Mittwoch, 20.07.
Rueckwaerts geht am schnellsten
Ein normaler tag war eingebrochen. Etwas skeptisch schauten wir dem wetter entgegen, doch wir hatten glueck. Am Montag noch bruehende hitze, hatten wir in den 2 tagen bedeckter himmel um die 20°C mit einer kleinen husche.
Die neue art zu duschen wollte ich diesmal auf den abend zu hause verlegen, um laenger ausschlafen zu koennen. Aufgestanden, zaehne geputz moped angelassen, kaffe geschluerft, und gaaaaas raus in den ersten turn.
Irgendwie hatte ich startschwierigkeiten. Alles was am vorabend so gut funktionierte, klappte diesmal ueberhaupt nicht mehr. Meine bremspunkte waren derart verschoben und nicht definiert, dass ich keinen mehr fand und das herbrennen relativ schwierig sich erwiesz. Selbst chef liesz sich schwer herbrennen und ich beschloss ihn etwas zu folgen und eine ruhige kugel zu schieben, um meine form wieder zufinden. Es muss wohl am fruehmorgentlichen wetter gelegen haben, dass nichts so klappte.
Am Nachmittag beschloss ich dann erste modifiaktionen zu erstellen und meine heckhoeherlegung in meine tiefergelegte SV 650S K3 einzubauen.
Vorher fragte ich noch schnell den flinken lars mit seiner gummikuh, wie sich der gedrehte SC anfuehlt. Er verneinte negative veraenderungen und ich beschloss ebenso meinen SC pro gegen die laufrichtung mit dem GP 503 zudrehen. Schlieszlich risz der SC auch noch auf der linken seite auf. Der GP503 (oder wie das teil hiesz) ist wirklich ein feines geraet. Ohne werbung zu machen ist es voellig selbsterklaerend und wirklich leicht zu bedienen. Ein muss, bei meinem reifen verschleisz! Nur die untere seite rauszuhebeln erfordern etwas geschicklichkeit und einmaliges gezeige. Das rad wieder eingebaut, ging es an die heckhoeherlegung. Nun, das problem bestand das moped hinten hochzuhieven, um die schwinge frei baumeln zu lassen. Wie macht man das?
Erwaehnte ich schon, dass ich primus oscheruptus heisze? Nach vedi vidi vici art nahm ich chef und hebte ihn per raeuberleiter an der wand nach oben, dass er ein spanngurt ueber das kleine boxenvordach legen konnte. Genialer plan! Da ich so gut auf harten boden geschlafen hatte und mein ruecken sich bereit meldete, hob ich das moped an um es freihaengend verspannen zu lassen. Genialer plan, nachdem ich wiedermal nicht chef zugehoert hatte, traf mich der blitz in meinen ruecken. Ich fiel tot um und jappste wie ein goldfisch im trockenen nach luft. Nach einer beruhigungszeit kam plan B (besser gesagt, plan vom chef L ). Erst hinten aufbocken, festzurren und ablassen. Wir erntenen ziemlich sicher tollste mimiken anderen boxengassenteilnehmer. Dann nach einer zeit liegenden schraubens mit schmerzverzerrungsmimiken meiner art stellte sich heraus, dass ich die falschen teile geliefert bekommen habe. JO, SCHIIS DRÄCK, GOTTVERDAMMI NO’MOAL! SO EN HUERE SIECH!!! wuerde ein schweizer sich in dem moment denken. Da ich aber zu glueck kein schweizer bin ersparrte ich mir diese uebersetzungsexkursion, was so was wie „eine farce, wuerde bundy jetzt wohl sagen“ heiszen wuerde. Also wieder alles fix zusammen gebaut. Der naechste turn stand auf dem programm. Ich entschloss mich noch schnell zum doctore zu begeben um mir weisheiten schnellerer zeiten geben zu lassen. Dort angekommen war ich offensichtlich schon recht bekannt bei ihr. „du bist der, mit dem blauen motorrad und der startnummer 29, richtig?“ wow, hatte sich mein sensationherbrennung herumgesprochen? Ich war stolz wie ein baer ohne brusthaare! Doch sie belehrte mich eines besseren, dass man weder barfuss noch ohne dudes schwuchtelstrampler nicht fahren sollte. Ja nee is klar, in der stadt habe ich auch noch nie einen rollerfahrer in kombioutfit gesehen, der zum baecker fuhr, dachte ich mir und nickte ihr zu und gab einsicht zu verstehen. Nach einer zeit beruehrens meiner samtweichen haut, sagte sie ohne feurigen blicke zu mir, ich solle mich auf den ruecken hinlegen. Hmmm, neues spielchen, was ich noch nicht kenne. Fein! Gib’s mir, baby!
Es stand noch ein zweiter typ mit im raum und grinste mich wie kunibert die zwergnase an. Sie nahm mein bein hoch und steichelte es wieder auf und ab und der typ grinste mich weiter haemisch an. was will der typ von mir? Bist du schwul?, fragte ich mich in dem moment. Ich quetschte ein entgegengrinsen raus. Aber er hoerte nicht auf. Ich schaute nicht mehr und fragte mich dauernd, was nur los sei. Wenn er schwul waere, warum so aufdringlich? Ich wusste, dass ich gut aussah, aber dieser groupie wurde mir etwas zu penetrant. Die dame musste wohl unser flirt mitbekommen haben, dass sie ploetzlich zu mir sagte, „sie koennen sich wieder anziehen“. Was? Jetzt schon vorbei? Aber... aber ich will doch gar nichts von den! Ok, mit haengenden kopf bekam ich dann eine trostpille um die verspannung im ruecken zu loesen. Der typ hatte mir die masage versaut. Egal, ich musste mich wieder auf richtige dinge konzentrieren. Naemlich AUFZUENDEN!!!!!!
Als ich spaeter zu hause war, bemerkte ich den grund des angaffens. Es war ca. 4cm im durchmesser und genau zwischen meinen beinen - ein loch in meinen shorts!
Yeah, an der box angekommen, konnte ich mich gleich fuer die GEC trainieren. Also rein in den kombi, meine Qick Mick Doohan siebenmeilenstiefel angezogen, helm auf, handschuhe an und GASSSSSS!! Hochmotiviert, hochgepuscht, von rossis siegerzigaretten und der aerztin gedopt ging es wieder raus auf zeitenjagt. GO!!!!!!!! Hiesz die devise. Ich krallte mir alles was sich 1000ender nannte, um sie vollig nackt zu machen und sie so spoettisch zu spalten, dass sie nur noch weinend an die box fahren sollten. Meine 72 PS reichten aber denoch nicht fuer einen 125ccm fahrer. Ein lustiges kerlchen, der aussah, als ob er den arsch lieber auf dem boden schleifen lassen wuerde, anstatt das knie. Dieser versaegte mich in der sachsenanhalt-kurve, dass ich dermaasen erschrocken meine linie versaute und 2 zeitrunden einbueste. Nebenbei kam auch ein IDMer kawafahrer, der mich auf der geraden, naja, durch seinen RAMair zog. In den kurven konnte ich leider keine parole bieten, da mein schraeglagenbegrenzer namens auspuff mir ein jehes ende provezeihte und ich schon 2 kleine highsider hinter mir hatte. Einen sogar vor gustl, der mir spaeter aufzeigte, wo der bremstpunkt ende S/Z liegt. Nun denn, beliesz ich die schmach auf mir sitzen. Irgendwann sahen wir uns wieder und der IDM’er brannte mich an meiner zweiten schwachstelle her. Einen meter bevor ich ganz links vor der McDonalds gewesen war, flutschte etwas gruenes hindurch, brannte die links ueber die curbs und schnupfte turn 6 mit der rechten nasenhaelfte weg, so dasz ich ausgang turn 6 nur noch einen gruenschwarzen punkt am horrizont erkennen konnte. Nun denn, jetzt wusste ich, was hier zu tun war und trainierte runde fuer runde. Irgendwann stiesz ich auf einen italiener auf. Irgendwas silbernes halt. Ich sah, dass er zu langsam in den kurven war, aber auch zu schnell auf den geraden zum ausbremsen. Ich lief auf ihn auf. Es schwuchtelte durch die trible, als in dem moment mir die heilge oschia einen gesitesblitz zusand. Die heilige bundische karnickelinie durchschoss meinen genialen conehead. Ohne lang zu fackeln war es soweit und ich setzte links an. Vedi, vidi, vici, schosz ich an an ihm vorbei. Auf dem rassensteinen war ich schon neben ihn, so dasz ich wuszte, mein plan, besser gesagt, dass bundys plan aufgehen wuerde. So schoss ich meine schnelligkeit weiter durch die kurven, bis die shell-esses kam. Dann machte es stotter stotter und in der boxenausfahrt rollte ich dann nur noch.der spritt war alle. zum glueck war grad der turn zu ende. Der hergebrannte italiensicher art, fragte mich in der ausfahrt, ob ich ich noch ganz bache sei. In sicherheit gewogen, ihn nicht in gefahr gebracht zu haben, fragte ich ihn, ob er denn nicht die karnickellinie kennt. seine augen wurden groesser und er winkte nur noch ab, fuhr davon und ich beprunzte mich.
In der box wieder angerollt bekam ich als belohnung ein 1:46,6 an den kopf geknallt. Wat fuer’n ding? Ich machte wirklich grooooooose augen. Ich empfahl chef auch den hinterreifen andersum zu drehen, um eine sekunde schneller fahren zu koennen. Hehe, ich machte eine lautes jubelgeschrei in der boxengasse und schmiss den helm symbolisch in die ecke und kniete nieder vor meinen herbrenngeraet! Ich war wirklich fassunglos vor freude. Ich hatte nie und nimmer mit einer 46er zeit gerechnet. Erstrecht nicht mit serienuebersetzung. Und dabei war ich doch noch am ueben. Total euphorisiert steckte ich mir wieder eine blaue kippe von rossi an und liesz es mir schmecken und schickte ein dankesgebet an oschia der goettin von zuerich. Am liebsten wollte ich mich mit martini begieszen, aber dass hatte sich am vorabend schon erledigt.
Nach einer stunde stand der letzte turn an. ich war noch sturzfrei und wollte es auch so belassen. Die gruppe vor uns bekam etwas niesel ab und eine paar von uns legten sich auch noch nieder. Am duemmsten hatte es unser henry erwischt, der es unverschuldeterweise in der einsteigertruppe auf mitte S/Z direkt vor unserer box abgelegt hatte. Einer vor ihm ist unvorhersehbarerweise beim verfolgerwechsel vom gas gegangen und er musste bei naesse in die bremse. Er war die sensation an der boxengasse

zum glueck nicht viel passiert – nur kapitalschaden.
nun, so wurde der naechste turn noch ein pokerspiel. Ich schaute wartend den betonboden an, wie schnell die tropfen trocknen wuerden. Ich wollte mich auf keinen fall mehr legen, dafuer hatte ich alles erreicht und alles uebertroffen. Da die schnelle gruppe den 4ten turn gestrichen bekam wurden wir zusammengelegt und es war zeit fuer joergs abrechnung. Doch dieser erwies sich als schlappi und er resignierte den letzten turn zu fahren. Er hatte wohl sein kellog’s frosties nicht gefruehstueckt. Egal, er disqualifizierte sich selber und ich wollte sehen, was die schnelle truppe so hermacht und was ich verbessern koennte. so fuhr ich raus. Die strecke war trocken und ich gaszte an. es waren nicht mehr viele auf der strecke und ich konnte genuesslich meine runden drehen um meine feinheiten zu verbessern. Chef ging nach ein paar fallenden tropfen wieder rein und ich wartete noch draussen, ob es gleich wieder aufhoeren wuerden. Und es kam so. es hoerte auf und es war kaum noch jemand draussen. Und so brannte ich meine schnellsten runden, die je ein schweizer dort gelassen hatte, runter. Ich fuehlte mich staerker und konzentrierter als je zuvor, dass ich denken musste, tiefe 46er gefahren zusein. Die macdonalds wurde immer schneller dass die anderen extremst langsamer mir vorkamen. So sah ich noch goetz von der schnelle gruppe auf der gegengeraden gasen. Ich dachte mir, den schnupfste noch auf der bremse. Eingang shell-esses haste ja genug geuebt. also gaaaaasss. Goetz ging unerwarterweise frueh auf die bremse und ich zog meine vollgastour noch bis ca. 20m nach dem strich weiter um dann den anker zuwerfen. Eine manoever fuer die goetter. Auf der bremse stotterte ich an ihn vorbei, lenkte ein und gab wieder voll stoff um genug vorsprung fuer S/Z mitzunehmen. Der plan ging auf und ich sah goetz nie wieder
So langsam steigerte in mir ein unsterblichkeits gefuhl ein, da mich keiner hergebrannt hatte. es war zeit zum aufhoeren! Zum glueck kam dann auch das rotlicht. Und wir fuhren rein.
Nach einer impulsiven diskussion mit steve, warum er nicht den turn gestoppt hatte, kam goetz zu mir und reichte mir die hand und gratulierte mir einer solchen herbrennung. Er war nun endlich von meiner 46er ueberzeugt. Ich war stolz wie ein nasenbaer und selber total fassungslos euphorisiert und überrascht. Ein solches debuet haette ich mir nie zu traeumen gewagt. Doch klaus brachte mich wieder in die realitaet zurueck indem er sagte, dass der rekord einer SV 650 bei einer 1:40,3 vom SV Cup von `01. das war sehr redlich von ihm und auch logisch, da ich wusste, wo es noch viele sekunden zuholen gibt und noch kein meister vom himmel gefallen war.
alles in allem: fuer das naechste mal sollte die 43 angestrebt sein. In der trible, und uebergang McDonalds zu turn6 muss noch viel liegen, des weiteren eine kuerzere uebersetzung und heckhoeherlegung fuer mehr schraeglagenfreiheit.
Es war ansich eine sehr schoene veranstaltung. Mir fehlte nur ein turn um die Mittagspause. Durch den putoline-cup waren die richtig schnellen woanders vertreten.
Von unserer truppe hat es recht viel schrott gegeben. Ich war zu bloed zum stuerzen. Ich danke nochmals all denen, die mich nicht wieder auf der geraden ausbeschleunigt haben und mich meine runden drehen lassen haben. Es war wirklich ein sehr dizipliniertes miteinander!
Dankeschoen!
