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Fahrtechnik Rätselraten, Frage #141

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von CeDee »

Druck auf äußere Raste
Wenn irgendwie geht machen. Es hilft aufjeden Fall bzgl. Grip und Kontrolle. Wer es nicht glaubt soll mal mit einer Supermoto fahren.

Verminderung Highsider-Gefahr
Ein gut eingestelltes Fahrwerk ist das wichtigste. Wie Normen schon sagt, nicht nur der Grip wird besser sondern der Grenzbereich wird dann auch breiter und man hat die Chance zu spüren was passiert. Allerdings ist nicht jeder kleine Wackler gleich ein Slide :wink:
Schräglage verringern durch aktive Sitzposition und gute Linienwahl. Damit Verminderung der Schräglage nach dem Scheitelpunkt. Ersteres bedeutet auch am Kurvenausgang noch HangingOff zu haben (gut zu sehen auf Bildern von Profifahrern). Letzteres hat oft was mit zu frühem Einlenken zu tun. Dann hat man nämlich um die Linie halten zu können im letzten Drittel der Kurve noch fast volle Schräglage. Ist bestimmt jedem schonmal passiert das er mehr oder weniger schon am Kurvenausgang ausbeschleunigt wurde und sich gefragt hat wo zum Teufel der Typ diesen Überschuß auf einer engeren inneren Linie herholt. "der hat 20PS" ist da meist nicht die Antwort :wink:

Wenn ich das jetzt noch umsetzen könnte würde ich vielleicht vor Zweimann ein Rennen gewinnen :P 8)

Gruß
CeDee
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Beitrag von Hajo »

Armitage hat geschrieben: Aber wenn ich Deine Reihenfolge z.B. auf die Rechts nach S/Z umsetze, dann geht das für mich nicht auf. Ich dreh das Gas LANGSAM vielleicht 5m nach dem Umlegen auf, währenddem schleift das Knie ständig am Boden; ich habe das Gefühl, ich werde schneller, trotzdem fahren mir die Leute permanent davon... bis Samstag hatte ich immer den Eindruck, dass ich genau da viel Zeit verliere, weil ich mit fester Gasposition ohne Beschleunigung den ganzen Bogen gefahren bin und erst mehr oder weniger aufgerichtet abgedrückt habe. Mit aufziehendem Gas gehts subjektiv schneller voran, aber das Feld enteilt mir trotzdem...
In dem Fall iist mho dein Eingangsspeed in die Kurve viel zu langsam. Du sagst es doch selbst: Du beschleunigst mit Knie am Boden und trotzdem hauen dir die Vorderleute ab. Das bedeutet, dass die wesentlich schneller in der Kurve sind. Du könntest, wie du merkst, auch mit Knie am Boden schneller fahren, also beschleunigst du. Wenn mein Knie am Boden ist, habe ich den für mich maximalen Kurvenspeed erreicht und ebenfalls meine maximale Schräglage. Und da beschleunige ich nicht mehr ;-) Versuch mal bei jeder Runde etwas schneller in die Kurve reinzurollen. Es ist genug Platz, um bei aufkommender Panik eine weitere Linie zu fahren. Wie immer in ganz kleinen Schritten.

Zu der Shell-Links: Dort hab ich das Knie nicht am Boden und bei meiner Linie ist es dort garantiert rutschig. Der Trick ist, die Kurve von weit außen anzufahren und früh bzw. spitz einzulenken. Dadurch kann ich um Galaxien eher ans Gas als alle anderen und beschleunige schon kurz nach dem Scheitelpunkt fast voll. Bei der Speedweek kannst du dir meine Linie in aller Ruhe anschauen

Das Buch heißt "Die 8-Minuten Meditation" ISBN 3-7787-8172-3
Geht um Konzentration und Streßreduktion. Ohmmmmm... ;-)
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Beitrag von 3._#34 »

Mein erster Tip an Armitage wäre: Bau deinen Laptimer ab!!!
Den größten Druck machst du dir immer noch selbst. Es geht ja shcliesslich nicht darum, eine schnelle Runde zu fahren, sondern darum schnell zu sein.
Als allererstes solltest du überprüfen, ob deine Sitzposition wirklich optimal ist. Das kannst du schon im Stand machen. Lös einfahc mal die Lenkerstummel udn setz dich drauf. Nimm die Stummel in die Hand und dreh sie dir so zurecht, dass sie dir gut in der Hand liegen. Ähnlich kannst du es dann auch mit den Fußrasten machen.
Dann ist wichtig, dass du ganz klare Fixpunkte hast, nach denen du dich richten kannst / die du anpeilen kannst.
So, wie ich es verstanden habe, scheint dein problem ja nicht vorrangig die Bremserei zu sein, sondern der fehlende Kurvenspeed.
Wichtig ist erstmal, dass du voll auf das konzentriert bist, was du tust, warum du es tust und was du fühlst - vorne wie hinten. Dazu gehört auch, dass du im Kopf auf das, was kommt vorbereitet bist. Das heißt, dass du dich nciht erschrickst, wenn du auf einmal gefühlt sehr schnell bist - denn du hast es ja schon erwartet. Solltest du das Gefühl haben, dass du deutlich schneller in die Kurve reinfährst als sonst, dann versuch einfach diesen Zustand "einzufrieren" und lass dich mit gleicher Haltung und gleichem Schräglagenwinkel um die Kurve rollen. Dann merkst du schon automatisch, an welcher Stelle du theoretisch wieder handeln müsstest - nämlich ab dem Punkt, ab dem die Linie nicht mehr passt. Und in der nächsten Runde versuchst du, wieder genauso schnell reinzufahren. Auf den meisten Strecken hast du mehr als genug Platz, dass du auch mal etwas zu schnell in die Kurve fahren kannst. Du musst halt nur darauf vorbereitet sein.

Irgendjemand hat etwas von "Wohlfühlgeschwindigkeit" geschrieben. Dazu hatte ich vor gut 2 Wochen ein nettes Gespräch mit Verzollnix. Wir waren zusammen 4 Tage am Lausitzring und ich bin einen Turn lang hinter Verzollnix hergefahren. Danach gab ich ihm den Tip, sich zwischen zwei Kurven aus dem Hanging-Off heraus gleich wieder auf die Seite zu setzen, auf die er sich für die nächste Kurve setzen muss ohne sich erst wieder mittig auf die Sitzbank zu setzen (Beispiel: Ende S/Z am Lausitzring: am Kurvenausgang der ersten Kurve in Links-Schräglage, beim Beschleunigen aufrichten und gleich auf die rechte Seite setzen, den schnellen Knick durchfahren und beim Umlegen nach Links sofort wieder auf die linke Seite setzen). Den "Fehler" hat er genauso nach der engen Links hinterm Fahrerlager (der sog. "Arschlochkurve" kurz vor der Boxeneinfahrt bzw. S/Z) gemacht. Seine Begründung warum er sich nicht gleich nach rechts setzen würde: Dann könne er in Ruhe schalten. Ich hab gedacht, ich fall um.
Was ich damit sagen will: Die Wohlfühlgeschwindigkeit ist meist die, bei der man sich nicht sonderlich anstrengen brauch und trotzdem einigermaßen zügig unterwegs ist. Dabei wird man aber nicht schneller.
Einige Vorredner haben ja schon gesagt, dass sich der Großteil im Kopf abspielt.
Man muss darauf eingestellt sein, jetzt schneller zu fahren und nicht sich wohlzufühlen. Und zwischen Wohlfühlen und Spaß haben besteht auch ein Unterschied.

Zum Thema Fußraste:
Normen hats ja schon geschrieben, dass es sicherlich auch ohne geht (seine Zeiten belegen es ja), ich persönlich fahre immer mit deutlichem Druck auf der äußeren Raste. Das hängt aber auch stark von Fahrstil und Fahrwerksabstimmung ab.

Grüße Snoopy
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Beitrag von Assistent »

schöner Fred :)
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Beitrag von Halbschwede »

Ja es wahr schön zu lesen.
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Beitrag von Jörg#33 »

Das ist ja mal mit Abstand der beste Fred den ich hier gelesen habe. =D>

Es ist wie der Rennhund schon sagte, als absolute Grundlage muss man sich auf dem Bock pudelwohl fühlen. Das ist mir z.B. auf der K3 nicht wirklich gelungen (Fahrwerk). Somit ist das Vertrauen weg und dann geht es nicht richtig locker.

Das mit der äußeren Raste hab ich ganz anders gelesen. Der Druck bringt keinen Grip, sondern erleichtert das schnellere Aufrichten und das bringt dann den Grip. Toni Mang hat mir vor einigen Monden gesagt, dass er das Bike mit den Rasten lenkt, also immer Druck auf die innere Rast gibt. Und er hat ja ein bisschen Erfahrung. :D

Ansonsten muss ich dem 7er Jörg vollkommen zustimmen, er hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Hatte ich schon gesagt, dass wir eh alle Hobbykicker sind und nicht mal die Ananas gold ist? 8)

N8

PS: Was sind schon paar Sekunden in diesem langen Leben :?: :idea:
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von Chris »

Mal meine Erfahrungen und derzeitige Situation.

Wie Nico schon dchrieb, hilft es sich an schneller zu hängen.
Wie auch viele hier richtig schreiben, hängt sehr viel vom Kopf ab.

Beispiel: Als ich mit der 144PS an der Kupplung Granate R1 vor 5 Jahren hinter nem schnellen Mann in Brünn herfuhr, dachte ich mir einfach: Dem fahr ich hinterher. Hat auch zwei drei Runden geklappt. Damals dachte ich mir, als er fette schwarze Striche zog, "cool, ob ich wohl auch so Striche male"? Damals für ich ne 2.13 in Brno.

Heute ist das so. Wenn jemand an mir vorbeikommt hab ich immernoch den Gedanken: Dem fahr ich hinterher. Wenn er allerdings schwarze Striche zieht denke ich mir heute, "verdammt, der fliegt sicher gleich ab, und da ich auch so schnell bin, flieg ich auch ab". Also: Gas zu :-(

Wenn ich mir Schräglagenbilder von damals ansehe, ist zwischen Motorrad uns Straße wesentlich weniger Platz wie heute. Ich fahre einfach nicht mehr schräg.

Auch mache ich mir beim fahren endlose Gedanken. Rastendruck, Blickführung, Linie und und und. Früher hab ich mir kaum was gedacht, zumindest nict so aktiv. Ich bin einfach gefahren und es hat geklappt.

Vor 4 Jahren ne 34 in Osch. Heute schaffe ich mit 20 PS mehr gerade mal ne 37. Einerseits zum verzweifeln, andererseits mit der Brechstange nicht zu ändern.

Damals hatte ich auch endloses Vertrauen ins Motorrad, den Reifen etc. Heute hab ich einfach nur SCHISS.

Was mir aber am Wochenende wieder aufgefallen ist: Egal wie schnell ich fuhr, mit den Leuten an der Strecke macht es einfach immer Spaß :D
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Beitrag von Diditotalbekloppt »

Mir gehts so mitm Straßenfahren muss ich ehrlich sagen. Früher ohne Rücksicht auf Verluste gebrettert bis zum Gehtnichtmehr. Heute macht mir das aufgrund der Verkehrsdichte, der erhöhten Kontrollen und auch durch die mehr Gedanken die man sich macht, was alles passieren kann, keinen Spaß mehr.
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Beitrag von -Meyer Kurt- »

Und ich dachte schon ich wäre der einzigste mit diesen Zeitschschwangungen.
Ich fahre jetzt schon seit 1986 auf Rennstrecken, und hatte Jahre mit unglaublichen Zeitsprüngen, positiv wie negativ.
Heute kann ich sagen wie Bundy es auch schrieb, wenn du nicht lange nachdenkst kommen auch die guten Zeiten.
Und was man nicht vergessen sollte ist das Umfeld, Privat wie auf der Arbeit, das hängt auch noch davon ab.

Also wir machen es doch nur zum Spass.
Ach so, ich war am Montag Supermoto fahren, bei uns am Flughafen Hahn,
da hatte ich leichte Rutscher, also wieder an die äußere Fußraste gedacht, und siehe da die Rutscher waren weg.Oder in Most die rechts am Matadorbogen, da meinte ich meine Kupplung rutscht bei der 1000 K4, nein äußere Fußraste gedrückt, weg war es, das waren riesengroße schwarze Striche.

Freundliche Gutenmorgengrüße Peter 8)
Grüße Peter
Ich weiß zwar nicht was ich tue, aber das zu 100%

http://www.HSR-Racing.com
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Beitrag von Prinzessin Horst »

Werter Herr Timo,

auch wenn ich jetzt nicht viel neues schreiben werde, da das meiste schon gesagt wurde, möchte ich einen Punkt besonders hervorheben, den ich gerade durchmache.

Denken, nachdenken...
Wie ging das jetzt richtig?
Was hab ich am Montag für Termine?
Hab ich das Angebot weggeschickt?
Wenns mich jetzt legt, wer macht dann meine Arbeit?

Alles Mist auf der Rennstrecke.
Macht langsam.
Erst wenn der Kopf (wieder) soweit ist, daß er aufs Denken verzichten kann und die Kontrolle an die Motorik und das Unterbewußtsein abgibt, dann werde ich wieder schnell Motorrad fahren können.
Bis dahin hühner ich halt rum... :?

Ich glaube, das ist das Wichtigste.
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