2D Datarecording

[joyman]

Hallo Racer,

habe vor mir ein 2D Datarecording anzuschaffen. Bekomme in Kürze ein Angebot über ein KIT System für meine R1 (Rundenzeiten, Minidash, Vorder-/Hinterradgeschwindigkeit, Software).

Wer hat Erfahrung mit 2D, egal ob positiv oder negativ


Der Jörg

[Roland]

Meine ganz ehrliche Antwort ist: Spar Dir die Kohle, und geh lieber auf 2 Renntrainings mehr. Solange Du kein Recordingcrack bist, nützt Dir es gar nichts. Außerdem hast Du keine Vergleichsdaten von einem Referenzfahrer, damit Du siehst wo der Unterschied zu Dir ist. Bremspunkte, Beschleunigungs und Schaltpunkte. Für uns Hobbyracer lohnt es sich nicht. Vor lauter Daten auswerten, kommst Du nicht mehr zum fahren.....

[joyman]

@Roland

Meinst ich soll lieber nur ne Zeitnahme einbauen?

Aber wenn ich das richig verfolgt habe, hast du doch auch 2D verbaut oder?

Der Jörg

[er]

Solange Du kein Recordingcrack bist, nützt Dir es gar nichts. Außerdem hast Du keine Vergleichsdaten von einem Reverenzfahrer, damit Du siehst wo der Unterschied zu Dir ist. Bremspunkte, Beschleunigungs und Schaltpunkte. Für uns Hobbyracer lohnt es sich nicht. Vor lauter Daten auswerten, kommst Du nicht mehr zum fahren.....

Ich würde mal sagen, das ist so nicht ganz richtig. Die Leute machen nur den Fehler, dass sie am Anfang zu viel wollen und gleich mit Fahrwerk, Lamdasonde und sonst was anfangen wollen. Wenn man sich am Anfang auf die Rundenzeit (das ist die allerwichtigste Info), Gasgriffstellung, Geschwindigkeit und Drehzahl beschränkt kann man an der Baustelle "Fahrer" in unserer Liga mal ganz locker 2 s und merhr finden ohne sein Moped gleich in der erten Ecke kaltzuverformen. Mit ein bischen Erfahrung während des Trainings 0,5 h und Abends noch mal ca. ne 0,75 h bis zum zweiten Bier oder Korea auswerten und das funktioniert. Am Montag dann noch einmal ne Aufbereitung und man träumt bis zum nächsten Event.
Die Vergleichsdaten von einem Superfahrer braucht man nicht (das ist viel zu frustrierend), man ist selber so ungleichmäßig (obwohl sich die Rundenzeiten in einer freien Runde nur um 0,2 s unterscheiden) das man aus dem Vergleich von zwei Runden ne Menge finden kann.
Anders sieht das mit Fahrwerk aus: Außer der durchschnittlichen Fahrwerkshöhe wird man am Anfang nur sehr wenig finden. Motorabstimmung wird ein Tick einfacher sein, man braucht allerdings konstante Testbedingungen und vor allem der Fahrer muß dann gleichmäßig sein (sonst verrennt man sich sehr schnell).

Ich will nie wieder ohne 2D fahren.. Die anderen Anbieter kenne ich nicht, mir scheint aber das die zu den wenigen seriösen Meßsystemanbietern gehören.

[Roland]

Nein, ich habe kein Datarecording. Mein Datarecording beteht aus Laptimer, Kabelbinder vorne an der Gabel und einen kleinen O-Ring an der Dämpferstange am Federbein.
Um fahrerisch weiterzukommen brauche ich die Linien eines Fahrers, der für mich die Referenz ist. Ebenso ist es wertvoll, die Fahrwerksdaten zu haben, also Federraten,Übersetzung und Klicks. Nur dann bringt es was. Dann ist es vergleichbar, und man sieht genau, wo Zeit verloren wird. Ob beim Bremsen oder Kurvenspeed oder Rausbeschleunigen.
Alles andere macht nicht wirklich Sinn.

Ich glaube nicht, das mir ein Datarecordingsystem so einfach 2 sec. bringt. Wenns so einfach wäre, dann hätte ich sofort eines. Ich weiß meistens genau, wo noch was gehen würde. Aber die mangelnde Fahrpraxis bremst mich dann ein bischen ein.
Z.b. Pannoniaring: Die zwei schnellen Rechtskurven kosten mich sicher eine halbe Sekunde, weil ich nicht voll stehenlasse. Ich weiß das, und versuche immer wieder da draufzuhalten, da nützt mir ein Datasystem rein gar nix. Würde ich jetzt aber anstatt 3x Renntraining im Jahr 5-8x fahren, könnte ich das. Das ist zu 100% sicher. Übung macht den Meister.

Wenn ein durchschnittlicher 250er GP Fahrer in einer Saison um die 20000km zurücklegt, ist klar, wer ein Datasystem braucht. Ich brauche nur mehr Übung.

[Martin]

Ich bin auch der Meinung dass datarecording einen nicht zwangsläufig schneller macht. Schon gar nicht 2 Sekunden "einfach so".
ich habe letztes Jahr erstmals ein Datarecording von 2D (älteres System, DOS-basiert) gefahren, bei 4 rennen.
Mein Schrauber, der sich wirklich gut mit Datenauswertung, PC's und programmen auskennt hat sich einigermaßen schnell durchgefunden und trotzdem hatten wir kaum eine Ahnung was wir damit anfangen konnten. Erst der Vergleich verschiedener Daten mit Martin Bauer hat uns (in Schleiz) Aufschluss gegeben. Verbessern konnte ich daraufhin vor allem die Schaltvorgänge und in manchen kurven den Kurvenspeed. Vergleichen konnten wir z.B. auch die Beschleunigungswerte.
Hätte ich aber all diese Vergleichswerte nicht gesehen, hätte ich kaum gewußt in welche Richtung ich arbeiten hätte müssen.

Beim Rennen am Lausitzring haben wir festgestellt, dass das Fahrwerk hinten zu tief einsackt, daraufhin haben mir die Wilbers-Jungs eine andere Feder eingebaut und plötzlich war die R6 spürbar stabiler und handlicher.
DAS ging ohne Vergleichswerte.

Aber ich denke trotzdem, dass einem Datarecording nur dann wirklich was bringt wenn man Vergleichswerte hat.

[joyman]

Danke für die Infos bis hierhin.

Also ich habe den Eindruck das Datarecording schon was bringen kann, dass die Auswertung aber nicht so ganz ohne ist. Ich denke ich werd mal sehen ob ich eine Art Aufbau-KIT kriegen kann. Also erstmal nur die Rundenzeit (und ev. die Drehzahl), aber vom Aufbau so, das ich das später erweitern kann, wenn ich will.

Der Jörg

[Normen]

@j.heinrich


meiner Meinung nach für Hobbyfahrer total übertrieben.

@er

...bei deinen Rundenzeiten - ohne die jetzt abzuwerten - braucht man definitiv noch kein Datarecording.

Normen

[Nico]

Ich glaube auch nicht, daß man mit Datarecording einfach so 2 sec gewinnt. Ich habe mit dem MyChron 3 die günstige Alternative - liefert alle Basisdaten und zeichnet diese auf. Das System ist günstig und zuverlässig, und verbindet für mich alle wichtigen Funktionalitäten in einem.

[er]

@er

...bei deinen Rundenzeiten - ohne die jetzt abzuwerten - braucht man definitiv noch kein Datarecording.

Normen

Sorry Norman, das zeigt das du vom datarecording keinen Plan hast. Ich kann dir nur empfehlen, das vielleicht mal bei jemandem anzuschauen. Ich schenke mir lieber die ganze kohle für motortuning, pc3 und leistungsprüfstand, weil wenn ich sehe das ich am Scheitelpunkt der Kurve keine 10000 U/min hab und der Memmensensor (Gasgriff) mir nicht zeigt das ich das ding nicht wirklich zu mir ziehe verzichte ich gerne auf die 1,75 km/h mehr Topspeed beim Bremspunkt den ich sowieso zu früh lege.

Ich fahre im Jahr je nach Zeit 3 - 5 Mal. Ich geh davon aus, wenn ich 2D nicht hätte, wäre ich überall 2s langsamer, bzw. hätte die Zeit erst am 3.Tag (früher meistens in der letzten Runde des Rennens) und nicht schon am Ende des 1. Tages oder Mitte des 2. Tages. Speziell wenn ich auf neue Strecken komme sehe ich, nachdem ich mich eingefahren habe (etwa nach einem halben Tag), wo ich ohne mich gleich abzulegen noch ne Schippe drauflegen kann..

Wie gesagt es gibt 3 Baustellen:

1. Fahrer
2. Fahrwerk
3. Motor

An der Baustelle Fahrer kann man einiges richten (trotzallem, das wichtigste ist der Laptimer)

Fahrwerk, Respekt Roland, ich habe die Sensoren dran, ich seh wenn ne Gabel klemmt, und wahrscheinlich wenn die Kiste zu tief oder zu hoch ist, mehr erkenne ich nicht, vor allem nicht einen Klick rauf oder runter. Da hat allein der Einfluß der Sitzposition und Belastung der Rasten usw des Fahrers einen zu großen Einfluß

Motor, die Kohle die einige Jungs in den Motor stecken, stecke ich lieber ins Training. Der "Memmensensor" zeigt mir, das ich mir vorerst jede Investition hier sparen kann .... Für Übersetzung , und Beschleunigung aus irgendwelchen Ecken super. Alles andere wird bei einem freien Training schwer zu erkennen sein, da man meistens deutlich sieht, das die 1,73 km/h mehr Topspeed der Fahrer zu verantworten hat, da er mal richtig an der Rolle gezogen hat

Das Datarecording habe ich jetzt im 4 Moped, das hat bis auf die Speedsensoren und zwei Potis 3 Stürze überlebt. Für mich gilt nie wieder ohne.