Mittwoch Abend wars dann also soweit, Moppeds sollten auf den Hänger (GSXR 1000 K9 von TTSL verfeinert und meine Mille R). Leider falsche Zurrgurte gekauft, Mist, nur Zurrgurte und keine Spanngurte gekauft, also nochmal schnell los. 20:30 Uhr dann endlich alles im Auto verstaut und Moppeds ordentlich aufgeladen, noch schnell zur Tanke und die Spritkanister befüllt. Ab nach Hause und "schlafen".
War leider nichts mit viel schlafen, hab leider die Angewohnheit entwickelt, dass ich kaum pennen kann wenn ich aufgeregt bin, also erst gegen 24 Uhr eingeschlafen und mehrmals zwischendurch aufgewacht. Kurz vor 5 dann wieder aufgewacht, und die Nacht vorher schon kaum gepennt. Fängt ja gut an dacht ich mir
Gegen halb 8 in Spa angekommen, ui, Fahrerlager (Outside Paddock) schon ziemlich voll, aber ne Ecke haben wir dann doch noch gefunden. Also Moppeds runter, Strom gesucht (Steht ja in der Beschreibung in den Fällen eigentlich ohne Strom) und doch noch bei netten Leuten aus Sachsen-Anhalt ne Dose gefunden um die frisch erworbenen Reifenwärmer auszuprobieren.
Zur Anmeldung, Transponder und Aufkleber geholt.
Ab zum Briefing, 4-sprachig, alles bestens. Wir wurden noch darauf aufmerksam gemacht, dass die Strecke teilweise noch nass ist. Mit dem Briefing Stecker ab zu den Moppeds und schonmal umgezogen. Dann gings los: Ich hatte schon auf dem Weg zur Boxengasse mit nem stark beschlagenen Visier zu kämpfen, dachte aber es wird bei höherem Tempo noch besser werden.
Denk an alles sagte ich mir:
-du fährst jetzt Lucas CRQ, die bremsen nur wenn die heiß sind.
-du fährst Slicks und die grippen nur wenn die warm sind.
-DU hast das Fahrwerk eingestellt, und das vorher noch nie gemacht.
-fahr so schnell wie möglich zurück und wechsel vom Aprilia Racepott auf den originalen wenn du nicht durch die DB-Control kommst.
DB-Control: Es gab zwei Aufkleber, für die Leute, die hin mussten und die Leute die durchfahren konnten. Hab das System noch nicht gekannt und hab mich freiwillig bei den Leuten angestellt die zur Messung mussten
Dort wurd ich dann weggeschickt: Aha, erste positive Überraschung 
Naja, ab raus aus der Box und auf die Strecke. War schon noch ziemlich feucht und nebelig, die Gerade nach der Eau Rouge hab ich dann festgestellt das das mit dem Visierbeschlag wohl ein Trugschluss war, die Sicht war echt mies
Konnte kaum meinen Tacho erkennen.Aber die Strecke, echt saugeil dacht ich mir. Nicht so technisch anspruchsvoll wie Mettet, aber dafür sind hier Eier gefragt. Gerade die Passage um Blanchimont erfordert höchste Konzentration. Fahrwerk schien auch zu laufen, ob mir noch ein Schrauber wird ?
Bedeutend mehr Leute überholt als überholt worden, die Bremsen beißen zu wie Hölle, es läuft doch prima bis aufs Visier
Ende Turn 1 und erstmal aus Langeweile Zeiten gecheckt, 03:14, nicht schlecht für den 1. Turn dachte ich mir, zumal es wirklich noch teils nass war und die Sicht schlecht. Hatten viele Leute das Problem, lag wohl am Wetter. Danach ohne Sturmhaube gefahren und vom Nachbarn mal Brillenputztücher bekommen, innen gereinigt, Sicht wieder gut.
Turn 2: Jetzt war die Strecke schon trocken, wir haben es richtig laufen lassen. Auf den Geraden seh ich mit der Mille kein Land, aber bspw. in der Double Gauche und in der Bremszone ging es richtig gut vorwärts. Muss dazu sagen das ich auch noch die viel zu lange original-Übersetzung fahre, egal, als Student geht nicht alles auf einmal. Es machte jedenfalls eine Mordslaune und gefühlt 15 Leute in dem Turn überholt. Selbst mein Kumpel überholte mich erst in der letzten Runde auf der Geraden - mit seinen 185 PS auch kein Wunder.
Erstmal Moppeds abstellen - Mittagspause: Ab zur Brasserie, alle fahren mit den Moppeds, wir laufen, falsche Entscheidung. Das Fahrerlager ist doch relativ groß und teils steil, in der Mittagssonne zu anstrengend. Aber das Büffet für 16,-€ mit Getränk war doch lecker und die Auswahl gut, von Salat über Pommes, Nudeln und Fleisch alles dabei.
Danach sind wir dann zum Welcome Center um die Zeiten zu checken und ein wenig Fotos zu gucken. Außerdem mussten wir neue Sticker holen weil die Gruppen neu gemischt wurden und der Sticker obligatorisch abgeholt werden musste.
03:03 Minuten?
Yes baby, dachte ich mir, so flott haste dich nicht eingeschätzt. Mein Kumpel sogar 03:01 Minuten Konsequenz: Aufgestiegen von Gruppe C (Fast) in Gruppe B sehr schnell. Aber das wirst du schon schaffen, lass dich einfach nicht von den aufgemotzten Rennmaschinen irritieren wenn du nur deine umgebaute Straßenmaschine mit Metzeler CompK bewegst.Pustekuchen. Turn 3: Ich lasse mich sehr wohl beeinflussen. Hab mich etwas unter Druck gesetzt gefühlt von den nun doch schnelleren Kollegen, also die Eau Rouge einmal nicht mehr gepackt und geradeaus gefahren. Gott sei Dank sind da breite Auslaufflächen. Auch sonst ein paar mal verbremst und auch verschaltet. Ich war viel zu verkrampft. Es lief nicht mehr. Jetzt wurde ich von 15 Leuten überholt und selbst hab ich nur 1 mal überholt. Mein eben noch so großes Ego war wieder am Boden...
Turn 4 & 5 hab ich dann entschieden es ruhiger angehen zu lassen. Schließlich willst du noch heile bleiben um in 4 Wochen 2 Tage Most zu fahren und diese verkrampfte Fahrweise bringt dir gar nichts. Zeitenmäßig hab ich mich am Nachmittag dann leider um 3 Sek zum Turn 2 verschlechtert, ich war dennoch vollends zufrieden mit dem Veranstalter, die Strecke ist der Hammer, und schließlich auch meiner eigenen Leistung.
Wir sind im letzten Turn dann auch 1 Runde vor Schluss rausgefahren weil wir ausgepowert waren. Komischerweiße schleift meine Bremse vorne ein wenig und beim fahren zum Hänger durchs Fahrerlager gabs immer in regelmäßigen Abstand ein kleines Klack Klack, als ob ich die Scheiben krumm gefahren habe?! Ich mach mir bei sowas immer schnell sorgen und kenne mich auch nicht besonders gut aus...vielleicht sind ja auch nur die Beläge runter, aber das nach 5 Turns? Ich weiß es nicht, dachte mir aber auch, ruf einfach deinen Fachmann an und schildere ihm die Lage.
Nicht das ich in Most steh und nicht zum fahren komme
Glücklich, erschöpft und ausgepowert, aber mit den Zeiten und Gott und der Welt zufrieden machten wir uns dann auf den nur 95 km weiten Heimweg.
Fazit:
BikersDays war nach meinem Empfinden weit besser als ich hier in der SuFu oft gelesen habe. Ich kann die ruhigen gewissens weiterempfehlen. Sogar Strom hatten wir, das sollte lt. Beschreibung gar nicht der Fall sein.
Spa ist saugeil, aber nichts für Techniker, sondern eher ne Mutstrecke. Dürfte bekannt sein.
Meinen Mechaniker erreich ich nicht, scheint wohl bei den BikersClassics übers Wochenende ebenfalls in Spa zu sein
Ich muss für Most umritzeln
Aber wir sind alle heil geblieben. Ich konnte auch spaeter im Nachmittag weiterfahren.
