Teil 2:
...
Auch wenn wir nicht "abgeklatscht" haben beim rein-/rausfahren schien der Antizünd noch nicht müd zu sein und muss wohl auf den Schnuppel rübergersprungen sein. So kam es wie es kommen musste, nach der 5. Runde war der Schnuppel überfällig - Mist. Dann bemerkten wir, dass er nach dem Rennen nicht mehr getankt, sondern nur die Reifen umgezogen hatte und hofften inständig, dass ihm nur der Sprit ausgegangen sei.....
Leider wurden unsere Hoffnungen enttäuscht und wir wurden eines Besseren belehrt als der Schnuppel mit zerknittertem Mopped und zerschundener Kombi auf dem Besenwagen dahergerollt kam - so ein Scheiß - aber der Schnuppel zum Glück wohlauf !
Aber das Mopped
Nach Einklappen des Vorderrades auf nasser Piste ist es auf den turmhohen und steilen Curbs abgehoben und leider auf falschen Seite (kopfüber) wieder gelandet. Das sah nicht gut aus.... Verkleidung...zerfleddert, Verkleidungshalter....völlig verbogen, der Tank...völlig verknittert, das Rahmenheck....
3 x gebrochen

, die Bremspumpe....hin etc, etc.
Dann erstmal 'nen ordentlichen Anschiss vom Rentner

, verdient hatte er ihn ja, hatte er doch zuvor den Versuch, ihn vom (überflüssigen) Regenfahren abzuhalten, einfach ignoriert

. Das sind Momente, da war ich einfach froh, keine Kinder zu haben......
Oh man, irgendwie musste das Teil aber zum Rennen am Sonntag wieder flottgemacht werden. Da kamen die genialen Schrauberfähigkeiten von Jan und Marco ins Spiel, die es tatsächlich geschafft haben, das Mopped über Nacht so zusammen zu bekommen, dass es fahrbereit und ready to race schien. Dank an dieser Stelle an Hajo, der dem Schnuppel sein Ersatzrahmenheck geliehen hat, obwohl wir alle irgendwie Tags zuvor ein wenige belächtelt hatten, als wir dieses in seinem Zelt erblickten...
Aufgrund meiner doch allenfalls als rudimentär zu bezeichnenden Schrauberfähigkeiten (hab halt 2 linke Hände, alles Daumen) hab ich mich dann im Wesentlichen auf das Halten, Schieben, Ziehen und Bier holen sowie seelische und moralische Unterstützung beschränkt.
Als uns dann des Nachts nach vollbrachter Arbeit und scheinbar einsatzbereitem Bike die Biervorräte ausgingen und wir uns dem Wein zuwenden wollten, viel auf, dass wir kein geeignetes Werkzeug dabei hatten, um den Wein, ohne die Flasche köpfen zu müssen, öffnen zu können
Das war meine Gelegenheit, handwerkliches Geschick beweisen zu können.... so kam ich auf die Idee, ne Spax-Schraube in den Korken zu drehen und diesen sodann mit einer Zange zu ziehen - siehe da, es klappte, die Nacht war gerettet !!!!
In der Zwischenzeit setzte ein Sturm ein, das es nur so krachte im JohnEK'schen Zelt und wir mussten mit ansehen, wie sich die Stangen im Inneren nur so bogen

....konnte das gutgehen ??
Vor den Augen erschienen uns die diversen Klappzelte die schon in der Nacht zuvor draufgegangen waren und überall im Fahrerlager in Schutt und Asche lagen - Au weia ! Als wir uns dann an die dünnen Dübel erinnerten, mit denen wir das Zelt abgespannt hatten, war es endgültig vorbei.
Wir stapften hinaus in den Regen, bei gefühlten -5 oC !! und Wind wie bei uns im Norden, um das Zelt mit weiteren Spanngurten gegen das neben dem Zelt stehende Wohnmobil abzuspannen. Nach heldenhaftem Einsatz vernichteten wir die letzten Weinreserven, gaben ein Stoßgebet gen Himmel und verzogen uns in die Koje.
Morgens wachten wir auf und glaubten zunächst, da war etwas im Wein, der wir blickten gegenüber auf dem Hang
Schnee
Leicht verwirrt gaben wir uns dem frisch zubereiteten Kaffee hin, voll der Hoffnung, dass sich dies alles als blöder Irrtum als Folge überhöhten Alkoholgenzusses rausstellen würde - weit gefehlt, das Zeug war echt und der Verkehrsfunk brachte Eis- und Glättewarnungen im Radio, na super, Antizünd war wieder da !
Egal, unerschütterlilch die Moppeds für das freie Fahren vorbereitet und letzte Feinarbeiten an Schnuppels Bike erledigt. Leider zeigte sich bald, dass wir einen Defekt nicht mehr bis zum Rennen repariert bekommen sollten. Der Kühler war defekt und baute keinen Druck mehr auf. Der Einfüllstutzen hatte so einen mitbekommen, dass der Deckel nicht mehr dichten konnte....
Scheiße, das Wochenende war gelaufen, war nix mit 2. Sieg für den Schnuppel
Jan und Krümel brachten Ihre Rennen zuende und nach getanener Arbeit machten wir uns auf, alles zu verladen und den Heimweg zu starten.
So, genug der langen Worte
Beste Grüße
Verzollnix