
Irgendwann um Weihnachten rum, begann die Saisonplanung für 2018. Mein Aufzünderkumpel Andre, wollte mal wieder nach Spanien.
Als die erste Whats app kam, dachte ich gleich, kacke, dat is weit weg. Den Kirchturm werd ich von da definitiv nicht mehr sehen. Aber die Frauen sollen dort sehr hübsch sein (was wirklich den Tatsachen entspricht) Hmmm dachte ich mir, Sonne, Bier, Strand, Mädels und Ballern... kann man machen. Bin dann gleich in den Keller und hab dem Goldesel was ordentliches zu Essen gegeben.
Nach kurzer Bedenkzeit, wurde gleich mal zugesagt. Ratzi Fatzi waren nämlich noch drei weitere Mitstreiter gefunden. Mein Race Boddie Dustin hatte das Knieschleifen ganz oben auf die Tuduliste geschrieben, da kamen 4 Tage freies scheppern, ohne Gegenverkehr, in Spanien gerade recht.
Dann schnell ne Stange Kohle an Speer überwiesen und bei bestem Germanischen Mistwetter, auf den verdammten März gewartet.
Ich muss aber fairer Weise sagen, das man den Winter mit ein wenig Snowboarden, Porno gucken und an sich selber rum spielen, ganz ordentlich rum kriegt.
Wie dem auch sei, der grosse Tag war dann zum Glück irgendwanm gekommen. In Dülmen hatte es Tagsüber ca. 10 Grad, aber Nachts deutlich unter Null, also wurde das Moped erst auf den letzten Drücker verladen. Ich bin eh der Meinung, dass diese Rennaparate ins Wohnzimmer gehören. Zu mind. wenn sie nicht gerade über die Rennstrecke geprügelt werden.
In Gelsenkirchen wurden dann noch schnell Dustins Sachen eingeladen... kp, wir haben mind. 2 Stunden dafür gebraucht. Ich glaube selbst Chuck Norris hätte das Auto nicht voller stopfen können.
Gute 18 Stunden später rollten wir dann bei strahlendem Sonneschein, ins Fahrerlager. Was da los war, einfach nur geil. Es war gerade Betrieb auf der Strecke und dynavolt intact gp waren mit Moto2 und Moto3 Bikes dort. Was eine geile Show, sag ich euch. Nur so viel, gebummelt haben die Jungs nicht. Keine Ahnung, wer drauf saß. Völlig latte, war einfach geil zu gucken.
Unsere Garage war natürlich noch belegt, also ab zum Strand. Schnell ein paar büxen edelsten Spanischen Gerstensaftes in die Tasche gestopft und Abfahrt.
Das Wasser war nicht ganz sooooo warm... um das zu Messen, brauchte man keinen besonders langen Stahlmassstab

Sebastian ist dennoch direkt mal raus geschwommen. O-Ton Dustin, wenn der nen Krampf kriegt, zieh ich den da nicht raus... Andre: aber nen Notruf könnte man absetzten. Ja, ok, passt

Abends dann noch ausgeladen, Grill angesteckt und noch gemütlich ein paar Bierchen weg geschlabbert.
Manchmal ist das Leben doch schon ganz ok.

Am nächsten Morgen ging es dann zum 1. mal auf die Strecke. Ausser Dustin, Alex und mir, waren alle Calafat Wiederholungstäter. Glücklicher Weise bot Speer für Calafat Jungfrauen, 15 Minuten hinterm Instruktor rum Schwuchteln an. Das Angebot nahmen wir dankend an. Alex ist nicht so eine Ballerbirne wie ich es bin und hat sich direkt hinter den Instruktor geklemmt. Ich fuhr hinter jemandem, der echt wild rum eierte und so wusste ich nach den 15mins weniger als vorher. Ach scheiss was drauf, wir sind 4 Tage dort, ohne Gruppeneinteilung, Fahrzeit bis der Arzt kommt (was einige leider wörtlich nahmen, gute Besserung an Teile der Kabro Truppe).
Hier sei am Rande erwähnt, was das für richtig coole Typen sind. Da wird mal so eben bei Kippe und Kaffee ein... ach was erzähl ich, drei Motoren getauscht. Hut ab.
Wir haben dann fleissig Runden abgespult und in den Pausen wurde ohne Ende Blödsinn gelabert. Alex kannten wir vorher noch nicht, aber die Chemie hat gleich gestimmt. Der Sack fährt so einen alten Eisenhaufen (ne 2003er Mille), aber der kann mit dem Aparat umgehen, sag ich euch.
Abends hatte er noch so ne Racing Tröte an die Kiste gefummelt... man man man, wenn Thor Moped fahren würde, dann mit dem Eimer!
Auf der Strecke passierte aus unsere Sicht wenig spektakuläres, ausser das mir ein übermovierter SV Pilot in die Kiste fuhr. Bin aber natürlich auch ein wenig selber schuld, was muschire ich auch so rum auf der Bremse. War ein ziemlicher Schreck für beide, zum Glück sind wir sitzen geblieben. Im Anschluss kam der „Raudi“ noch schnell rüber, hat sich entschuldigt und gefragt, ob ich mir weh getan habe. Sehr anständig, so muss das sein.
Dank Alex purzelten die Rundenzeiten, wir steigerten uns von schleichen zu bummeln. Zeiten werden hier nicht genannt



Sebastian unseren Edel Instruktor lassen wir mal aussen vor, der Bengel ist in den Top10 zu finden... kp, wie der das macht, ich glaube der schummelt. Böse Zungen behaupten, es gibt schnellere Transponder

Allerdings stand er uns immer mit Rat und Tat zur Seite und hat auch auf der Strecke gezeigt wo es lang geht... so lange der Penner in Sichtweite war. „Stinkefinger Emoji“.
Mittlerweile waren wir so weit, uns ein paar Tricks bei Andre abzuschauen. Auf eine schnelle, pardon, weniger langsame Runde, konnten wir mittlerweile mit halten. Allerdings ist er dann doch irgendwann weg gefahren, weil er die Runden deutlich besser abspulen kann... na warte Digga, ein paar Tage haben wir ja noch, dachte ich mir (eigentlich hab ich was anderes gedacht, aber das ist nicht jugendfrei

Abends wurde abwechselnd gegrillt, oder es ging ins Restaurant. Schon geil, wenn man Tags über komplett sinnfrei unmengen Sprit verballert und Abends am Hafen im Restaurant sitzt.
In den nächsten zwei Tagen wurden alle kontinuierlich schneller. Alex war mittlerweile, abgesehen von Sebastian, die Benchmark. Diese verkackte Mille scheint echt was zu können. Aber der Rest war nah dran und so konnten wir zu dritt im Abstand weniger Meter die Kuh fliegen lassen.
Ich hatte mir noch eine 1on1 Instruktion gegönnt, bei Thomas. Cooler Typ mit ner schönen Frisur

Schon recht frustrierend, wenn einem gesagt wird, dass er mir an manchen Stelle 10m abnimmt, ohne Gas zu geben, oder zu bremsen... Fuck bin ich ne Sissi!
Dustin hatte unter dessen die Mission Knieschleifen erfolgreich beendet und ich brauchte einen Hammer, um ihm das Grinsen aus dem Gesicht zu kloppen! So muss das sein.
Der Letzte Tag begann mit gutem Wetter und wir zogen fleissig unsere Runden. In 4 Tagen freien Fahren, kommen einige Kilometer zusammen, das ist mal sicher. Leider begann es irgendwann nach dem Mittag zu regnen und trocknete auch nicht mehr auf. Eigentlich fahre ich ganz gerne im Nassen, aber man sagte mir, dass Calafat im Regen nicht zu empfehlen ist. Sowas habe ich noch nie erlebt, im Nassen ist wirklich keiner ausgerückt, nicht mal ein Einziger... soll wohl was dran sein, an Calafat nicht im Regen.
War aber auch kein Drama, also Kombi aus und schnell ne Kanne ins Gesicht.
Dann passiert der Knaller! Einer von den Speer Jungs fuhr rund, um alle an die Abgabe der Transponder zu erinnern. Ich sachte jau, fast vergessen und dann beiläufig, dass es doch etwas schade ist, dass es jetzt schon vorbei ist, wegen dem Regen.
Daraufhin er, ihr könnte ja Morgen noch mal fahren.
Ich so, ehm wie meinst das? Der Veranstalter für morgen hat abgesagt, ihr könnt die Strecke mieten, die Besitzerin macht euch nen guten Preis.
Bitte was?!? Was soll ich sagen, wir wurden uns wirklich einig. Erst haben wir versucht noch ein paar Leute zu überreden, mit zu machen, aber keiner hatte Zeit und Lust.
Schlussendlich haben wir einen 5ten Tag dran gehängt und waren mit 6 Mann einen Tag „Rennstreckenbesitzer“...
Ich glaube so was passiert wohl nur einmal im Leben. Fahrzeit von 10:00 - 18:00 und eine Stunde Mittagspause... Ich muss euch nicht sagen, wie geil das war. Abends gings noch mal auf 3 hastige zum Strand. Was eine runde Sache.
Am Ende waren es 900km Rennstrecke an 5 Tagen und am letzten Abend bin ich noch in eine Sauferei geraten! Einfach nur irre geil.
Reingehaun, der Madsin
