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Ein erstes Opfer ...

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von Pa#4 »

Axel,

ich habe nicht über die 1.600 Milliarden gemeckert.

Es sind aber in dem Zusammenhang gravierende Fehler gemacht worden, die uns sehr viel Geld und in den neuen Bundesländern viele Arbeitsplätze gekostet haben.

Allein der Geldumtausch war ein riesiger Sargnagel.

Die Quote hat die Ost-Betriebe mit ihren teilweise riesigen Schuldenbergen praktisch kaputt gemacht.

Die DDR-Regierung hat nachweislich den Kurs West- gegen Ostgeld lange vor der Wende selbst auf 1 : 10 festgesetzt.

Glaubt Ihr nicht?

Beispiel gefällig: Eine Dose Ananas hat im Intershop etwas unter einer DM-Mark gekostet, in den für die normale DDR-Bevölkerung ohne Westgeld vorgesehenen Delikat-Läden, in denen mit Mark (Ost) bezahlt werden konnte, kostete die gleiche Dose Ananas rd. 10 Mark!

Wer hat diese Preise gemacht? Das Ministerium für Preisbildung!

Welche Auswirkungen dieser 1 : 1 Kurs nach der Wende für die Betriebe hatte nur ganz kurz: Die hatten plötzlich Schulden in Westmark, die in vielen Fällen den Wert des Betriebes weit überstiegen und waren damit für eine normale Übernahme uninteressant.

Niemand kann mir erzählen, er würde irgendwo ein gebrauchtes Motorrad für 50.000 kaufen, das er beim Händler für 5.000 bekommt.

Ist nur ein Aspekt der ganze Misere.

Natürlich hat der Umtauschkurs vordergründig geholfen, die Gebrauchtwagenhalden bis weit nach Holland abzubauen, aber den Leuten hat es den Arbeitsplatz gekostet mit all den daraus entstandenen Konsequenzen.

dadi,

stell Dir mal vor, die Bundesregierung übernimmt für jeden Bundesbürger eine Bürgschaft den Banken gegenüber für den ausgerechneten Betrag 6.000 € pro Nase mit der Maßgabe, für dieses Geld einen Kredit zu handelsüblichen Zinsen aufzunehmen und innerhalb eines Jahres nachweislich für Anschaffungen zu verbraten.

Das wäre doch ein Schub für unsere Wirtschaft! 500 Milliarden!

Auf einen Schlag Vollbeschäftigung mit den dabei verbundenen zusätzlichen Einnahmen für Steuern, Sozialabgaben usw.

So manches Ehepaar würden die 12.000 nehmen, ihr alte Kiste in Zahlung geben und hätten ein neues Auto.

Pa#4
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Beitrag von doctorvoll »

triple6 hat geschrieben:Eure Rechnung find ich nur beschränkt gültig...

Zahlen denn in Deutschland Unternehmungen keine Steuern? :roll:


:wink:
....da bist du nicht ganz top informiert- es stimmt schon -teilweise. Eine Fa Siemens z.B. zahlt keine-mit der Androhung die Produktion gen Osten zu ziehn. Die mittelständischen Unternehmen werden dafür gemolken ohne Rücksicht und soziale Verantwortung die ein Staat gegenüber seinen Unternehmen/Bürgern zeigen sollte.... Ja so sieht das aus bei uns in D, Triple ich will dir nicht zu nahe treten aber es ist schon ein Unterschied ob du (wie in der Schweiz) 2 Monate oder wie bei uns sowieso schon das halbe Jahr für den Staat auf die Arbeit gehst........irgendwann tuts weh.....und da ist es irgendwann kein Wunder daß man eine gewisse Verbitterung gegenüber den "Nadelstreifen-Nieten" verspürt. Bei denen ists wie überall: Es gibt Ausnahmen......
Zuletzt geändert von doctorvoll am Mittwoch 12. November 2008, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
......die einen betreiben Rennsport- die anderen reden nur darüber.....
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Beitrag von Axel »

Pa, der Kurs West in Ost-Markt, den die DDR-Regierung festgelegt hat, war rein virtuell. Der Umtauschkurs auf einem freien Geldmarkt von Ost in West wäre vielleicht 1:100 gewesen. Da die Ost-Markt aber nicht frei gehandelt wurde ist jede Kursbestimmung Glaskugelleserei....

Warum ne Dose Ananas 10 O-Markt gekostet hat lag wohl daran, dass solche Produkte mit Devisen eingekauft werden mussten. Die Deviesen wollte die DDR-Regierung aber lieber für sich behalten, denn die waren tatsächlich was Wert auf dem Weltmarkt.

Ich glaube auch, dass es egal war zu welchem Kurs getauscht wurde, die Betriebe wären genauso Konkurs gegangen.

Aber hier gehts ja eigentlich um die aktuelle Finanzkrise und die ist noch lange nicht vorbei. Das dicke Ende kommt noch....aber ich bin ja eigentlich Optimist und warte es ab und lass mir die Laune nicht verderben
Also.....weitermachen.

:wink: :D
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Beitrag von Jörg#33 »

Axel hat geschrieben:Du vergisst die Gewinne gegenzurechnen, die die Millionen Menschen aus dem Osten durch ihren Konsum eingebracht haben.
Ohne die Wiedervereinigung hätte es im damaligen Westdeutschland Anfang / Mitte der 90ger eine heftige Wirtschaftskrise gegeben.
Na das ist aber .... Den Gewinn haben wir alle doch letztendlich bezahlt.
Wer hat denn nun den Gewinn bekommen?

Mal ein Beispiel: Ein Autoverkäufer schenkt Dir 20.000 und einen Tag später kaufst Du für 20.000 ein Auto bei ihm. Mensch wird er sich über den fetten Gewinn freuen. :wink: :)
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von Pa#4 »

Axel,

nur mal spaßeshalber: Kennst Du den Begriff "Blaue Kacheln"?

Hat was mit der DDR zu tun!

Mit der Ananas und den anderen "Westwaren" war es ganz einfach so, dass mit diesem Verkaufspreis die Verhältnisse gewahrt wurden, die da lauteten, für die Produktion eines devisenbringendes Erzeugnisses durften bis zu 4 Ostmark aufgewendet werden, um 1 Westmark zu erlosen.

Viele Artikel in diesen Läden, aber auch in den Intershops, stammten aus DDR-Produktion für Westfirmen.

Dies war auch in den Exquisit-Läden für Nicht-Lebensmittel, also für Bekleidung usw. so.

Man hat damit Geld aus der Bevölkerung abgezogen.

Aber mehr über diese Zusammenhänge zuschreiben, würde wohl einige Tage in Anspruch nehmen.

Pa#4


Pa#4
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Beitrag von Lutze »

Nur mal zu den Tatsachen was den Wechselkurs betraf , für gewisse Dinge habe ich einen Kurs von 1:3 Anfang der 80er und später 1:5 getauscht. In Berlin waren die Kurse meist etwas höher und die Mittel waren natürlich begrenzt. Das war natürlich nicht offiziell gab halt immer mal welche die zuviel davon hatten.
Bei der ominösen Dose Annanas hab ich einen Preis von 5 Mark im Kopf aber das weiß ich nicht mehr sicher.
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Beitrag von triple6 »

doctorvoll hat geschrieben:....da bist du nicht ganz top informiert- es stimmt schon -teilweise. Eine Fa Siemens z.B. zahlt keine-mit der Androhung die Produktion gen Osten zu ziehn. Die mittelständischen Unternehmen werden dafür gemolken ohne Rücksicht und soziale Verantwortung die ein Staat gegenüber seinen Unternehmen/Bürgern zeigen sollte.... Ja so sieht das aus bei uns in D, Triple ich will dir nicht zu nahe treten aber es ist schon ein Unterschied ob du (wie in der Schweiz) 2 Monate oder wie bei uns sowieso schon das halbe Jahr für den Staat auf die Arbeit gehst........irgendwann tuts weh.....und da ist es irgendwann kein Wunder daß man eine gewisse Verbitterung gegenüber den "Nadelstreifen-Nieten" verspürt. Bei denen ists wie überall: Es gibt Ausnahmen......
ok - das seh ich ein. Mich würde es auch ganz schön wurmen, ein halbes Jahr für den Staat arbeiten gehen. Allerdings sind es bei mir auch mehr als 2 Monate.

Zu meiner Verteidigung als Nadelstreifen, oder sogenanntes Streifen-Hörnchen - es sind nicht die Menschen das Problem, die in einem System arbeiten, sondern das System selbst.
Klar wurde das System von gewissen Menschen geschaffen. Aber glaub mir dazu zählen "erlauchte" 0.1% einer Bank.
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
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Beitrag von Bundy »

Jungs, es ist doch müßig, sich über sowas den Kopf zu zerbrechen.... :roll:

Redet über spanische oder portugiesische Rennstrecken, das ist tausend Mal sinnvoller und erheiternder.... 8) :wink:
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Beitrag von Jörg#33 »

triple6 hat geschrieben: Allerdings sind es bei mir auch mehr als 2 Monate.
Da hätte ich mal nix dagegen. Ich glaube ich gehe in die Schweiz zu meinem Kumpel Kinn. :)
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von Lenzer »

Bundy hat geschrieben:Jungs, es ist doch müßig, sich über sowas den Kopf zu zerbrechen.... :roll:

Redet über spanische oder portugiesische Rennstrecken, das ist tausend Mal sinnvoller und erheiternder.... 8) :wink:
geb ich Bundylinchen voll recht-die Zeit zurueckschrauben kann wohl keiner!
...Macao ist so hammermaessig... :shock:
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