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Wie richtig (runter) Schalten ?

Fahrwerk, Tuning, Reifen, Tips&Tricks,...

Moderatoren: as, Chris

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Wie richtig (runter) Schalten ?

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Beitrag von ca »

Moin!

Wie schaltet ihr runter, was ist richtig und was falsch ?

mit zwischengas, ohne zwischengas, kurzes ziehen der kupplung zwischen jedem gang :?:

rauf schalten ist ja einfach - gas kurz schliessen, ordentlich drauf treten und zack gehts weiter :wink:
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Re: Wie richtig (runter) Schalten ?

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Beitrag von Flo »

Hi Christian,

da gibt es wohl kein Allgemeinrezept, das hängt von vielen Faktoren ab die da wären:

1: Persönliche Vorlieben
2: Anti Hopping Kupplung Ja/Nein
3: Bremsmoment des Motors also Motorkonzept (2 oder 4 takt) Bauart (1,2,3,4 Zylinder, Reihe oder V Motor), Hubraumstärke, Lima Ja/Nein
4: Leichte Felgen Ja/Nein
5: Funktionierendes Fahrwerk
6: Persönlicher Speed

Ich selbst schalte die Gänge einzeln und lasse die Kupplung zwischen den Schaltvorgängen immer ein wenig kommen, aber eben nicht ganz einkuppeln. Zwischengas gebe ich keins weil ich das nicht mit meinen Bremspunkten vereinen kann. Mir fehlt einfach die Zeit dafür auch noch zwischengas zu geben und ich denke das ich die Bremse dann nicht mehr so dosieren kann wie ich das ohne Zwischengas mache.

Ich habe keine Lima mehr, eine feingewuchtete Kurbelwelle und jetzt auch ein sehr straffes und funktionierendes Fahrwerk, stempeln tut es eigentlich kaum noch.

Mit einer funktionierenden Anti Hopping Kupplung kann man wirklich einfach die Kupplung ziehen, die Gänge runterschalten und bedenkenlos die Kupplung flitschen lassen. Zumindest hatte Papis R6 keine Probleme damit als ich von der 6 in die 2 ohne zwischendrin auszurücken in einem Rutsch ohne Zwischengas runtergeschaltet habe.

Bei einem 2 takter kann man das ähnlich machen wobei man dort gefahr läuft den Motor zu überdrehen. Ein zweitaktmotor bremst nämlich eigentlich genau gar nicht wenn man einkuppelt.

Tendenziell gilt:
je mehr Zylinder desto kleiner ist das Bremsoment
Je mehr Hubraum desto größer ist das Bremsmoment
Je höher die rotierenden (und angetriebenen Massen) desto größer ist das Bremsmoment

Ela Seestaller schaltet zum Beispiel trotz Anti Hopping Kupplung mit Zwischengas herunter. Das konnte ich am Samstag im Rennen beobachten nachdem sie mich überholt hatte und ich ihr noch ca eine halbe Runde folgen konnte.

Ich fürchte du wirst es einfach ausprobieren müssen, ich habe bis jetzt auch schon verschiedene Varianten durchgestestet und meinen Stil an die Veränderungen am Mopped angeglichen.

Grüße,

Flo
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Beitrag von dude »

ich geb auch kein zwischengas und lass die kupplung beim runterschalten immer voll einrücken (stabilität).
mit dem zwischengas das hab ich sowieso irgendwie nicht richtig verstanden - wenn die drehzahl noch zu hoch ist, bremse ich eben noch ein bisschen weiter bevor ich runterschalte.
beim zweizylinder mag das anders sein...
ist bei mir genau wie bei flo - ich wüsste nicht, wo ich noch die zeit hernehmen sollte zwischengas zu geben...

vielleicht liegts aber auch daran, dass ich fahre wie ne knackwurst ;)
der dude macht das schon...
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Re: Wie richtig (runter) Schalten ?

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Beitrag von Normen »

Christian#111 hat geschrieben:Moin!

Wie schaltet ihr runter, was ist richtig und was falsch ?

mit zwischengas, ohne zwischengas, kurzes ziehen der kupplung zwischen jedem gang :?:

rauf schalten ist ja einfach - gas kurz schliessen, ordentlich drauf treten und zack gehts weiter :wink:

Ich schalte immer mit Zwischengas runter (auch mit AHK wobei es dann auch ohne geht). Kupplung sollte sanft und mit Gefühl einkuppeln (nur ohne AHK, mit AHK einfach kurz ziehen). Find das Zwischengas ist nötig, da es das Stempeln stark reduziert.


Normen
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Beitrag von Assistent »

Hi,

Zitat: Je höher die rotierenden (und angetriebenen Massen) desto größer ist das Bremsmoment

Müsste das nicht umgekehrt sein oder sollte ich in Physik nochmal nachsitzen? :roll:
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Beitrag von ca »

in mehr masse steckt mehr gespeicherte energie (rotationsenergie)

aber was nun welche wirkung hat, vieleicht weiß es wer ?

wobei die motorbremse eher von faktoren wie verdichtung und lagereibung abhängt?!
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Beitrag von dude »

wenn runtergeschaltet wird, müssen diese massen aber auf einmal schneller bewegt werden (höhere drehzahl im nächst kleineren gang) und je größer die massen, desto träger verläuft die anpassung, also fängt das hinterrad eher an zu stempeln.

von daher denke ich, dass flo schon recht hat...
der dude macht das schon...
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Beitrag von Flo »

@ Assistent

ist doch eigentlich logisch, ich bin zwar auch nicht der Physikexperte aber die Trägheit der Masse ist mir zumindest vom Prinzip her bekannt.

Bei schnellem herunterschalten, wird die rotierende bzw. sich bewegende Masse im Motor sehr schnell beschleunigt (Getriebe, Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Nockenwellen, Ölpumpe, Wasserpumpe). Je höher die Masse von etwas ist, desto träger wird sie. Je träger sie ist, desto mehr wehrt sie sich gegen die Geschwindigkeitsänderung.

Durch die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses im Getriebe beim runterschalten entsteht eine Diskrepanz zwischen der Motordrehzahl und der Hinterraddrehzahl. Beide Werte passen nicht zusammen, die Motordrehzahl steigt zu langsam, das Hinterrad wird vom Motor gebremst.

Also, je höher die rotierenden Massen im Motor, umso träger reagiert er auf Änderungen der Drezahl, die durch das veränderte Übersetzungsverhältnis im Getriebe und der Drehgeschwindigkeit des Hinterrades ausgelöst werden, umso länger stimmt das Drehzahlverhältnis nicht überein, umso heftiger bremst es hinten

Eine AHK trennt die Motordrehzahl von der Hinterraddrezahl so lange, bis beide übereinstimmen und vermeidet so das abrupte abbremsen des Hinterrades durch den Motor.

Ach man, ich breche mir ziemlich einen dabei ab das verständlich zu beschreiben, ich hoffe man kann begreifen was ich meine.

Grüße,

Flo
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Beitrag von Sascha#314 »

KOmmt aber auch auf den Hubraum drauf an, Verdichtung etc.
Denn je größer der Widerstand durch den gefüllten Zylinder ist, desto schwieriger ist es auch das Zeug da schneller zu drehen.

Schiebt mal ne 125iger 2 Takt an 500er 2 Takt, ne 600er 4 Zylinder und ne Harley
:D Dann wisst ihr was ich meine ..


Zum Thema. Irgendwie schalte ich jeden gang einzeln kuppel leicht ein und geb immer nen kleinen Gassstoß beim runterschalten, sonst wackelt und stempelt mir das alles zuviel.
Hatte uach erst Probleme dabei mim Bremsen, aber irgendwie gehts mittlerweile.
Ist aber echt persönliche Sache..
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Beitrag von Flo »

@ Tutti

Klar, drum habe ich ja in meinem ersten Posting unter anderem Das Motorenkonzept mit allem was dazu gehört mit aufgeführt. Die Verdichtung spielt aber denke ich eher eine untergeordnete Rolle.

Klar, einen zweitakter kann man leichter anschieben und der Motor bremst weniger weil die Kurbelwelle nur eine Umdrehung für den Verbrennungsvorgang benötigt. Drum geht es auch schneller bis sich die Motordrehzahl angepasst hat. Die Kurbelwelle benötigt dabei eben nur halb so viele Umdrehungen wie bei einem Viertakter der eben 2 Kurbelwellenumdrehungen für einen Verbrennungsvorgang benötigt. Folglich dürfte sich die Diskrepanz zwischen Motor und Hinterraddrehzahl bei einem Zweitakter auch doppelt so schnell anpassen wie bei einem Viertakter.

Dazu kommt eben, je höher der Einzelhubraum ist, umso... hmm, ja, was eigentlich? Wieso bremsen große Einzelhubräume mehr als kleine? Ich finde dafür gerade keine passende Erklärung. Egal.

Man kann das ganze auch bis zum Erbrechen weiterdiskutieren bzw. noch viele weitere Faktoren mit aufzählen.

Oder auch einfach gas geben :riding:

Grüße,

Flo
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