Moin zusammen,
Welche Menge Öl verbleibt im Ölkühler, wenn man den nicht entleert beim Ölwechsel? Mein voriger Febur Kühler hatte keine separate Ablassschraube, der jetzige H2O hat eine. Entleert ihr die Ölkühler beim Ölwechsel? Danach Motor ohne Zündung drehen lassen, um zu entlüften? Oder ist die Menge so gering, das sich der Aufwand nicht lohnt?
Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Hey Henning,
Wenn sonst keiner antwortet...
Kurz und knapp, lass es ruhig drin. Du hast so viel Restöl im Motor, da macht es den Kohl nicht fett.
Ich würde Dir allerdings dringend davon abraten, den Motor drehen zu lassen, ohne Öldruck. Das ist Folter für die Lagerschalen, denn bei 80er Kolben hast Du eine Kompressions Kraft von um die 0,8 Tonnen, die ganz allein auf die obere Lagerschalen drückt, ohne trennenden Schmierfilm.
Mir ist vollkommen bewusst, dass viele behaupten das wäre ok, die Funktion ist ja in der Kit Elektrik vorgesehen. Technisch ist es aber absolut falsch.
Man braucht nur in der WSBK schauen, die nehmen kurz die Kupplung raus und drehen die Ölpumpe mit einem Emotor alleine. Dieser Aufwand ist gerechtfertigt.
Mein Ratschlag, mach erst den Ölfilter voll vor dem Verschrauben, füll das Öl ein. Wenn Du Bock hast, mach eine Ölkanal Schraube irgendwo auf und drück rein was geht, muss aber nicht sein. Dann den Motor direkt starten und leicht das Standgas bei 3-4000 halten. Dann hast Du dem Motor sehr sehr wenig geschunden. Bitte nicht kalt Orgeln.
---------
Edit: Eins muss ich noch korrigieren von oben, da hab ich nochmal nachgeschaut. Nicht die WSBK macht den Direktantrieb der Ölpumpe im Rennen, der Motor kommt ja schon fertig zum Einsatzort. Das machen die Endurance 8/24h, wo natürlich auch im Rennen der Motor geöffnet wird und die Kanäle dabei leer laufen. Die würden sonst ja ohne Öldruck starten und den Motor gleich schädigen.
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Kurz und knapp, lass es ruhig drin. Du hast so viel Restöl im Motor, da macht es den Kohl nicht fett.
Ich würde Dir allerdings dringend davon abraten, den Motor drehen zu lassen, ohne Öldruck. Das ist Folter für die Lagerschalen, denn bei 80er Kolben hast Du eine Kompressions Kraft von um die 0,8 Tonnen, die ganz allein auf die obere Lagerschalen drückt, ohne trennenden Schmierfilm.
Mir ist vollkommen bewusst, dass viele behaupten das wäre ok, die Funktion ist ja in der Kit Elektrik vorgesehen. Technisch ist es aber absolut falsch.
Man braucht nur in der WSBK schauen, die nehmen kurz die Kupplung raus und drehen die Ölpumpe mit einem Emotor alleine. Dieser Aufwand ist gerechtfertigt.
Mein Ratschlag, mach erst den Ölfilter voll vor dem Verschrauben, füll das Öl ein. Wenn Du Bock hast, mach eine Ölkanal Schraube irgendwo auf und drück rein was geht, muss aber nicht sein. Dann den Motor direkt starten und leicht das Standgas bei 3-4000 halten. Dann hast Du dem Motor sehr sehr wenig geschunden. Bitte nicht kalt Orgeln.
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Edit: Eins muss ich noch korrigieren von oben, da hab ich nochmal nachgeschaut. Nicht die WSBK macht den Direktantrieb der Ölpumpe im Rennen, der Motor kommt ja schon fertig zum Einsatzort. Das machen die Endurance 8/24h, wo natürlich auch im Rennen der Motor geöffnet wird und die Kanäle dabei leer laufen. Die würden sonst ja ohne Öldruck starten und den Motor gleich schädigen.
Zuletzt geändert von Knubbler am Samstag 4. Oktober 2025, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Mache ich bei allen Revisionen bei BMW-Motoren genau so.
Motor zusammenbauen ohne Wasserpumpe, nach Einbau Öl auffüllen und Ölpumpe drehen lassen. Danach erst den Rest fertig machen.
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Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Ja, das mache ich auch immer so. Danke für deine Rückmeldung.
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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Ich weiß nicht wie gut man an die Kerzen ran kommt bei der R1. Aber wenn man das alte Öl zu einem großen Teil raus haben möchte. Dann würde ich erst Öl und Filter raus holen, neuen Filter mit Öl gefüllt montieren und schließlich die Kerzen raus nehmen. Jetzt kann man 1,5l frisches Öl rein schütten (Hauptsache Schnorchel gut im Öl stehend) und den Motor ohne schädlichen Gleitlager Druck mit dem Anlasser drehen lassen mit Öldruck. Dann nochmal den endgültigen Ölwechsel und gut ist es.
Wie viel es wirklich bringt, das ist schwer zu quantifizieren ohne aufwendige Tests unter Labor Bedingungen. Dieses Vorgehen macht mehr Aufwand, aber man hat dann einen ziemlich vollwertigen Ölwechsel, mit sehr wenig Belastung für das Triebwerk.
Am Ende steht Aufwand, oft dem Sinn und den Kosten gegenüber. Letztens habe ich einen Ingenieur kennengelernt, der seine Zündkerzen bei einem Normalmotor mit hauchdünnen Scheiben alle gleich ausrichtet hat, damit die Massefahne vom Frischgas überall gleich gekühlt wird. Puhhhh, kann man machen, aber....
Wie viel es wirklich bringt, das ist schwer zu quantifizieren ohne aufwendige Tests unter Labor Bedingungen. Dieses Vorgehen macht mehr Aufwand, aber man hat dann einen ziemlich vollwertigen Ölwechsel, mit sehr wenig Belastung für das Triebwerk.
Am Ende steht Aufwand, oft dem Sinn und den Kosten gegenüber. Letztens habe ich einen Ingenieur kennengelernt, der seine Zündkerzen bei einem Normalmotor mit hauchdünnen Scheiben alle gleich ausrichtet hat, damit die Massefahne vom Frischgas überall gleich gekühlt wird. Puhhhh, kann man machen, aber....

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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Ich habe hierzu noch eine Frage: wenn ich den Ölwechsel durchgeführt habe, und den Motor ohne Zündung drehen lasse, sollte die Ölpumpe doch trotzdem Druck aufbauen

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Re: Ölwechsel mit großem Ölkühler (H2O usw.)
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Grüß Dich Henning,
Das ist sogar eine sehr gute Frage! Es wird ja oft angenommen, der Öldruck baut den Schmierfilm im Gleitlager auf. Aber das Gegenteil ist der Fall, zu hoher Öldruck macht die Lager sogar kaputt. Der Öldruck ist nur dazu da, das Öl in das Lager hinein zu transportieren. Der hydrodynamische Schmierkeil bildet sich dann aus durch Viskosität, Krafteinwirkung und Winkelgeschwindigkeit. Bei der Anlasser Drehzahl von nur um die 400rpm ist der Öltransport in die Gleitlager idR noch mangelhaft und es läuft im Kalten in der Mischreibung. Man trägt sich also seine Notlaufschicht ab. Ohne den Kompressionsdruck fällt die Kraft Komponente weitestgehend weg. Daher mein Vorschlag, bei der einfachen Ölwechsel Methode, einfach direkt anlassen und ein bisschen Drehzahl geben, dann ist alles gut.
Warum diese Orgel Funktion in der Kit Elektrik vorgesehen ist, das entzieht sich meinem Verständnis. Ich persönlich gebe nicht allzu viel auf Kit Teile. Letztens hatte ich RJ15/27 Kit Nockenwellen auf dem Tisch und habe diese durch analysiert. Weil diese in Verbindung mit Kit Elektrik, in einem in der Superstock eingesetzten Zylinderkopf, äußerst seltsame Schäden erzeugt hat. Die Frage war, wieso schlägt es an verschiedenen Ventilen immer wieder die Schaftenden zu Titan Brei? Hat er neu aufgebaut, wieder woanders Brei. Long Story Short, die R6 Kit Nockenwellen sind im Detail teilweise unsinnig entwickelt worden und die Kit ECU gibt einem die Möglichkeit damit grenzwertige Probleme hervorzurufen. Wäre mal ein interessanter Bericht geworden, aber die Mühe für solche Ausarbeitungen stecke ich inzwischen lieber woanders rein. Fazit, wo Kit drauf steht, muss nichts gutes drin sein.
Das ist sogar eine sehr gute Frage! Es wird ja oft angenommen, der Öldruck baut den Schmierfilm im Gleitlager auf. Aber das Gegenteil ist der Fall, zu hoher Öldruck macht die Lager sogar kaputt. Der Öldruck ist nur dazu da, das Öl in das Lager hinein zu transportieren. Der hydrodynamische Schmierkeil bildet sich dann aus durch Viskosität, Krafteinwirkung und Winkelgeschwindigkeit. Bei der Anlasser Drehzahl von nur um die 400rpm ist der Öltransport in die Gleitlager idR noch mangelhaft und es läuft im Kalten in der Mischreibung. Man trägt sich also seine Notlaufschicht ab. Ohne den Kompressionsdruck fällt die Kraft Komponente weitestgehend weg. Daher mein Vorschlag, bei der einfachen Ölwechsel Methode, einfach direkt anlassen und ein bisschen Drehzahl geben, dann ist alles gut.
Warum diese Orgel Funktion in der Kit Elektrik vorgesehen ist, das entzieht sich meinem Verständnis. Ich persönlich gebe nicht allzu viel auf Kit Teile. Letztens hatte ich RJ15/27 Kit Nockenwellen auf dem Tisch und habe diese durch analysiert. Weil diese in Verbindung mit Kit Elektrik, in einem in der Superstock eingesetzten Zylinderkopf, äußerst seltsame Schäden erzeugt hat. Die Frage war, wieso schlägt es an verschiedenen Ventilen immer wieder die Schaftenden zu Titan Brei? Hat er neu aufgebaut, wieder woanders Brei. Long Story Short, die R6 Kit Nockenwellen sind im Detail teilweise unsinnig entwickelt worden und die Kit ECU gibt einem die Möglichkeit damit grenzwertige Probleme hervorzurufen. Wäre mal ein interessanter Bericht geworden, aber die Mühe für solche Ausarbeitungen stecke ich inzwischen lieber woanders rein. Fazit, wo Kit drauf steht, muss nichts gutes drin sein.
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