
Ich traf mich schon am Donnerstag gegen 10.30 h mit meinem Aprilianerfreund, dem Doktor (er ist wirklich Arzt) in Bochum und wir versuchten zwei Millen, 2 Satz Regenräder, Werkzeug, Sturzteile und den restlichen persönlichen Pröddel in den T4 zu stauen - Tetris für Fortgeschrittene (die älteren werden sich erinnern) - aber wir haben es geschafft


Als dann kurz vor Bad Oeynhausen noch die A30 dicht war, machten wir auf der Umleitung kurz Pause und bunkerten noch Getränke & Grillgut.
Die Zeit lief uns weg - einige andere waren schon fast da - oh man, dass wird dunkles Ausladen. Die Bahn war voll, der T4 mit 58 DieselPS tat sein Bestes und kurz vorm LÄusering machten wir noch die Kanister für die Millen voll. Als wir dann im gegen 23.15 h ins Fahrerlager rollten, hatten die anderen bekannten Zynder schon alles entstaut, die Box bezogen, gegrillt und die ersten Weizen und Biere gekippt.
Plötzlich tanzten alle um unseren Trappo und lachten sich scheckig - ... was is da denn alles drin,... was habt ihr denn da alles mitgeschleppt?
Naja Sturzteile hießen in unserem Fall auch u.a. Ersatzöltank, Steuergerät, komplette Bremmsgarnitur mit Sätteln, Leitungen und Pumpe fertig montiert, Ersatzbatterie, 2. Endpott und und.... Die üblichen Sachen wie Ladegerät und Kompressor umfassendes Werkzeug, alle Flüssigkeiten waren eh dabei.
Also erstmal ein Weizen in die Hand und die Vorankömmlinge begrüßt und nen Blick in die Box auf die Werkzeuge der Geschwindigkeit geworfen. Siehe da wir hatten die einzigen RP´s - sonst standen einige Mille RR und einige Ducs - von 996 /998 über 999 bis 1198 - und alle propper gemacht, Respekt. Da war mein (und Doktors) Renner für deutlich unter 3 Kilo Ocken mit allen Anpassungen & Umbauten, genauso wie die Sturzteile, ja eindeutig ein Schnäppchen.
Naja es wurde natürlich wider Erwarten mal wieder spät und knapp vor 02.00h ging es in die Penntüte im mittlerweile leeren T4. Der Doktor hatte sich deutlich komfortabler beim mittlerweile erschienenen Riesenwomo des freundlichen H. einquartiert, der einfach glatt mal einen Tag früher kam als erwartet. Wenn nicht einer der Zwillingsreifen zu Manitou gegangen wäre und der ADAC LKW - taugliches Werkzeug dabei gehabt hätte, wären sie wohl deutlich vor uns erschienen. Er hatte neben seiner Mille den frisch erworbenen Beamer dabei und weitere zwei Aprilianer nebst RSV´S auf dem Hänger herangeschleppt.
Morgen sollte der erste Fahrtag sein, 9 Turns (da nur drei Gruppen) - also pennen und fit werden - ein wenig Vorkribbeln war schon zu spüren, aber die Müdigkeit war stärker.
Nach einer leicht durchfrorenen Nacht, den ersten Kaffee´s und kleinen Happen erwachte langsam das Fahrerlager - gegen 07.30 h herrschte reges Treiben und die ersten Motoren wurden schon mal getestet. Ein paar Minuten später meldeten wir uns an und schauten kurz bei der techn. Abnahme vorbei - alles ok. Wir hatten uns für Gruppe B entschieden, nach Einschätzung unseres Landstraßenstils einiger befreundeter Aprilianern. Mangels Vorerfahrungen wollten wir heute an unserem "Einrolltag" allerdings gern in der Gruppe C, der langsamsten Gruppe starten.
Also zurück & Heizdecken auf die Hausfrauenslicks - einige hatten sich für die CompK oder Superbike Pro entschieden - um 08.30 h war die obligatorische Fahrerbesprechung. Am Ende fragte ich ob wir mit einigen Frischlingen für heute zum Einrollen mit in die Gruppe C hinein könnten. Stephan von Triple M meinte allerdings das die C schon übervoll sei. Ich fragte nach einer instruierten Einführung und uns wurde der Chefinstruktor, Urgestein Herbert Kaufmann genannt, er wollte die ersten Turns begleiten. Ein Segen wie sich später heraustellen sollte.
Um 09.00h startete die Gruppe A, wir waren dann um 09.20 h dran - also in den leicht geschundenen Berik gezwängt - ich habe z.Zt. noch ein wenig mehr auf den Knochen als der Bundy von dem er stammt. Wärmer runter und raus vorn zur Boxengasse um uns mit Herbert zu treffen - wir waren zu viert und streiften die bunten Hemdchen über und verabredeten auf der Gegengerade immer die Reihenfolge zu wechseln.
Wir rollten zur Schranke und los gings - zum ersten Mal richtige Rennstrecke. Herbert fuhr weiche, geschwungene Linien und passende Brems -und Einlenkpunkte die über die Runden/Turns immer flüssiger & schneller wurden. Das Wechseln passte, Herbert überforderte uns nicht und wir hatten alle ein kaum modifizierbares Dauergrinsen im Gesicht - geielll!
Dann in den Rythmus verfallen - reinkommen, aufbocken, Wärmer rauf, Kombi etwas legerer drapieren und trinken, mal ne Banane, Müesliriegel und viel, viel trinken und wenn nix am Moped zu machen ist (außer tanken) in den Regiestuhl und austauschen / relaxen /bischen rumträumen - dann brüllt schon ein paar Runden die Gruppe A und du schaust kurz aufs Klo und machst dich langsam wieder fertig. Zum Schluss die Wärmer runter und wieder raus - next one.
Die gezeigten Linien und Punkte vom Herbert Kaufmann waren ein absoluter Segen - kein Lernen von falschen Sachen und es ging schon recht gut innerhalb der Gruppe. Ich konnte mich auf die Brems- und Einlenkpunkte, Überholer und soetwas konzentrieren. Ich stellte fest das die Leute dich zwar manchmal recht eng passieren aber wenn du deine Linie hälst, sie dir Raum zum Leben lassen - ich habe mich daher fast nicht erschrecken müssen

Kurz Mittag, dann ließ ich einen Turn ausfallen - der Vortag war sehr lang, dann ein paar Bier und zu kurz geschlafen. Ich nickte noch mal kurz ein und erfrischt gings es im nächsten Turn weiter. Herbert hatte uns vor dem Mittag schon gesagt da alles soweit gut funzen würde sollten wir mal am Nachmittag allein weitermachen - wenn etwas wäre könnten wir nochmal zu ihm kommen. Das war einfach große Klasse, danke Herbert & Triple M.
Später hat er nochmal einen seehr zügigen mit uns gedreht (fuhr in seiner aktiven Zeit in der IDM mit nen 600er 1.44... Zeiten am Läuse) um nochmal zu schauen ob wir es behalten hatten.
So gingen die Turns ins Land und alles ging gut - alle in der Box ohne Unfall oder größere Probleme. Ich hatte mir fürs erste Mal keinen Transponder oder eigenen Zeitmesser geholt, da ich mich nicht unter zusätzlichen Zeit - Druck beim ersten Mal setzten wollte. Aber in einem schon recht flotten Turn mit Herbert hatten wir eine 2.12... Zeit. Ok. - später sollte ich/ wir noch schneller werden
Im letzten Turn kam dann die Konzentration unter die Räder. Nachdem ich nach Ende Start/ Ziel einlenkte und einen Gang zuweit runter war und Gas wie im richtigen Gang gab rutschte sie hinten ein Stück weg, Beine schlugen gegen den Tank und es ging kurz von der Sitzbank hoch - uuppps - gutgegangen. Dann fuhr ich einige Kurven, besonders das letzte kurze Geschlängel vor Start/Ziel mies an und verbremste mich Ende Start/Ziel auch noch und rollte geradeaus in den Notausgang. Also Ende der Gegengeraden wieder mit dem Entschluss auf die Strecke den Turn kürzer zu fahren, bevor mich ein größerer Fehler abwirft -also Arm raus und an die Box. Alles richtig gemacht & gut gegangen, abstellen, kurzes Zigarettchen kurz relaxen an der Mauer noch den von der C zuschauen und dann das erste Bier - frisch machen und den Grill anwerfen - ein herrlicher Tag, dieser erste auf Rennasphalt
(zweiter Teil folgt)