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Out of Lausitzring

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Beitrag von Nasenbohrer »

in 10min. ist der abend um hajo!
freundchen, wenn du nicht bald .... tippel tappel* ..., dann .... 8) :wink:
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Beitrag von Mäddie »

Bin extra aufgeblieben... zwecklos!
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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  • Hajo Offline
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Beitrag von Hajo »

Sorry, es ist etwas später geworden, aber eher gings einfach nicht...

Part II
It’s a long way to the top, if you wanna Rock’n Roll (ACDC)

Während des Transports hatte ich schon eine erste Bestandsaufnahme der Schäden vorgenommen. Rahmenheck angebrochen und total verdreht, Stummel und Fußraste weggebrochen, Geweih mind. zweimal gebrochen, Verkleidungsscheibe atomisiert, Tank zerknautscht, Hinterrad mit ca. 4,5 Kilo Erdreich zwischen Felge und Reifen, Bremse undicht, diverse Brüche und Kratzer im GFK-Höcker und der restlichen Verkleidung, Kette abgesprungen und 45er Kettenblatt beschädigt. Auspuffhalter und -schelle verbogen. Ich gab kurze Anweisungen, was kaputt sei und wühlte Ersatzteile aus dem Bus. Hoppel und Heini nahmen sich der Front an, Leo und ich dem Heck. Kleines Problem war, dass die Langschraube, die den Tank im Rahmenheck fixiert, gebrochen war. Dafür hatte ich keinen Ersatz. Heini besorgte aber flux vom genial sortierten Johannes ein passendes Stück Gewindestange. Es entstand ein extremes Gewusel um meinem Boliden, Verkleidungsreste, Rahmenhecks und Geweihs flogen umher, Rufe wie „Wo ist der 5er Inbus?“, „Ich brauche hier mal ne 12er Knarre“, „Das Drecksding hat sich verklemmt“ „Tupfer oder Zewa zu mir“ schwirrten durch die Luft. Heini ließ den Racetec K2 auf meine Ersatzfelge ziehen. Wir wechselten die hintere Felge und ich montierte ein 44er Kettenblatt, weil mir die 45er gerade ausgegangen waren. Die 45er Übersetzung wäre besser gewesen, aber „ohne Arme keine Kekse“ oder so ähnlich. Hoppel, weltbester Mechanix unter der Sonne, hatte die Bremse wieder fit bekommen, mein Ersatzgeweih montiert und beide Stummel getauscht, wofür die obere Brücke runter musste. Es waren noch 10min bis zur Öffnung der Boxengasse. Snoopy tauchte auf und ich bettelte, dass wir den alten Vorderreifen noch geschwind wechseln müssten. Schnuppel und Hoppel legten einen neuen Rekord im Reifenwechseln hin. Ich klebte die zerborstenen RAM AIR Kanäle zusammen und steckte die Oberverkleidung provisorisch drauf, an der Leo schon die Ersatzscheibe montiert hatte. Mit Hilfe von Bohrmaschine und zweier Löcher fixierte ich sie am Geweih. Leo und Hoppel tapten den ganzen Boliden. Robert hupte zum Qualifying. Ich schaute mir meine Kombi an. Sie war an der Schulter durchgescheuert, ansonsten nur das Übliche. Es blieb keine Zeit, meine Ersatzkombi überzustreifen. Ich hatte leichte Schwierigkeiten, den um 90Grad verbogenen Zündschlüssel auf „on“ zu stellen. Zündung endlich aktiviert, der Bolide lief bei Vollgas. Scheiße, der Gaszug hat einen mitbekommen. Hoppel versuchte alles, schnitt die Gummihülle auf, es war nix zu sehen, ein Wechsel des Zuges würde bis zum Ende des Zeitrainings nicht mehr zu schaffen sein. Er zerrte am Zug, plötzlich rutschte er anscheinend an der Einspritzanlage wieder in seine Führung und der Bolide lief bei Standgas. Kurze Gasstöße nahm er willig an und fiel sauber auf Standgas zurück.

Also gut, ihr Hackfressen da draußen, ich komme und werde fürchterlich zurückschlagen. Sauer über meinen selbstverschuldeten Ausrutscher hatte ich eine gewisse Grundaggressivität erreicht, um es mal vorsichtig auszudrücken. Helm auf, Visier zu, Handschuhe an und ab zur Boxenausfahrt. Die Hälfte des Zeitrainings war um. Ich hatte noch 15min. Eine gezeitete Runde würde reichen, Hauptsache qualifiziert. In der ersten Runde machte ich einen Vitalcheck der Kleinen. Bremse funzte perfekt, sie hing sauber am Gas, Gabel fluchtete korrekt, Höcker hielt, Auspuff etwas lauter als normal. In der zweiten Runde fuhr ich betont auf Sicherheit, um die eine gezeitete Runde 100% in der Tasche zu haben. Der Bolide hielt und röhrte auf Start/Ziel. Nun gut, dass war die Pflicht, eigentlich könnte ich jetzt rausfahren aber da war ja noch die Anbremszone der Gegengeraden, an der ich einmal vorbei musste. Wieder saß Klein Kevin auf meiner Schulter und flüsterte mir zu „150 Meter gehen, vertrau mir...“ Da ich Kevin immer glaube, funkelten meine Augen und ich schaltete unter kurzem Lupfen des Gasgriffes Gang um Gang nach oben. 200m...170m...160m ..bremsen. Es waren wahrscheinlich echte 160m, aber gefühlte 150 ;-) Der Bolide tänzelte über die Bodenwellen, ich drückte zwei Gänge runter, die AHK ließ das Hinterrad auf dem Boden, ich bremste einen Hauch länger geradeaus und legte dann um, vor der Bodenwelle löste ich die Bremse und schoß mit fürchterlichem Speed in die folgende Rechts. GEHT DOCH! Ich brüllte unanständige Worte in meinen Helm und war zufrieden mit mir und dem Rest der Welt. Diesmal hatte ich gegen die Dreckskurve gewonnen.

So, nun hatten die anderen aber nix mehr zu lachen. Unter völliger Verdrängung meines zusammengeflickten Bolidens prügelte ich an allem und jedem ohne irgendwelche Höflichkeiten vorbei. Ich bremste die Schwuchteln innen und außen aus, beschleunigte an ganzen Touristengruppen auf Start/Ziel vorbei und hatte Spaß wie schon lange nicht mehr. Der nagelneue Racetec schenkte mir beim Rausbeschleuinigen unglaublichen Grip mit Powerwheelies in leichter Schräglage, kurz, die Welt war schön! Nach einigen Runden zückte Robert die karierte Flagge, das Qualifying war zu Ende.

Zurück in der Box huldigte ich dem Team für die geniale Arbeit und versprach zum Dank, dass ich zumindest auf Platz 10 oder so stehen sollte. Ich hatte zwar keine wirklich freie Runde, aber immerhin hatte der Bolide gehalten. Bei genauerer Betrachtung stellten wir zwei Flüchtigkeitsfehler der Operation fest. Eine Fußrastenschraube und der Auspuffhalter waren locker, daher auch die leicht erhöhte Geräuschkulisse. Nachdem wir uns alle ein wenig beruhigt hatten, trabte Heini zum Aushang des Qualifyings. Er kam zurück und erzählte, dass er auf 4 steht und ich auf Startplatz 3. Sehr witzig, ich war nicht zu Scherzen aufgelegt. Er ließ sich aber nicht von seiner Aussage abbringen, so dass ich schließlich selbst zum Zeitenausdruck pilgerte. Die alberne Nase hatte doch tatsächlich Recht?! Ich stand mit einer 1:51,5 auf Startplatz 3. Wenn das kein Korea wert ist, dann weiß ich auch nicht. Ich dankte allen Teammitgliedern auch im Namen meiner Eltern für ihre redliche Arbeit und mixte mir sogleich ein riesiges Korea. Es sollte nicht das letzte bleiben an diesem verrückten Tag...

Gute Nacht, ihr schrägen Vögel da draußen

45
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
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Beitrag von Bundy »

:twisted: :twisted: Jetzt hat es sich doch gelohnt, dass ich wegen der Fortsetzung den Wecker heute 4,5 min. früher gestellt habe~~~~ :twisted: :twisted:
Einfach nur schön...................................................................... :wink:
..........vor allem so was..........
Snoopy tauchte auf und ich bettelte, dass wir den alten Vorderreifen noch geschwind wechseln müssten. Schnuppel und Hoppel legten einen neuen Rekord im Reifenwechseln hin.
Bin mal wieder froh dass es noch so vernünftige Menschlinge auf diesem zumeist so schwuchteligen Planeten gibt~~~~ :)

FOR THOSE ABOUT TO ROCK~~~~~~~ FIRE!!!!!!!!! (AC/DC) :band:
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Beitrag von Loudman »

geil geschrieben.
Respekt an deine Kollegen war offensichtlich eine Meisterleistung an Schrauberei (Zauberei) Klasse wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann und mit dem geschundenen Aufzündgerät ohne weitere Tests solche Zeiten fahren kann.
ich hab bis jetzt immer spät. bei 180 m gebremst...am 10-11.7 werd ich auch mal kevin vertrauen!
--------------------
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Beitrag von Chris »

Super! Da macht die Arbeit auch Spaß :-)
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Beitrag von Prinzessin Horst »

Gratuliere zu diesem Team... :D

... und eine 51 ist auch nicht sooo schlecht :wink:
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Beitrag von dude »

alter schwede - da war ja einiges im arsch - hut ab, dass ihr das so schnell weider hingekriegt habt...
da hat das mitschleppen der ganzen teile ja echt sinnd gemacht!

ich hätte mich wahrscheinlich (was heißt hätte) in die ecke gesetzt und bitterlich geweint...
der dude macht das schon...
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Beitrag von Phoenix »

ein sehr vernünftiger und männlicher Bericht.
Weiter so (mit den Platzierungen und dem Bericht) :wink:
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Beitrag von Kanister 79 »

Ja da kann ich Dich voll verstehen! Wenn man das Moped mit so einer Teamleistung wieder hinbekommt da fallen einem Hinkelsteine vom Baikerherz. Hatte letztes jahr auch so ein Erlebniss am Pannoniaring. Aufm Rechtskurs Ende Start-Ziel anstat bei 150m probier mas mal bei 80m zu bremsen wollte ja wieder ganz vorne dabei sein. War auch ganz vorne! :lol: Hatte mich ca.200m weiter samt Moped in der Wiese vergraben wie ein abgestürzter Kampfjet :evil: Auf jeden Fall warteten meine geliebten Ösiaufzündkollegen (Die Langhaarradn Bombenleger) von Champion-Racing mit allen Werkzeugen, Ersatzverkleidungen,Geweih,Ersatzfelge und voller Motivation "Ja gee häst des is racing, aber des geht si scho ausi, wiast segn" :wink: Habs dann bis zum Rennen auch wieder geschaft. Bin aber bei der Aufholjagd durch ca 50. Starter in der 2ten Kurve Trozdem wieder auf die Fresse geflogen.(Ja mei That´s racing)

Schönen Gruß aus Bemas (Bavaria)
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