In meinem ersten Rennstreckenjahr, nach einem Tag Einrollen im April am Salzburgring und dem ersten richtigen Training in Most im Mai mit Prospeed hatte ich mehr aus Verlegenheit bei SPS für den 11.-12.06. gebucht. Die Frau hatte mir noch einen Juni-Termin genehmigt und ich habe auch das Moped noch fertig bekommen. Mit dem wheelizxr hatte ich auch gleich einen angenehmen und erfahrenen Mitzünder, der mir eine Fahrgemeinschaft und im Verlauf der 2 Tage noch den ein oder anderen Tip anbot.
Die Anreise am Dienstag Nachmittag verlief problemlos, bei der Einfahrt ins Fahrerlager reichte uns dann der betont freundliche Herr


Aha, frei übersetzt dürfen wir also keine Löcher in den Asphalt oder anderen Müll hineinlangweilen



Es gab auch noch eine deutsche Übersetzung und wir wussten was gemeint war, aber das war dann der running gag des Tages.
Abladen, Aufbauen, Anmelden, Grillen, Bier. Vorher haben wir noch den Mayer Kurt aus dem Forum kennengelernt. Ein angenehmer Zeitgenosse, der da Instruktor macht und aufgrund seiner Größe auf der Kilo ausschaut, als wenn er auf einer 125er sitzen würde

Zeitig dann ins Bett, die Schnattergänse und ihre nächtlichen Tuning-Heldenstories

Mittwoch, erster Tag.
Nachdem ich Anfang Mai in der Instruktorengruppe war, landete ich damals im anschließenden „freien“ Fahren natürlich in der langsamsten Gruppe. Über eine 2:02 bei der neuen Streckenführung bin ich aufgrund Verkehr und Eiergröße nicht hinausgekommen, also hatte ich erst mal die 2:00 Grenze angepeilt. Diesmal hatte ich die mittlere Gruppe gebucht. Mit den gebrauchten Slicks von einem Kollegen hatte ich gleich ein saugutes Gefühl und der Laptimer hat eine 1:57 angezeigt. Wow, dachte ich da geht noch mehr. Im Verlauf des Tages bin ich dann bis zu einer hohen 1:53er Zeit heruntergekommen und war höchst zufrieden





Donnerstag, zweiter Tag – Race.
Zum Frühstück erst mal Regen, na toll. Es trocknete dann auf und bis die ersten rausfuhren, war es schon wieder komplett trocken. Nachdem wir am ersten Tag zu geizig für die Transpondergebühr waren, hatten wir am zweiten Tag nur die ersten beiden Turns zur Verfügung, um eine Quali-Zeit hinzulegen. Eine 1:54er hat mich auf den 18. Startplatz von 28 gesetzt. Na ja, immerhin nicht Letzter. Ich würde also zu meinem ersten Rennen antreten

Mittag – Regen. OK, dachte ich erleichtert, kein Rennen (mir ging die Düse wie Sau). Wir packten zusammen, weil es nicht nach einer Wetterbesserung aussah und grillten noch die letzten Würstl zum Mittag, als es aufhörte zu regnen. Dann die Ansage: Rennstart um eine Stunde verschoben in der Hoffnung auf trockene Piste. Toll, noch 90 Minuten, was tun


Vor dem Rennen war noch eine Stunde freies Fahren und die ersten gingen raus. Erste trockene Stellen. Es wurde immer besser. OK, sagte ich. Ich fahr mal raus und schau mir die Strecke an, dann entscheide ich. Wieder die Klamotten rausholen, anziehen und los. Bis zu meiner ersten Runde war es praktisch fast vollständig abgetrocknet. Also doch Rennen. Ich fuhr ein paar Runden zum Warmwerden. OK, jetzt wieder raus fahren, Reifenwärmer drauf, Tanken, Pipi.
Im Fahrerlager blökt mich wheeliezxr an: Was willst Du hier? Nix Pipi, ab zum Vorstart, gerade war der zweite Aufruf!!!
Shit ich muss doch so dringend. Egal, mach ich mir halt nicht nur mental, sondern auch noch real in die Hose. Vorstart, Startaufstellung, Startplatz gefunden. Warm-Up Runde ok. Dann der Start. Ich kam gar nicht sooo schlecht weg, Gas und Kackstift standen auf Anschlag. Das erste Mal mit über 20 Gestörten gleichzeitig auf die Schikane zudonnern, wie soll das gut gehen? Es ging gut und in der ersten Runde hat sich das Feld gleich etwas sortiert. Wurde überholt, konnte aber auch noch zwei andere überholen, geil. Es bildete sich dann ein Dreiergrüppchen, wobei der eine als Lizenzler bald gnadenlos vollstreckte. Ich hing dann 2 Runden hinter einer ZX6. Ich wollte natürlich die Manöverkritik vom Vortag umsetzen, aber auch nicht meine Grenze überschreiten und mich ablegen. Irgendwann hab ich ihn dann gepackt, das ist dann schon noch mal ein geileres Gefühl, wenn man sich im allerersten Rennen einen Überholvorgang erarbeitet.
Vorletzte Runde dann ein kleiner Rutscher. Fück, jetzt bloß zusammenreißen

Ich wusste nicht auf welcher Position, war mir auch egal, weil mir das Überholmanöver viel mehr bedeutet hatte. Überglücklich stellte ich nach der Auslaufrunde erst mal das Moped vor dem Klo ab



Adrenalin und Endorphin hielten bis zur Ankuft zuhause um 22:00 an und lösten sich erst bei einem guten Whisky.
The End.
Fazit:
- Es war die erste Veranstaltung von SPS und es war echt top. Anmeldung, Orga, Freundlichkeit – macht weiter so!
- Es gibt noch viel zu lernen und die Schritte werden jetzt kleiner, aber mit dieser Steigerung hätte ich nicht gerechnet.
- Rennen ist geil!
Gruß
Mike (der jetzt wieder endlos lange 6 Wochen bis zum nächsten Zündtermin warten muss
