
Ein Rennen zu fahren, habe ich damals weit von mir gewiesen, da mir dort zu „hart“ gefahren wird. Lieber etwas entspannter die angebotenen Renntrainings geniessen. Allerdings wusste ich damals noch nicht, dass auch bei Renntrainings gelegentlich ein geringer Prozentsatz an (Entschuldigung) Vollidioten unterwegs ist

Sei´s drum, mit der Zeit wurden mir die Renntrainings dann auch etwas langweilig. Man kann sich zwar auch mit anderen messen, kann überholen, wird überholt, aber das sind immer nur Momentaufnahmen. Also beschloß ich, doch einmal eine wettbewerbsmäßige Veranstaltung zu bestreiten. Meine Wahl ging dabei aber eher in Richtung Langstreckenrennen, da hier nicht drei, vier schnellste Runden entscheiden, sondern konstant gute Zeiten einen nach vorne bringen. Am Ende werden dann die Toten gezählt

Also Anfang des Jahres einen etwa gleichwertigen (das bezieht sich auf die Rundenzeiten

Nach dieser Zwangspause erst einmal das Mopped auf Straße umgebaut und die Belastbarkeit der Hand getestet. Ging schon ganz gut. Also wieder einen Teampartner gesucht und zum nächsten Bördesprint im September angemeldet. Mitte August noch eine Generalprobe in Belgien. 2 Tage Spa bei herrlichem Wetter und die Hand spielt problemlos mit


Kaum aus dem Urlaub zurück, schnell alle Sachen gepackt und am Samstagnachmittag auf nach OSL. Anmeldung und Abnahme lief problemlos. Mein Kollege kam zwar erst am Abend, aber für ein gemeinsames Bierchen reichte die Zeit noch. Am Sonntag dann recht früh aufgestanden, da mein Teampartner noch zur technischen Abnahme musste, die auch problemlos verlief. Jetzt war alles gerüstet für´s Rennen.
8.30 Uhr erstes Zeittraining. Ich als erster für 15 Minuten raus. Ich hatte noch meine Reifen von Spa drauf, mit denen ich dort im letzten Turn schon ein, zwei leichte Rutscher hatte. Ob´s wirklich an den Reifen gelegen hatte, weiß ich nicht. Aber schnell fahren ist ja bekanntlich auch Kopfsache und so bekam ich keine befriedigenden Zeiten hin. Also nach 15 Minuten raus, Transponderwechsel und den Kollegen rausgeschickt. Der hatte dann leider ein kleines Problem und konnte den Turn nicht zu Ende fahren. Diese kleine Problem hatte dann allerdings doch eine Größenordnung eingenommen, die bis zum Rennstart nicht reparabel war

Sollte es das auch schon wieder gewesen sein, mit meinem ersten Rennen? Schicksal vielleicht? Ich bereitete mich jetzt innerlich schon darauf vor, alleine so lange zu fahren, wie die Kondition mitspielt. Frei nach dem Motto: Dabei sein ist alles

10.30 Uhr zweites Zeittraining. Ich wollte gerade rausfahren, als mein Kollege mit einem Ersatzfahrer kam. Jens war sein werter Vorname und er war zur Duke Battle in OSL. Damit war unser Team wieder kampfbereit und ich zog aus, noch einen einigermaßen guten Startplatz zu ergattern. Am Ende reichte es zum 28. Startplatz von 57 Teilnehmern. Na ja, wird schon werden. Wir einigten uns darauf, dass mein junger Teamkollege Jens den Start fährt.
12:45 ist Start, um 12:30 Uhr öffnet die Boxengasse. Alle fahren raus und das Mopped von Jens steht mutterseelenallein in der Box. Wo ist er? Will er jetzt noch kneifen? Um 12:40 immer noch nichts von ihm zu sehen. Plötzlich taucht er auf, gemeinsam mit seinem Mechaniker und Physiotherapeuten


Nach 40 Minuten ist Wechsel. Jens übergibt an mich auf Position 25 liegend. Jetzt mein Turn, mein erster richtiger Renneinsatz. Dann mal los. Alles läuft prima, ich kann so einige vor mir aufschnupfen, werde aber auch auf der anderen Seite von ein paar Aufzyndern derbe hergebrannt, vor allem beim Anbremsen der Kurven. Das sollte sich aber im Laufe des Rennens noch ändern. Auch ich bin trotz meines hohen Alters noch lernfähig. Nach weiteren 40 Minuten übergebe ich wieder an Jens. Jetzt liegen wir auf Platz 20. Weitere Zwischenergebnisse habe ich leider nicht, aber wir waren immer gut unterwegs. Insgesamt jeder mit 3 Turns.
Der letzte Turn ist meiner. Ursprünglich hatte ich geplant, eventuell noch einmal reinzukommen, wenn die Kondition nachlässt. Das hatte sich dann aber erledigt, als ca. 15 Minuten vor Rennende das SC rauskam. Damit rückte das gesamte Feld wieder dicht zusammen. Ca. 10 Minuten vor Rennende fuhr das SC dann raus und es folgten ein paar Runden, in denen ich noch einmal alles geben durfte

Rennende, es ist geschafft. Keine Schäden bei uns und insgesamt wenig Aus- oder Unfälle über die gesamte Distanz. Das Gesamtergebnis bekamen wir auch sehr schnell: Platz 12 von 56 gewerteten Teilnehmern. Nicht schlecht für´n Anfang. Aber die Spannung hielt noch bis zur Siegerehrung an. Wo waren wir in unserer Klasse gelandet? Die Freude war schon groß, als der 5. Klassenplatz, und damit der erste Pokalplatz, an ein anderes Team vergeben wurde. Auch der 4. Klassenplatz ging noch in andere Hände. Für uns war es letztendlich Platz 3 in Klasse 4. Und das, da wiederhole ich mich auch gerne, ist für das erste Rennen sicherlich nicht schlecht.
Ich denke mal, ich werde im nächsten Jahr wiederkommen.
PS: Und ganz nebenbei die 69 noch derbe hergebrannt


