Rock`n Roll hat geschrieben:Die MotoAmerica schafft es zumindesT für 2018 ein gesamtes Preisgeld von 1 Mio. USD auszuloben!
Ja, die 1 Mio. $ klingt erst einmal sehr verlockend bzw. gut. Es ändert aber nichts daran, dass die Serie seit längerem "vor sich hin dümpelt" und sehr, sehr ähnliche Probleme wie die IDM hat bzw. hatte. Ob der Plan von Rainey in / für 2018 aufgeht, ob sie mehr als 8 SBK-Starter ins Grid bekommen, steht aber absolut in den Sternen. Und die AMA Superbike war einmal die "Mutter" aller Superbike-Serien.

Preisgelder sind in den USA ein anderes Thema als hier bei uns - und die 1 Mio. sind für amerikanische Verhältnisse eher mager - noch dazu in einem Sport, der dann wieder eher Budgets von 2-3 Mio. / Jahr und Fahrer / Team benötigt. Aber ok: Rainey macht was und man muss bzw. wird sehen, ob es ihm damit 2018 a) gelingt mehr Teams anzulocken und b) auch mehr Fans an die Strecken zu bekommen (daran mangelt es auch denen - trotz ganz, ganz anderen Voraussetzungen. Die MotoAmerica ist ja eher vergleichbar mit einer "pan-europäischen" Meisterschaft hinsichtlich Entfernungen, potenziellen Zuschauern usw.
https://shop.revzilla.com/common-tread/ ... s-for-2018
Rock`n Roll hat geschrieben:Und ja, was kann der DMSB schon dafür dass in Deutschland aufgrund nicht vorhandener Förderung und Interesse des zuständigen Verbandes der Nachschub an "Stars" (siehe Spanien) ausbleibt und auch dadurch das Medien- und Zuschauerinteresse dramatisch abnimmt.... ?
Wie wird man denn bei uns "ein Star"? Und das meine ich ernst als Frage!
Wir hatten einen Moto2 Weltmeister Bradl (der eher zerrissen wird als "supported"), wir haben einen Jonas Folger in der MotoGP (mit einem 2. Platz in diesem Jahr am SaRi - vor weniger Zuschauern als noch 2016!), wir haben Cortese, Schröter, Öttl - alle in der WM und beileibe nicht "schlecht". Aber wenn sie nicht auf's Podium fahren (was in der höchsten Klasse der Welt nun einmal immer nur 3 Fahrer sein können) werden sie hier in D eher zerrissen bzw. schlecht geredet - gerade von selbsternannten Fans, die außer Rossi meist aber auch nix kennen.
Wir hatten Reiti 2016 in der WSBK - mit anfänglich auch sensationell guten Ergebnissen bzw. Leistungen. Der Junge hat auf Facebook gerade einmal 12.500 Fans und keine "öffentliche" Bekanntheit - wie die anderen, oben genannten auch nicht. So Vollhonks wie ein "Alpi" (und von denen gibt es auf YouTube und Co. noch ausreichend) haben mehr "Fans" und mehr Reichweite, als die meisten unserer WM-Piloten! Das sagt schon viel über die Gesellschaft bzw. die Gruppe der Motorradfahrer aus...
Wir haben (und das ist einer der Träger des DMSB) mit dem ADAC einen "Verein", der junge Nachwuchspiloten von Pocket- über Mini-Bike, Junior-Cup bis zum NEC Moto3 "begleitet" und - sofern das Potenzial auch wirklich ausreicht - mit seiner Stiftung Sport auch - soweit möglich - finanziell dabei unterstützt. Vom sensationellen Engagement auch in der MX-Szene - mit der sehr erfolgreichen MX-Masters Serie - mal ganz zu schweigen. Und das sind auch Motorradfahrer, die aus den gleichen, mageren Töpfen bedient werden müssen (nicht nur "Rundstrecke").
Aber natürlich gilt das auch nur für die absoluten Top-Talente - nicht für Mamas Liebling, der eben nur in den Augen der Eltern wirklich Talent für den Sport hat...
Wie gesagt: Ich weiß auch, dass der DMSB viele Fehler gemacht hat bzw. nicht alles so läuft, wie es ggf. laufen sollte. Aber auch der DMSB kann nur das Geld ausgeben, was er zur Verfügung hat. Ihre Funktionärs-Spielchen, teure Buffets und den Rotz könnten sie sich sparen - aber das ist in jedem "Sport-Verband" so. Gegen DFB / Fifa & Co. sind FIM, Dorna und DMSB ja noch Weisenkinder was das angeht...
Aber wir haben in den letzten Jahren viele gute und tolle Fahrer in bzw. aus D in den höchsten Klassen (Straße wie MX) gehabt - es hat aber niemanden interessiert. Wenn überhaupt, dann eher "zum motzen" - und da sehe ich eben bei "Fans" und "ich zahl doch nix um die anzugucken" (was ja auch für MotoGP / WSBK gilt, sowohl live vor Ort wie ggf. im kostenpflichtigen TV) Nicht-Zuschauern deutlich größere Probleme für den Sport, als im Verband...
Es ist halt nur immer blöd, wenn man sich als "Fan" quasi an die eigene Nase packen muss ("ich hab mir kein Rennen angesehen", "ich geb dafür kein Geld aus", "mich interessiert eigentlich doch nur Rossi und MotoGP" usw.), statt einfach reale Fakten zu leugnen und auf den bösen DMSB oder mangelnde Nachwuchsförderung zu schimpfen.
A propos Nachwuchs: Wenn den Fans wirklich so viel am Nachwuchs gelegen ist, wieso sind dann bei den echten Nachwuchsserien, die teils im Rahmenprogramm von IDM, BSB aber sogar MotoGP stattfinden, die Ränge immer wieder leer?? Da geht der "ihr tut nix für den Nachwuchs"-Fan dann doch lieber an irgendeine Bierbude, haut sich die Rübe zu und fantasiert davon, wie langsam die Fahrer z.B. aus IDM oder deren Rahmenklassen doch sind und dass er doch selber eigentlich viel schneller ist....
Sorry, darüber kann ich mich mehr aufregen als über einen DMSB, der - wie gesagt - z.B. in 2017 so gar nix "falsch" gemacht hat bei der IDM - er hat den Akteuren (IVM & MAT) nämlich absolut freie Hand gelassen.
Wenn man am DMSB was ändern möchte, dann müssen die Sportler auch mal den Ar... hoch bekommen und selber etwas dafür tun! Der DMSB ist letztlich "nur" der Dachverband für all die Motorsport-Clubs, die es in D noch gibt. Quasi ein halbwegs demokratisch gewähltes Gremium ganz oben...
Aber da kommt nix von der Basis - also sollte man auch damit leben bzw. nicht die Schuld bei anderen suchen, imho.