die Wolken auf, und auf einmal glänzten die Zuzieh-Rechts („Marco-Kurve“) und die Palmenkurve so komisch im Gegenlicht – igitt, das war doch noch feucht! Schwupps war meine Traute weg und ich machte, dass ich in die Box kam. Dort feierten wir dann mittags die Wiederauferstehung von Marcos SQ – das Ding sprang brav an und lief wieder, wie es sich für eine robuste bayerische Landmaschine gehört. Nur die Optik hatte durch den nach rechts schielenden Heckabschluss und die rundum kiesgestrahlten Verkleidungsteile etwas gelitten, aber der Marco fuhr anschließend wieder dermaßen flink, dass man das alles nicht so genau sehen konnte.
Für das montägliche Abschlussrennen sollten die Zeiten vom heutigen Sonntag als Qualifikation herhalten. Damit hatte ich nichts zu tun, denn es gab zwar Laptimer zu mieten, aber keine Abreißkalender. Zum Glück besserte sich das Wetter ab Mittag deutlich, sogar die Sonne kam raus und bald war die Strecke ganz trocken und ganz gut voll. Ich schwamm als eine Art ruhender Pol mit, und nur heute hatte man das Gefühl, dass viel Verkehr sei. Ab und zu gab es sogar kurze Wartezeiten am Vorstart. Aber auch auf der volleren Strecke wurde insgesamt super rücksichtvoll gefahren, ich behielt einfach meine berechenbare Linie bei und nichts und niemand ist mir vors Vorderrad gefahren.
Weil Sonntag war, wurde abends der Grill gezündet, diesmal saßen wir aber in der Box und ließen die Würstchen draußen verbrennen. War lecker und wieder eine schöne Stimmung, in die sich aber schon ein bisschen Abschiedsmelancholie mischte...