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Ventile einstellen - wieso größtmögliches Maß ? Verst.Frage

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Beitrag von krane »

...Als Zwischenstatus, ich danke allen Schreibern hier für das angeregte Diskutieren. Um es mal in einem Satz für mich zusammenzufassen. Um hauptsächlich thermischen Belastungen entgegenzuwirken, aber dennoch einen sauberen Takt / "runden" Ventil Öffnungs-/Schließungsvorgang zu erzeugen, das Ventilspiel ins ober drittel der Toleranz einstellen.

Da aber mit unseren Ebay Fühlerlehren nur ca. Werte ermittelbar sind, nicht ans Limit gehen, sondern etwas Luft lassen.

Und da ich für mich auch ein Geier bin was die Shims betrifft (wie ein Verfasser hier zurecht geschrieben hat), versuche ich auch durch untereinander tauschen bzw. durch einschlägige MX Seiten die Shims in 0,025 mm Abstufungen für 2.95 € das Stück zu erwerben und kostengünstig zu verbauen.

Ich hoffe weiter auf eine angeregte Diskussion. Ich für mich habe die Bestätigung in meinem Doing erhalten.

Vielen Dank dafür. :D

Jan
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Beitrag von OWJ6 »

Wenn du den Fühlerlehren nicht traust oder es dir selbst nicht zutraust kannst du übrigens einen anderen, wenn auch aufwändigen aber genauen Weg, gehen.
Wer die Steuerzeiten exakt einstellt, kann nebenbei auch die relevanten Teile der Ventilerhebungskurve der Nockenwelle aufzeichnen (also die Rampen) - dazu brauchst eigentlich nur eine Gradscheibe und Messuhren.

Die Stößel werden auf negatives bis 0 Spiel eigestellt, so dass schon der Grundkreis der NW bereits trägt. So zeigt die Messuhr auf dem Tassenstößel auch die gesamten Rampen an. Alles Grad für Grad aufzeichnen, anschleißend wieder auf halbwegs richtiges Spiel einstellen und alles wieder montieren. Ganze Prozedur wiederholen, legst du nun die Erhebungskurven übereinander ergibt sich aus der Differenz in ° bzw. Lift in mm dein Ventilspiel und du kannst einfach erkennen auf in welchem Bereich der Rampe du Kontakt bekommst.

Wie oben geschrieben sind die Rampen ca. 30° mit 30/100mm Hub lang - das mach bei mir zB 1/100mm pro °KW.
Edit: Die Ventilerhebungskurve musst du natürlich nur einmal je Nockenform aufnehmen.
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Beitrag von gixxn »

Wenn wir schon beim Thema sind.
Woher kriegt man denn die Shims in feineren Abstufungen für genaueres Einstellen?
Weiß jemand was brauchbares für japanische, getunte Motoren. :lol: :lol:
Haben die Shims der Japaner eig. alle den gleichen Durchmesser?


gruß gixxn
  • Donat Offline
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Beitrag von Donat »

Japaner haben 7,48mm. Shims gibts bei Schrems.org in feineren Abstufungen.
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  • MadMike323 Offline
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Re: Ventile einstellen - wieso größtmögliches Maß ? Verst.Fr

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Beitrag von MadMike323 »

In der Lehrzeit hab ich gelernt, das beim Ventikspiel kontrollieren die Nocke nach oben zeigen soll, in den Werkstatthandbüchern steht drin, man soll den Zylinder auf OT drehen. Rauskommen tun 2 verschiedene Werte. Was ist jetzt die bessere oder richtige Einstellung.
Und auch alle anderen haltens so wie ich's gelernt hab, aber was ist wirklich korrekt?
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Beitrag von Renekr82 »

OWJ6 hat geschrieben:Da die Öffnungs- und Schließrampen sich in der Regel über gut 30° von 720° hinziehen und ca. 3/10mm Hub haben (z.B. YZF750), finde ich die Diskussion hier schon etwas seltsam.
Denn 3/10mm sind für die meisten Motoren bereits das 3-5fache der Toleranz (wie etwa 0,21-0,30 EX). Wer also nicht komplett daneben liegt beim Einstellen, hat überhaupt keine Möglichkeit hier wirksam Steuerzeiten oder Ventilhub der Hauptnocken merklich zu ändern. Alle anderen, alternativen Einstellungen fern der Toleranzen würden innerhalb kürzester Zeit Motorschaden bedeuten - Ventile abgebrannt + Leistungsverlust (zu klein) oder verschlissener Ventiltrieb (zu groß).

Die Öffnerrampe hat den Zweck das Ventilspiel zu überbrücken, sanften Kontakt herzustellen um den Ventiltrieb für die Flanke des Hauptnockens vorzuspannen, die dann mit maximaler Beschleunigung das Ventil öffnet.
Und alles das sowohl bei kaltem als auch bei heißem Motor (Hub Rampe 3/10 - max. Spiel 3/10 -> kein Zufall) - Wärmedehnung der Schafts wird über das Ventilspiel samt Rampe in jedem Zustand ausgeglichen.
Die Schließrampe überführt das Ventil in einen Berich geringer Geschwindigkeit, so dass das Schließen ein Vorgang mit möglichst geringer Beschleunigung ist und das Ventil samt Sitz wenig verschleißt/einschlägt oder gar zurück prallt.

Ja so macher Kitmotor bekommt 5/100 mehr Ventilspiel, das zudem im oberen Tolerranzbereich eingestellt wird um die Längung des Ventilschafts auszugleichen. Mit Beschleunigung, Leistung, Kühlung etc. hat das alles aber nichts zu tun. Es soll nur verhindert werden, dass kein Spiel mehr vorhanden ist (-> potentieller Motorschaden siehe oben).
Hier ist allerdings Vorsicht geboten, da man unter Umständen im kalten Zustand die Öffnerrampe umgeht und direkt auf der Flanke landet - da hört man die Tassenstößel übrigens richtig laut Klackern.
Ich wollte niemanden sagen das er die Möglichkeit hat die Steuerquerschnitte zu verändern ... ich wollte nur darauf aufmerksam machen das die Steuerwinkel nicht immer NUR das Maß der Dinge sind wie es viele behaupten und dann noch als Steuerzeiten bezeichnen.
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Re: Ventile einstellen - wieso größtmögliches Maß ? Verst.Fr

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Beitrag von Zündfunke »

MadMike323 hat geschrieben:... die Nocke nach oben zeigen soll, in den Werkstatthandbüchern steht drin, man soll den Zylinder auf OT drehen. ...
Das machen die Nocken doch, wenn der zu messende Zylinder auf OT im Verbrennungstakt steht.
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Beitrag von Windy »

die nocke einfach nur nach oben drehen ist nicht exakt genug.
erst wenn du am ende vom verdichtungstakt auf zünd-OT stehst, kannst du das spiel prüfen.
ich steck dazu gerne eine messuhr in den kerzenschacht, die den OT anzeigt.
In der Kurve kann jeder schnell fahren, auf der Geraden, da brauchst Du Leistung !
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