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Honda Sport ABS

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
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Beitrag von Sofatester »

schumacheru hat geschrieben:
Daniel84 hat geschrieben: Muss halt nur ne Möglichkeit finden wie ich einfach das ABS deaktivieren kann.
Ist doch ganz einfach:
Einen Drehzalsensor ab und fertig. Fehlermeldung ein, ABS aus.
Stecker wieder drauf, Zündung aus/ein, Fehlermeldung aus, ABS an.

Mehr is nich. Dauert keine zwei Minuten.
:haha2: Nimm es mir nicht übel, :haha2: aber das ist echt ein Witz.

Die machen bei Honda in puncto Bremsen offenbar fast jeden BMW Fehler der vergangenen 10 Jahre nach und schaffen es, das mit eigenen Fehlern noch zu ergänzen.

Bei meiner drück ich 2-3 Sekunden auf einen Knopf, das ABS ist deaktiviert und mir wird das durch eine Leuchte im Cockpit signalisiert. So sollte das eigentlich überall sein.

Bei den Vormodellen (R1100S zB., neu verkauft 1998-2005) ohne Abschaltknopf hast Du in der Selbst-Testphase nach "Zündung ein" einfach den Bremshebel gezogen - das ergab einen Fehler- und schon war das System aus - ebenfalls durch Leuchte im Cockpit angezeigt. Ohne jede Schrauberei.

Und das das CBS System den Bremsdruck nach hinten verteilt ohne Berücksichtigung der Radlasten ist auch ein Fall fürs Gruselkabinett.

Mal von dem Zusatzgewicht von 8kg abgesehen - aktueller Stand der Technik sind um die 2kg und das ist bei den Bosch-Systemen seit fast 5 Jahren schon in der Serie.

Und ich bin wie schon gesagt, dies Honda-System schon gefahren - auf der Straße - o.k. Aber auf der Renne möchte ich es nach dem Eindruck erst gar nicht mehr probieren.

Sowas ist aber wieder individuell zu sehen. Den einen stört es, wenn er am Hebel irgend etwas merkt, was anders ist als an einer herkömmlichen Bremse - das sind viele, die überhaupt keine Erfahrung mit ABS Systemen haben und dementsprechend keine Übung damit

- den anderen stört es gerade, dass er von dem System überhaupt keine Rückmeldung bekommt und von daher nicht einschätzen kann, was aktuell gerade passiert und wie nah man an den persönlichen Grenzen oder denen der Physik ist. So ging es mir.

Wobei man ab einer gewissen Rundenzeit, slicks und trockener Strecke mit halbwegs gutem Grip ja sowieso abschaltet.

Für Anfänger auf straßenzugelassenen Racing street Reifen (oder gar die Spezialisten mit Straßenreifen) ist es aber durchaus sinnvoll, ein gutes ABS System auch auf der Renne erst mal aktiv zu lassen - nur meine 4,5 Cent.
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Beitrag von schumacheru »

Sofatester hat geschrieben:[Nimm es mir nicht übel - nur meine 4,5 Cent.
Nö, warum sollte ich - ich bau es ja nicht.
Aber an die Lamentiererei wegen abschaltbar oder nicht kann ich mich noch gut aus den 80ern erinnern als ABS bei Autos eingeführt wurden. War genau das gleiche damals, die Sprüche sind identisch ("bremse sowieso besser", "will mich nicht bevormunden lassen", "mag kein Rubbeln im Pedal", "ist nur für Anfänger" usw. usw). Und je sportlicher der Fahrer glaubte zu sein umso dicker wurde aufgetragen.
Dass die Hersteller immer mehr dazu übergehen, Funktionen zu automatisieren liegt allerdings an der leider allzu menschlichen Eigenschaft, gemachte Fehler abzustreiten und dann die Hersteller zu verklagen.
Als Jurist kennst Du bestimmt auch interessante Fälle.
Ein aufs Maul gefallener Motorradfahrer müsste danach halt erstmal zugeben, dass er sein ABS abgeschaltet hatte und dass er wohl deshalb geflogen ist. Und das fällt halt leider schwer.
Ich halte es daher für nachvollziehbar (wenn auch traurig), dass die Hersteller sich da gegen Schadensersatzklagen absichern wollen oder müssen.
Das waren jetzt meine 4,5 Cent.
Viele Grüße
Uli :shock:
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Beitrag von blauedoppelx »

schumacheru hat geschrieben:Aber wenn kein ABS mehr, dann auch keine CBS-Funktion!
Das heißt: Heftigstes Stempeln hinten, weil die RR keine AHK hat und man die LL-Drehzahl mit dem Seriensteuergerät auch nicht anheben kann.
Naja, bin ja mal gespannt wie´s Dir damit so geht.
Also, Du magst es ja in Selbsterfahrung erfahren :idea: haben,
Deinen Hinweis, dass das CBS dann auch ausgeschaltet ist, halte ich für sehr wichtig,
Dein Votum für das ABS gefällt mir auch ausgezeichnet :icon_thumright
aber stempelndes Hinterrad, fehlende AHK und CBS in einen Topf zu schmeissen ist m.E. nicht i.O.

Du beschreibst einen durchaus plausiblen Fahrzustand, doch zu dem kommt es ohne AHK unabhängig von einem (eingeschalteten) CBS!

Möge mir einer der wirklichen Technik Junx und Mädels mir mal zur Seite springen.

Meine spärlichen Erklärungsversuche:
Das CBS ist fürs bremsen, nicht mehr, nicht weniger.
Die AHK greift (bzw. gerade nicht), wenn ich beim herunterschalten zu schnell für den eingelegten Gang bin.

Natürlich könnte Dir Dein CBS dazu verhelfen schneller die Geschwindigkeit abzubauen, um die richtige Geschwindigkeit für den gewünschten Gang zu erlangen. Auch hilft es Dir während der Bremsphase das Heck zu stabilisieren, doch übernimmt es nicht die Aufgebe eine fehlende AHK zu ersetzen.
Denn selbst bei eingeschaltetem CSB stemmpelt Dein Hinterrad beim einlegen des (kleinen) Ganges, wenn die Geschwindigkeit zu hoch für den eingelegten Gang ist :!:

Und bevor kommt,"Du hast doch keine Ahnung"

Auch eine Selbsterfahrung:
Anno 2005, beim ersten Rennstreckenbesuch -damals noch mit meiner CBR 1100 XX (bekanntlich mit Dual CBS ausgestattet)-, habe ich mich beim einfahren in das Hockenheim-Motodrom um einen Gang nach unten verschalten, was ein heftig stempelndes Hinterrad zur Folge hatte und mich dazu bewog, besser die Kupplung zu ziehen und die "Dragsterstrecke" geradeaus zu nutzen.

Und nun bin ich zum herbrennen freigegeben 8)
XT 600 Z Ténéré '87/
CBR 1100 XX '01/
GSX-R 750 K6 und jetzt neu
GSX-R 1000 K5 (schon zerstört& im Wiederaufbau)
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Beitrag von Lutze »

blauedoppelx hat geschrieben:Und bevor kommt,"Du hast doch keine Ahnung"

Auch eine Selbsterfahrung:
Anno 2005, beim ersten Rennstreckenbesuch -damals noch mit meiner CBR 1100 XX (bekanntlich mit Dual CBS ausgestattet)-, habe ich mich beim einfahren in das Hockenheim-Motodrom um einen Gang nach unten verschalten, was ein heftig stempelndes Hinterrad zur Folge hatte und mich dazu bewog, besser die Kupplung zu ziehen und die "Dragsterstrecke" geradeaus zu nutzen.
Das ist aber ein ganz bischen anderes System was da in deinem alten Hobel verbaut ist.
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Beitrag von schumacheru »

Nee, Du hast ja Recht: Das CBS kann die AHK nicht ersetzen, aber es vermindert den Stempeleffekt. Und das halt deutlich spürbar. Darüber freue ich mich, weil ich halt seit einiger Zeit als CBR-Fahrer damit rumhadere, dass Honda zwar der Blade, aber nicht der 600er eine AHK verpasst hat.

Der Vergleich zum Dual-CBS der XX hinkt allerdings wirklich, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Bei der XX wird die Hinterradbremse vom (beweglichen) Bremssattel vorne (links?) über einen zusätzlichen Bremszylinder aktiviert, setzt daher NACH der Vorderbremse ein. Und das auch nur mit einem einzelnen Radbremszylinder (ich glaub dem Mittleren).
Allerdings wird diese Bremse bis heute verwendet, ist also kein veraltetes System, aber nach Ansicht von Honda nicht für reine Supersportler (zu denen die XX halt nicht zählt) geeignet.

Viele Grüße

Uli :shock:
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Beitrag von blauedoppelx »

Lutze hat geschrieben:Das ist aber ein ganz bischen anderes System was da in deinem alten Hobel verbaut ist.
1. Habe ich den "alten Hobel" wohlwollend überlesen, denn 2001 war der seiner Zeit Lichtjahre voraus :lol:
2. Ja, Dual-CBS ist heute noch fortschrittlicher als "nur" CBS! :wink:

Kannst mir aber gerne erklären, was -außer, dass meines sowohl bei Hand-, als auch bei Fußbremshebelbetätigung die Bremsen an beiden Rädern mit unterschiedlicher Verteilung betätigt- an dem heutigen CBS anders sein soll. OK meines ist wohl nicht soooo elektronisch unterstützt, wie das heute der Fall sein mag -und ist damit NICHT abschaltbar. Doch der Name sagt doch wofür es steht, Combined Brake System = kombiniertes Bremssystem, welches die Vorder und Hinterradbremse in seiner Wirkungsweise zusammenführt.
Bei meiner ist dies wohl lediglich Hydraulisch, mit immer gleicher Bremsverteilung; bei den heutigen mag das elektronisch und über "Schlupferfassung" entsprechend angepasst sein.
Damit mag es das reine stempeln beim Überbremsen mit der Hinterradbremse verhindern.
Ich bleib aber dabei, dass es mit dem Vorgang, der bei einem, wegen fehlender AHK stempelndem Hinterrad, nix zu tun hat!

Edith sagt, Uli hat schon reagiert :wink:
Veröffentliche mein (un)gesundes, gefähliches Halbwissen trotzdem :lol:

Gruß Uwe

@ Uli: Weil es kein Supersportler ist, obwohl es ein super Sportmotorrad ist, hehe, habe ich mir ja die Gixxen zugelegt.
Obwohl, ein paar Kilos von den 250 weniger, mehr Schräglagenfreiheit und das gute Schätzchen würde heute noch den ein oder anderen Supersportler herbrennen.
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Beitrag von Sofatester »

Naja, seiner Zeit weit voraus ?

Ich sehe es eher so, dass Honda mit diesem System dem seit ca. 2004 bei BMW verbauten einfachen, funktionierenden und sehr leichten Bosch-System (verbaut u.a. in F800S/F800ST/R1200S und etwas weiter entwickelt in der HP2S) hinterher hinkt - und sich dieser Entwicklungsrückstand mit dem Auftauchen des weiter entwickelten und mit der TC vernetzten, regelbaren Systems in der S1000RR noch einmal stark vergrößern wird.

Das mit dem Abschalten können bei nicht regelbaren Systemen ist für schnelle Fahrer, die mit slicks /Rennreifen auf der Rennstrecke unterwegs sind, schon wichtig, denn die Systeme sind nunmal ab Werk für Straßeneinsatz abgestimmt.

Wobei der grundsätzliche Tipp, dass man auf der Renne das ABS abschalten soll, schon verkehrt ist. Denn Anfänger und alle die, die nur mit straßenzugelassenen Zwitter-Reifen fahren, können das ABS (ich rede hier vom BMW-Bosch-System) durchaus eingeschaltet lassen. Für Anfänger ist es sogar sicher der bessere und einfachere Weg.

Man muss sich auf die Eigenheiten einstellen, aber das muss man eigentlich bei jeder Besonderheit eines Fahrzeugs.

Ansonsten wird die ABS Funktion generell stark verbessert, wenn man mit fein ansprechenden und richtig abgestimmten Federelementen fährt und es ist wichtig, das man die richtige Balance (Fahrhöhe vorn zu hinten) findet.

Ich habe selber schon ABS-Meckerer gesehen, die auf ihr ABS schimpften aber selber nicht in der Lage waren, durch richtige Fahrwerkseinstellung das Potenzial des Systems zu entfalten.
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