nach dem ich letztes Jahr meine ersten Krabbelversuche auf dem Heidbergring bei Hamburg machte und so eine Art leichten Infekt des Rennvirus hatte, hab ich mich gleich für Oschershausen mit KM Training angemeldet.
Hier mein kleiner Bericht als Einstand:
Ich habe ja schon viel über den Antizynd gehört und bei euch gelesen, aber das er so hinterhältig, arglistig und unberechenbar ist habe ich nicht für möglich gehalten.
Es begann damit, dass er mich Ende letzten Jahres verführte Häuslebauer zu werden.
Ein Haus zu bauen ist der ANTIZYND in Person. Dein ganzes Geld, welches für die künftige Rennsportkariere mühsam erarbeitet und eisern gespart wurde, ist von heut auf morgen weg. Mal ne schicke Haustür, ein bisschen Parkett, ne bodengleiche Dusche und weg ist die Rennverkleidung, der Rennkombi, die fünf erträumten Renntrainings.
Trotzdem ist es mir auf unerklärliche Weise irgendwie gelungen den einen oder anderen Taler dafür beiseite zu legen.
Am 21. August sollte es dann so weit sein. Nach dem vorsichtigem Petting auf dem Heidbergring sollte die eigentliche Entjungferung auf der Renne in Oschershausen erfolgen.
Man war ich aufgeregt.
Der Anhänger und das Zugfahrzeug mit Agrarhaken waren schon 3 Wochen vorher fest gebucht. Eine Woche vorher sollte ich erfahren, dass mein Zugfahrzeug mit anderen Menschlingen nach Tschechien zur Fahrradtour fährt



3 Tage vor Start rief der Anhängerverleihfritze an……..Achsbruch…..kein Ersatz……Arschlecken !
Sollte es der überall lauernde und hinterhältige „Anti-das-erste-mal-zynd“ geschafft haben ?
Mit Nichten und Cousinen. Die beste Ehefrau der Welt telefonierte den ganzen Ort ab. Vom Autohandel Yildiz und Kleptowalsky über Polo, Louis hin zu allem was mit Fahrzeugbewegung zu tun hatte ab. Was soll ich sagen…..BINGO….der freundliche Suzi-Händler hatte noch einen Kundenanhänger für max. ein Motorrad stehen. Problem gelöst.
3:0 gegen den Antizynd !
Am 20. gegen 14:00 Uhr war es dann endlich soweit, Abfahrt in das hoch gelobte Paradies eines jeden vernünftigen Menschen.
Nach so ca. 20 min Fahrt entschloss ich mich, meine musikalischen Wegbegleitern Fred Durst (der Name ist wahrscheinlich Programm), James Hetfield und Jonathan Davis hallo zu sagen. CD-Tasche auf, CD rausholen, Vorfreude im Gehör, Blende vom Autoradio aufklappen und

Ein Schild sagte mir, das es nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel waren. Ich hielt noch mal auf dem letzten Parkplatz vor Oschersleben an um mein Revier zu markieren. Ich pinkelte noch aus lauter Albernheit schnell ein„I was“ in den Boden und schwor mir, auf dem Rückweg das „here“ zu ergänzen.
Pünktlich 18:21 Uhr kam ich im gelobten Land an. Der Wachhabende am Tor Oschershausen brabbelte was von links rum und winkte mich durch. Ich meldete mich an und auf Nachfrage wurde mir ein trockenes Plätzchen in einer Box mit sehr vernünftigen Patienten angeboten. Dankend entlud ich mein Gespann, öffnete ein Pilschen und war glücklich.
Nach einigen Bratwürsten und Bierchen schlief ich in der Box friedlich ein.
07:30 Uhr Fahrerbesprechung. Einteilung der Instruktorengruppen. Ich ließ mich in eine Gruppe mit Leuten einteilen, die schon mal auf der Renne waren.
Der erste Turn sollte ein „ich lern die Strecke mal kennen und fahre ohne Bremse in einem Gang-Turn“ werden. OK, gesagt getan, Strecke kennen gelernt.
Die Pausen bis zum nächsten Durchgang verbrachte ich an der Boxenmauer. Die Verrückten ballerten auf der Zielgeraden lang, als ob der Leibhaftige hinter ihnen wäre, bremsten jenseits von Gut und Böse, legten die Maschine um und ca. 1:40 – 1:50 min später bebte es erneut auf der Zielgeraden.
Am meisten freute ich mich über die bollernden und brüllenden KTM´s, Ducatisund Aprilias. Sehr Geiler Sound.
Nach dem Turn 2 und 3 genauso langsam waren, ließ ich mich in eine schnellere Gruppe hochstufen. Schließlich wollte ich von meiner Mille auch angebrüllt werden.
Volltreffer! Endlisch normaale Leude !!
Im flotten Tempo und schönen Vollgas- und Bremspassargen ging es über den Kurs. In unglaublich schnellen (räusper) 2:00 - 2:06´er Zeiten ging es im Kreis. Je nach dem, ob andere Gruppen überrundet werden mussten. Ich fand das Tempo für mich Greenhorn gut und mit einem breiten Grinsen im Helm beendete ich den Turn. Total entjungfert ruhten wir (Mann und Maschine) uns ein wenig aus und rauchten symbolisch die Zigarette danach.
Turn 5 hab ich ausgelassen, da es begonnen hat zu regnen und ich aus Zucker bin.
Der Antizynd konnte seinen ersten Sieg einfahren und es Stand 3:1
Dies war wahrscheinlich auch gut so. Denn ein vernünftiger Gaskranker Namens gixxer_racer600 aus meiner Box war so freundlich und hat mir gezeigt, was passieren kann, wenn man im Regen in der Auslaufrunde zu langsam ist und deshalb zu früh auf der falschen Stelle bremst und übers Vorderrad absteigt. Nur um mir zu demonstrieren wie gefährlich die Regenfahrt ist, hat er sein Motorrad durch die Luft fliegen lassen, so dass es auf das Heckteil fiel und die schöne Gixxer den Arsch voll bzw. ab gekriegt hat.
Ich war Ihm für diese Demonstration zwar dankbar, aber hoffte, dass er solche Lektionen zukünftig mehr theoretisch durchführt.
Turn 6 war wieder trocken. Wir fuhren nur noch zu viert in meiner Gruppe um den Kurs und übten Hanging-Off und viele andere spaßige Dinge. Meine Mille brüllte mich an und forderte mehr von mir als ich ihr geben konnte. Das Leben kann so schön sein.
Zufrieden mit der Gesamtsituation packte ich nach dem letzten Turn meine sieben Sachen und fuhr Richtung Heimat Es begann zu regnen aber es war mir egal. Da muss der Antizynd schon früher aufstehen.
Ich bin jetzt Rennstreckenvirus positiv und baue nächstes Jahr garantiert kein Haus.
Fazitsssss:
Kassettenradios Sucks
KM sind Profis
Ich hab vergessen „here“ zu schreiben
Endlisch normaale Leude
Das Leben ist schön
Mit freudigem Grinsen
Axel