campari hat geschrieben:Die Empörung kann ich verstehen. Das ist - egal ob Lehrer oder nicht - einfach keine Art, "sich kümmern" zuzusagen, dann aber nichts zu machen.
ich auch
campari hat geschrieben:
Es gibt Flitzpiepen, die Deutschlehrer werden wollen, aber nicht einmal den Unterschied zwischen einer Erörterung und einer Interpretation kennen. Ganz davon abgesehen, dass sie die Fehler in einem Diktat identifizieren können.
klar gibt es die ... aber gibts die "Deppen" in anderen Berufsgruppen nicht?
campari hat geschrieben:
Da ist die Tatsache, dass die meisten Lehrer weltfremdes Gezuppel sind, das geringste Problem. Man muss nicht arbeiten gehen wie andere, um einen Lehrerjob gut zu machen. Und Formalitäten sind in diesem Job sicher auch nicht alles, wenn man ihn gut machen will.
Kurz vorweg, ich bin da heute mit einer Stinkwut reinmarschiert, kann mich aber trotzdem sehr gut zusammen reißen und auch ein absolut sachliches Gespräch führen (als Sachbearbeiter in einer Ausländerbehörde ist das quasi Einstellungsvoraussetzung)
Als wir dran waren kam es aber anders. Der Lehrer hatte einen Zettel prall gefüllt mit Notizen über unsere Tochter aber er wollte gerne zuerst etwas anderes mit uns bereden.
Er hat sich entschuldigt dafür, dass er meine Tochter bei dem Gespräch beim Laternelaufen nicht gleich zuordnen konnte und hat auch nochmals betont, dass er selber nicht glücklich ist mir der Situation mit den 29 Schülern in der Klasse.
Er will jedoch versuchen so gut es geht auf jedes einzelne Kind einzugehen.
Haben ihm dann auch gesagt, dass wir einfach Angst haben, dass unsere Tochter bei der Menge an Schülern einfach untergeht. Die Angst konnte er uns im Gespräch aber ganz gut nehmen, er meinte aber auch wenn wir das Gefühl haben, dass etwas schief läuft sollen wir uns bei ihm direkt melden.
Dann kam er noch auf das Thema mit dem kleinen Piedelzeiger zu sprechen und meinte ob sich nochmals etwas ereignet hat. Dieses konnten wir dann zum Glück verneinen und er sagte auch, dass er ein längeres klärendes Gespräch mit den Eltern des Jungen hatte.
Ist auch gut so, da wie Roland es hier schon geschrieben hatte, ich mit einer Kollegin aus dem Jugendamt während einer Zigarettenpause da schon drüber gesprochen hatte und die beim nächsten Vorfall von Amts wegen eingeschritten wären.
Dann kamen wir endlich auf meine kleine zu Sprechen.
Er ist erstmal ausführlich auf unsere Ängste mit dem Lesen eingegangen und hat uns überzeugt, dass alles ok ist und ein Kind nach 3 Monaten Schule noch nicht fehlerfrei Lesen können muss und sie Leistungsmässig im Mittelfeld der Klasse ist.
Er hat uns dann auch noch ein paar extra Leseübungen für zuhause erklärt und ist mal wirklich auf uns eingegangen.
Zu der Sache mit der Erziehung, ich komme aus einem 300 Seelendorf an der Nordseeküste und habe defintiv eine gute Erziehung genossen in der einem auch noch Werte vermittelt wurden, genau diese Erziehung versuche ich an meine beiden Kinder weiterzugeben auch wenn ich selber erst 31 bin. Wie sagt man so schön, ein Land Ei
Ich bin auf jedenfall mehr als erstaunt wie gut wir mit dem Lehrer klar gekommen sind, er hat sich ja sogar bei uns entschuldigt und dass er mir mal wirklich was zu den Leistungen, zur Beteiligung und zum allgemeinen Verhalten meiner Tochter in der Schule sagen konnte.
Wie sagt man so schön; Respekt!
Zu den Hausaufgaben, die die Kinder am Montag machen sollten kam auch eine Entschuldigung. Er selber war am Montag wohl nicht da und eine andere Lehrerin hat den Kindern das aufgegeben, die wußte wohl aber nicht wie weit die Kinder schon sind.
Auf die Sache mit den KannKindern haben wir ihn auch angesprochen aber er meinte nur er kann dazu nichts sagen aber wüßte wohl das die Sache zwischen Schulelternrat und Schulleitung geklärt wird.
Keine Kohle zum Zünden aber trotzdem bei Euch mit Leib und Seele
Rodsch hat geschrieben:
Fehlen jeglicher Sozialkompetenz wie Respekt vor Eigentum, Umgangsformen, nat. Hemmschwellen bezogen auf die vorherrschende Gewaltbereitschaft liegt m. Meinung nach nicht in der Hand der Schule respektive des Lehrers.
da Schule aber Teil der Gesellschaft ist und bleibt wird sich Schule - ob sie will oder nicht - damit auseinandersetzen müssen! Die von mir angesprochene Erziehungsarbeit bezieht sich aber (zum Glück) nicht nur auf die oben genannten Aspekte - das sind die Extreme (die es, das stimmt leider, immer häufiger gibt) - aber genauso gibt es eine Vielzahl von gut erzogenen und ganz normalen Kindern und Jugendlichen.
Ja natürlich. Um Gottes Willen, ich will kein generelles Schwert über die Jugend schlagen. Ich bin eingestiegen in diesen fred, als mein Vordermann die Aufzählung der Hieb-und Stichwaffen gab.
Deswegen habe ich auch ganz kurz die geographische Lage der Schule meiner Holden beschrieben.
Und dies ist dort ein Problem!
Wir selbst wohnen in einem "gutbürgerlichen" Vorort von Berlin, unsere Kinder (2) gehen hier zur Schule, dort liegen schon Welten zwischen.
Die Kiddies, die zu uns kommen sind alle korrekt und werden auch ihren Weg gehen.
Rodsch hat geschrieben:
Hier sind Eltern gefragt und gefordert und müssen in die Pflicht genommen werden.
freddy-r1 hat geschrieben:
100% Zustimmung - aber was machst du, wenn sie es nicht können/wollen ??? dürfen diese Kinder dann nicht zur Schule
Tja. Ich habe hierzu leider auch keine tragfähige Lösung parat.
Ich weiss aber z. B. , das bei auffälligen Kindern Sonderbetreuer in der Schule und auch bei den Kindern zu Hause angefordert werden können.
@shgfa
das hört sich ja echt gut an. Da könnte bei allen immer wieder entstehenden Problemen und Mißverständnis eine gute und tragfähige Arbeitsbeziehung zum Vorteil aller und insbesondere der Hosenscheißer werden.
Freut wirklich mal wieder zu hören, wie Menschen ab einer gewissen Moral- und Intelligenzstufe Dinge auch mal geregelt bekommen!
...die Frage ist nicht ob (man stürzt), sondern wann und wie oft...
Mhm, ja, das Thema Jugend ist heutzutage ein etwas komlizierteres. Als ich anno 1992 in die Grundschule ging, hatten wir noch einen Lehrer parat, der ab und zu mal tierisch aus der Haut gefahren ist und laut wurde. Die Kinder hatten tierischen respekt vor ihm. Später in der Hauptschule wurde der Umgangston rauher, trotzdem hatten die Kiddies noch respekt voreinander und vor allem vor den Lehrern. Heute, im Berufskolleg sitzend, mache ich mir so manche Gedanken, wie die Schüler mit den Lehrern umgehen
Da muss ich doch des öfteren den Hut vor denjenigen ziehen, die sich in den asozialen Klassen der Maurer/Maler, Bvj und sonstiger minderwertiger Klassenstufen herumschlagen und durchsetzen müssen. Einige packen es, andere landen in der Klapse. In solch einem Fall bin ich froh, kein Lehrer zu sein und vorallem im Berufskolleg zu sitzen. Hier ist das Niveau doch angenehm hoch.
shgfa hat geschrieben:
Ist auch gut so, da wie Roland es hier schon geschrieben hatte, ich mit einer Kollegin aus dem Jugendamt während einer Zigarettenpause da schon drüber gesprochen hatte und die beim nächsten Vorfall von Amts wegen eingeschritten wären.
Hab mir das mal alles durchgelesen und kann Dich verstehen. Aber das mit dem Pillemannzeiger finde ich etwas übertrieben. Das sind immer noch kleine Kinder und keine Lustmolche. Klar sollten die das nicht machen, aber unser Kleiner (4 Jahre) macht das auch schonmal, weil er weiss das er damit Aufmerksamkeit erregt. Mehr wird der kleine Mann auch nicht im Schilde geführt haben.
Und da greift man von Amtswegen ein Hallo
Ansonst mal als Tipp der Schulkritiker Sarrazin lesen
Er geht ausführlich auf den modernen Quatsch an heutigen Schulen ein und stellt richtig fest, dass mit zunehmender Modernisierung des Schulsystems die Bildung abgenommen hat. Ebenfalls gehe ich mit ihm Konform das kein Grund besteht ein bewährtes System zu ändern.
Aber die Änderungen am Schulsystem kommen leider durch die unzählig vernachlässigten Kinder die die Lehrer bewältigen müssen.
Jörg, der Junge wird ganz bestimmt keine Hintergedanken haben. Aber anders als du positiverweise anscheinend annimmst, gibt es eine leider eine gewaltige Grauzone von Kindesmißbrauch. Und solche Kinder können im Verhalten die verschiedensten Auffälligkeiten zeigen.
Auch dazu muss man bei diversen Gelegenheiten mal den Gesprächskontakt zu Jugendamtsmitarbeitern suchen. Bringt man eine grundsätzliche Unvoreingenommenheit und Interesse gegenüber dieser Berufsgruppe mit, dann können sich recht offene und glaubwürdige Gespräche entwickeln, nach denen man durchaus verstört nach Hause geht und lange um sein Weltbild ringen muss. Dabei ist es nicht der ekelhafte Einzelfall, sondern die entsetzliche Menge der Fälle, die man dann nur einem Ortsteil mit z.B. 17.000 Seelen zuordnen kann.
Es ist blöd, wie einem Bekannten von uns geschehen, wenn ein aufmerksamer Arzt viele blaue Flecken an einem wuchsmäßig verhältnismäßig kleinen Kind feststellt und vorsorglich das Jugenamt informiert. Dort musste der Bekannte sich durchaus rechtfertigen, er schwankte zwischen massivem Zorn wegen dieser Einmischung in seine persönlichen Verhältnisse und großem Verständnis über den Grund.
Die Erklärung war eigentlich einfach. Die Kleine war ein echter Wildfang, die sich auch mit größeren Jungs angelegt hat, beim Fußball nie aufgeben konnte. Ausserdem sind beide Eltern recht klein, da passte die Größe schon, hätte aber auch ein Entwicklungsrückstand aus den vermuteten Gründen sein können.
Wie man es macht macht man es falsch. Aber letztendlich lieber ein Verdacht zuviel geäußert, als einer zu wenig. Wenn die Sachverhaltsdarstellung bei der Behörde sorgfältig und präzise ist, dann finde ich das nicht per se überzogen. Und dann ist es auch keinem feigen und spießigen Denunziantentum zuzuordnen, sondern eher Zivilcourage. Und natürlich sollte aus so etwas keine unreflektierte Hetzjagd auf Eltern und Druck auf ein ggf. harmloses Kind werden.
...die Frage ist nicht ob (man stürzt), sondern wann und wie oft...