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Meine Bremse bringt mich zum verzweifeln

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Beitrag von Krabbenpuhler »

Moinsen,


meiner Auffassung nach, hat dieser Effekt nichts oder nur sehr wenig mit Luftbläschen zu tun, sondern eher mit der Konturanpassung sämtlicher Baugrupen des Bremssystems.

Macht euch mal den Spaß und haltet eine Schieblehre gegen einen Bremsschlauch und drückt kräftig den Bremshebel. Ganz egal, ob man "normale" Leitungen oder Stahlflexleitungen hat, sie dehnen sich etwas aus. Das gleiche geschieht mit der Bremszange in axialer Richtung (sie "biegt" auf). Nach längerer Zeit der Druckaufrechterhaltung geht der Schlauch oder die Zange nicht mehr sofort ganz in den Ursprungszustand zurück. Erst nach einer ganzen Zeit ist das alte Maß wieder nahezu erreicht. Auch spielt die Kompressibilität des Belages hierbei eine Rolle...

Ich glaube alles in allem hat man es hier mit einer Art sehr effektiven Placebos zu tun, der im ersten Moment zwar wirkt, nach einiger Zeit jedoch seine Wirkung verliert.

Auch wird hierbei (Kabelbinder und über Nacht stehen lassen) ein Druck in den Komponenten aufgebaut, der im Fahrbetrieb niemals vorkommt.



Schöne Grüße



Andreas
Man sieht sich immer zweimal...
  • kermit Offline
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Beitrag von kermit »

bin zwar kein inschenöhr, hatte aber das gleiche problem mit einer 750k6:
kolben vom hubert waren drin, flüssigkeit ausgetauscht, entlüftet und abgedrückt und trotzdem liess sich die bremse bis ultimo anziehn.

am ende lags an der bremspumpe.
mittlerweile sind die kolben von hubert wieder rausgebaut, weil die so stramm saßen, dass sie auch die aufgabe mehr schlecht als recht erfüllten.
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  • Pt-Race Offline
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Beitrag von Pt-Race »

kermit hat geschrieben:bin zwar kein inschenöhr, hatte aber das gleiche problem mit einer 750k6:
kolben vom hubert waren drin, flüssigkeit ausgetauscht, entlüftet und abgedrückt und trotzdem liess sich die bremse bis ultimo anziehn.

am ende lags an der bremspumpe.
mittlerweile sind die kolben von hubert wieder rausgebaut, weil die so stramm saßen, dass sie auch die aufgabe mehr schlecht als recht erfüllten.
das kann jetzt nicht sein,,, da hast du einen fehler gemacht, was ist mit den dichtungen usw

ich glaube es echt nicht :shock: ich habe jetzt schon ca 100 solche Bremskomponentnen umgebaut , hatte nie aber nie solche Probleme :twisted: :twisted: :twisted: ich frage mich was macht ihr nur falsch :shock: :shock: :shock: :shock: :?: :?: :?: :?:oder hatte ich noch nicht das pech
Zuletzt geändert von Pt-Race am Donnerstag 22. November 2007, 07:40, insgesamt 2-mal geändert.
http://www.pt-race.de bin kein Mann der Worte , sondern der taten..
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  • -Meyer Kurt- Offline
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Beitrag von -Meyer Kurt- »

@Luxgixxer WO BITTESCHÖN KAM DER KABELBINDERTRICK her? :lol: :lol: :lol:

Und ich bin nur Meister, und kein Inscheniör. :lol: :lol: :lol:
Grüße Peter
Ich weiß zwar nicht was ich tue, aber das zu 100%

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Beitrag von Pa#4 »

Luft hat die angenehme Eigenschaft, sich in Flüssigkeiten nach oben zu bewegen und dies sollte man beim Entlüften bedenken.

Sind z. B. Bremsleitungen zwischen Pumpe und Sattel so verlegt, dass sie irgendwo in einem Bogen aufwärts führen, wird sich Luft, wenn im System vorhanden, nur sehr schwer aus diesem Bogen rausbringen lassen.

Da hilft entweder die Leitungen aus den Halterungen ausklipsen und vorsichtig so biegen, dass der Bogen nach unten zeigt und dann vorsichtig mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem an der Leitung klopfen, um die Luftblasen in Bewegung zu bringen oder in letzter Konsequenz die Sättel abbauen.

Nach dieser Maßnahme von der Pumpe Ausgleichsbehälter-Deckel und Membran abbauen und mehrmals langsam Bremse betätigen.

Vorher natürlich in die abgebauten Sättel zwischen die Beläge Flacheisen oder passende Maulschlüssel einlegen und gegen herausfallen mit Tape sichern, damit die Kolben nicht herausgedrückt werden.

Dabei sollten Luftblasen aus der Bohrung am Behälterboden aufsteigen und man hat, wenn keine mehr kommen, schon mal den oberen Teil der Anlage entlüftet.

Wenn an der Pumpe eine Entlüftungsschraube vorhanden, über diese entlüften.

Für den unteren Teil des Systems am Sattel darauf achten, dass sich die Entlüftungsschraube immer am höchsten Punkt befindet, sonst sammeln die die Luftblasen am höchsten Punkt des Sattels und können nicht raus und alle Mühe ist vergebens!

Deshalb ist also Abbauen des Sattels hilfreich bzw. sogar erforderlich.

Wenn man auf die Entlüftungsschraube ein Stück durchsichtigen Schlauch steckt und dieser in ein Gefäß mit (alter) Bremsflüssigkeit mündet, wird gewährleistet, dass über die Schraube keine Luft gezogen wird.

Zum Lösen und Anziehen der Entlüftungsschraube empfiehlt sich ein sogenannter Hydraulikschlüssel.

Dies ist ein aufgeschlitzter Ringschlüssel, besser geeignet als ein Maulschlüssel, der u. U. die Entlüftungsschraube beschädigt und auch einen besseren Halt bietet.

Auffüllen des Ausgleichsbehälter bei und nach dem Entlüften nicht vergessen!

Pa#4
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Beitrag von Ketchup#13 »

Das war doch jetzt mal eine schöne Anleitung !! Danke Pa#4! Der Effekt des Kabelbinders ist bestimmt auch ein mit der Zeit zusammenhängender. Die Luftbläschen haben zeit nachoben zu steigen. Ich entlüfte immer 2 oder 3 mal wenn das System leer war. Dann ist aber auch meistens Ruhe.

Ketchup#13 8)
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Beitrag von Pa#4 »

Kabelbinder sollte über Nacht dran bleiben, aber wer hat schon die Zeit dazu, wenn er vorher wieder fahren will?

Durch den Druck werden die Gasbläschen kleiner und können leichter steigen.

Man sollte aber wirklich darauf achten, dass die sich nicht irgendwo in einem Bogen/Knick der Bremsleitung sammeln können.

Das war mein Anliegen, darauf aufmerksam zu machen.

Pa#4
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Beitrag von Krabbenpuhler »

Pa#4 hat geschrieben: Durch den Druck werden die Gasbläschen kleiner und können leichter steigen.Pa#4
... das ist doch Quatsch! Erst bei Druckentlastung könnten die nicht gelösten Bläschen steigen...
Man sieht sich immer zweimal...
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Beitrag von Pa#4 »

Gas/Luftblasen steigen auch in Flüssigkeiten, die unter Druck stehen.

Bestes Beispiel sind die Methangasblasen, die vom Meeresgrund, auch aus sehr großen Tiefen, aufsteigen.

Innendruck der Blase = Druck der sie umgebenden Flüssigkeit.

Durch Druckschwankungen der Bremsflüssigkeit bei Betätigen der Bremspumpe kommt es zu Volumensveränderung der Luftbläschen und wohl zur Anregung, nach oben zu steigen.

Die Bremsflüssigkeit wird im System nur ganz geringfügig hin- und herbewegt und kann auch Luftblasen in den Leitungen nicht nach unten befördern.

Pa#4
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Beitrag von Krabbenpuhler »

Wenn die Gasbläschen bei 50 bar oder noch mehr nahezu vollständig verdichtet sind oder aber sich in der Flüssigkeit gelöst haben, werden die Bläschen es ziemlich schwer haben aufzusteigen.
Warum perlt eine kohlesäurehaltige Flüssigkeit, wenn der Druck entweicht?
Es handelt sich um eine Dichteänderung der komprimierbaren Gase innerhalb der unkomprimierbaren Flüssigkeit. Ein Bläschen, das nahezu vollständig verdichtet ist, hat eine hohe Dichte und ein geringes Volumen und verdrängt das Volumen der Flüssigkeit entsprechend seines eigenen Volumens. Ändert man nun den Druck, dehnt das Bläschen sich aus und erhöht sein Volumen, wobei die Dichte sinkt, das Bläschen steigt auf...

Deshalb werden Gasblasen in Gewässern größer wenn sie aufsteigen... Die Dichte des umgebenden Wassers erreichen sie jedoch auch in der Tiefe nicht ganz und somit steigt das Bläschen unweigerlich auf.

Die Aufstiegskraft ist entsprechend der verdrängten Masse der umgebenden Flüssigkeit, abzüglich seiner eigenen Masse (Strömungsverluste mal außenvorgelassen)! Also steigen größere, nicht unter Druck befindliche Gasblasen, leichter auf.
Man sieht sich immer zweimal...
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