Tag 2: Vertiefung mit MotoTeam
Leider verfügt das Circuit Jules Tacheny in Mettet über keine Waschräume, so dass ich mich gegen 05.30 Uhr in dem relativ weiträumigen und vor allem leeren Behinderten-WC frisch mache und anschließend den Rüdiger verabschiede, der leider private Termine hatte. Es fällt mir nicht schwer zu glauben dass er ansonsten sehr sehr gerne geblieben wäre, um mich auch am 2. Tag durch die Höhen und Tiefen des Mettet-Tracks zu begleiten! Danke an dieser Stelle für das Gewähren des nächtlichen Asyls in deinen Gemächern, lieber Rüdiger!
Um Punkt 08.00 Uhr sollen wir uns für die Fahrerbesprechung in dem Briefingraum im Hauptgebäude wieder finden. Erst ging ich relativ gelangweilt dorthin, als es jedoch vorbei war fand ich es angesichts der Teilnehmer (viele waren "auf Achse" angereist, oder eben Neulinge) eins der bestangepassten Briefings die ich jemals verfolgt habe. Überrascht war ich auch von dem sehr guten Deutsch des Streckenverantwortlichen... Das nur mal so als Tipp falls ihr eurem Frust über eine Phonmessung o.ä. Luft lässt, und dabei denkt er würde eure Sprache so oder so nicht verstehen...
À Propos "Phonmessung": diese wird im Betrieb durchgeführt, meist Anfangs oder Ende der Boxenmauer. Wer zu laut ist, und ohne dB-Killer fährt, muss damit rechnen an dem Tag nicht mehr fahren zu dürfen. Mit dB-Killer bekommt man eine Möglichkeit, irgend etwas zu tüddeln damit es leiser wird. Ein belgischer RC8R Straßenfahrer dessen Motorrad mit der übelst lauten Akra-Racing Anlage ausgestattet war durfte trotz vorhandenem dB-Killer nicht mehr auf die Strecke.
Die Veranstaltung war ob der anfänglich angesprochenen Unbekanntheit des Teams bei weitem nicht ausgebucht, so dass wir in der schnellen (gestern war’s übrigens serh passend Mittel, danke Rüdiger!) mit ca. 12 Fahrer waren. Dieter, der mich überhaupt auf den Tag aufmerksam gemacht hatte, kam mit seiner SM-R dazu. Ich sah auch einen Luxemburgischen S1000RR-Piloten, einigen "Pau-Arnos-Continental-Super-Duke-Battle-Veteranen" hier besser als "De Bondy“ bekannt, der sich schräg gegenüber breit machte. Ein ziemlich junger, unscheinbarer CBR600RR-Fahrer lud direkt daneben seine Maschine ab, die aussah als wäre es einer der Vorführer von Papas Honda-Filiale. Erwähnen tue ich die beiden, weil sie später noch ins Gespräch kommen...
Durch die doch recht leergefegte Piste konnten wir uns schön auf die Linie (oder zumindest auf die Suche derselben) konzentrieren. Die Runden gingen immer fixer von Hand. Zu Anfang bin ich ein bisschen bei Dieter geblieben. Anschließend gab es schöne Ausbremsmanöver Ende Start-Ziel, bei den erst "De Bondy" mich auf der Gerade einkassierte (pah, Kunststück mit über 200 PS!) um dann doch recht... ähm... motiviert noch später zu bremsen als ich, was ca. 20 cm vor dem Kiesbett endete und ich konnte dann innen auf der Linie bleiben und ihn vor dem "Infield" wieder schnappen und vor ihm bleiben. Gleiches passierte gleich zwei Mal dem jungen CBR-Piloten... Ich weiß ja dass ich ein wunderschönes Gefährt mein Eigen nenne, so dass andere Mitstreiter nicht anders können als sich von seinem Anblick ablenken zu lassen. So ging ich dann Nachmittags zu den beiden rüber und schlug vor, ihnen ein Bild des Traktors zu schenken, damit sie auch mal eine Ausbremsaktion erfolgreich zu Ende führen können! Niärk niärk niärk...
Die Jungs nebenan machten sich inzwischen mehr und mehr mit den Höhen und Tiefen unseres gemeinsamen Hobbies vertraut: einer verpasste den Eingang der Pseudo-Corkscrew und der andere stellte fest, dass man ab und an den Ölstand des Motorrads checken sollte. Zum Glück berichtete man mir per PN dass es keine Personenschäden gab, so dass auch Sie ihren Tag doch als gelungen ansehen konnten.
Meine anfänglichen Zweifel, ob der Michelin Power Cup auch den 2. Tag halten würde, schienen völlig unbegründet! Mit dem richtigen Druck (Danke Wolle!) ging es perfekt um’s Eck, und das Verschleißbild sah ebenfalls sehr vertrauenseinflößend aus!
Ich bin dermaßen zufrieden dass ich für Oschersleben nächste Woche gleich einen neuen Hinterreifen geordert habe umd den vorderen auf zu brauchen.
Die letzten beiden von den ACHT vorgesehenen Turns habe ich weg gelassen, so dass ich gegen 17.00 Uhr mich äußerst zufrieden wieder Richtung Elsass auf den Weg machte.
Auf der "To Do-Liste" habe ich einen weiteren Punkt abgehakt:
Eine belgische Strecke kennenlernen > DONE!
Wie sagte es FISH nach einem Konzert von Marillion in London Ende Achtziger:
"We shall DE-FI-NA-TE-LY return!"
Gruß vom Exilbelgier