Erfahrungsbericht:
Die spanische Woche der Schlumpfenbande (Albacete & Catalunya)
Teil V: Überführungsetappe
Sonntag, 04.03.2007 – aus Papa’s Sicht:
Junior und meiner einer hatten gestern hinsichtlich der nächtlichen Temperatur in unserem Schlumpfenmobil eine kleinere Diskussion. Ich stellte den Antrag, dass wir doch bitte die durchschnittliche Temperatur von 97° auf höchstens 50° senken könnten, sprich ich wagte es in der Nacht die Standheizung auszuschalten . Ergebnis: Ich wachte diesen Morgen fast mit meiner üblichen senilen Bettflucht gegen achthundert auf und fühlte mich topfit. Nun überfiel mich latürnich die Langeweile, da meine Teamkollegen sich noch in einem komatösen Tiefschlaf befanden. Ich erhob mich und beschloss joggen zu gehen. Gesagt getan, ich lief los, allerdings noch über die zurückzulegende Entfernung etwas unschlüssig. Ich joggte gemütlich entlang der Strecke, dachte über die eine oder andere Situation bzw. Positionskämpfe der letzten Tage nach, als ich mich der NiemalsNichtEndenden-Links näherte. Und da sah ich sie, die neue Spur. Niemals nicht habe ich in einem Kiesbett eine derart tiefe, breite und derart kurze Spur begutachten dürfen. Der finale Krater fehlte allerdings und vor allem die Spur endete einfach im Nichts. Ich sinnierte und kam zu dem Ergebnis, dass diese Spur nur von unserem Ü-Ei stammen konnte. Der Spurlänge nach war er höchstwahrscheinlich mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 34,5 km/h vom Pfad der Tugend abgekommen und hat sein Möppi im Kies – allerdings ohne umzufallen – versenkt. Anscheinend hat er dann den Rückwärtsgang eingelegt und dürfte mit Hilfe des einen oder anderen Streckenposten die Strecke wieder geentert haben …. In der Nachfolge beschloss ich noch eine weitere Runde zu drehen, diesen Einschlag wollte ich mir noch einmal genauer ansehen .
Nach zwei Runden hatte ich dann doch genug, die Zeit hätte auch für eine dritte Runde nicht mehr gereicht, die spanischen Aufzünder scharrten bereits mit ihren Hufen. David empfing mich bereits mit leichtem Erstaunen hinsichtlich meines sportlichen Ehrgeizes.
Beim Frühstück berichtete ich von meiner Entdeckung, das Grinsen meiner Teamkollegen war nicht zu übersehen.
Im Laufe des Vormittages packten wir die letzten Kleinigkeiten, schüttelten mehrfach den Kopf hinsichtlich des Teams Ü-Ei und waren irgendwann bereit zur Überführungsetappe nach Barcelona. Die Abnahme der Box verlief fast problemlos, der Spanolier zwang mich zwei bis fast auf das Gewebe abgefahrene hintere Reifen, die – versprochen – nicht von uns waren, mitzunehmen. Was ein Glück hat er, den Müllcontainer nicht geöffnet, hehe. David hatte dort kurz vorher unsere Altreifen verstaut .
Irgendjemand hat dann die Uhr vorgedreht und plötzlich waren wir in Barcelona. Wir entledigten uns im Fahrerlager unseres Anhängers, Junior hatte Hunger und wurde etwas grantig. In einer derartig brenzligen Situation hilft erfahrungsgemäß nur noch ein Blitzbesuch beim McDoof ….
Zurück im Fahrerlager begaben wir uns zur Anmeldung und … eine Schlange von gefühlten 100 m tatsächlich wahrscheinlich 15 bis 20 m – allerdings 3 bis 4-reihig – stand in Box 1. Und am Anfang der Schlange - getrennt durch einen Tresen – versuchte Micky redlich das Chaos zu bewältigen. Ach ja, der Veranstalter hieß Bikersdays, man könnte ihn auch Chaosdays nennen. Irgendwann war es soweit und wir waren dran. Nach Entrichtung von 325 Teuronen bekamen wir den Schlüssel für Box 13. Frohen Mutes begaben wir uns zu unseren neuen Homebase, öffneten die Tür und ….. sahen, dass sich approximativ bereits 15 Aufzünder in der Box breit gemacht hatten und unter Androhung von Gewalt uns zu verstehen gaben, dass sie unsere Homebase nicht räumen würden .
Lange Rede kurzer Sinn, ab zum Empfang, wo wir auf die Zuweisung einer neuen Box beharrten … Irgendwann ließ sich der Kappo von Bikersdays – seinen Namen habe ich vergessen, er ist es auch nicht wert sich zu merken – herab, schwang sich auf seinen Motorroller und suchte nach einer Box. Box 28 war leer und er wies uns die Box zu. Er hätte keinen Schlüssel, aber das würde er klären ….
Nun gut, wir bezogen die uns zugewiesene Box und richteten uns häuslich ein. Mehrfache Interventionen hinsichtlich des Schlüssels verliefen wegen offensichtlichem Desinteresse im Sande. Nun gut, wir sicherten das Garagentor von innen mit Gurten, verschraubten auf der linken Seite die Absperrgitter und fuhren unser Schlumpfenmobil so knapp vor die Tür, dass ein Eindringen fast unmöglich war. Wir öffneten noch die eine oder andere Hopfenkaltschale und freuten uns auf die für uns unbekannte Strecke.
to be continued .... (es ist eine der besten Strecke, die ich je befahren durfte)
Ihr seid halt nicht mehr die jüngsten! Ossi hat am Fr. früh wie 70 ausgeschaut, war aber als 1er auf der Strecke. Respekt
Ärgere mich immer noch, das ich im Sprintrennen am Ossi nicht vorbei gekommen bin!
Das Rennen hat aber ne menge Spaß gemacht!
Nächstes Jahr wir ein 4 Std. Rennen gefahren! Aber ohne Pflichtstopp!
Siegerteam der 24h von Barcelona 2013 in der O-SBK
motoGastl hat geschrieben: In der Endlos-Links ist er vermutlich Kreise um die anderen Jungs gefahren... Jedenfalls finde ich der Kleine hat verdient, ihn hier mit ein paar Worten und einem Foto zu würdigen.
Sehr schöner Bericht!
Der Kleine ist übrigens eine Sie und heisst Ana. War mit ihrem Bruder (auf einer 125er) auch am Plüss-Event letzte Woche in Cartagena zu Gast. Man hat sich allgemein amüsiert und die Dame fährt wirklich schneller als einige mit gut 150 PS mehr am Rad... (Cartagena 2:05 mit ihrem Möppel). Der Bruder ist aber auch nicht übel; mischte die grossen mit seinem Falschtakter ziemlich wüst auf; wenn ich das richtig gesehen habe mit 1:46er Zeiten...