Die spanische Woche der Schlumpfenbande (Albacete & Catalunya)
(eine Web- und Papa-Schlumpf Co-Produktion)
Vorgeplänkel:
Die Geschichte beginnt eigentlich schon im Februar 2006, als wir in Cartagena unseren Freunden der "Debus-Truppe" die Hände zum Abschied schüttelten. Schon seinerzeit schlugen Jürgen K. und Stefan D. vor, im kommenden Jahr doch mal wieder selbst eine Veranstaltung zu organisieren – vielleicht mal wieder in Albacete, wie schon vor einigen Jahren. Nachdem alle Anwesenden spontan mit den Köpfen nickten war die Sache quasi auch schon beschlossen.
Es zogen einige Monate ins Land und wir vergnügten uns auf der einen oder anderen Aufzündveranstaltung bis sich die Pläne konkretisierten und es galt ein bisschen Werbung fürs kommende Spanienevent zu machen.
Von allen redlichen Aufzündern die uns als Mitfahrer einfielen, blieb am Ende nur uns Kumpel David aus dem hohen Norden übrig – ein schneller 600er-Mann, der in der vergangenen Saison beim Robert auf den vorderen Plätzen mitmischte...
Nach vielen e-mails und einigen Telefonaten stand schliesslich im Januar fest, dass wir zu viert die knapp 2000 km lange Reise machen würden. Wir, das sind wie immer Papa-Schlumpf (Erich), Junior-Schlumpf (Peter), Web-Schlumpf (Tom) und David, der natürlich auch noch die zusätzlichen Meilen von Hamburg nach Bayern abzusitzen hatte...
Am Samstag, den 24.02.2007 trafen wir uns also in Juniors Werkstatt um den geliehenen (diesmal geschlossenen) Hänger, der in seinem normalen Leben einen Porsche an diverse Rennstrecken bringt, mit unseren vier Mopeten sowie Material und einem Reifenhaufen von gigantischem Ausmaß zu befüllen.
Ich kam in alter Gewohnheit approximativ eine halbe Stunde zu spät und freute mich bei einer Tasse Kaffee darüber, dass Papa und Junior schon ihre Aufzündgeräte verladen hatten. Zum ersten Mal sah ich Junior's nagelneue GSXR600 in fertig umgebautem Zustand. Das gute Stück hatten Junior und ich am Vortag des Heiligen Abend beim Suzuki-Händler unseres Vertrauens in Siegen in Verbindung mit ein paar abendlichen Hopfentees abgeholt, der darauf folgende Tag soll Gerüchten zu folge in den Memoiren des Jürgen K. als "der Heilige Abend der grossen Kopfschmerzen" eingegangen sein...

Wie auch immer, wir luden in den kommenden Stunden den Hänger soweit möglich. Denn David befand sich samt Moped und Material noch irgendwo auf der Autostrada in Richtung Odelzhausen. Da wir also nicht weitermachen konnten, gönnten wir uns eine Pause in Junior's Wohnzimmer und brachten uns mit der Aufzeichnung der Superbike-WM in Qatar quasi schon mal etwas in Aufzündstimmung.
Als unser Freund aus dem Norden bei uns aufschlug wurde weitergeladen bis an die Hängerdecke und schnell war später Abend. Wir genehmigten uns noch ein Feierabendbier und freuten uns schon auf die Fahrt gen Süden...
Anreise:
Am Sonntagmorgen war erstmal ein ausgiebiges Frühstück im Fürstenfeldbrucker Parkcafe angesagt um uns für die lange Reise zu stärken. Gegen Mittag waren wir dann langsam so weit und enterten mit unserem Gespann den Highway nach Spanien. Trotz mehrfacher Umladeversuche lief der Hänger nicht optimal und schlingerte uns mit langsamen Schwingungen behäbig in Trance.
Doch es dauerte nicht sehr lange bis uns ein verdächtiger Geruch und ein sichtlich nervös wirkender PKW-Fahrer noch vor Freiburg zum ersten Halt zwangen. Ein kurzer Blick hinter Junior's Schlumpfomobil brachte Aufklärung: das Stützrad des Hängers hatte sich trotz roher Gewalt beim festziehen langsam nach unten geschraubt und eine Menge Gummiabrieb auf der maroden A5 hinterlassen. Auf dem Bild ist die neuartige, für extreme Steilkurven optimierte Reifenkontur deutlich erkennbar


Von solchen Kleinigkeiten liessen wir uns aber erst gar nicht aus der Ruhe bringen und machten uns mit unserem swingenden Gespann wieder auf den Weg. Die Stunden vergingen ohne besondere Vorkommnisse, als die Nacht hereinbrach bauten wir die Rückbank zum Bett um, um wie geplant in Schichten fahren zu können. Das Schlafen gestaltete sich dank der permanenten Schwingungen als durchaus interessant und bescherte den Nichtfahrern recht lockere Hüften

Sehr lange geschah nichts aufregendes, bis wir – es war bereits Montag Mittag - kurz vor Albacete zu unseren Siegenern Freunden stossen wollten, die im Hinterland einige Tage mit Klettern verbrachten. Wir gondelten also langsam über landschaftlich schöne, aber doch recht holprige Strassen als Junior plötzlich meinte "Jungs, ich glaub wir laden grade ab!". Wie's der Teufel wollte, waren sämtliche Schweissnähte der Bolzen gerissen die die Kippvorrichtung des Hängers sichern sollten. Da wir glücklicherweise kurz vor Freiburg das Stützrad mit einem Gurt gesichert hatten, war das Stützrad gerade unsere Versicherung gegen ein vollständiges Abladen unserer geliebten Fracht geworden

Wir bezogen also erst mal eine freie Box und beäugten die gerade laufende Veranstaltung eines französischen Organisators. Neben ganz normalem Aufzündvolk waren auch ein paar mehr oder weniger professionelle Teams zum testen hier. Unter allen Fahrern stach auf jeden Fall Gwen Giabbani hervor, der ja für diese Saison zum Kawasaki France World Endurance Team gewechselt ist. Er war klar sichtbar deutlich schneller unterwegs als alle anderen Anwesenden und legte mit seinem grünen Geschoss wie am Fliessband 33er und 32er Zeiten aufs Parkett.
Motiviert bis in die Haarspitzen legten wir bei der Gelegenheit unsere eigenen Ziele fest und schnell waren wir uns einig, dass wir zumindest knapp unter die 1:40 kommen wollten...
Irgendwann am Abend, wir gönnten uns in unserer (noch sehr ordentlich eingerichteten Box) grade einen Hopfentee, klopften Dirk und Jörg aus Siegen an der Tür und begrüssten uns freudig. Kurz darauf kamen auch noch die 2D-Mannen Hubert und Miguel dazu, die direkt vom IRTA-Test in Jerez kamen und uns gleich über die Leistungen der MotoGP-Helden informierten.
Zusammen begaben wir uns in die Stadt um uns die Bäuche mit spanischem Rindfleisch zu füllen und das Leben zu geniessen. Zurück im Fahrerlager liessen wir mit gespanntem Ranzen und dem einen oder anderen Betthupferlbier den Tag ausklingen...
Die Vorkommnisse des Dienstags sind schnell erzählt: Papa meinte morgens die Strecke im Laufschritt erkunden zu müssen. Am Nachmittag machten wir eine Werkstatt ausfindig, die uns den Hänger für nen Fuffi schweißte. Die wenigen restlichen Teilnehmer (insgesamt waren wir ja nur etwa 30 Fahrer) trudelten im Lauf des Tages ein. Man begrüsste sich oder stellte sich vor. Der eine oder andere passte noch die Übersetzung an oder bastelte anderweitig am Motorrad. Kurz vor Sonnenuntergang machten sich mehr oder weniger alle Aufzünder mit dem einen oder anderen Hopfentee in der Hand auf den Weg, die Arena unserer zukünftigen Heldentaten zu Fuß zu erkunden. Als es endlich dunkel war gingen wir mit der Debus-Truppe in unser absolutes Lieblingsrestaurant, das El Callejon, um ein paar leckere Vorspeisen und zum Abschluss ein perfektes Steak zu geniessen.
Den Abend liessen wir zur Vitaminmangelvorbeugung mit einem Hopfentee ausklingen und gingen, voller Vorfreude auf die kommenden drei Aufzündtage, zu Bett...
Fortsetzung folgt...