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Batterie-Überwinterung

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Beitrag von ßabine »

dinner hat geschrieben: kann's nich sein, dass sie erstmal funzt, dann aber irgendwann wieder ins koma fällt?
Ja sicher, keiner lebt ewig... :roll:

Also, wenn eine tiefentladene Batterie wieder zum "Leben" erweckt werden kann, dann funktioniert sie erstmal wieder. Wahrscheinlich hat sie ein klein bißchen ihrer Kapazität eingebüßt, sagen wir, 1 oder 2 Ah, aber funzt einwandfrei.


Grundsätzliches bei Blei-Akkus:

1.Nicht im entladenen Zustand lagern. Das dann vorhandene Bleisulfat in den Zellen neigt dazu, sich zu immer größeren und schlechter wieder löslicheren Kristallen zusammenzuballen. Auch dabei verliert der Akku an Kapazität, weil sich diese Kristalle eben nicht wieder durch laden auflösen und in Schwefelsäure und Blei umwandeln lassen.
Besser: Immer geladen halten oder, noch besser, ein Akkufrischhaltegerät über Winter anschließen, das lädt und entlädt oder gibt kurze Impulse an den Akku

2. Bleiakkus vertragen weder sehr hohe noch tiefe Temperaturen sehr gut, beides geht auf die Lebensdauer. Wenn möglich, über Winter also ausbauen und ins Warme bringen.

So, Ende der Chemie-Nachhilfestunde :)
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Beitrag von Mäddie »

Mein Kawa-Händler hat mir auch schon vorgeseufzt, dass die neuen Sechser-Kawas nicht so überwinterungsfreundlich sind. Hängt anscheinend mit der Wegfahrsperre/Immobilizer zusammen, der ordentlich Strom ziehen soll. Wenn das Motorrad also ein paar Monate nicht bewegt wird, verabschiedet sich die Batterie. Es gab anscheinend auch schon Fälle, bei der die Batterie nicht mehr gerettet werden konnte.
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Beitrag von Dinner »

ßabine hat geschrieben:Also, wenn eine tiefentladene Batterie wieder zum "Leben" erweckt werden kann, dann funktioniert sie erstmal wieder.
"erstmal".... kann's dann passieren, dass ich ein wochenende fahre, dann steht die kiste 2 wochen wieder und beim nächsten Event geht nix mehr??

oder wie lange geht dieses "erstmal"?
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Beitrag von ßabine »

dinner hat geschrieben:wie lange geht dieses "erstmal"?
Ich hab das mal beim Auto gehabt, Akku völlig leer, nichtmal die Uhr ging mehr, überbrücken auch nicht, nur anschleppen.
Danach hat das Teil noch 2 Jahre ohne Probleme funktioniert.

Wenn der Akku nach 2 Wochen einfach nur stehen wieder leer ist, isser hin.
Außerdem wichtig, wie alt ist das Teil denn schon? Wenn der Stromspeicher eh schon 2 oder 3 Jährchen alt ist, würd ich mir eh schon mal ne trockene neue zur Seite stellen.
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Beitrag von Dinner »

ßabine hat geschrieben: Außerdem wichtig, wie alt ist das Teil denn schon? Wenn der Stromspeicher eh schon 2 oder 3 Jährchen alt ist, würd ich mir eh schon mal ne trockene neue zur Seite stellen.
die jetzige batterie hab ich letztes jahr im Juni in der mittagspause eines RTs hektisch gekauft und eingebaut, nachdem die original-batterie plötzlich vor einem turn nicht mehr ging!
also: hatte schon drei turns gefahren, als ich zum 4. den motor anmachen wollte, ging nicht mal mehr das cockpit an!

deswegen fragte ich auch, woran ich erkenne, ob die batt wirklich noch/wieder i.O. ist.
Hab keine Lust, dass mir das nochmal passiert...
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Beitrag von ßabine »

Das kann dir immer mal passieren. Hab mal für meine TDM ein 150Mark-Erstausrüsterkwallitätsuperganztollundüberhaupt-Teil gekauft, selbiges 2fach, für ne Freundin gleich mit, und was soll ich sagen, nach 6 Monaten BEIDE hinüber. Eine Zelle abgefallen, fertig. Gab gottseidank neu auf Garanzie.
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Beitrag von Ulli Mesch, Memotec »

Noch mehr Info zu intelligenten Batterie-Ladegeräten

Neben der seit 10 Jahren abgebotenen, äußerst zuverlässigen, aber nicht ganz billigen Hesomatik, haben wir unser Angebot um 2 günstigere Ladegeräte des amerikanischen Marktführers Deltran erweitert. Sie sind geschaffen für die Blei-Säure-Batterien von Karts, Quads, Rollern, Motorrädern und Rennwagen, die von Haus aus nie überdimensioniert sind und immer zu 100% fit sein müssen.

Insbesondere in der langen Saisonpause halten diese Ladegeräte Ihre Batterien durch die für den jeweiligen Batterietyp erforderliche Ladeart in allerbestem Zustand. Welches der verschiedenen Ladeprogramme für die angeschlossene Batterie das richtige ist, entscheidet der Battery Tender, denn er erkennt die unterschiedlichen Batterietypen selbstständig.
Im Lieferumfang ist neben dem Ladekabel mit großen Krokodilklemmen ein weiteres Ladekabel mit Kabelschuhen zum Festeinbau im Fahrzeug enthalten. Dessen Stecker kann an einer gut zugänglichen Stelle untergebracht und jedezeit bequem mit dem Battery Tender verbunden werden. Beide Kabel sind abgesichert.

Battery Tender waterproof 800 eignet sich ganz besonders für das harte Leben an der Rennstrecke, denn er ist wasserdicht IP 67. Dieses Gerät läd leere Batterien in 3 Phasen auf und hält sie längfristig auf höchster Leistung. Der maximale Ladestrom sind dabei 800 mAh. Der richtige Dimension für Batterien bis 10 Ah Kapazität. Preis: 47,00 €

Battery Tender International Plus eignet sich besonders für den Einsatz in Box und Werkstatt. Dieses Gerät läd leere Batterien in 4 Phasen auf und hält sie längfristig auf höchster Leistung. Selbst trocken vorgeladene neue Batterien können damit auf 100% ihrer Kapazität geladen werden. Mit seinem maximalen Ladestrom von 1,25 A ist er predestiniert für Batterien mit 10 Ah und mehr. Preis: 74,90 €

Die Hesomatik ist ein Ladegerät, das die Spannung permanent überwacht, und bei Unterschreiten von 13,1 V +/- 0,1 V die Batterie mit 0,3 A äußerst schonend auf 13,8 V lädt. Dieser Vorgang wiederholt sich kontinuierlich, wenn´s sein muss, über Jahre hinweg. Dazu muss die Batterie weder abgeklemmt noch ausgebaut werden.

Das Gerät ist verpolungssicher, denn es erkennt die Polarität selbstständig und ist äußerst robust. Es eignet sich für alle 12 Volt-Blei-Batterien bis 200Ah, und kann natürlich auch im Motorrad, Wohnwagen oder dem über Winter abgemeldeten Zweitwagen eingesetzt werden. Autohäuser verwenden die Ladematik in Neu- und Gebrauchtwagen und senken dadurch ihre Kosten. Die Ladematik wird in Deutschland produziert und kostet 102,59 €

Gruß
Ulli
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Beitrag von triple6 »

dinner hat geschrieben: deswegen fragte ich auch, woran ich erkenne, ob die batt wirklich noch/wieder i.O. ist.
Hab keine Lust, dass mir das nochmal passiert...
Ich hab mir auch so ein Ladegerät (wie von Ulli beschrieben - zwar andere Marke) gekauft, welches die Batterie immer im optimalen Spannungsbereich hält, einen Recovery-Modus hat und Dir dann auch Anzeigen würde, wenn die Batterie nicht mehr zu retten ist. Investition lohnt sich hier allemal. (Vor allem, damit man nicht plötzlich ohne Saft in der Box stehen bleibt - ((war mir zuvor auch passiert)))
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
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Beitrag von Lutze »

ßabine hat geschrieben:Ich hab das mal beim Auto gehabt, Akku völlig leer, nichtmal die Uhr ging mehr, überbrücken auch nicht, nur anschleppen.
Dann war aber irgendetwas anderes faul. Bei Batterie Null kannst du schleppen so lange du willst da die Lichtmaschine nicht mehr erregt wird , da springt dann auch nix mehr an. Hatte ich leider mal als mein Glühsteuergerät auf dauerglühen geschalten hat und die Batterie komplett geleert hat.
Bleiakkus vertragen weder sehr hohe noch tiefe Temperaturen sehr gut, beides geht auf die Lebensdauer.
Ein annerkannter Zreiradmechaniker meinte das eine Lagerung der geladenen Batterie im Gefrierschrank ideal wäre da die Entladung niedriger wäre. War mir auch neu aber ich glaub ihm , vieleicht finde ich seinen Text noch irgendwo.
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Beitrag von Lutze »

schon gefunden:
1. Dauerladen ist unnötige Energieverschwendung
2. Es KANN zu einer partiellen, punktuellen Überladung der Batterie mit daraus resultierendem Kapazitätsverlust kommen (mangelhafte Säureumwälzung bei AGM und GEL Batterien)

Anleitung zur richtigen Batteriepflege während Stillstandzeiten:

Obwohl es sicher schon weit über 1000 Anleitungen zum Überwintern einer Batterie gibt...


1. Batterie aus dem Fahrzeug ausbauen, wenn die voraussichtliche Standzeit mehr als 4 Wochen dauert.

2. Batterie äußerlich reinigen, dabei die Batteriepole nicht vergessen. Diese können mit einem feinem Schleifpapier von einer evtl. vorhandenen Oxidschicht befreit werden.

3. Bei herkömmlichen Batterien den Säurestand kontrollieren und bis zur Maximummarkierung mit "destilliertem" Wasser auffüllen und Batterie zur Verteilung der Flüssigkeit bewegen.

4. Nach einer Standzeit von 2 Stunden die Ruhespannung der Batterie kontrollieren:
Soll wartungsfreie Batterien 12,8 - 13,2 V
Soll herkömmliche Batterie 12,5 - 12,8 V

5. Wird die Sollspannung nicht erreicht ist die Batterie mit einem geeigneten Ladegerät nachzuladen. Geeignet ist jedes Ladegerät dass eine Ladeschlussspanung von 14,4 V gewährleistet. Der Ladestrom beträgt üblicherweise 1/10 der Nennkapazität.

6. Nach dem Laden eine Ruhedauer von 2 Stunden einhalten.

7. Ruhespannung der Batterie wie in Punkt 4 beschrieben messen. Erreicht die Batterie die angegebene Ruhespannung nicht mehr, weist die Batterie bereits einen Defekt auf.

8. Wenn die Batterie die Ruhespannung erreicht, ist die Batterie möglichst KALT zu lagern. Je niedriger die Lagertemperatur ist, desto geringer ist die Selbstentladung der Batterie. Auch Lagertemperaturen von unter - 20° C (z.B. in der Tiefkühltruhe) sind für eine geladene Batterie völlig unbedenklich, da eine geladene Batterie erst bei etwa - 60° und eine zu 50 % geladene Batterie bei etwa - 35° C "einfriert".

Die Selbstentladung verursacht einen Ladungsabfall in Abhängigkeit von der Lagertemperatur:

Temperatur 0 Grad --> 6 Monate Standzeit --> von 100% auf 90 % Ladezustand
Temperatur 25 Grad --> 6 Monate Standzeit --> von 100% auf etwa 60 % Ladezustand
Temperatur 40 Grad --> 6 Monate Standzeit --> von 100% auf etwa 25 % Ladezustand
(Alle Werte für eine MF-Batterie von Yuasa)

9. Bei wartungsfreien Batterien nach 3 Monaten Standzeit die Ruhespannung überprüfen. Liegt die gemessene Spannung über 12,8 V sind keine Maßnahmen nötig, liegt die Spannung bei 12,5 - 12,8 V die Batterie wie unter Punkt 5 nachladen.

Bei herkömmlichen Batterien nach 1 Monat Standzeit die Ruhespannung überprüfen. Liegt die gemessene Spannung über 12,5 V sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich, liegt die Spannung bei 12,2 - 12,5 V, die Batterie wie unter Punkt 5 nachladen.

10. Die Kontrolle der Batterie wird wie unter Punkt 9 beschrieben in monatlichen Abständen wiederholt.

11. Vor Saisonbetrieb wird die Batterie einmal wie unter Punkt 5 beschrieben nachgeladen. Bei guten Wartungsfreien Batterien beschränkt sich die übliche Wartung während einer Standzeit von 4 - 5 Monaten unter kalten Lagerbedingungen auf die Spannungsmessung und einer einmaligen Ladung vor Saisonbetrieb. Eine Erhaltungsladung ist unter normalen Umständen nicht erforderlich.
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