Als der Schnuppel vor drei Jahren noch auf'm 50-iger Roller über die Kartbahnen Deutschlands kratzte, war ich glücklich und hab' über Geld kaum nachgedacht. Nach einer Cup-Saison bin ich immer noch glücklich, aber kirchenmausarm.
Cup-Fahren ist ein Versuch von vielen, die Gaskrankheit zu heilen. Wie alle anderen Möglichkeiten auch (Seriensport/diverse Veranstalter-Serien) ist er zum Scheitern verurteilt, weil:
Gaskrankheit ist unheilbar, man kann höchstens das Leiden lindern.
Ob man das per Cup oder sonstwie versucht, muß jeder für sich nach seinem Geschmack und Geldbeutel entscheiden, "vernünftig" ist keine Lösung, weil Aufzünden mit Vernunft nix, aber auch rein gar nix zu tun hat.
Konkret (und in Ergänzung der meisten posts, v.a. der redlichen Bemerkungen von Normen u.a.) meine ich: Das Abwägen zwischen Cup, Seriensport, Veranstalter-Serien ist müßig, weil
a) ständig Unvergleichbares miteinander in Beziehung gesetzt wird und
b) wir alle uns etwas in die Tasche lügen, wenn wir die Speedsucht mit (schein-)rationalen Argumenten schönzureden versuchen.
- Beim Cup-Preis von 16 Kilo-Euronen muß man neben dem Material auch noch die enthaltenen Nenngebühren mitrechnen (macht trotz geringer Fahrzeit bei 8 Läufen einen Batzen aus).
Andererseits: wer Freitags Einstellfahrten bucht, löhnt extra. Der eine oder andere fährt aus Trainingsgründen auch noch manchen Lauf bei den Superbikes mit - kostet Extralöhnung.
- Manchen Cuppies genügt das Mitfahren just for fun. Finde ich ok, wenn man sich das leisten kann.
- Wer im vorderen Drittel mitfahren will, muß mehr tun. Die Wenigsten fahren naturtalentiert so begnadet, daß sie auf weitere Trainings verzichten können - kostet auch.
- Womit trainieren ? Optimal ist ein Zweit-Moped - kostet aber.
- Wer mit der Sorge fährt, sich auf gar keinen Fall ablegen zu dürfen, fährt mit Bremse in Hirn und Hand - kostet Rundenzeit.
-Fährst du mit lockerer Gashand, mußt du evtl. zahlen (4 Hundestürze in 2004 ( davon 1x wg. Unerfahrenheit, 1x wg. gasfiebrigem Übermut, 1x wg. selbstverschulderter technischer Schlamperei, 1x wg. unvermeidbarer Beteiligung in Massen-Crash) schlugen mit ca. 3 Kilo-Euronen zu Buche).
- 8 Reifensätze/Cup halte ich für eine extreme, speedverachtende Gummi-Diät. Das 2-3 fache ist realistisch - kostet auch.
- Wir selbst (und so mancher andere auch) betreiben Augenwischerei/Realitätsverleugnung bei der Berücksichtigung der Logistik-Kosten (Werkzeug, Reisekosten, Verpflegung, Equipment, Abschreibung für Transporter usw. .....). Da läppert sich der Euro hier und dort für angeblichen Kleinscheiß bei genauerer Betrachtung zu erklecklichen Posten zusammen.
- Summasummarum halte ich einen Betrag von 25-30.000 € für eine Saison für realistisch.
Ob sich das lohnt ?? ?? ABER IMMER !!!!!
Jedenfalls was den Spaß angeht - nur haben muß man den Schotter halt erst mal. Deshalb werden dieses Jahr bei uns im Windhundstall erstmal kleine Brötchen gebacken








Wer kontomäßig kann, sollte sich also einen Cup-Platz sichern. Fast alles extrem redliche Menschlinge dort, Stimmung durchweg gut und es sollen, wie man so hört, auch dieses Jahr ein paar schnelle Jungs dabei sein. Viel Spaß also, den man in Geld nicht "berechnen" kann.
Also: wer 's hat, der soll !!