Morgens kamen noch die Aufkleber an, die ich Tage zuvor bei Aufkleberwertstatt online bestellte. Gute Lieferung, Aufkleber waren top und sollten noch vor dem verladen der ganzen Sachen angepimpt werden. Denn, Aufkleber machen schnell.
Ursprünglich sollte es gegen 15 Uhr losgehen, um noch eine Box zu besorgen. Wie es der Zufall so will waren wir beide aber so dermassen heiss wie Frittenfett, das wir um kurz nach 2 abdampften. Unsere Frauen schienen recht erleichtert. Waren wir ihnen etwa in den läppischen 6 Monaten täglich mit der Rennerei auf den imaginären Sack gegangen? Merkwürdig, eine Antwort auf diese äusserst schwierige Frage blieb uns verwährt.
Ab on the road, 1. Stopp: Ikea. IKEA? Klar, der Magen knurrte und dort gab es neben preisgekrönten Hot Dogs deliziöse Kötbullar (oder liebevoll Kotböller). Auf dem Parkplatz dann die erste Ernüchterung. Wir wurden von einem Opa mit seinem Kastenwaten bei der Parkplatzsuche hergebrannt. Ziemlich dreist. Ich hätte ihm am liebsten meinen Drehmomentschlüssel eingeführt. Quer, versteht sich von selbst. Ich zog doch die Völlerei vor.
Der Stoff war wie gewohnt lecker. Nur ein Gedanke quälte mich beim verlassen des schwedischen Elchtöterhauses. Wie erklären wir das den Frauen, das wir Männer bei Ikea waren - ohne sie? Angstperlen und Sorgenfalten betrübten mein Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde (sog. Powerangstschwitzing).
Diverse Kilometer später trafen wir endlich in Oschersleben ein. Ach, wie schön war es wieder hier zu sein. Vorort wurde wohl gerade eine Seat Meisterschaft ausgefahren. Zudem waren noch eine Menge Kids + Anhang des Kartrennsports anwesend. Hier war was los.
Zur Anmeldung stand ich mir erstmal 20 Minuten die Beine in den Bauch. Als es dann endlich losging wunderte ich mich ein wenig. Überall Schilder “Junior Cup Klasse C”, “Junioren Klasse B”, etc. Ich war verwirrt. Kurzerhand fragte ich die adrette Dame am Anmeldungstisch, wo ich mich denn für die Moto Days anmelden müsse. “Na in Raum 13, do stöht och nisch sone lange Schlange!”. Gnarz… Dort hats dann auch geschlagene 1,27 Minuten gedauert. Ich = doof.
Bei der Anmeldung traf ich auch schon den kurzgeschorenen Ennio Morricone, der sich am Glied bis zum Tod… ah falscher Film. Ich traf Ennio Morricone, der sich bei uns in die Box einquartieren wollte (so wars richtig). Zudem ein weiteres bekanntes Gesicht. Jürgen, ebenfalls aus Hannover, Kunde bei Ralf Müller. Er suchte noch einen Boxenplatz. Mein Herz für minderzylinderte Ducatifahrer ist groß, so lud ich den netten Jürgen in unser temporäres Heim ein. Ein Dritter Geselle kam noch hinzu, so waren wir schon 5 an der Zahl. Die Box kostete 100 Euro am Tag + 50 Euro Pfand. Geldtechnisch war das also alles im grünen Bereich. Als wir in die Box luderten, kam ein netter Ösi zu uns. Tom fuhr R6 Cup und suchte für sich und seine beiden pissevollen Helferlein ein nettes Plätzchen. Da mein Herz ebenfalls doppelte Randgruppen (600er Fahrer und Ösi) einschliesst, baten wir den jungen Mann und seine Crew selbstverständlich rein.
Auf gings, das Geraffel ausladen und sich breit machen in der Box. Jürgen schoss dabei den Vogel ab, stellte er zwei 999R in die Box. Eine gemachte zum Rennen fahren, eine für Regen. Voll geil. Ich musste erstmal alles angucken und ganz neugierig fragen, was denn dies und das sei, was er daran gemacht hatte, wieviel Leistung bla bla bla. Nur geil die Dinger.
Ennio fuhr dagegen eine komplett andere Schiene. Man könnte seine 3/4el K6 auch als “Punk Rock style” beschreiben. Kein Geld für Optik, alles in Technik und Reifen. Gute Einstellung!
So nahm das Elend seinen Lauf mit viel Lach und Krachgeschichten. Sogar Bull Hurley, alias the famous Christian Jahnke mit the noch mehr famous XJR-1251-RR-SL-Evo 7 Uffzündmaschine sowie Frank von FAR Sportmotorräder Wolfsburg beehrten die Börde mit ihrer Anwesenheit.
Nebst Bier und leckerem Catering von Shell und noch mehr Bier beehrten wir den lokalen Marktkauf noch mit unserer fragwürdig erhaften Anwesenheit. Wir kauften allerdings nur essentielle Dinge, wie Bier und Grillfleisch. Das nötigste eben. Gegen 2300 entschied ich mich kurzerhand dazu die Segel zu streichen. Ich hatte schon leicht einen im Kahn und wollte es nicht übertreiben. Nicht so wie der von Tom mitgebrachte Kumpane im Madball Pullover, der mit mindestens 10 Atü auf dem Kessel sich auf den nackten Boxenboden plumpsen liess, Kippe und Bier noch in der Hand, und von jetzt auf gleich das sägen begann. Ein Götterbild.
Ich nahm meine aufgepumpte Luma und verkroch mich in den Bus, mit der Hoffnung auf eine gute Nacht. Arschlecken. Kopfteil Platt, arschkalt, Günni und ich maulten uns im Wechsel an (”Hör auf zu schnarchen!”). Um 2 musste ich pissen wie nen Elch. Doch ich sagte der Blase den Kampf an, mit der stärksten Waffe gegen alle Blasennöte: Ignoranz. So harrte ich bis 6:54 aus, bis es fast mit einem lauten Knall die Pipi freigesetzt hätte. Schnell stellte ich fest: Morgenstund hat Stuhl im Mund. Aber körperliche Gebrechen hielten sich in Grenzen. Das war doch ein gelungener Anfang eines überragenden Wochenendes.
Später mehr über abgeschossene Aufzünder, Kurvenmuschis und Herbrennungen.
Verlading
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nur geil

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Ennio Morricone!
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Ein Blick in die Box
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Zwei Blick in die Box
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Günnis TnT rennfertig
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Nordschleifenguru Helmut Dähne beim Reifenseminar
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