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ADR März ’07 – My Dying Heart

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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ADR März ’07 – My Dying Heart

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Beitrag von Mäddie »

Leute, es wird Zeit, die Diskussionen über etwelche Skievents schleunigst auf den nächsten Winter zu schieben – denn wie ich letzten Sonntag herausgefunden habe: Man kann wieder aufzünden!

Aber der Reihe nach: Als ich am Tag vor Sonntag den Anhänger abholte, spürte ich schon auf den ersten Metern, dass dieser entweder über die Wintermonate zugenommen hatte oder aber der Golf heute ziemlich lustlos war. Ich glaube, die Karre wird langsam alt… Wieder zu Hause sortierte ich die ‚Aufzündpackung klein’ ein und telephonierte noch kurz mit den üblichen Verdächtigen. Am Folgetag liess ich mich und meine Umgebung von Dry Kill Logic wecken... Das sind so richtige Dreschflegel! Es gibt definitiv nur eine noch coolere Möglichkeit, sich wecken zu lassen, aber wenn ich das hier tippse, wird das definitiv nichts mehr mit meinen drei mir versprochenen Jungfrauen im Himmel…
Morgens um 0600 schmiss ich mich ins Auto, befahl der darin befindlichen Lautstärke ihrem Namen gefälligst gerecht zu werden und stürzte mich mit der langsamsten je gemessenen Lichtgeschwindigkeit Richtung Biltzheim… Phipu (triple6) meldete sich, als ich gerade an unserem vereinbarten Treffpunkt eintrudelte. Er war wohl in eine Polizeikontrolle geraten und käme etwas später, hehe. Also fuhr ich etwas Vorsprung raus. An der Grenze hatte er mich schlussendlich abgefangen und ein paar Minuten später waren wir auch an der Piste :lol:
Jedenfalls wollte ich ein paar mir bekannten Nasen guten Tag sagen, da mir ja mal Manieren beigebracht wurden. Ich schnappte also meinen Bananenquark samt Löffel und begab mich nach draussen. Auf den Anhängern und in den Transportern sah ich viele Slicks und keine zweiten Reifensätze… *schurkenlacherbuttondrück*
Phipu und sein Opel waren leicht auszumachen, da er ja gleich hinter mir parkte und wir begrüssten uns herzlich. Also Phipu und ich ohne den Opel :lol:. Ich sagte ihm gleich, dass er sich keine Sorgen machen müsse wegen dem Wetter – es würde sowieso regnen, hehe. Wie zu erwarten war, war vom Ypsen11-Homas noch reingarnichts zu sehen – der alte Schlafsack… Ich nannte mich einen Narren, dass ich die extra noch aufgetriebene Quenty40-Salbe zuhause gelassen hatte!
Als wir so rumschwadronierten, hörte ich plötzlich wie honigsüsse Worte an mein Ohr gelangten: „Hi Mäddie!“ Ich blickte mich um und sah ihn, den verkappten PS-Racer des Jahres ’07, der Mann des geschriebenen und gesprochenen Wortes, Renzo Blumenthal! Mein Herz hüpfte freudig auf und ab. Glücklicherweise hatten wir nicht vereinbart, uns zu treffen, denn ansonsten hätte das eh wieder nicht geklappt. Umso cooler war diese kleine Überraschung :happy:
Pünktlich um 0800 gingen die Tore auf und der Kampf um die begehrten Plätze begann. Natürlich gingen Phipu und ich als eindeutiger Sieger hervor. Wir waren gerade dabei, alles schön zu installieren, als Ivo (Souhung) mit seinem neuen 07er CBR600-Container auftauchte. Nachdem er das Fenster halb geöffnet hatte, wollte ich die Situation gleich mal ausnützen und durch den Spalt in seinen Fiat steigen um meinen Kumpan ordentlich zu knuddeln. Ich konnte mich aber gerade noch beherrschen… Schlussendlich tauchten sogar noch Marc und Sven auf. Marc hatte sich mittlerweile definitiv von der Kilo-Klasse verabschiedet und zog es nun vor, auf einer neuen 6er-GSX-R aufzulegen. Ich war mir sicher, dass er das nicht bereuen würde.

Dann Anmeldung und anschliessend Fahrerbesprechung. Normalerweise ja nichts Besonderes. Aber diese Fahrerbesprechung, meine Freunde, sollte zu einem Erlebnis sondergleichen werden, denn niemand geringeres als Renzo himself sollte die mother of all Fahrerbesprechungen abhalten. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, als tatsächlich er das Wort ergriff. Ihm war offensichtlich nicht so wohl bei der Angelegenheit, da er selber erst kurz vorher von diesem Spezialauftrag erfahren hatte, hehe. Jedenfalls werde ich ihm zum Geburtstag das grösste Megaphon der Welt schenken!
Während die Reifen wie von Zauberhand warm wurden, wollte ich den Motor ebenfalls noch etwas anheizen. Das hätte auch geklappt, wenn er denn angesprungen wäre… Hmm, nach dem vierten Startversuch wurde ich so langsam stutzig. Aber bekanntermassen sind ja aller guten Dinge fünf. Trotzdem komische Sache, normalerweise kenne ich Startprobleme nur von anderen Leuten.
Und apropos Anwärmen: Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es noch Leute gibt, die einen noch schlafenden Motor mit satten 10'000 U/min wecken. Nunja, die blaue Wolke aus dem Auspuff eines Nachbarzünders passte immerhin gut zu der Lackierung…

In der Zwischenzeit hatte sich auch der Kanzler eingefunden, im Schlepptau eine R6, die wohl ein wahrer Meister lackiert haben musste, hehe. Besonders lustig waren folgende Details: BOS Superbike Endtopf (wohlgemerkt ohne db-eater, genau das Richtig für ADR), eigenhändig gebastelte um ca. sieben bis acht Zentimeter zurückverlegte Rasten und als Krönung die unproblematische Reifenkombination Metzeler Regenreifen hinten und Dunlop Slick vorne. Hier war also erstmal Arbeit angesagt! Wie wir ihn alle kennen, stürzte er sich gleich ans Werk. Wie unzweifelbar klar wurde, sah der Enddämpfer nicht nur laut aus, er war es auch…
Unbeeindruckt davon pflügte ich mich in meine Sonntagskleider, wärmte meine Müskelchen an und war bereit für den neuen Kurs. Lärmmessung wie immer ohne Problem und raus. Und da Renzo uns extra darauf hingewiesen hatte, dass solche Spirenzchen wie Wheelies (vierhundert Ausrufezeichen an dieser Stelle :lol: ) auch auf dem Kurs zu unterlassen seien, liess ich das sogar bleiben. Aaaaaah, am liebsten hätte ich dafür in der ersten Kurve Granate auf den nicht vorhandenen Seitenständer gestellt und mich ein paar Minuten auf den geliebten Asphalt gelegt. Aber erst mal doch lieber ein bisschen fahren.
Ok, die Kiesbetten im Flic Flac waren nun weltens besser, aber als ich das erste Mal auf die neue Schikane zusteuerte, klappte mir schier der Kiefer weg. Das Ziel, Tempo aus dieser Passage zu nehmen, war jedenfalls ganz klar gelungen! Hui, und die Fahrerlagerkurve(n) passte(n) ganz gut dazu.
In der zweiten und dritten Runde fühlte ich mich noch schlimmer… Den Kurveneingang nach der neuen Schikane so zu treffen, dass man vernünftig rausbeschleunigen konnte ohne gleich ‚Der Bauer auf dem Acker’ zu spielen, stellte sich bald als eine echte Herausforderung dar, mit der ich noch eine ganze Weile beschäftigt sein sollte.
Aber die Veranstaltung war ohnehin nur zum Einrollen gedacht, von dem her kein Problem.
Wieder zurück in meinem Haus aus Polen stellte ich fest, dass Phipu noch keine Runde gedreht hatte, da er bei der Lärmmessung hängengeblieben war. Also Püff stopfen. Der Kanzler war auch noch etwas beschäftigt…
Der zweite Turn war schon leicht besser, aber ich fühlte mich immer noch so steif wie ein Surfbrett. Als hätte ich noch eine Bestätigung benötigt, überholte mich Phipu nach dem schnellen Rechtsknick gleich mal aussenrum. Wahrscheinlich wollte er mir auf seine Art und Weise zeigen, dass er die Lärmmessung nun bestanden hatte und sich sein Motorrad einigermassen gut anfühlte. Mit dem Verfolgen wurde es auch nichts, da ich für die nächste Kurve sicherheitshalber einen Schweizer Gang einlegte – nämlich einen Neutralen… Dass ich meine bisherigen Linien aus dem Vorjahr für den Kurs überhaupt nicht traf, passte da noch ganz gut dazu. Eigentlich auch klar - wenn der Kurvenspeed nicht stimmt, ergeben sich halt auch andere Linien daraus. Aber wichtig war einzig und allein, das gedämpfte Vierzylinder-Schmettern wieder erschallen zu lassen und sich daran zu erfreuen. Und das tat doch sehr sehr gut…
Leider musste der Turn abgebrochen werden, weil ein Aufzünder im Flic Flac gestürzt war. Ich will gar nicht dran denken, wie das ausgegangen wäre, wenn das letztes Jahr passiert wäre. Jedenfalls musste er auch so ins Spital eingeliefert werden… :cry:
In der Pause dann die ersten Gespräche über den Kurs und was es halt so zu bereden gab. Phipus ZX-6 war über den Winter reichlich modifiziert worden, deshalb war ich gespannt, wie er mit den Änderungen zurande kam. Aber eigentlich hatte er mir das ja bereits ziemlich eindeutig aufgezeigt…
Die meisten schienen über die Layout-Veränderungen nicht wirklich begeistert zu sein, was aber natürlich auch damit zusammenhängt, dass alles Neue erstmal skeptisch beäugt wird und man sich eben erstmal neu einschiessen muss. Der Kanzler hatte mittlerweile eine Reifenkombination montiert, bei der man nicht auf gleichzeitig trockenen und nassen Asphalt angewiesen war und seine R6 war nun bestimmt auf bereits unter 130 db gedämpft. In spätestens zwei Wochen war er also ADR-zündbereit!

Und dann passierte es: Er kam - Knight Homas – Ein BMW-Kombi, eine R1, ein Mann. Knight Homas - Ein Mann und sein Aussehen kämpfen gegen das Unrecht (das habe ich wirklich gedacht!!)… Da ich gerade mit Ivo am diskutieren war und er dieses Quenty40-Aushängeschild auch bereits kannte, wollten wir beide sofort flüchten und uns im nächstbesten Auto verstecken. Daraus wurde leider nichts…
Somit wurde mir mal wieder eines schlagartig klar: Aufzünder mögen ja grösstenteils coole Typen sein, aber grösstenteils sehen sie halt auch einfach scheisse aus. Glücklicherweise hatte er in weiser Voraussicht seine Dagmar mitgeschleppt – das machte wieder einiges wett. Aber ich kann einfach nichts dafür, dass ich diese Leute so mag!
Der letzte Turn vor der Mittagspause war dann doch um einiges cooler, als die bisherigen. Knight Homas durfte mich zwar anschieben, weil Granate irgendwas gefrühstückt hatte, was ihr im Brennraum lag und ausserdem hatte ich das Gefühl, dass meine Bremsen irgendwie misslaunig waren und ich verhältnismässig stark am Hebel ziehen musste um überhaupt zu verzögern - aber das war ja kein Beinbruch. Beim Herausbeschleunigen vor dem Flic Flac fing Granate leicht an, mit dem Heck zu pendeln, was ich so bisher nicht kannte – aber die Ursache dafür war leicht auszumachen. 3 mm mehr an Heckhöhe wirken sich halt aus…
Die Linie vor resp. in der Schikane hatte ich zwar immer noch nicht 100%ig raus, aber für mich war es besser, sie nicht von weit aussen anzufahren, sondern tendenziell eher mittig, da der Weg somit kürzer wurde. So konnte ich auch besser rausbeschleunigen, wenn ich zwei Radien aus der letzten Rechtskurve schnitzte. Dass ich nun früher hochschalten musste/konnte, zeigte mir, dass dies für mich besser funktionierte. Problematisch fand ich eher die immer wieder auftretenden Windböen die doch dafür sorgten, dass meine Adrenalinfabrik etwas zu tun hatte. Wenn man am Kurvenausgang schön die Streckenbreite ausnützt und der Wind freudig seine Anwesenheit aufzeigt, kann das doch leicht erheiternd sein…

In der nächsten Pause war noch eine weitere Gesichtsbaracke eingetroffen – René Dünki… Mein Gott, wenn ich ihn nicht kennen und ihn stattdessen in der Migros das erste Mal treffen würde, hätte ich bestimmt Lust, vor ihm stehend auf den Boden zu zeigen, ihn darauf hinzuweisen, dass er etwas fallen gelassen hätte und… den Rest könnt ihr euch ja denken, hehe.
Da stand er also, der René, der mich wohl einhändig, einbeinig und einäugig subtrahieren würde, wenn es denn sein müsste. Aber verdammt, er sah definitiv nicht danach aus! Wir quasselten ein bisschen rum, weil wir ja nichts Besseres zu tun hatten und ich glaubte dabei plötzlich ein seltsames Flackern und Blitzen in seinen Augen erkennen zu können. Leider hatte er kein Motorrad dabei…
Die mittägliche Pizza war eine coole Sache, allerdings meldete mein Riechorgan erste Regentropfen. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis die regenärmste Region Frankreichs wieder mal angepisst wurde. So langsam glaube ich, dass hier die Statistiker massivst bestochen werden! So gut wie jedes Mal wurde ich hier bisher extern eingenässt... Was mir persönlich ja aber nichts ausmacht.
Als wir da so gemütlich rumsassen, wurde mir wieder bewusst, dass wir einfach eine extrem coole Bande waren und ich fühlte mich einfach sauwohl hier. Als wäre das noch nicht genug, kam Renzo vorbei und fragte nach dem allgemeinen Wohlbefinden und wie wir so mit der neuen Piste zurande kamen.
Nach der Mittagspause hatte der Kanzler den wohl grössten db-eater gebastelt, den die Welt je gesehen resp. gehört hat. Dass er die Lärmprüfung schlussendlich bestand, hatte wohl aber auch eher damit zu tun, dass er keinen Drehzahlmesser montiert hatte und geschätzte 3000 U/min drehen musste… Egal, hauptsache er konnte ein paar Runden zum Einschiessen drehen.

Der erste Regentropfen fiel genau auf die Stelle meines Schädels, der nicht mehr von Haaren überlagert wird. Dagmar meinte zwar, dass dies zweifelsohne nur ein Einzelgänger sei, aber ich befürchtete, dass es sich lediglich um die Vorhut einer ganzen Regentropfen-Armee handelte. Tja, und so war es dann auch… Bald versammelten sich etliche Mitläufer und nässten den Boden gründlich ein. Die Flüche im Fahrerlager nahmen drastisch zu und ich vergriff mich an meinen Ersatzfelgen. Da Ivo die Ersatzfelgen seiner 03er CBR noch nicht passend hingekriegt hatte, schnappte er sich eine herumliegende GP503 und verwandelte seine Michelin Slicks in Bridgestone Regenreifen. Da Phipu beschlossen hatte im Regen gar nicht erst zu fahren, wechselte er mein Vorderrad und somit war ich im Nu bereit für die Fluten. Ich streifte mir noch ein schwarzes Kondom mit pinkem Schriftzug über, wechselte das Visier, machte Granate regenklar und rollte schliesslich von dannen.
In den ersten beiden Runden schaute ich alle gelben Linien so böse an, dass sie meinen Weg nicht mehr kreuzten und mir immer auswichen. Das hätte ich schon letztes Jahr tun sollen… :roll: Die armen Jungs ohne Regenreifen taten mir fast ein bisschen leid, dass sie so hilflos umherrutschten. Aber sie wurden dazu ja auch nicht gezwungen :twisted:.
Beim Anbremsen nach dem Flic Flac schoss Marc mit mächtigem Tempoüberschuss an mir und einem Mitzünder vorbei, dass ich fast ohnmächtig auf die die Seite gekippt wäre. Dass er dann in der Schikane ein bisschen umherruderte zeigte mir immerhin, dass sein Bremspunkt doch etwas optimistisch gewesen war. Ich biss mich in seinem Hintern fest (ich möchte betonen, das nicht allzu wörtlich aufzufassen) und wollte ihn ein bisschen beobachten. Ich sah deutlich, dass er um einiges später und auch härter verzögerte, ich dafür im Waldstück und insbesondere im Flic Flac wieder etwas aufholen konnte.
Beim Herausbeschleunigen aus der ersten Links meldete sich zum ersten Mal mein Vorderrad – dafür auf eine ziemlich grenzwertige Art und Weise… Ich wusste schon, dass es an vielen Stellen schneller gehen würde, wollte aber nicht übertreiben und blieb auf der sicheren Seite. Der Turn zusammen mit Marc machte auch so mächtig Freude.
Wiederum in der ersten Links hatte ich dann beim Herausbeschleunigen einen richtig stinkenden Rutscher, den ich gerade noch so abfangen konnte. In dieser Kurve konnte ich also weder vernünftig rein- noch rausfahren. Bezeichnenderweise hatte es nun so gut wie keine Leute mehr auf der Piste. Als ich wieder bei meiner mittlerweile heissgeliebten ersten Links vorbeischaute, sah ich ein ehemals wunderschönes weisses Motorrad im Kies liegen und der Fahrer war gerade damit beschäftigt, den Untersatz wieder hochzuhieven. Ein Blick auf den Helm brachte leider die Erkenntnis, dass es tatsächlich Ivo war… Ich fuhr noch zwei Runden und begab mich anschliessend in unsere Box zurück. Ich vergewisserte mich erstmal, dass ihm nichts passiert sei – was auch der Fall war. So schlimm sah das Motorrad von aussen nicht aus, aber wie sich leider mittlerweile herausgestellt hat, hat der Motor etwas abgekriegt – leider nicht nur äusserlich… Ist halt einfach wieder ein Scheisshaufen Arbeit!
Um uns herum war schon Aufbruchstimmung in höchstem Masse angesagt, aber ich war jetzt gerade erst warm geworden worden. Was sollte ich also weiter hier faul herumliegen?
Ich diskutierte kurz mit Marc, was er von den Streckenverhältnissen hielt und anschliessend schmissen wir uns wieder gemeinsam auf den Kurs.
Es ist schon überaus angenehm, mit jemandem zu zünden, der dasselbe Tempo geht und man sich so herzerfrischend matchen kann. Es regnete nun stärker und jede Kurve fühlte sich unterschiedlich an. Und ich dachte bereits, dass wir den ganzen Kurs für uns hatten – dem war aber nicht so, wie sich bald herausstellen sollte… Da sich mein Vorderrad beim Anbremsen immer häufiger meldete und der Arschenwind wieder auftauchte, verzögerte ich jeweils ein paar Meter früher verglichen mit den Runden zuvor. Somit musste ich Marc ein paar Meter ziehen lassen, der offensichtlich unbeeindruckt blieb. Witzig in diesem Zusammenhang auch, dass die originalen Bremsscheiben offensichtlich besser als die ABM-Wavescheiben mit den Bremsbelägen harmonierten.
Beim Anbremsen nach dem Flic Flac hörte ich urplötzlich verdächtige Schleifgeräusche, die lustigerweise immer lauter wurden. Das liess mich doch etwas stutzen, denn Marc sass definitiv noch auf seinem Mopped! Es dauerte auch nicht lange, bis dieses Rätsel aufgelöst werden sollte.
Ich möchte hier betonen, dass es mir wahrlich nicht leicht fällt, die nächsten Sätze zu schreiben, aber ich wurde Zeuge eines eher unkonventionellen Häkkinen-Manövers, dessen Hauptrolle der Kanzler persönlich einnahm. Rechts rauschte ein rot-weisses Motorrad mit ordentlich Pfeffer an mir vorbei ins Kies – leider in liegender resp. bald in fliegender Haltung. Wenn ich mein rechtes Knie nicht eingezogen hätte, hätte ich mich gleich dazulegen können – mehr als 30 cm waren es jedenfalls bestimmt nicht. Links von mir surfte eine blauschwarze Kombi samt Inhalt an mir vorbei, ebenfalls mit reichlich Überschuss. Der Einschlag sah für beide nicht sehr vorteilhaft aus… Ich schüttelte den Kopf und beendete den eigentlich so spassigen Turn. Die Jungs wussten bereits Bescheid, da die Geräusche offensichtlich deutlich zu hören waren. René meinte, dass dies auf keinen Fall hätte gut gehen können, als wir zu dritt unterwegs waren.
Es dauerte eine ganze Weile, bis der Kanzler und seine ehemalige R6 zurückkehrten. Naja, das Teil sah nicht mehr so cool aus. Aber immerhin war der Kanzler selber OK aus, worüber ich doch ziemlich erleichtert war, denn an dieser Stelle ist man doch etwas fix unterwegs. Auf meine zweite Frage, ob er nicht gemerkt hätte, dass es zunehmend rutschiger geworden sei, konnte er lediglich mit den Schultern zucken… A-ha!
Eines war jedoch klar: So würde ich diesen Tag auf gar keinen Fall abschliessen können. Ich schüttete also noch etwas Brennstoff nach, sprach mich kurz mit Marc ab und los ging’s. Nach einer Angewöhnungsrunde gab ich dann Schub und die für mich coolsten Runden des Events sollten folgen. Beim Herausbeschleunigen auf die Gerade sah ich mich kurz um nur um zu erkennen, dass Marc wohl meinen db-eater auf einwandfreie Montage kontrollieren wollte. Soso, das nennt sich wohl also Hetzjagd! Gut, kann er gerne haben :twisted: :twisted:
Also Flutung der Brennräume und noch einmal die Akra-Trompete von Jericho erschallen lassen! Ganz besonders angenehm war die Tatsache, dass ich Marcs Zwischengasstösse beim Verzögern genau ausmachen konnte. Auf der Geraden blickte ich mich jeweils kurz um um ihn weiter anzustacheln.
Mannmannmann, war das cool hier! Ich erwartete jeden Augenblick Ausbremsversuche, aber dazu kam es nicht. Und erst nach sieben oder acht Umläufen als ich innerhalb einer Runde zwei Mal etwas weit lief, hob ich die Hand und gab Marc zu erkennen, dass er den Kurs nun für sich hätte. Ich fuhr zurück, tätschelte in der Boxeneinfahrt Granates Tank und stellte sie im Zelt auf den Zentralständer. Genau so hatte ich mir das vorgestellt!
Ich trottete noch kurz zu Heidi in die Box, wo auch Hans RDK und Renzo anzutreffen waren. Heidi schaute mich beinahe missmutig an und fragte mich, ob ich endlich genug hätte und sie Feierabend machen dürfe. Ich meinte daraufhin, dass ich meinen Mechanics den Auftrag gegeben hätte vollzutanken, dann würde ich noch mal rausgehen…

An dieser Stelle noch das wohl beste Lob, das man einem Veranstalter überhaupt ausstellen kann: es lief so reibungslos, dass man sich keinerlei Gedanken machen musste. Da dürfen sich andere gerne eine dicke Scheibe davon abschneiden!
Wir schauten dann noch ein bisschen Marc zu, der wohl keinen Tropfen Benzin nach Hause transportieren wollte…

Nunja, dann ging es zum etwas mühsameren Teil des Events: den ganzen Scheiss wieder einräumen und nach Hause düsen. Wenn’s regnet ist das ja sowieso nicht so der Knaller…
Zum Schluss noch ein fettes Dankeschön an unsere supercoole Truppe Phipu, Ivo, Marc, Sven (ist der überhaupt gefahren?!), Kanzler, Knight Homas, Dagmar, Nudarz und den besten Stadionsprecher ever – Renzo! Und ein ebenso dickes Danke an Heidi Dannhoff für diesen absolut reibungslosen Ablauf.

So, denke das langt… :lol:
Mad D
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Beitrag von nervtoeter »

Hört sich nach ner Menge Spaß an, noch 2 Monate warten, so ein Mist....
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Beitrag von AlexR6 »

weltklasse bericht. :)

sagt mal bescheid wenn ihr das nächste mal nach ADR geht. :)

dann schau ich auch mal vorbei.

grüße aus basel

alex

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Beitrag von GP-Reifen-Wolle »

@mäddie

schön geschrubbt =D> =D>

@nosi

ich hoffe es waren mehr als 5 Runden, mein Beileid #-o #-o :cry:
http://www.GP-Reifen.com/
ruf uns an : 06326 989353 oder 0171 583 1463
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Beitrag von John`ek »

wolle hat geschrieben:@mäddie

schön geschrubbt =D> =D>

@nosi

ich hoffe es waren mehr als 5 Runden, mein Beileid #-o #-o :cry:
stehe auf dem Schlauch....ist Kanzler = Nosimann ??? oj oj oj :?
Faltpavillons und Fahrerlager-Zelte: http://www.race-tent.de
Mails bitte zurzeit an Johnek75@gmx.de (Kontakt Funktion auf der HP funktioniert nicht immer). Wenn innerhalb von 2 Tagen keine Antwort, bitte kurz anrufen (0173-2655169)

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Beitrag von GP-Reifen-Wolle »

John`ek hat geschrieben:
wolle hat geschrieben:@mäddie

schön geschrubbt =D> =D>

@nosi

ich hoffe es waren mehr als 5 Runden, mein Beileid #-o #-o :cry:
stehe auf dem Schlauch....ist Kanzler = Nosimann ??? oj oj oj :?
jow 8)
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Beitrag von Bundy »

8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) 8) :twisted:

Arschengeiles Berichtchen MadD!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :twisted: :twisted:

Bei der Kanzlerpassage lag ich tatsächlich ganz kurz unterm Tisch........ :lol: :lol: :lol: :lol:
Hab jetzt noch Tränen in den Augen............ :lol:

Korea!!!!!!

Nosi du bist der Beste!!!!!!!!!!! 8) :twisted:
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Beitrag von Chris »

Jetzt sagt nicht, das Bohrer schon wieder Schrott gebaut hat.
Ich hoffe seine Knochen sind heil geblieben!!!
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Beitrag von Bundy »

:lol: @Chris> Ich glaube das geht doch ziemlich deutlich aus dem Bericht hervor.... :wink:
Anscheinend hat er sich wenigstens ausnahmsweise mal nicht klavikuliert... :roll: :) (und glücklicherweise den Mäddie nicht mitgenommen...)
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Beitrag von triple6 »

Hey Mad D! Rooooooockt! Geiler Bericht! Hat bei mir gleich ein Flashback gegeben vom Sonntag! Meeeeen war das coool!

Die Strecke hat schon was.. vielleicht entstehen ja noch richtige Gefühle für sie! Immerhin hab ich EINMAL AdR überstanden ohne mich auf die Fresse zu legen. - ok.. kann man nicht von allen unseren Jungs behaupten aber immerhin hat sich niemand weh getan. Souhungs Maschine hat ja nicht doll was abgekommen, und Nosis R6 ... - äh... hatte ja wenigstens die Lärmmessung bestanden. :roll:

Blumenthal gibt einen sehr guten Praktikanten ab! Ok, vielleicht nicht die Qualitäten einer Praktikantin wie Frau Lewinski - aber für das gibt es ja die Grid-Girls :twisted:

Nochmal nen Gruss an all die Jungs die dort waren, war wirklich meeeega cool mit Euch! - wird in Pannonia wiederholt! :twisted: 8)
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
~~Homer Simpson, Springfield 1998~~
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