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Da sind sie - die neuen MotoGP Regeln

hier könnt Ihr Alles rund um MotoGP; SSP; SBK; IDM u.s.w. diskutieren...

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Beitrag von Roland »

Sofatester hat geschrieben:
Roland hat geschrieben:Die Desmodromik ist ja mittlerweile schon 50 Jahre alt. Damals gabs Probleme gescheiten Federstahl aufzutreiben, bzw herzustellen. Aus keinem anderen Grund wurde die Desmodromik erfunden.
Da liegst Du ausnahmsweise mal voll daneben, Roland.
Die Desmo-Steuerung ist mindestens 100 Jahre alt und entsprechend war Dr. Taglioni auch nicht deren Erfinder. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde diese Art der Ventilsteuerung in vielen Auto-Rennmotoren eingesetzt u.a. bei Daimler-Benz und der älteste Desmo-Motor, der mir aus dem Gedächtnis einfällt, war ein Delahaye von 1909. DAMALS, also 1900-1930 war der Grund für die Entwicklung der Desmo-Steuerung tatsächlich der damals mangelhafte Federstahl sowie noch ungenügendes Wissen über die schwingungstechnischen Vorgänge im Motor. Aber damals wurden auch noch seitengesteuerte Motoren gebaut, die nicht drehten und keine Leistung hatten. :wink:


ZZT: Einen Grund für die MotoGP Regeländerungen sehe ich auch im "politischen" Bereich. Die WSBK-WM wird immer interessanter und immer beliebter. Sie ist ein viel besserer Werbeträger für die Serienmodelle.
800er-Motorräder gibt es außer bei den F-Modellen von BMW (die nichts mit Rennsport zu tun haben) nirgendwo neu zu kaufen.

Die Rückkehr zu 1000ccm mag also auch einen Grund haben, der Konkurrenz-Serie das Wasser wieder abzugraben. Dasselbe vermute ich dabei, dass man das Hubraumlimit für die Moto2 auf 600ccm festgelegt hat. Damit greift man ganz klar die SSP-WM an.
Na ja, so voll daneben lag ich auch nicht. Stimmt, da war mal was in den 30er Jahren mit Mercedes.... Und das mit den Federstählen war zu Zeiten des Krieges und auch danach tatsächlich noch ein Thema.

SBK gibts jetzt seit 21 Jahren. Seitdem laufen beide Serien parallel, aber das SBK immer beliebter werden stimmt nicht. In Italien haben schon die 125er GP-Rennen höhere Einschaltquoten als SBK. Nur mal so als Beispiel, von dem Bekanntheitsgrad &Besucherzahlen der MotoGP ganz zu schweigen. Die miese SBK-TV-Präsenz bei uns durch ES bedingt macht die SBK-WM auch nicht für Sponsoren attraktiv, siehe BMW. Berti Hauser hat gesagt, hätten sie vorher gewusst was ES da abzieht, wären sie nicht in die SBK gegangen. Die haben bis heute noch keinen Hauptsponsor.

Das in der Moto2 600er Motoren zum einsatz kommen und die MotoGP bald wieder mit 1000ccm laufen, hat sicher nichts mit den Hubräumen der klassischen Serienklassen zu tun. Es geht schlicht und einfach um Kohle einsparen. Die 600ccm müssen nicht erst für teuer Geld entwickelt werden, da wollten ja manche 500er 4t V2-Motoren, das wäre richtig teuer geworden. Vor allem im Unterhalt. Und die 1000ccm sind dafür gedacht, das die Motoren länger halten und nicht soviel Elektronik nötig ist. Die wird die nächsten Jahre sicher auch noch beschnitten. Bei der MotoGP ist u.a. nämlich die Elektronik ein saftiger Kostenfaktor!
Das die Dorna die SBK kaputtmachen möchte klingt für mich wie eine Verschwöhrungstheorie. Schliesslich sind in beiden Serien die gleichen wichtigen Hersteller vertreten, und hätten sie das vor, wäre es schon lange passiert.
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Beitrag von madhuf »

Ich sags jetzt nochmals:
Kosten entstehen nicht mit der Drehzahl, sondern beim Herangehen an die mechanischen Grenzen.

Ein 600-SSP-Motor mit +150PS hält anscheinend keine 500km.
Und Honda baut für die Moto2 einen neuen Zylinderkopf, und die Kurbelwelle wird auch neu.
Billig ist was anderes (ein 2-Takter zum Beispiel).
Im Unterhalt gibts nichts billigeres als die 2T.
Wer aus den Fehlern vergangener Zeiten nix lernt macht Sie halt nochmal.
War damals bei den Moto-Crossern genau dasselbe.
Die ham den Teufel nicht mit dem Belzebub ausgetrieben, sondern einen kleinen Teufel mit einem grossen.
Und genau dasselbe passiert wieder, wider besseren Wissen.
Ich möchte echt wissen was Honda dem Ezepelto alles in den Popo schob damit der dem nach gab. Entweder nen Prügel, ne Bombe oder Geld.
Wahrscheinlich hat Honda mal wieder (ganz sicher!) lang genug nix gerissen...
Das mit dem Marketing kann man sich voll schenken, die Kohle wird in Asien gemacht, und da sind Kubaturen >400cm³ quasi nicht vorhanden.
Es würde mehr Sinn machen diese Grenze zu berücksichtigen.

So einen 500er-2Z-4T fände ich wesentlich passender als ne 600er.
Doppelten Hubraum bei ählicher Drehzahl.
Und gegebn tuts den auch schon, ist halt wieder von Aprilia...
Die 550er hat serienmässig mit passender Renntröte 84PS ganz ohne was am Motor zu machen.
ISt aber sicherlich immer noch teurer als ein 2T.
Da sieht man wieder wie überlegen die 2T sind. Da können die 4T nur mit einem unfairen Vorteil (Hubraum & Drehzahl, wie bei den Kilo-GP1 damals) Boden gut machen.

Wenn denn unbedingt 600cm³ sein müssen, dann hätte ich den von Triumph genommen. Der ist ja nur ein 3Z-600er mit langem Hub (bei 42.5mm Hub wie alle jap. 600er hat der auch genau 600cm³, ein Schelm wer dabei böses denkt).

Es gäbe noch ein paar ander Gedankenspiele...
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Beitrag von Roland »

madhuf hat geschrieben:Ich sags jetzt nochmals:
Kosten entstehen nicht mit der Drehzahl, sondern beim Herangehen an die mechanischen Grenzen.
Und genau das ist der springende Punkt. Im Rennsport geht man immer an die mechanischen Grenzen.
Was meinst Du wie lange ein Kolben von den Honda's dieses Jahr hielt? Die konnten sie nach dem Rennen wegschmeissen, da wird so scharf bedüst, dass der nur so abbrennt.

Deshalb müssen andere Wege gefunden werden kosten zu sparen.
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Beitrag von madhuf »

Aber doch nicht mit einem 4-Takter, die sind nochmals um ein Hauseck teurer.
Das hat man anderstwo schon gelernt.
So ein kleines Kölbchen kostet ja nicht die Welt.

Bartol ja mal Revisionskosten für den 2T-GP-Motor genannt wo ich als unbedarfter, aber 4T-erfahrener nur schmunzeln konnte.

Wer sich pro Renntag nicht so einen Satz Kolben leisten kann hat ganz andere Probleme (zB Gehaltszahlungen, Spritkosten, Reifen...)
Das bliebe auch so wenn jeden Tag getauscht werden müßte.

Es bleibt wie es ist:
Wer sich auf WM-Niveau einbildet mit einem 4T Geld zu sparen hat mindestens ein oder zwei Rad ab.
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Beitrag von Roland »

madhuf hat geschrieben:Aber doch nicht mit einem 4-Takter, die sind nochmals um ein Hauseck teurer.
Das hat man anderstwo schon gelernt.
So ein kleines Kölbchen kostet ja nicht die Welt.

Bartol ja mal Revisionskosten für den 2T-GP-Motor genannt wo ich als unbedarfter, aber 4T-erfahrener nur schmunzeln konnte.
Halt, ich weiss nicht wo Du Deine info von Bartol herhast, aber ich in der Schublade zufällig die Preisliste für Ersatzteile und Revistionskosten der 250er Werks-KTM liegen. Circa alle 2 Rennwochenenden (kommt auf die gefahrenen KM an) ist eine neue KW / Motorrevision fällig. Preis: rund 5000€. Klar, das da ein Kolben für einen 100er nicht ins Gewicht fällt, aber ich wollte damit nur sagen wie sehr ans Limit gegangen wird. Das war noch nie anders und wird sich auch nicht ändern. Nur wenn man die vorgeschriebene Laufzeit erreichen muß und der Kolbendurchmesser fixiert ist, ist das ein Schritt in die richtige Richtung.
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Beitrag von Rock`n Roll »

Roland hat geschrieben: Deshalb müssen andere Wege gefunden werden kosten zu sparen.
z.B. Reisekosten sparen durch sinnvolle Abfolge der GP´s und nicht ein kreuz und quer gehopse über die Kontinente
oder gleich wie früher:
90% aller GP´s (und Testfahrten) nur auf Traditionsstrecken in Europa :wink:
Die Reisekosten sind doch inzw. einer der ganz großen Posten im Team-Budget!
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Beitrag von Sofatester »

Klar, wenn jedes Team wie heute üblich mit einer halben Stadt anreist und nicht mit einem Wohnmobil mit Anhänger wie vor 20-25 Jahren. Den Aufwand, den manch besser betuchter Hobbyfahrer heute treibt, hat zB. ein Reinhold Roth als WM-Toppilot in den 80ern nicht getrieben ! Sicher, die Zeit bleibt nicht stehen, aber schon eine Anregung zum Nachdenken.

Von daher sinnvoll, wenn man nun einige Auswüchse etwas einbremst. Meiner Meinung wäre es das Beste, das über die Lebensdauer, den Verbrauch und in der großen Klasse die Begrenzung auf vier Zylinder und bessere Chancen für Zwei- und Dreizylinder zu machen, evtl. auch zur Verbesserung der Lage kleinerer Teams über die Anzahl fertiger Ersatzmotorräder.

Bei Begrenzung des Verbrauchs und der Motorenanzahl (bzw. bestimmter Teile) kann sich dann als "Abfallprodukt" auch ein Nutzen für den Kunden ergeben. Bei der Lebensdauer ist man ja schon auf dem richtigen Weg.

Über die komische Abfolge der Termine wundere ich mich übrigens auch bei der SBK-WM. Einige Termine mit hoher Schlechtwetter-Garantie und bei den Reisekosten sicher auch nicht das Günstigste.
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Beitrag von Roland »

Leute, ich habe den Zirkus rund um die Welt die letzten 10 Jahre mitgemacht, aber ihr braucht nicht glauben, das nicht darauf geachtet wird das nicht alles Kreuz & Quer in der Welt herumgeschickt wird.

Es gibt für jedes Team Reisekostenzuschüsse, und schon deshalb sind Dorna & Irta darauf erpicht, das logistisch alles so günstig wie mgl organisiert wird.

Was allerdings Flammini macht grenzt Suizid seiner Rennserie. Mehrere Termine kollidieren mit der MotoGP und dann noch fragwürdige Termine mit klimatischen Problemen.

Und versucht zu verstehen, das sich alles weiterentwickelt, das die Teams eben mit Sattelzügen anreisen, weil das scharf durchgerechnet das günstigste ist. Außerdem sollte man an der Spitze des Motorradrennsports nicht mehr Hemdsärmelig auftreten wie vor 25 Jahren. Alles wird professioneller. Wer das nach wie vor hofft, sollte besser den Fernseher nicht mehr anmachen. Welcher Sponsor investiert in ein WM-Team, wo hinter den Boxen die Wäsche zum trocknen aufgehängt ist?
Das würde kein Unternehmen das sich mit der WM profilieren will (siehe z.B. Viessmann) machen. Es ist die Weltspitze, Profiliga, und da kann nicht das ganze Team & Equipment mit einem Wohnmobil inkl Hänger anreisen. Das wäre Hobbyniveau.
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Beitrag von Sofatester »

@Roland:
Ich schrub:

"Sicher, die Zeit bleibt nicht stehen, aber schon eine Anregung zum Nachdenken. Von daher sinnvoll, wenn man nun einige Auswüchse etwas einbremst."

Nicht mehr , nicht weniger. Die Wohnwagen mit der Wäscheleine dahinter sind für die Weltspitze sicher nicht mehr passend. Aber eine halbe Zeltstadt wie noch die letzten Jahre ist auch zuviel.

Sonst wären ja auch mehr Sponsoren bereit, das Geld dafür zu zahlen, welches erst mal -Beispiel Viessmann- bei normalen Kunden (u.a. Häuslebauern mit normalen Gehältern) verdient werden muss. Und die Starterfelder wären voller. Und das Ganze würde nicht so steril und schon fast unmenschlich professionell rüber kommen, wie es geworden ist.

Man hat die letzten Jahre in Vielem übertrieben. Und jetzt ist man offenbar so vernünftig geworden, das wenigstens etwas wieder einzugrenzen. Wieder mehr Motorsport für Fans und nicht nur für irgendwelche Schlips-tragende-blutleere-Sesselpupser-die-während-des-Rennens-ihre-Rendite-ausrechnen - und denen der Rennsport als solcher eigentlich so egal ist wie alles außer Macht und Geld.
Nur meine Meinung.

Was die Terminplanung bei der SBK-WM angeht, sind wir ja einer Meinung. Nebenbei: Ich fand auch die alte Superpole besser als die Version von 2009. Vielleicht wäre eine Mischung von beidem nicht verkehrt.
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Beitrag von Roland »

Sofatester hat geschrieben: Aber eine halbe Zeltstadt wie noch die letzten Jahre ist auch zuviel.

Sonst wären ja auch mehr Sponsoren bereit, das Geld dafür zu zahlen, welches erst mal -Beispiel Viessmann- bei normalen Kunden (u.a. Häuslebauern mit normalen Gehältern) verdient werden muss. Und die Starterfelder wären voller. Und das Ganze würde nicht so steril und schon fast unmenschlich professionell rüber kommen, wie es geworden ist.
Welche Zeltstadt? Was willst Du machen, wenns nicht mehr Boxen gibt?

Ich glaube auch nicht, das mehr Sponsoren aufspringen würden als jetzt. Vollere Starterfelder? Wo willst Du die Teams und Fahrer denn unterbringen. Die meisten Paddocks bieten sowenig Platz, das es gerade für 3 GP Klassen so reicht....
Ich glaube vielmehr, das viele einen komplett falschen Eindruck vom GP haben.
Geh' mal zu den Auto's, alleine pillepalle-Serien wie F3 oder Formel BMW sind Nachwuchsserien, dagegen ist GP ein Dorffest! Saftig, authentisch und greifbar! Und glaub' mir, ich weiss wovon ich spreche! Nach 10 Jahren GP ist es vorbei mit romantischer Verblendung.
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