Sooo, das Zündprogramm für 2019 ist erfolgreich (bei mir bedeutet das ohne Bruch) abgeschlossen.
Am Ende waren es 4 Veranstaltungen: Misano, 2x Oschersleben und zum Schluß noch Brünn.
Nach dem etwas „kompliziertem“ Start in Misano – ich erzählte es bereits in einem Beitrag
waren die Termine in OSL und Brün „ohne Auffälligkeiten“.
OSL mit DocScholl und Triple M liefen gut, schönes Wetter bis auf einmal 2-3h feuchte Straße und ich hätte auch fast die 1:40 unterschritten. Aber das bleibt meine Aufgabe für´s nächste Jahr.
Also Brünn mit Triple M
Freunde von mir hatten noch relativ kurzfristig gebucht und sind quasi als geschlossene Brünn-Rookie-Gruppe eingelaufen.
Gut! Habe ich mir gedacht, da passe ich ja perfekt rein. War auch noch nie da.
Also auch noch nachgebucht.
Gruppe B – da wollte ich als Neuling eigentlich hin – war schon voll. Mist!
Also habe ich mich eben für Gruppe A angemeldet.
In OSL konnte ich mich ja auch in der Gruppe A halten, Wird schon gehen.
2 Turns üben und dann im 3 Turn die Qualli-Zeit für Gruppe A versuchen.
Guter Plan, aaaaber weit gefehlt.
Aus der 2:28,04 aus dem ersten Turn wurden zwar noch ne 2:24,044 – aber die Zeit stand wie ne Wand.
Was eine Fahrerei, ich treffe einfach keine Linie. Eingang Omega …. Aua, aua!
Alle reden davon, wie geil Brünn ist, ich frage mich den ganzen Morgen, ob die nicht vielleicht die Altstadt meinen.
Der Kollege von mir preßt mit schleifendem Lima-Deckel ne 2:22,7 auf´s Display.
Respekt vor der Zeit, aber das kann es ja auch nicht sein. Nicht bei den Zeiten, daß muß ohne Aufsetzen gehen.
Unser Boxen-Held schafft ne 2:21,3 (ohne Aufsetzen) und somit den Einzug ins Q2 – d.h., er darf in Gruppe A bleiben. Für uns geht es ein Stockwerk tiefer.

Also gut, nach nem Salat im Streckenrestaurant geht es frohen Mutes in Gruppe B weiter. Den Kopf frei, stehe keinem mehr im Weg rum, immer noch voller Hoffnung auf Besserung.
Aaaaber schon wieder daneben.
Man hat ja schon viel gelesen, gehört und ausprobiert, V-Linie hier, Hinterschneiden dort, kurze gerade Verbindungen, …. es ist wie verhext, nix bewegt sich.
Dann hat man nen Turn, wo man denkt … joh, lief ganz gut, …. habe mich an andere Fahrer herangearbeitet und überholen können…. aber die waren wohl noch schlechter.

Nix-da! Keine Verbesserung.
Dann fällt einem ein, das ja Transponder auch schon mal defekt waren …. Aber das war es (natürlich) auch nicht.
So ging Tag 1 zu Ende und ich hatte irgendwie keine richtige Idee.

Also … Streckenbesprechung im Media-Center.
Strecken-Rundgang fiel aus wegen spät, lange Strecke und schon früh dunkel.
Und da waren sie alle wieder, die V-Linien, Hinterschneidungen, kurze gerade Wege, …
ja, ja, ja, habe ich doch gemacht (versucht).
Egal, habe mir Notizen gemacht und bin mit guten Vorsätzen ins Hotel. Mit den Kollegen noch was gegessen, 1-2 Bierchen …. die üblichen Verdächtigen eben.
Tag 2:
Einigermaßen gut geschlafen und wie sich am Abend schon andeutete, miaute der Muskelkater in den Armen schon etwas vor sich hin.
Hier rächt sich der Büro-Hengst. Is zwar schön, wenn es draußen regnet und kalt ist, aber Bildschirm und Tastatur machen die Arme dünn.
Nach dem Frühstück also auf die Renne. Reifenwärmer an, Klamotten an und mit den Notizen von der Streckenbesprechung im Kopf in den ersten Turn.
Aaaarghh! Eine Sekunde langsamer als gestern.

Also schnell auf www.ausreden.de geguckt und siehe da: Es war der erste Turn am Morgen.
Na klar, logisch!
Ok, tanken, Luftdruck prüfen, …. und warten auf den 2. Turn.
Also habe ich mit reichlich guten Vorsätzen den 2. Turn in Angriff genommen. Diesmal wollte ich mal speziell auf die Schikanen achten. Jaaaah, die Schikanen.
Ich finde die haben ihren Namen echt verdient. Woanders sind es zwei Kurven, hier empfand ich es als echte Schikane.
Ich fühlte mich etwas gemobbt.
Den Ausgang der 1. Linkskurve etwas besser getroffen, aber irgendwie in den Rechtskurven zu früh am Curb. Es wollte mir nicht gelingen.
Ja sicher, alles schön breit, …. 14m durchgehend, … aber man kommt sich auch etwas allein vor, mitten auf dem Aldi-Parkplatz auf der Suche nach dem Einlenkpunkt.
Wenn alle Parkplätze bis auf einen belegt sind, hat man es einfach, den freien Platz zu nehmen. Wenn alles frei ist, fängt man an taktisch zu denken. Parke ich nah am Eingang, oder besser unter den Bäumen wegen Schatten und so, was sind das für Bäume? Unter Linden sieht das Auto anschließend scheiße aus …. Ja! Is so!

Jetzt stehen in Brünn natürlich keine Bäume auf der Piste, aber ich habe es nicht richtig getroffen. In den Rechtskurven am Ausgang war ich immer zu früh am Curb. Während andere schon am Kabel zogen, mußte ich noch warten bis „meine“ Kurve endlich zu Ende ist.
Naja, immerhin konnte ich meine Zeit vom Vortag erreichen. Und da war sie wieder, die „Wand“.
Im 3. Turn konnte ich auch nix richten. So langsam lies meine Begeisterung nach.
Ich mußte wieder an die Altstadt denken, die soll auch sehr schön sein. Und meine Freundin erwähnte auch, daß Sie nächstes Jahr auch mal ein Tag in die Altstadt will.
Was ich am Vortag noch klar mit „…. blabla Städte-Touri blabla …“ verneinte.
Nach dem Mittag gab es dann das Just-for-Fun-Rennen, was ich ausließ. Ich nutzte direkt nach dem Rennen noch nen 15min-Turn für die Nichtteilnehmer des Rennens.
Aargh!

Völlige Katastrophe, nix ging. Bin nach 5 Runden mit dem Entschluß „Feierabend“ in die Box gefahren.
Altstadt, Essen, Bier sind echt gut, aber die Rennstrecke .... is wohl nix für mich.
Also in die Box, mein Entschluß kund getan, in meinem Boxenstuhl platz genommen und frustig vor mich hingegrummelt. Außer dem Wetter war irgendwie gar nix schön.
Mein Rennkollege sprach mich dann nochmal an und meinte, ich sollte den letzten Turn doch noch fahren … jetzt wo wir schon mal hier sind …. einfach „langsam“ fahren, Linie üben, kein Streß machen ….
Naja, natürlich hat er recht.
Besser werden heißt üben! Also auch hier nach vorne gucken und es so lange probieren, bis es vielleicht eben doch noch besser wird.
Also gut!
Letzten Turn nochmal raus, Moped schonen, nicht voll ausdrehen, entspannt Linie fahren, nicht hinfallen, ....die Punkte aus der Streckebesprechung noch mal versuchen …. 90% eben.
Lief auch entspannt, ein paar Punkte getroffen, Andere immer noch nicht. Eingang Omega immer noch Baustelle, die Rechts auf Start-Ziel immer noch zu früh am Curb, warten, warten, warten, dann endlich die Drosselklappen auf waagrecht drehen.
Nach 20 min in die Box, Klamotten aus – Feierabend! Alles heile gelassen, schönes Wetter gehabt, paßt.
Gut, daß ich nochmal gefahren bin. Die letzten Eindrücke bleiben ja eher in Erinnerung. Und die waren besser als der vorletzte Turn.
Also nochmal in die Veranstalter-Box, nen Kaffee und Hanuta geschnappt und während ich so den Kaffee schlürfte, beiläufig auf den Zeiten Monitor geguckt.

Ihr ahnt es schon …. 1,02 Sekunden schneller als die Wand.
Ich habe die Liste dann nochmal durchlaufen lassen, man kann sich ja auch mal schnell in der Zeile vertun … aber tatsächlich, am Ende stand da eine 2:23, 028.
Sicherlich keine Heldenzeit, aber mit etwas Gelassenheit und einer guten Linie besteht also Hoffnung! Später bremsen und früher ans Gas kann man dann immer noch.
Ein versöhnliches Ende!
Mit dieser Erkenntnis im Gepäck ging es dann am Mittwoch wieder nach Hause.
Also muß ich nächstes Jahr doch wieder hin.
Natürlich auf die Piste, - nicht in die Altstadt!

\\ Carsten